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FedEx Aktie Prognose USA bereits in der Rezession? FedEx liefert einen düsteren Ausblick

News: Aktuelle Analyse der FedEx Aktie

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der FedEx Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Zeitweise hatte die Aktie des Logistikkonzerns FedEx am Freitag bis zu 11,8 Prozent verloren, dann hielten einige die Hand auf und verkürzten das Minus am Ende auf 6,45 Prozent. Das alleine aber als Beleg dafür zu sehen, dass die Aktie wieder Luft nach oben hat, wäre gewagt.

Da das Logistikunternehmen ein zum Kalender verschobenes, jeweils am 31. Mai endendes Geschäftsjahr hat, kamen am Donnerstagabend nach US-Handelsende Ergebnisse zum dritten, Ende Februar beendeten Quartal … und sie waren schlecht. FedEx, ehemals „Federal Express“, verfehlte mit 4,51 US-Dollar die Gewinnschätzung der Analysten von 4,61 US-Dollar pro Aktie. Zwar lag wenigstens der Umsatz mit 22,2 Milliarden US-Dollar über der durchschnittlichen Prognose von 21,92 Milliarden, aber das auch nur eher knapp.

Doch damit war die Sache nicht getan, FedEx nahm zudem die Prognose für das in gut zwei Monaten endende Geschäftsjahr nach unten. Bislang hatte man mit einem Gewinn pro Aktie von 19-20 US-Dollar gerechnet, jetzt sieht das Unternehmen noch 18-18,60 US-Dollar. Grund: eine schwache Nachfrage. Und auch, wenn einige in die Freitags-Verluste hinein kauften:

Expertenmeinung: Erstens ist nie klar, ob das nicht nur gewinnsichernde Eindeckungen von über den Abriss der Aktie erfreuten Leeverkäufern, sprich Bären waren, die den Kurs dadurch nach oben zogen. Zweitens ist die Basis des Problems – die schwache Nachfrage – eine, die sich im aktuellen Umfeld eher noch ausweiten könnte.

Wenn man sich ansieht, wie markant der US-Import und der Export aus China in den ersten zwei Monaten des Jahres gestiegen waren, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass viele versuchten, so viele Waren wie möglich aus China in die USA zu befördern, bevor die US-Einfuhrzölle Anfang Februar griffen bzw. Anfang März dann auf 20 Prozent verdoppelt wurden und seither auch geringerwertige Güter einschließen. Wenn das FedEx‘ Umsatz etwas befeuert haben mag, den Gewinn befeuerte es offenkundig nicht. Und jetzt sind diese „Vorweg-Transporte“ ja durch. Und sollten die USA die Einfuhrzölle für EU-Waren nicht doch noch aussetzen, dürfte der internationale Frachtverkehr ab Anfang April noch mehr unter Druck geraten. In diesem Umfeld auf einen in absehbarer Zeit wieder deutlicher anziehenden Gewinn bei FedEx zu hoffen, wäre eine riskante Wette.

FedEx Aktie: Chart vom 21.03.2025, Kurs 230,33 US-Dollar, Kürzel: FDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
FedEx Aktie: Chart vom 21.03.2025, Kurs 230,33 US-Dollar, Kürzel: FDX | Quelle: TWS

Hinzu kommt, dass auch das Chartbild den Einstieg jetzt nicht unterstützen würde, im Gegenteil. In diesem Chart auf Wochenbasis sehen wir, dass die Aktie die dick schwarz hervorgehobene 1.000-Tage-Linie als übergeordnete Richtschnur des Trends unterboten hat. Dass diese Linie relevant ist, sehen Sie daran, dass der Kurs mehrfach genau dort wieder nach oben gedreht hatte, seit er sie vor zwei Jahren zurückerobert hatte. Diesmal nicht.

Die FedEx-Aktie müsste zumindest wieder über 250 US-Dollar laufen und das idealerweise auf Wochenschlusskursbasis, bevor man die Linie als zurückerobert und den Freitags-Abriss als Bärenfalle einordnen könnte. Unmöglich ist das, wie alles an der Börse, natürlich nicht. Aber in diesem derzeitigen, auch und gerade für den Transportsektor problematischen Umfeld wäre es höchst verwegen, blind darauf zu wetten, bevor es tatsächlich gelungen wäre.

Quellenangaben: Bilanz des 3. Quartals 2024/2025, 20.03.2025 nach US-Handelsende: https://s21.q4cdn.com/665674268/files/doc_financials/2025/q3/FedEx-Q3-FY25-Earnings-Release.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.