General Motors legte am Dienstag vor US-Handelsbeginn die Zahlen zum 2. Quartal vor: Der Gewinn lag unter dem des Vorjahresquartals, aber über der durchschnittlichen Analysten-Prognose. Oft reicht das für einen steigenden Kurs. In diesem Fall tat es das nicht.
Eigentlich wirkten die Ergebnisse gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die Automobilindustrie nach dem markanten Anstieg der Preise direkt nach der Corona-Phase derzeit mit mehrheitlich wenig begeisterten Kunden konfrontiert ist. Immerhin fiel der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur leicht. Und der Konzern betonte das Umsatzwachstum im US-Markt sowie eine Besserung der Lage in China. Außerdem bestätigte General Motors (GM) den bislang geltenden Gesamtjahresausblick.
Was die Aktie dennoch in die Knie zwang, waren zwei Dinge. Zum einen die Auswirkungen von Donald Trumps Einfuhrzöllen, zum anderen der Kursanstieg der vorangegangenen Wochen, der deutlich machte, dass man am Markt zu sehr mit einer positiven Überraschung gerechnet hatte. Und die kam eben nicht, denn:
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Expertenmeinung: GM hielt nicht nur an seiner 2025er Umsatz- und Gewinnprognose fest, sondern auch an der Guidance in Bezug auf den Schaden, den diese Zölle für den Konzern bedeuten werden. Zwischen vier und fünf Milliarden dürften die Zölle laut GM-Schätzungen den Gewinn verringern. Im zweiten Quartal waren es 1,1 Milliarden gewesen, man könnte also, sollten die Einfuhrzölle für Stahl, Aluminium und Autoteile nicht sinken oder sogar verschwinden, mit dieser Vermutung richtig liegen.
Der Gewinn pro Aktie lag zwar über der Konsens-Prognose der Analysten. Aber er lag dennoch drastisch unter dem des Vorjahreszeitraums – eben dieser Zölle wegen. 2,53 US-Dollar wurden es diesmal, 3,06 US-Dollar waren es im 2. Quartal 2024. Und das machte vermutlich vielen, die sich dessen vorher nicht wirklich gewärtig waren (oder es nicht sehen wollten), klar: Das Ausland mit hohen Zöllen unter Druck zu setzen bedeutet nicht automatisch, dass die inländischen Unternehmen davon profitieren. GM tut es derzeit jedenfalls nicht.
Die Folge war ein stattliches Minus von 8,12 Prozent, wodurch die GM-Aktie jetzt im Begriff ist, den Anfang Juli gelungenen Ausbruch aus einer ansteigenden Dreiecksformation und über die (im Chart dick schwarz hervorgehobene) 200-Tage-Linie zu eliminieren. Hier geht es jetzt um die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Supportzone zwischen 49,86 und 50,50 US-Dollar und, das würde das bärische Signal noch deutlich bedeutsamer machen, um die im April etablierte Aufwärtstrendlinie, die die Aktie zum US-Handelsende sogar hauchdünn unterschritten hat.
Würde diese Linie signifikant brechen, kann das wie ein Signal dafür wirken, dass die großen Hoffnungen, die die Trader wegen Trumps Zollpolitik für das Wachstum der US-Automobilindustrie gehegt hatten, geplatzt sind. Hieße das damit, die Bären hätten dann freie Bahn?
Da sollte man sehr, sehr vorsichtig sein, denn jede neue Entwicklung in Bezug auf diese Zölle kann die Lage für Konzerne wie GM drastisch verändern, zum Positiven wie zum Negativen. Und da man ja nun einmal weiß, dass in Bezug auf Donald Trumps Entscheidungen nichts vorhersehbar ist, sollte, wer nicht gerade eine hoch spekulative Ader hat, das Geschehen hier lieber von der Seitenlinie aus verfolgen.

Quellenangaben: Ergebnis des 2. Quartals 2025, 22.07.2025:
https://investor.gm.com/static-files/eaf4a73f-ef85-4134-8533-902e6a9a8177
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