Am Montag war der Kurs der US-Ölsorte Light Sweet Crude, auch WTI genannt, zeitweise fast wieder auf das Schlusskurs-Level vom vergangenen Donnerstag gesunken, dem Tag also, bevor die Eskalation Israel/Iran begann. Aber kann man diesem „Aufatmen“ am Markt trauen?
Zumindest ist da Vorsicht geboten, was auch das Chartbild deutlich macht. Denn die markanten Abschläge, die gleich zu Beginn des US-Handels aufgetreten waren, trafen zügig auf Käufer, so dass das Tagesminus am Ende deutlich überschaubarer ausfiel. Und was man in dem abgebildeten Chart nicht sieht, weil der nur den regulären US-Handel abbildet: In der Nacht, als in Asien der Handel für diese Woche begann, war WTI (ausgeschrieben Western Texas Intermediate) bei etwa 75 US-Dollar pro Barrel in den Handel gestartet, also fast am Mitte Januar markierten Jahreshoch.

Diese Aufwärts-Kurslücke traf sofort auf Verkäufe, weil viele nach dem bullischen Signal zum Ende der Vorwoche auf die Long-Seite gewechselt waren und so mit diesem massiv höheren Start in den Handel rasante und große Gewinne einstreichen konnten. Das ging dann im US-Handel weiter, aber Sie sehen es im Chart: Vom Tagestief löste sich der Kurs dann umgehend. Was bleibt, sind zwei Umbrella-Dojis, die aber beide ihren Schlusskurs über der am Freitag überbotenen Widerstandslinie bei 69,58 US-Dollar haben, die damit jetzt als Support fungiert.
Und wir sehen, dass die Abgaben des Montags dazu führten, dass die Aufwärts-Kurslücke (Gap Up) des Freitags fast komplett geschlossen wurde. Würde es jetzt nicht zu handfesten, bärischen Argumenten kommen, könnte man mutmaßen, dass die bullischen Trader dieses „fast komplett“ wohl als Trendbestätigung werden gelten lassen. Und damit zum Punkt: Gibt es denn Argumente, die den Ölpreis wieder nachhaltig und weit drücken könnten?
Expertenmeinung: Nein … und ob sie kommen, ist momentan noch nicht absehbar. Es wäre ein Argument für deutlich fallende Kurse, wenn die militärische Auseinandersetzung Israel/Iran kurzfristig so endet, dass man ein unmittelbares Wiederaufflackern nicht fürchten müsste und es nicht im Gegenteil dazu kommt, dass andere Länder der Region mit in den Konflikt hineingezogen werden … und vor allem nicht die USA. Käme es so, ließe sich von einem unveränderten Angebot und weitgehend sicheren Transportwegen ausgehen, der Kurs könnte sinken. Käme es aber anders, wäre nach oben nichts unmöglich.
Eine echte Entwarnung haben wir also noch nicht. Letzten Endes geht ein Trader hier derzeit eine Wette ein, egal, ob man da Long- oder Short-Positionen aufbaut. Hinzu kommt, dass Chartmarken, von denen der Kurs auf der Ober- wie auf der Unterseite umgeben ist und die in normalen Phasen allemal für einen Richtungswechsel gut wären, hinter Nachrichten, wie sie gerade fast im Minutentakt aus Nahost kommen, zurückstehen.
Die Ölmärkte sind ein brandheißes Eisen. Wwer sich hier engagiert, sollte daher ebenso gute Nerven haben wie imstande sein, völlig emotionslos und absolut konsequent zu traden. Für alle anderen sind Light Sweet Crude / WTI und Brent Crude Oil ein Hexenkessel, in den man dieser Tage besser nicht einfach so hineinspringt.
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