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Apollo Global hat 30 Jahre benötigt, um 400 Mrd. USD einzusammeln und 9 Monate für weitere 100 Mrd. USD. Was ist da eigentlich los?
Ein Gigant
Apollo Global Management ist eines der weltweit größten Investment- und Beteiligungsunternehmen der Welt und hat sich auf Buyouts, Carve-Outs sowie Distressed Investments spezialisiert.
Unter Buyout versteht man die vollständige Übernahme von Unternehmen. Bei einem Carve-Out werden in der Regel nur Unternehmensteile wie einzelne Sparten erworben. Distressed Investments beziehen sich auf notleidende Unternehmen oder Anleihen, also die Übernahme von in Schieflage geratenen Unternehmen oder deren Verpflichtungen unter dem Nennwert.
Apollo ist an einer Vielzahl von Unternehmen beteiligt, darunter beispielsweise ADT Inc., Barnes & Noble, CareerBuilder, Cox Media Group, Intrado, Rackspace, Redbox, Shutterfly, Sirius Satellite Radio, Qdoba, Smart & Final, University of Phoenix und Yahoo.
Insgesamt arbeiten bei den Unternehmen, an denen man sich beteiligt hat, rund 335.000 Menschen.
In Summe verwaltet Apollo mehr als 500 Mrd. USD.
Die nächste Tochter
Seiner Natur gemäß ist das Geschäft von Apollo also durchaus volatil. In einzelnen Jahren kann durch größere Transaktionen ein stark schwankender Konzerngewinn anfallen.
Langfristig ist man mit der Apollo-Aktie allerdings gut gefahren. Wer lange genug dabei ist, konnte sein Geld vervielfachen.
Da Unternehmen ein bewährtes System zum Kauf- und Verkauf von Beteiligungen nutzt, dürfte sich das auch in Zukunft fortsetzen.
Darüber hinaus sinkt die Volatilität mit zunehmender Konzerngröße. Womöglich war auch das einer der Hauptgründe für die jüngst erfolgte Übernahme von Athene für rund 11 Mrd. USD.
Das Versicherungsgeschäft von Athene hat natürlich eine ganz andere Planbarkeit als das typische Auf- und Ab im Beteiligungsgeschäft.
Um die Übernahme mit einem Preis von 11 Mrd. USD zu finanzieren, wurde eine erhebliche Kapitalerhöhung durchgeführt, doch die scheint sich auszuzahlen.
Die Spezialisten für Zukäufe scheinen auch in diesem Fall wieder ein gutes Händchen gehabt zu haben und die Integration der neuen Tochter problemlos zu meistern.
Ausblick und Bewertung
In Q3 lag der Gewinn mit 1,33 je Aktie jedenfalls weit über den Erwartungen von 1,18 USD. Der Umsatz erreichte 2,98 Mrd. USD, Analystenschätzungen lagen hier aufgrund der Integration von Athene nicht vor.
Dadurch hat sich der Konzernumsatz auf Jahressicht nahezu verdreifacht.
Viel wichtiger ist aber, dass die Kunden Apollo zu vertrauen scheinen und dem Unternehmen immer mehr Geld zur Verwaltung zur Verfügung stellen.
Im Jahresverlauf verzeichnete Apollo mehr als 100 Mrd. USD an Kapitalzuflüssen. Das ist wirklich bemerkenswert. Für die ersten 400 Mrd. USD hat man über 30 Jahre benötigt, der Sprung von 400 auf über 500 Mrd. USD gelang hingegen in Rekordzeit.
Mehr Kapital bedeutet natürlich auch mehr Provision.
In Summe dürfte das operative Ergebnis in diesem Jahr um 16% auf 5,30 USD je Aktie klettern.
In den kommenden beiden Jahren werden jeweils Ergebnis-Steigerungen nahe der 20-Prozent-Marke erwartet.
Darf man den Prognosen Glauben schenken, lässt sich damit natürlich eine gewisse Bewertung rechtfertigen – womöglich eine höhere als derzeit.
Derzeit liegt die forward P/E von Apollo bei 12,2.
Daher scheint man auch bei Apollo selbst zu dem Schluss gekommen zu sein, dass die eigenen Aktien ein gutes Investment sein könnten.
Der Vorstand kündigte kürzlich an, bis 2026 rund 15 Mrd. USD in den Rückkauf eigener Aktien stecken zu wollen.
Aktuell entspricht das rund 40% des Börsenwerts. Die angekündigten Buybacks sind also wahrlich substanziell.

Größere Rücksetzer könnten sich demnach als Gelegenheit herausstellen. Vielleicht hat also gerade eine Korrektur begonnen, die diese Möglichkeit eröffnen wird, denn Apollo Global Management ist am Widerstand bei 70 USD gescheitert.
Antizyklische Einstiegsmöglichkeiten würden sich bei 60-61 sowie nahe 55 USD ergeben.
Bricht die Aktie jedoch über 70 USD aus, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 79 und 85 USD.
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