Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Die am 5. Mai vorgelegte Quartalsbilanz des Sportartikel-Riesen adidas war schlecht. Aber sie war etwas weniger schlecht als erwartet. Das führte zu einem beeindruckenden Kurssprung auf ein neues Jahreshoch. Doch jetzt ist davon fast nichts mehr übrig. Gefahr im Verzug?
Das sollte man zumindest einkalkulieren. Denn wir sehen im Chart, dass die Aktie am Dienstag nicht bloß nur noch geringfügig über den 156,42 Euro schloss, auf denen adidas unmittelbar vor dem Kurssprung als Reaktion auf das Quartalsergebnis geschlossen hatte. Die Aktie ringt dadurch zudem mit der im November etablierten Aufwärtstrendlinie, die momentan bei 157 Euro verläuft.
Würde die brechen, hätte man zwar noch bis hinunter auf 135 Euro eine ganze Reihe potenzieller Auffanglinien. Erst darunter würde sich ein bärisches Signal von mittelfristiger Relevanz ergeben. Aber hier müsste man schon sagen: Wehret den Anfängen. Denn letzten Endes besteht das Fundament dieser Anfang November begonnenen Aufwärtsbewegung nur aus einem: Hoffnungen. Und die platzen eben auch mal. Das Problem ist:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur adidas Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die grundsätzlich problematische Ertragslage hat sich durch die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zum ersten Quartal nicht verändert, zumal das Nettoergebnis ohnehin im Rahmen der Erwartungen lag, nur der Umsatz und der operative Gewinn fielen besser aus. Aber dass nur die Hälfte der seit den Bilanzdaten von Analysten neu vergebenen Kursziele über dem derzeitigen Kurs liegen, wobei das höchste, neue Kursziel bei 190, das niedrigste indes mit 85 Euro noch unter dem 2022er-Tief liegt, hat schon seine Gründe.
Die Gewinnmargen stehen weiter unter Druck … was in einem inflationären Umfeld bei zugleich deutlich teureren Kreditkosten nicht wirklich wundern darf. Und dass der neue Chef Gulden Wunder bewirkt, wie man das hoffte, als die Aktie auf die Nachricht eines Wechsels auf dem Chefsessel Anfang November fast explodierte, das muss sich erst herausstellen.
Nimmt man das durchschnittliche Kursziel der Experten von 159 Euro, läge die Aktie momentan genau dort. Grundsätzlich wäre es natürlich möglich, dass ein solches Konsens-Ziel deutlich überboten wird. Aber dass die adidas-Aktie diesen Kurssprung nach der Quartalsbilanz nicht hat ausbauen können, sondern statt Anschlusskäufen Gewinnmitnahmen aufkamen, sollte vorsichtig stimmen. In eine solche Gemengelage hinein die Hand aufzuhalten, wäre eher riskant. Auch, wenn man als Short-Seller hier erst etwas zu gewinnen hätte, wenn die Aktie unter 135 Euro fällt, heißt das nicht vice versa, dass sie darüber ein Kauf wäre. Derzeit ist adidas das jedenfalls noch nicht.

Quellenangaben: Quartalsmitteilung Q1 2023, 05.05.2023:
https://www.adidasgroup.com/de/medien/newsarchiv/pressemitteilungen/2023/adidas-umsatz-erreicht-im-ersten-quartal-2023-vorjahresniveau/
Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/adidas
Investoren, Anleger und Trader genießen mit einem Depot über LYNX den direkten Zugang zu nationalen und internationalen Börsenplätzen in Deutschland, Europa, den USA und Asien. Handeln Sie an 150 Märkten, in 33 Ländern und 26 Währungen. Jetzt informieren: Alle Märkte
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen