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Für den Sportartikelhersteller adidas wird 2023 trotz der vor einigen Wochen leicht angehobenen Prognose kein gutes Jahr. Für die Aktie hingegen schon, die hatte im Verlauf der Vorwoche ein neues Jahreshoch markiert. Aber ist die Luft jetzt nicht reichlich dünn?
Umsatz, Marge, Gewinn … alles lag im dritten Quartal 2023 recht deutlich unter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums. Und das, obwohl 2022 bereits ein schwaches Jahr gewesen war, nachdem 2021 noch ein Rekordgewinn eingefahren wurde. Dass adidas im Zuge der am 8.11. vorgelegten Ergebnisse die Gesamtjahresprognose etwas anhob, änderte das Bild eigentlich nicht entscheidend:
Jetzt sieht das Unternehmen ein Minus beim Betriebsergebnis von 100 Millionen nach den bislang angepeilten -450 Millionen, was indes entscheidend dadurch beeinflusst wird, dass die Lagerbestände der Marke Yeezy mehr einbrachten als gedacht. Die Rahmenbedingungen aber bleiben weiter schwierig, konnte man den Ausführungen im Rahmen der Neun-Monats-Zahlen entnehmen. So gesehen stellt sich schon die Frage, ob das neue Hoch zu halten ist.
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Expertenmeinung: Anfang Oktober hatte die adidas-Aktie eine vorherige Korrektur beendet, weil Konkurrent Nike da sehr gute Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Man setzte darauf, dass das für die gesamte Branche zu übernehmen wäre. Aber zumindest das Nordamerika-Geschäft war für adidas im dritten Quartal rückläufig. Dass der Abverkauf der übrigen Yeezy-Produkte besser läuft als befürchtet, ist ein Sonderfaktor, der für die Gesamtsituation nicht relevant ist. Und dass jetzt ein neuer Chef im Sessel sitzt, hat zwar im Herbst 2022 den Beginn des laufenden Aufwärtstrends begründet, aber dass „der Neue“ Björn Gulden schwierige Rahmenbedingungen nicht einfach wegzaubern kann, hätte man wissen können.
Dünn ist die Luft also allemal. Und das sehen die Analysten grundsätzlich nicht anders. Es finden sich zwar Kursziele, die bis hinauf auf 220 Euro gehen. Aber der Schnitt der aktuellen Analysten-Kursziele liegt momentan bei 186,50 Euro … und diesen Level hat die Aktie bereits überboten. Hinzu kommt, dass die Aktie durch die Rallye der vergangenen Wochen auf markttechnischer Ebene überkauft ist.
Solange das Momentum der Aufwärtsbewegung hoch bleibt, muss das den Anstieg nicht stoppen. Kurzfristige Trader wissen, dass da der Schwung schwerer wiegt als heiß gelaufene Indikatoren, die sich in solchen Fällen auch mal für Wochen in der überkauften Zone aufhalten können. Aber bei 208 Euro würde eine über den Jahresverlauf entstandene Hausse-Begrenzungslinie und bei 220,80 Euro dann im Form des März-Hochs 2022 die nächste horizontale Widerstandslinie warten. Dass bullische Trader eine dieser beiden Linien … auch mit Blick darauf, dass selbst der optimistischste Analyst die Aktie nicht über 220 Euro sieht … als Kursziel und nicht als Etappe sehen, ist wahrscheinlich genug, um zumindest langsam mal an Gewinnmitnahmen auf der Long-Seite zu denken.

Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis, 08.11.2023:
https://www.adidas-group.com/media/filer_public/ea/76/ea763d0c-bbf1-4fc7-9ed0-57ffddf147a2/adidasag_q3_2023results_final_de.pdf
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/ADS.DE/?p=ADS.DE
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