Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Online-Versandhändler tut sich an der Börse aktuell nach wie vor schwer, mit den positiven Vorgaben des DAX Schritt zu halten. Seit Jahresbeginn kommt die Zalando-Aktie nicht so recht vom Fleck, und kurzfristige Rallyes werden von scharfen Abverkäufen gekontert.
In den letzten Wochen hat sich die Volatilität etwas abgeschwächt, doch der Trend bleibt vorläufig neutral. Auch die 50-Tage-Linie bewegt sich momentan lediglich seitwärts und zeigt eine trendlose, neutrale Phase an. Seit April hat sich im Chart ein Dreieck gebildet, das darauf wartet, aufgelöst zu werden.
Expertenmeinung: Aktuell werden die Kurse innerhalb der erwähnten Formation eingekeilt. Es scheint sich aus technischer Sicht einiges an Energie aufzubauen, die möglicherweise im Laufe dieser Woche entladen werden könnte. Ein Ausbruch aus dem Dreieck dürfte für einen stärkeren Impuls in die entsprechende Richtung sorgen.
Lediglich die Richtung ist unklar, und so müssen Anleger geduldig auf den Ausbruch warten. Die Tatsache, dass sich die Kurse nach wie vor oberhalb der 200-Tage-Linie halten können, verschafft zumindest den Bullen leicht bessere Karten. Dennoch bleibe ich vorerst bei einer neutralen Bewertung.
Aussicht: NEUTRAL
Zalando Aktie: Chart vom 30.05.2025, Kurs: 31.51 EUR Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Zalando Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Am 6. Mai hatte Zalando Quartalszahlen gemeldet, die zunächst einen Kurssprung auslösten, dann aber in Verkäufe übergingen. Die Aktie landete im Minus … und seither kamen keine neuen Nachrichten. Gestern jedoch wachte die Aktie auf einmal auf. Was steckt dahinter?
Die Ergebnisse des ersten Quartals waren durchaus ansehnlich, vor allem die solide gestiegene operative Marge erfreute die Analysten. Diese reagierten und vergaben zahlreich bullische Kursziele. Die Spanne reichte von 37 bis 50 Euro, alle stuften die Aktie des Online-Händlers als kaufenswert ein. Doch nach anfänglichem Plus kam es zu einem abwärts weisenden Intraday-Reversal mit Anschluss-Verkäufen am Folgetag. Ein bullischer Rohrkrepierer also, der zwar genau auf der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie auf Käufe traf, doch die Gegenbewegung fiel, vor allem mit Blick auf den derweil steigenden Gesamtmarkt, ziemlich blutleer aus und mündete erneut in Abgabedruck. Aber …
… diese 200-Tage-Linie konnte dabei, wenngleich mit einigem Ringen, auf Schlusskursbasis erneut einigermaßen gehalten werden. Von dort aus startete die Aktie dann am Dienstag durch und beendete den Tag mit gut fünf Prozent Anstieg als Top-Gewinner im DAX. Ohne neue Nachrichten, was darauf hindeutet, dass es eben diese 200-Tage-Linie ist, die die Käufe motiviert hat: Man sieht sie, nachdem sie in diesem Jahr insgesamt bereits dreimal im Feuer stand und jedes Mal einigermaßen hielt, als Sprungbrett für eine Rallye an. Aber kann das was werden? Ist die Verteidigung einer, wenngleich wichtigen, Supportlinie genug für einen nennenswerten Aufwärtsimpuls?
Expertenmeinung: Das muss nicht, kann aber genug sein, vorausgesetzt, man könnte noch irgendetwas anderes als unterstützendes Argument ins Feld führen. Kann man das?
Das kann man, indem man auf die grundsätzlich ja ermutigenden Quartalszahlen und die bullischen Analysten verweist. Dass man darauf zuvor nicht reagiert hat, wäre zwar ein Argument, um sich zu fragen, warum man es jetzt tun sollte. Aber ein sich aufbauendes, bullisches Momentum und eine verteidigte Supportlinie können solche Fragen leicht in den Hintergrund drängen, zumal wir aktuell am Gesamtmarkt eine Aufwärtsbewegung erleben, die auf reinen Hoffnungen basiert.
Wieso sollte die mit jedem Tag gestiegener Kurse wachsende Erwartung, dass Geopolitik, Zollstreit und vorsichtige Verbraucher im Fall einer Beendigung des Zoll-Händels umgehend blühenden Konsumlandschaften weichen, ausgerechnet an Zalando als einem Profiteur einer solchen Entwicklung vorbeigehen? Zwar ist das alles Wunschdenken. Aber ein etablierter Aufwärtstrend verschiebt die Beweislast am Aktienmarkt gemeinhin ins Lager der Skeptiker … und Hoffnungen kann man eben schlecht widerlegen. Also:
Ja, diese Aufwärtsbewegung kann weitergehen, auch wenn sie eigentlich „nur“ auf charttechnischer Ebene losgetreten wurde. Aber nur, wenn es gelingt, jetzt Anschlusskäufe zu generieren, die dazu führen, dass der Start auf dem Sprungbrett in Form der 200-Tage-Linie auch genug Energie freisetzt, um die nächsten Charthürden zu überwinden.
Zalando Aktie: Chart vom 27.05.2025, Kurs 32,58 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Zalando müsste zunächst über die Widerstandszone 33,38 zu 34,20 Euro und dann über die aktuell bei 35 Euro verlaufende Februar-Abwärtstrendlinie hinaus. Passiert das, könnte Zalando rein von Hoffnung und Charttechnik angetrieben auch weiterlaufen. Aber man muss dann dennoch bedenken: Für Langstrecken braucht es dann als Schmieröl für den Bullen-Motor auch noch ein paar handfeste, positive Fakten.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche E-Commerce-Unternehmen kann an der Börse aktuell mit der positiven Performance des DAX nicht mehr Schritt halten. Während der DAX den Kampf mit dem bisherigen Allzeithoch aufgenommen hat, ging es mit der Zalando-Aktie in den letzten beiden Wochen in Richtung Süden.
Negativ hierbei war das hohe Handelsvolumen auf dem Weg nach unten. Dies lässt darauf schließen, dass hier wohl einige Großanleger ihre Positionen aufgegeben haben. Der Verkaufsdruck war deutlich und dies ist kein sonderlich positives Zeichen. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase.
Expertenmeinung: Zumindest konnten die Bullen bislang die 200-Tage-Linie verteidigen. Bereits Anfang April wurde der Kursrückgang am wichtigen langfristigen gleitenden Durchschnitt gestoppt. Auch vorige Woche bot dieser eine solide Unterstützung. Solange sich die Kurse über dem Durchschnitt halten können, besteht die Chance auf eine baldige Erholung. Darunter jedoch könnte es schnell ungemütlich werden.
Dann wäre noch der Support bei rund 27.50 EUR zu beachten, der möglichst nicht unterschritten werden sollte. Andernfalls könnte sich die Abwärtsbewegung der Aktie in den kommenden Wochen weiter beschleunigen.
Aussicht: NEUTRAL
Zalando Aktie: Chart vom 09.05.2025, Kurs: 31.63 EUR Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Als Reaktion auf die Ergebnisse des 1. Quartals startete die Zalando-Aktie gestern zwar solide in die Gewinnzone, drehte aber umgehend ins Minus ab. Und danach ließen sich die Käufer nicht mehr blicken. Ein Warnsignal, auch aus charttechnischer Sicht.
Zalando Aktie: Chart vom 06.05.2025, Kurs 31,13 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Das Jahreshoch war noch weit entfernt, als die Zalando-Aktie mit einem Plus, das am kurz nach der Eröffnung erreichten Tageshoch immerhin fast 6,2 Prozent ausmachte, in den Tag startete. Aber das Jahreshoch wurde ja im Februar erreicht, als man das Ausmaß und die potenziellen Folgen der US-Zollpolitik auf die Weltwirtschaft noch nicht absehen konnte. Für die Marktteilnehmer war das Hier und Jetzt wichtiger als Hochs, die unter anderen Prämissen erzielt worden waren. Das verglich man mit den Ergebnissen … und der Chart zeigt, dass viele zu dem Schluss kamen, dass der Spatz in der Hand doch solider ist als eine Taube auf dem Dach, und ausstiegen. Das Ergebnis:
Ein Intraday-Turnaround der bärischen Sorte mit einem Minus von 3,35 Prozent zum Handelsende. Ein Turnaround, der zudem anfangs die Kurslücke schloss, die am 30. April entstanden war und sich unterhalb der Februar-Abwärtstrendlinie abspielte. Kurz und gut: Das war ein bärisches Signal. Eines, das es jetzt deutlich wahrscheinlicher macht, dass die Zalando-Aktie die nächstliegenden Auffanglinien in Form der 200-Tage-Linie bei 29,96 und der Supportzone 27,38/27,95 Euro testet. Aber wo fand man denn ein Haar in der doch scheinbar tadellosen Suppe, die Zalando da auftischte?
Expertenmeinung: Der Umsatz war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent gestiegen. Die Marge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) legte von 1,3 auf 1,9 Prozent zu, das EBIT selbst stieg dadurch überproportional zum Umsatzplus von 28,3 auf 46,7 Millionen Euro. Dadurch gelang auch auf Nettobasis wieder ein Gewinn, nach -8,6 Millionen im Vorjahr waren es jetzt +9,9 Millionen. Gut, das lag alles nur geringfügig über den Schätzungen. Aber kann man bei einer Aktie, die sich übergeordnet im Abwärtstrend bewegt, denn erwarten, dass da allzu viele in der Hoffnung auf weit bessere Zahlen vorgekauft haben?
Allzu viele sicher nicht, einige aber womöglich schon. Auch wenn Zalando den europäischen Markt bedient und dadurch in Bezug auf die US-Zölle nicht bzw. nur geringfügig betroffen ist, so wären es viele Kunden womöglich durchaus, die in davon potenziell oder bereits de facto betroffenen Unternehmen arbeiten. Man hätte sich also vorstellen können, dass die Furcht vor einer wieder aufflackernden Inflation Vorkäufe ausgelöst hätte. Wer davon ausgegangen sein sollte, wäre jetzt enttäuscht, dafür war die Verbesserung zu mager ausgefallen. Und natürlich bleibt die Sorge, dass der Konsum allgemein in den kommenden Quartalen durch diese US-Wirtschaftspolitik unter Druck kommt, erhalten.
Dass die deutschen Indizes zuletzt haussierten, Zalando aber seit zwei Wochen nicht mehr bei der Hausse dabei ist, bei der jetzt vor allem Rüstungs- und Finanzwerte den Schrittmacher geben, zeigt, dass viele momentan in Bezug auf die Perspektiven konsumnaher Unternehmen skeptisch sind. Und da sich diese Skepsis nur durch derzeit nicht zu erwartende, echte „good news“ beseitigen ließe, wäre es riskant, diese Aktie anzugehen, bevor nicht mit mindestens 36,76 Euro Schlusskurse über der Abwärtstrendlinie und dem April-Hoch erzielt wurden. Der gestrige Intraday-Turnaround belegt das.
Quellen: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 06.05.2025: https://corporate.zalando.com/de/finanzen/zalando-ergebnis-q1-2025
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Würde die Zalando-Aktie genau jetzt nach unten drehen, würde sich damit die rechte Schulter einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausbilden. Bislang ist von den Bären aber nichts zu sehen. Es könnte also gelingen, eine Toppbildung zu vermeiden, vorausgesetzt …
… die regulär am 6. Mai anstehenden Ergebnisse des ersten Quartals (oder ggf. vorab gemeldete Zahlen), vor allem aber der Ausblick auf das Gesamtjahr würden das bestätigen, worauf die Anleger mit ihren derzeitigen Käufen setzen: Wachstum. Wachstum beim Umsatz, Wachstum beim Gewinn. Derzeit erwarten die Analysten im Schnitt, dass der Umsatz des Online-Händlers 2025 zwischen sechs und sieben und der Gewinn pro Aktie zwischen 18 und 20 Prozent steigen wird.
Käme es wie erwartet, wäre eine Abwärtswende nicht von den Zahlen unterfüttert, denn man käme dann auf eine Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis von etwa 26 bis 27. Das wäre, wenn man davon ausgehen könnte, dass die derzeit optimistischen Gewinnprognosen für die Folgejahre Bestand haben, sogar eher günstig. Die Frage ist nur: Kommt es so? Und wird eine mit den Quartalsergebnissen zu erwartende Bestätigung oder Korrektur des bisherigen Ausblicks das unterfüttern?
Expertenmeinung: Einerseits könnte die derzeit Deutschland und auch Europa insgesamt erfassende Konsumzurückhaltung zum Problem werden. Die Verbraucher werden vorsichtiger, zum einen wegen der geopolitischen Entwicklung, zum anderen, weil man nicht absehen kann, ob und wie einen Trumps Zollpolitik am Ende selber treffen könnte. Da Zalando im Modesektor und damit in einem Bereich agiert, der nicht zum täglich notwendigen Konsum gehört, kann das den Umsatz und in der Folge die Gewinnmargen unter Druck setzen. Es gibt aber auch ein „andererseits“, das man nicht zu gering schätzen sollte:
Zalando ist in den europäischen Märkten präsent, aber nicht in Asien und den USA. Der schwache Konsum in China und die US-Einfuhrzölle könnten damit zwar über die Hintertür verunsicherter Verbraucher wirken, aber nicht unmittelbar. Und diese Zölle könnten sogar zum Vorteil werden, denn mit mehreren Eigenmarken und dem Zukauf des Konkurrenten About You, der im Sommer über die Bühne gehen soll, ist man breit aufgestellt und könnte, wenn z. B. der Großkonkurrent Amazon unter dem Zollstreit leidet, zum lachenden Dritten werden.
Zalando Aktie: Chart vom 22.04.2025, Kurs 35,29 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Zweifel am Wachstum, noch nervösere Verbraucher und ein wankender, deutlicher nach unten drehender Gesamtmarkt könnten die Zalando-Aktie zwar trotzdem in diese denkbare Toppbildung drücken, sodass es auf jeden Fall zu überlegen wäre, sich unter der Nackenlinienzone dieser aktuell noch rein hypothetischen Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 27,38 zu 27,95 Euro mit einem Stoppkurs abzusichern. Aber die Chance, sich dem allgemeinen Sog der Zölle zu entziehen, ist groß genug, um hier am Ball zu bleiben, solange diese vorgenannte Zone nicht bricht und dem Aufwärtspotenzial dadurch den Garaus macht.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Versandhändler befindet sich an der Börse aktuell noch immer auf dem Vormarsch. Zuletzt hatte ich der Zalando-Aktie im September des vorigen Jahres positive Aussichten mit auf den Weg gegeben. Damals konnte das Papier gerade eine wichtige Widerstandsebene nach oben durchbrechen: Dies war gleichzeitig auch der Startschuss für die Bullen, das Ruder zu übernehmen.
Diese haben in den letzten Monaten auch das Geschehen weitgehend diktiert. Die letzte Korrektur bis auf rund 28 EUR war zwar etwas schärfer als gewollt, doch die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs konnte gehalten werden.
Expertenmeinung: Auch auf langfristige Sicht befindet sich die Aktie inmitten einer nachhaltigen Trendwende. Der nächste größere Widerstand befindet sich bei rund 36 EUR, gefolgt vom Hoch aus dem Jahr 2023, welches bei 45.81 EUR liegt. Dies könnte mitunter ein mögliches Kursziel für das erste Quartal sein.
Derzeit haben die Bullen das Zepter in der Hand. Erst wenn der kürzlich aufgebaute Boden bei 30.68 EUR nach unten verletzt werden würde, dürfte sich die Lage ändern. Vorerst gebe ich der Aktie weiterhin positive Aussichten mit auf den Weg.
Aussicht: BULLISCH
Zalando Aktie: Chart vom 27.01.2025, Kurs: 24.73 EUR Kürzel: ZAL | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.