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Siemens Energy hat in nur acht Handelstagen über 30 Prozent zugelegt und nähert sich damit dem bisherigen Rekordhoch der im September 2020 als Spin-off des Siemens-Konzerns an die Börse gebrachten Aktie. Doch man stellt sich zu Recht die Frage: warum?
Sind womöglich neue Zahlen gekommen? Nein. Das aktuellste, was man vom „Ausrüster der Energieversorger“ zu sehen bekam, war die Bilanz des dritten Geschäftsjahresquartals am 9. August (Geschäftsjahresende 20.9.), also vor etwa sechs Wochen. Und im Anschluss an diese Zahlen tendierte die Aktie leicht aufwärts weisend seitwärts. Der Auftragsbestand sei auf Rekordhoch, hieß es zuletzt begleitend zu dieser massiven Rallye. Aber das weiß man eben schon seit Anfang August, ohne dass die Aktie deswegen explodiert wäre … zumal der Auftragseingang zwischen April und Juni deutlich zurückkam war, nur der Bestand war höher.
Waren es vielleicht massiv bullische, neue Kursziele? Richtig ist schon, dass am 13.9. Goldman Sachs mit einem Kursziel von 35,30 Euro daherkam, die Deutsche Bank folgte am 16.9. mit 31 Euro. Nur ist 35,30 Euro das höchste aller aktuellen Kursziele … und nicht mehr weit entfernt. Weiter entfernt ist das durchschnittliche Kursziel, nur in die aus Sicht der Bullen falsche Richtung, es liegt nämlich bei 24,66 Euro und ist damit längst und weit überboten. Was auch daran liegt, dass die Spanne der seit der oben genannten Bilanz vom 9.8. neu vergebenen Kursziele auch höchst „unbullische“ Ziele beinhaltet: Das untere Ende der Spanne liegt bei 13 Euro und wurde, ebenso wie das zweitniedrigste Ziel von 15 Euro, erst Anfang dieses Monats vergeben, in beiden Fällen mit der Empfehlung „Verkaufen“.
Also, was bleibt als Argument für einen derartigen Run bei einer Aktie, von der es nichts Neues gibt und von der nur ein einziger Analyst meint, sie könne mit 35,30 Euro noch höher notieren?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Energy Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Charttechnik. Und ja, die kommt sehr überzeugend daher. Denn unser Chart auf Wochenbasis, der deutlich macht, wie nahe der Kurs jetzt schon am Rekordhoch vom Januar 2021 notiert (34,48 Euro), als man noch dachte, hier bei Siemens Energy würden dicke Gewinne gemacht, zeigt auch noch etwas anderes:
Dieses in blau gehaltene, rautenförmige Gebilde, das sich seit Mai in der Aktie gebildet hat. Eine solche Struktur nennt man „Diamant-Formation“. Eine Formation, die ähnlich der vergleichbar seltenen “Trompeten-Formation“ bei einem Ausbruch einen starken Impuls in Ausbruchsrichtung verspricht. Was in diesem Fall noch dadurch intensiviert wurde, dass dabei zuletzt auch noch das bisherige Jahreshoch bei 27,91 Euro überwunden wurde und der Aufwärtsschwenk knapp über der im Herbst 2023 etablierten, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie begann. Aber der Effekt eines solchen bullischen Signals verbraucht sich natürlich mit der Zeit. Vor allem, wenn ansonsten nichts für ein solch hohes Kursniveau spricht.
Die Aktie eines Unternehmens, die wegen der Probleme der spanischen Windkraft-Tochter Siemens Gamesa im letzten Herbst bei 6,40 Euro aufsetzte, mag aktuell von einem deutlich aufgehellten Turbinengeschäft profitieren, aber eben nicht unbegrenzt. Die Analysten-Kursziele liegen nicht von Ungefähr fast alle niedriger … und einige liegen eben sehr viel niedriger. Gewinnmitnahmen? Hier allemal eine Überlegung wert!
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