S&P 500 Prognose S&P 500: Unverhofft kommt oft … das Zollthema ist zurück!

News: Aktuelle Analyse des S&P 500 Index

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des S&P 500 Index

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die US-Notenbank erneuerte ihren mageren Zinssenkungs-Ausblick, korrigierte Wachstums- und Inflationsprognosen zum Negativen … und der S&P 500 reagierte wie der gesamte US-Aktienmarkt kaum. Seit knapp zwei Wochen wirkt der Index wie festgenagelt … was ist da los?

Wenn zu viele offene Fragen im Raum stehen und man nicht weiß, was man tun soll, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man tradet extrem kurzfristig und wild in der Gegend herum … oder man tut erst einmal nichts und wartet, in welche Richtung der Markt ausbricht. Nachdem Ersteres in den vergangenen Monaten bei vielen einen ziemlich hohen, monetären Blutzoll gekostet haben dürfte, könnten sich viele jetzt auf die zweite Variante verlegt haben. Aber gerade dann, wenn viele auf einen Ausbruch lauern und sich gegenseitig belauern, ist die Ruhe, die das Chartbild dadurch vorgaukelt, trügerisch.

S&P 500 Index: Tageschart vom 18.06.2025, Kurs 5.980,87 Punkte, Kürzel: SPX | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Tageschart vom 18.06.2025, Kurs 5.980,87 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Derzeit hätte das bärische Lager deutlich mehr Argumente auf seiner Seite. Die Aussagen der US-Notenbank gestern Abend kamen da noch obendrauf. Die Prognose des Leitzinses beinhaltete weiter nur ein Abwärtspotenzial von einem halben Prozentpunkt bis Jahresende. Der Ausblick auf das Wirtschaftswachstum wurde von bislang 1,7 auf 1,4 Prozent gesenkt, dafür aber die Inflationsprognose von 2,7 auf 3,0 Prozent angehoben. Erfreulich war das nicht.

Aber das heißt nicht, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis der S&P 500 die mittelfristig wichtige Supportzone 5.700 zu 5.813, dessen oberes Ende von der 200-Tage-Linie gestellt wird, brechen wird. Die Käufer haben so lange so viele Warnsignale ignoriert und sind damit bislang durchgekommen, dass auch ein gezielt losgetretener Ausbruch nach oben, hinaus über das nahe gelegene Rekordhoch von 6.147 Punkten, möglich ist und Anschlusskäufe generieren kann. Aber je mehr problematische Aspekte in den Hinterkopf verdrängt werden (wo sie ja dennoch vorhanden sind und ab und an anklopfen), desto schwieriger wäre es dann, einen Fehlausbruch zu verhindern. Leicht wäre der Weg für einen Ausbruch nach oben also nicht. Möglich ist er dennoch.

Aber das Risiko eines „False Breakout“ gilt für die Unterseite genauso. Denn aktuell glauben viele, absolut jeder Kursrücksetzer sei ein Kaufsignal. So absurd das an sich ist: Weil so viele sich dieser „Regel“ angeschlossen haben, funktionierte es zuletzt eben. Zwar nur, weil man tut, woran man glauben will … aber solange es gutgeht, irritiert das die Wenigsten.

Expertenmeinung: Aber für immer und ewig kann der S&P 500, dieser so wichtige US-Index, der die großen Blue Chips aus Dow Jones und Nasdaq 100 vereint, doch nicht in einer derart engen Range von weniger als zwei Prozent hängenbleiben?

Wird er auch nicht. Aktuell wird er von dieser Verunsicherung, ob man Hoffnungen oder Fakten handeln soll, ausgebremst. Aber auch von etwas anderem: von der morgen anstehenden Abrechnung an der Terminbörse, die diesmal, wie in jedem dritten Monat eines Quartals, die Futures einschließt und deswegen besonders wichtig ist.

Es ist kaum zu übersehen, dass die großen Adressen dort den S&P 500 in einer engen Range um 6.000 Punkte in die Abrechnung der Index-Optionen und Index-Futures schicken wollen. Diese „Sollflughöhe“ wurde diesmal recht früh erreicht, jetzt versucht man, diesen Level festzuzurren. Da es dabei um gewaltige Summen geht, lohnt es meist, eine solche Zone zu verteidigen, solange der Kesseldruck für einen Ausbruch nicht zu groß wird. Und das wird er derzeit nicht, weil niemand so recht weiß, was er tun soll. Aber heute ist in den USA ein Feiertag, morgen geht die Abrechnung über die Bühne und dann tritt der Terminmarkt ins zweite Glied zurück, sprich:

Ein solcher Ausbruch aus der winzigen Handelsspanne zwischen 5.960 und 6.060 Punkten könnte in der kommenden Woche jederzeit erfolgen und, je nach Nachrichtenlage, auch kein Fehlausbruch werden. Aber wie geht man mit eben diesem Problem „je nach Nachrichtenlage“ um? Es kommt darauf an, ob es neue, marktbewegende Nachrichten gibt, ob diese positiv oder negativ sind und ob sie in Verbindung mit der vorbestehenden Gemengelage ausreichen, um einen echten Ausbruch zu vollziehen. Was man nicht absehen kann, daher wäre, wie immer in Phasen, in denen alles ebenso offen wie unklar ist, der beste Weg, sich a) einer Meinung konsequent zu enthalten und b) nicht minder konsequent einen Ausbruch zu traden, sobald dieser seinen Namen verdient.

Was für die Oberseite hieße, dass der S&P 500 das bisherige Rekordhoch von 6.147 Zählern auf Schlusskursbasis überwinden müsste. Was für die Unterseite hieße, dass man ein kleines, bärisches Signal im Fall eines Schlusskurses unterhalb der momentan bei 5.950 Punkten verlaufenden 20-Tage-Linie hätte, ein echtes, über reines Daytrading hinaus nutzbares Short-Signal aber erst, wenn die Supportzone 5.700 zu 5.813 gefallen ist.

S&P 500 Index: Wochenchart vom 18.06.2025, Kurs 5.980,87 Punkte, Kürzel: SPX | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Wochenchart vom 18.06.2025, Kurs 5.980,87 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Solche Situationen sind für Trader immer knifflig, zumal man angesichts eines Dauerregens an „Breaking News“ immer damit rechnen muss, dass auch ein klares Chartsignal in einem Umfeld wie diesem nicht in Stein gemeißelt ist. Aber solche Phasen sind nicht selten … und wer es schafft, sich so lange konsequent zurückzunehmen, bis der Index wieder Fahrt aufnimmt, und dann in Ausbruchsrichtung mit konsequenten Stop Loss antritt, hätte die weit bessere Perspektive als Trader, denen das Wassertreten zu bunt wird. Denn einfach mal Positionen aus der eigenen Marktmeinung heraus aufbauen und dann hoffen, dass die Sache am Ende irgendwie gutgeht, ist am Ende selten von Erfolg gekrönt.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Es hätte ein so guter Tag für die S&P 500-Bullen werden können. Trump telefonierte Mittwoch mit Putin, gestern mit Xi Jinping, Kanzler Merz war zu Besuch – das hätte die derzeit alles dominierenden Hoffnungen der Trader befeuern können. Dann kam die Sache mit Elon Musk.

Wenn die Kurse fallen, muss man sofort einsteigen, denn am Ende steigen sie höher als zuvor. Diese „Regel“ findet man zwar in keinem Börsenbuch. Und jeder erfahrene Investor würde sich angesichts solcher Ideen die Haare raufen. Aber sehr viele Anleger sind eben nicht erfahren, agieren nach dem „Trial-and-Error“-Prinzip und stellen dabei fest, dass diese Vorgehensweise in den letzten Jahren immer funktioniert hat. Mal besser, mal weniger gut, aber bei Indizes, die in einem Umfeld wie diesem an den bisherigen Rekordhochs kratzen, nachdem es im April einen dramatischen Kurseinbruch gab, liegt der Gedanke nahe, dass es genau so und nicht anders funktioniert.

Zwar haben sich die Gründe, die im April zu diesem dramatischen Ausverkauf führten, bis heute nicht erledigt, im Gegenteil ist zum Zoll-Streit noch das von Donald Trump forcierte Steuerpaket hinzugekommen. Aber viele kennen sich mit Wirtschaft und Politik nicht aus. Für sie sind es die Kurse allein, die die Richtung weisen. Und wenn genug Anleger nicht nur so denken, sondern auch so handeln, steigen diese eben. Da neigt man dann auch dazu, Misserfolge und negative Nachrichten einfach auszublenden oder ins Positive umzudichten:

Nichts beim Telefonat mit Putin erreicht? Macht nichts, das betrifft ja die US-Wirtschaft nicht. Nichts beim Telefonat mit Xi Jinping erreicht, während dieser Donald Trump laut chinesischer Quellen eher hart angefasst hat? Doch, bestimmt, Trump wirkte ja zufrieden und das Wort „Deal“ kam oft. Eher Belanglosigkeiten bei den Gesprächen mit dem deutschen Kanzler? Na, ist doch besser als Streit, Hauptsache, man redet miteinander. Wenn der Trend passt, machen Kurse die Nachrichten und nicht umgekehrt. Und so wunderte es nicht, dass all das den Anstieg des marktbreiten S&P 500 ebenso wenig bremsen konnte wie die schwachen US-Konjunkturdaten der letzten Tage. Etwas anderes bremste dann doch.

Irgendwie ist es einerseits ernüchternd, andererseits amüsant, dass der Anteil an unerfahrenen Anlegern, die auch keinerlei Ambitionen haben, sich Fachwissen anzueignen, in den letzten Jahren so gestiegen ist, dass komplexe wirtschaftliche Risiken kaum jemand versteht oder verstehen will, ein „Rosenkrieg“ aber die Kurse in Bewegung bringen kann. Denn wenn zwei sich streiten, kennt man sich umgehend wieder aus. Und jeder weiß:

Da haben sich gerade der mächtigste und der reichste Mann der Welt entzweit … und allein aufgrund deren immensen Egos wundert es nicht, dass die Sache binnen Stunden ist Groteske eskalierte. Was der eine über den anderen auf „Truth Social“ schrieb und dieser andere wiederum über den einen auf „X“, kann man in der Presse nachlesen. Was für den S&P 500 relevant ist:

Expertenmeinung: Erstens eliminierte das den Bonus, den man der Tesla-Aktie wegen Musks Nähe zu Trump zubilligte, komplett. Was bleibt, ist die Firma von einem, der jetzt wohl fast überall in Ungnade gefallen ist und die an einem massiven Absatzproblem leidet. Zudem schrieb Trump unter anderem, dass man doch wunderbar Geld sparen könne, wenn man all die Verträge und Unterstützungen der Regierung für Tesla streichen würde. Da Tesla in allen Indizes ziemlich hoch gewichtet ist, war der drastische Ausverkauf, den dieses Gezänk bei der Aktie auslöste (-14,27 Prozent) ein Grund, warum der S&P 500, der vorher bei jedem kleinen Rücksetzer sofort Käufe sah, am Donnerstag ins Minus rutschte.

Zweitens unterstrich das, wie emotional und unberechenbar der mächtigste Mensch der Welt agiert. Keine gute Basis für Zollverhandlungen, Fiskalpolitik und Wirtschaftswachstum. Ein solcher Streit, der medial alles andere (eigentlich wichtigere wie den Merz-Besuch und das Xi-Telefonat) in den Hintergrund drängte, wird allgemein verstanden und wahrgenommen … und sägt am Bild des US-Präsidenten als entschlossener und pragmatischer „Macher“. Es wird den US-Anlegern dadurch schwerer fallen, ihren Optimismus, der sich angesichts der steigenden Kurse (durch eigene Käufe) immer wieder selbst erneuerte, beizubehalten und auch weiterhin blind in jeden Rücksetzer zu kaufen. Solche Ereignisse können wie ein „Black Swan“, der all das, was man zuvor verdrängte, wieder ins Bewusstsein ruft.

S&P 500: Intraday-Chart vom 05.06.2025, Kurs 5.939,30 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500: Intraday-Chart vom 05.06.2025, Kurs 5.939,30 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Wir sehen im Intraday-Chart des S&P 500 auf Eine-Minute-Basis, dass das sture Kaufen von Abwärtsimpulsen auch am Donnerstag nicht aufhörte. Jeder Abwärtsimpuls im Tagesverlauf führte sofort zu einer Gegenreaktion nach oben, so dass das Minus am Ende charttechnisch noch irrelevant war. Allerdings lagen die Zwischenhochs nach dem gegen 17 Uhr unserer Zeit markierten Tageshoch sukzessiv niedriger. Alle sind also keineswegs der Ansicht, dass man Abwärtsimpulse kaufen und dann stur dabeibleiben müsse.

S&P 500: Tages-Chart vom 05.06.2025, Kurs 5.939,30 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500: Tages-Chart vom 05.06.2025, Kurs 5.939,30 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Der Chart auf Tagesbasis zeigt, worauf es jetzt zu achten gälte, wenn man hier Long ist. Der S&P 500 war gerade dabei, der Gefahr eines Doppeltopps zu entkommen, indem er über die 6.000 in Richtung des bisherigen Rekordhochs bei 6.147 Punkten davonzieht. Jetzt ist er wieder unter das Mai-Hoch bei 5.969 Punkten gerutscht, wenngleich nur leicht.

Wenn es eine Chance gibt, die heutigen US-Arbeitsmarktdaten positiv auszulegen und sich die durch diesen „Rosenkrieg“ weggerutschte Tesla-Aktie erholen sollte, kann der Anstieg in Richtung Rekordhoch durchaus wieder aufgenommen werden. Aber man darf vermuten, dass diese blinde Zuversicht vieler Anleger gestern genug Risse bekommen hat, um einen weiteren Anstieg noch fragiler zu machen als er angesichts der in die Gegenrichtung weisenden Rahmenbedingungen ohnehin ist. Daher sollte man die Chartzone, deren Bruch für die Bullen problematisch wäre, besser nicht aus den Augen lassen.

Es geht um die Supportzone 5.767 zu 5.795 Punkte, in der die Nackenlinie des potenziellen Doppeltopps, das markante Zwischenhoch von Ende März und die 200-Tage-Linie eine Kreuzunterstützung bilden, unter der zwar dann viele denkbare, aber meist eher weit zurückliegende Auffanglinien warten würden. Wenn diese Zone fällt, kann auch der Optimismus zerbrechen, denn wie gesagt: Die komplexe Problematik der US-Wirtschaft mag vielen zu weit weg sein, aber einen „Krieg der Köpfe“ und seine Folgen versteht jeder.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Eine US-Notenbankentscheidung ist eigentlich immer für starke Kursbewegungen gut. Aber diesmal erwartete man keine richtungweisenden Entscheidungen, zumal der Fokus auf dem Weißen Haus liegt. Dort müssen Ergebnisse kommen, damit der S&P 500 weiter steigen kann.

Kurzfristig haben sich die Bullen beim marktbreiten S&P 500 ein wenig festgefahren. Zwar sind wichtige Widerstandslinien nach dem vor einem Monat schlagartig in eine Kaufwelle übergegangenen Selloff zurückerobert worden. Aber die richtig schwierigen Widerstände kommen erst noch. Schwierig, weil sie bereits als Widerstände fungiert hatten. Und schwierig, weil der Index jetzt bereits wieder auf einem Level notiert, der vor dem Abverkauf Anfang April galt, bevor Donald Trump in Sachen Zölle mit seinem „Tag der Befreiung“ gleich mehrere Gänge hochgeschaltet hatte.

S&P 500 Index: Monatschart vom 07.05.2025, Kurs 5.631,28 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Monatschart vom 07.05.2025, Kurs 5.631,28 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Zwar wurde da an einigen Stellen zurückgerudert. Aber weder haben Verhandlungen mit der EU noch mit China überhaupt begonnen. Und auf diese beiden Wirtschaftsregionen kommt es eben an. Was auch der „Fed“, der US-Notenbank, klar ist. Weswegen sie nicht nur den Leitzins erneut unverändert ließ, sondern klar auf die gestiegenen Risiken für Wachstum und Arbeitsmarkt hinwies, die diese Zölle verursachen. Aber damit hatte man großenteils gerechnet, weshalb es nach der Entscheidung gestern keine erratischen Kursausschläge gab. Die gab es vorher und nachher, nur eben aus anderen Gründen.

Expertenmeinung: So schoss der S&P 500-Future in der Nacht zum Mittwoch auf einmal nach oben, als gemeldet wurde, dass der US-Finanzminister und Chinas Vize-Premier sich am Wochenende zu Gesprächen in der Schweiz treffen würden. Man reagierte, als sei man damit bereits auf der Zielgeraden in Bezug auf eine Normalisierung des Handels zwischen den beiden Industrieregionen, obgleich der US-Finanzminister betonte, dass es keineswegs um einen „Deal“ gehe sondern man erst einmal sondieren wolle, was machbar scheint und wo im Gegenteil rote Linien liegen.

Zu Redaktionsschluss kurz nach US-Handelsende war noch unklar, wie das Gerücht zu werten ist, Donald Trump wolle alle Beschränkungen für den Export von KI-Chips aufheben, die von der Biden-Regierung verhängt wurden, denn man kann nicht abschätzen, welche neuen Regeln er selbst denn einführen will. Es war ebenso offen, wie drastisch er die Entscheidung der US-Notenbank kommentieren würde, da er ein ums andere Mal gefordert hatte, man solle umgehend die Leitzinsen senken. Und es ist erst recht offen, ob die USA jetzt, da man den Rohstoff-Deal mit der Ukraine in der Tasche hat, wirklich die Vermittlerrolle aufgibt und ggf. auch die Unterstützung der Ukraine beendet.

Es sind all diese offenen Fragen, alle mit einer gehörigen Portion Sprengstoff dahinter, die die Marktteilnehmer umtreiben. Und jetzt, nachdem Hoffnung gekauft hat und in etwa zwei Drittel der Abwärtsbewegung des S&P 500 egalisiert wurden … jetzt, da man wieder da ist, wo man vor diesem denkwürdigen 2. April war … müssen Fakten weiterkaufen. Denn jetzt kommen die schwierigen Hürden, die, die schon vor dem 2. April als Widerstände wirkten und an denen sich die Bären zurückmelden dürften, wenn die Fakten nicht „passen“:

S&P 500 Index: Tageschart vom 07.05.2025, Kurs 5.631,28 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Tageschart vom 07.05.2025, Kurs 5.631,28 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Es geht um die Widerstandszone 5.670/5.696 Punkte, mit der der Index momentan ringt. Und es geht darüber um die 200-Tage-Linie bei aktuell 5.747 Punkten, an welcher der S&P 500 Ende März nach unten abgewiesen wurde. Die Notenbanksitzung ist über die Bühne, die meisten Quartalsbilanzen liegen vor … jetzt wird es Zeit, dass da etwas Handfestes auf der Nachrichtenseite beikommt. Man darf gespannt sein, ob man kommende Woche dann minimale Fortschritte in Bezug auf China bejubelt oder aber erkennt, dass es wohl noch sehr lange dauern wird, bis es da zu einer Lösung kommt … die dann für beide Seiten nicht besser sein muss als das, was vorher war. Der S&P 500 müsste über dem Verlaufshoch von Ende März bei 5.787 Punkten schließen. Dann wären wenigstens die unmittelbar wartenden, wichtigen Widerstände überwunden. Bevor das nicht gelungen ist und das idealerweise gute Gründe auf der Nachrichtenseite hätte, bewegen sich die Bullen hier, so trittfest das alles auf den ersten Blick auch wirkt, auf Treibsand.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Der S&P 500 hat jetzt in etwa die Hälfte seines massiven Abstiegs korrigiert. Rein charttechnisch betrachtet haben die Bullen in den vergangenen Tagen wichtige Punkte gemacht. Aber was treibt die Käufer in diesem Umfeld eigentlich an?

Der marktbreite S&P 500 als idealer Repräsentant des gesamten US-Aktienmarkts ist zwar deutlich weiter von seinen Rekordhochs entfernt als beispielsweise unser DAX. Aber die Basis dessen, was im Moment die Weltwirtschaft umtreibt, liegt ja auch nicht hier bei uns, sondern in den USA. Und diese Probleme, allen voran die Zoll-Thematik, sind alle noch da.

S&P 500 Index: Monatschart vom 28.04.2025, Kurs 5.528,75 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Monatschart vom 28.04.2025, Kurs 5.528,75 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Zwar hat Donald Trump von US-Notenbankchef Powell erst einmal abgelassen und einige Zölle für eine befristete Zeit ausgesetzt. Aber Letzteres zweifellos nur, weil der Markt empört reagierte und Trumps Juristen keinen Weg fanden, durchzusetzen, was der US-Präsident wollte: Die Entlassung des Notenbankchefs, um ihn gegen jemanden zu ersetzen, der tut, was er, der Präsident, will. Sein Wille, die Geldpolitik bestimmen zu können, ist damit nicht vom Tisch und bleibt ein andauerndes Risiko.

Und wie es mit den Zöllen weitergeht, weiß niemand. Derzeit gelten z.B. für die EU diese „Sockelzölle“ von zehn Prozent, aber bislang gibt es keinerlei Gespräche mit der EU über eine Einigung, während das 90-Tage-Moratorium läuft. 20 Tage sind bereits verstrichen. Und selbst wenn man es schaffen würde, binnen dieser 90 Tage „Deals“ mit vielen Ländern zu erzielen: Solche Deals wären allesamt zweitrangig, wenn man sich nicht mit China einigt.

Und es ist schwer vorstellbar, dass all diejenigen, die in den vergangenen Tagen eingestiegen sind nicht bemerkt haben, dass China mehrfach klar dementiert hat, dass es, wie Donald Trump wiederum mehrfach erklärte, Gespräche gebe. Zumindest nicht zum Thema Zölle. Und was hätte China davon, die Unwahrheit zu sagen?

Das, was den S&P 500 im März und April zu Boden schickte, ist also alles noch da. Sicher, von den bislang eingelaufenen Unternehmensbilanzen fielen viele gut aus. Aber auch da ist kaum anzunehmen, dass die bullischen Trader nicht verstanden hätten, dass diese Zahlen eine Zeitspanne beleuchten, die großenteils vor der echten Eskalation der Lage lag. Worauf es jetzt ankommt, ist das laufende Quartal … und was in diesen drei Monaten passiert. Für die aktuelle Stärke des Index gäbe es also in Bezug auf die Rahmenbedingungen keine Entsprechung. Und damit nicht genug:

In den kommenden Tagen kommen immens viele wichtige Daten auf den Markt zu. Quartalszahlen, u.a. von Microsoft, Apple und Amazon. Das US-Verbrauchervertrauen des Conference Board. Die Arbeitsmarktaten für den April. Und dann auch noch die erste Berechnung des US-Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal. Und da wird im Vorfeld beherzt zugelangt? Wie ist das zu erklären?

Expertenmeinung: Man kann den Marktteilnehmern nicht in die Köpfe schauen, daher können Versuche, ein tendenziell unlogisches Marktverhalten zu erklären, immer nur Mutmaßungen sein. Aber hier könnten momentan drei Faktoren zusammenkommen:

Erstens ist durchaus denkbar, dass viele Marktteilnehmer die Risiken aufgrund deren Komplexität nicht wirklich durchdringen und einfach blind darauf setzen, dass, was stark gefallen ist, auch stark steigen wird. Immerhin hat das in früheren Jahren oft funktioniert. Und wer glaubt, gerade eine perfekte Gewinnchance vor sich zu haben und eingestiegen ist, neigt dazu, aus dem Wörtchen „oft“ im Geiste ein „immer“ zu machen.

Zweitens dürften große Adressen sehr daran interessiert sein, dass die US-Aktienindizes eine optimistische Grundstimmung liefern, wenn es jetzt in diese Tage mit den oben erwähnten, geballten Zahlen und Daten geht. Denn sie wissen sehr wohl, dass unschöne Überraschungen weit weniger zu Abgabedruck führen, wenn die Tendenz im Vorfeld aufwärts weist.

Drittens haben rein technisch agierende Akteure, ob Trader oder Handelsprogramme, jetzt zumindest auf kurzfristiger Ebene ein bullisches Umfeld. Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Index die Februar-Abwärtstrendlinie gerade, wenn auch eher knapp, bezwungen hat, die Marktechnik noch nicht wieder überkauft ist und mit dem Überwinden des 50-Prozent-Korrekturlevels (um 5.490 Punkte) auch die Charthürde in Form des März-Tiefs bei 5.505 Punkten überboten wurde. Die nächsten Widerstände von Bedeutung liegen erst in der Zone 5.651/5.696 Punkte.

Zusammengefasst ließe sich festhalten: Wir sehen hier gerade eine Kombination aus kurzfristig tadellos aufwärts weisendem Trend, großen Hoffnungen und dem Versuch großer Adressen, aus einem verloren geglaubten Monat, der massive Anschlussverkäufe seitens der Anleger hätte nach sich ziehen können, ein Argument zu machen, investiert zu bleiben.

All das kann den S&P 500 auch in und über diese nächste Widerstandszone 5.651/5.696 Punkte tragen. Aber nur, wenn all die jetzt anstehenden Daten „passen“ und es keine unangenehmen Überraschungen aus dem Weißen Haus mehr gibt. Und da das nicht unbedingt etwas ist, worauf man Haus und Hof wetten würde, wäre es, sofern man hier Long ist, besser, regelmäßig nach unten zu sehen.

Aktuell wäre die Schlüsselzone, die halten muss, um die Chancen nach oben zu wahren, das Gap von 22. auf den 23. April. Würde diese Kurslücke mit Schlusskursen unter 5.287 Punkten geschlossen und der Index dreht nicht nach oben, sondern fällt weiter … wodurch er auch die steile, kurzfristige Aufwärtstrendlinie brechen würde … brennt hier etwas an! 

S&P 500 Index: Tageschart vom 28.04.2025, Kurs 5.528,75 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Tageschart vom 28.04.2025, Kurs 5.528,75 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS
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Der S&P 500 hatte vergangene Woche über einer mittel- und langfristig immens wichtigen Kreuzunterstützung mit hoher Dynamik gedreht. Doch ob die Käufer es schaffen, die für eine Aufwärtswende entscheidenden Marken zu überbieten, steht auf einem anderen Blatt.

Hoffnung kann einen Aktienmarkt erstaunlich stark und zugleich lange nach oben ziehen. Was nicht wundert, immerhin sind fast alle Marktteilnehmer auf die Long-Seite fixiert: Rauf ist gut, runter ist schlecht. Daher greift man nur zu gerne nach jedem Strohhalm, der einem im Abwärtstrend in Reichweite gelangt. Das zumindest in Ansätzen sichtbare Zurückrudern der zuvor geradezu grotesken Zölle, die für Einfuhren verhängt wurden, war genau das: ein Strohhalm.

Das führte dazu, dass der marktbreite S&P 500 am vergangenen Montag mit 4.835 Zählern fast punktgenau auf Höhe des 2022er-Jahreshochs (4.819 Punkte) nach oben drehte, dann zwar wieder zurückfiel, aber mit dem kurz darauf verkündeten 90-Tage-Aufschub für viele Zölle einen zweiten Anlauf unternahm. Dadurch gelang es, die Kreuzunterstützung aus der unteren Begrenzung des im März 2009 etablierten, übergeordneten Aufwärtstrendkanals und der 1.000-Tage-Linie im Bereich von 4.680 Punkten erst einmal auf Distanz zu halten. Klar ist damit schon einmal der Ankerpunkt auf der Unterseite:

S&P 500: Tages-Chart vom 16.04.2025, Kurs 5.275,70 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500: Tageschart vom 16.04.2025, Kurs 5.275,70 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Fällt dieses 2022er-Hoch und wird dadurch ein neues Jahrestief markiert, ist der Index sofort wieder klar bärisch. Und bricht diese langfristig bedeutsame Kreuzunterstützung durch Closings klar unter 4.680 Zähler, brennt die Luft. Für den Moment ist das erst einmal abgewendet. Das Problem der Bullen ist aber:

Expertenmeinung: Die Käufe der vergangenen Tage haben nur erreicht, dass der S&P 500 kurzfristig neutral einzuordnen ist. Bullisch ist er jedoch noch nicht. Dazu müsste der Widerstandsbereich aus 20-Tage-Linie, März-Verlaufstief und Februar-Abwärtstrendlinie bezwungen werden. Der liegt derzeit zwischen 5.470 und 5.560 Punkten. Dran war man Anfang der Woche schon. Aber am Mittwoch gab es einen Rückschlag, der klar macht: Wenn die Käufer jetzt nachlassen, kann diese Sache mit dem Befreiungsschlag schiefgehen.

Auslöser des derzeit nur einen Tag ausmachenden, erneuten Abwärtsschwenks waren Aspekte, die man sich eigentlich hätte denken können. Zum einen, dass die Chiphersteller mit den neuen Ausfuhr-Regularien schon wieder Probleme bekommen würden. Zum anderen, dass, wie US-Notenbankchef Powell am gestrigen Abend betonte, diese Zölle das Inflationsrisiko spürbar erhöhen und man derzeit nicht unmittelbar über Zinssenkungen reden könne. Wenn Faktoren, die die Käufer in einem Umfeld begleiten und daher nicht abschrecken sollten, genau das aber doch bewirken, dürfte das viele darüber nachdenken lassen, wie stabil dieser Strohhalm und der Griff, mit dem er umklammert wird, wohl sein mögen.

Damit werden kommende Nachrichten womöglich zum Zünglein an der Waage. Sollten sie imstande sein, die Hoffnung, dass das alles ohne nachhaltigen und großen Schaden an der US-Wirtschaft vorbeigeht, zu bestärken, kann der S&P 500 jederzeit einen erneuten Anlauf nach oben unternehmen und diese Schlüsselzonen auf der Unterseite so auf Distanz halten. Aber erst, wenn dieses „Widerstandsnest“ 5.470 zu 5.560 Punkte wirklich klar und auf Schlusskursbasis bezwungen wurde, würden diese Hoffnungen mit charttechnisch positiven Fakten unterfüttert. Bis dahin bleibt die Sache extrem fragil und der Trend abwärtsgerichtet.

S&P 500: Monats-Chart vom 16.04.2025, Kurs 5.275,70 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500: Monatschart vom 16.04.2025, Kurs 5.275,70 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.