Mit +9,26 Prozent beendete Siemens Energy den Mittwoch als Tagessieger im DAX. „Schuld“ waren die vorläufigen Ergebnisse des Herbstquartals 2023, die ziemlich überzeugend daher kamen. Das hat charttechnisch viel bewegt, aber reicht das, um es als Wende anzusehen?
Die entscheidende Frage ist, wie man den Umstand wertet, dass die Lage eigentlich sehr gut wäre, wenn die problembehaftete spanische Windkraft-Tochter Siemens Gamesa nicht zu Siemens Energy gehören würde. Die beiden massiven Selloffs des Vorjahres im Juni und Oktober basierten auf „bad news“ aus dieser Ecke.
Angenommen, die Investoren würden mehrheitlich den Eindruck gewinnen, dass in Sachen Gamesa so ziemlich alles bekannt und im Griff ist, was auf den Gewinn drückt, könnte die Aktie einiges an Boden gutmachen. Denn während man es bei Siemens Energy in den vergangenen Jahren schon fast gewohnt war, dass die anfänglich positiven Ziele aus allen möglichen Gründen doch nicht erreicht wurden, waren die Zahlen des vierten Kalenderquartals 2023, bei Siemens Energy das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024, überzeugend:
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Expertenmeinung: Der Umsatz lag 12,6 Prozent über dem des Vorjahresquartals, der um Sonderfaktoren bereinigte Nettogewinn erreichte 208 Millionen, im Vorjahreszeitraum stand da noch ein Minus von 282 Millionen zu Buche. Besonders wichtig aber war der Blick nach vorne in Form des Auftragseingangs: Der legte auf vergleichbarer Basis gegenüber dem Vorjahr um satte 23,9 Prozent zu. Das füllt das Auftragsbuch und gibt Rückhalt.
Da könnte man durchaus überlegen, das Thema Siemens Gamesa innerlich abzuhaken und optimistisch zu werden. Was indes nur dann von Erfolg gekrönt würde, wenn genug andere Akteure das ebenfalls tun. Und da man den anderen nicht in die Köpfe schauen kann, wäre man hier am besten aufgehoben, wenn man sich an den charttechnischen Vorgaben orientiert. Denn wenn dieser Klotz am Bein auf breiter Investorenebene verschwinden sollte, würden die jetzt anstehenden, charttechnischen Hürden auch sukzessiv abgearbeitet.
Wir sehen im Chart, dass die Aktie jetzt aus der für V-Wendeformationen typischen Seitwärtsspanne nach Ausbildung dieses „V“ deutlicher nach oben herausgelaufen ist. Das ist grundsätzlich bullisch. Was indes zur Vorsicht anhält, ist der Umstand, dass der Kurs an der nächstgelegenen Widerstandslinie in Form des Juni-Tiefs bei 13,77 Euro offenbar auf Abgaben traf. Die müssten die Käufer schnell überwinden, dann hätte man hier schon einmal ein Stück des Weges geschafft, das würde die Zuversicht im bullischen Lager stärken.
Die alleine deswegen noch zunehmen muss, weil es noch ein gutes Stück Weg wäre, um ein mittelfristig bullisches Signal zu generieren. Dazu muss Siemens Energy nicht nur über die derzeit bei 15,02 Euro wartende 200-Tage-Linie hinaus, sondern die breite und markante Widerstandszone 16,36 zu 17,77 Euro bezwingen. Was mit diesen ermutigenden Bilanzdaten machbar, aber dennoch ein steiniger Weg wäre, auf dem man jederzeit noch scheitern könnte.
Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse des 1. Geschäftsjahresquartals 2023/2024, 23.01.2024: https://www.siemens-energy.com/de/de/home/investor-relations/veroeffentlichungen-ad-hoc.html
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