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Kaum kommen die Kurse etwas zurück, herrscht Panik. Doch ein Sektor ist davon vollkommen unbeeindruckt, die Kurse steigen.
Panik wie vergangenen Oktober
In den letzten Wochen hatten wir mehrfach thematisiert, dass Aktien längst nicht mehr so alternativlos sind, wie sie es über viele Jahre hinweg waren (zuletzt hier).
Inzwischen kann man selbst mit kurzlaufenden Bundesanleihen eine Rendite von über 3% und in den USA sogar Renditen von über 5% erzielen.
Gleichzeitig signalisiert die Fed, dass die Leitzinsen noch für eine ganze Weile auf einem erhöhten Niveau bleiben könnten.
Das ist Gift für Aktien und macht Anleihen im direkten Vergleich noch attraktiver.
Inzwischen muss man sich wirklich fragen, inwieweit größere Investitionen in Aktien überhaupt noch Sinn ergeben.
Es ist zwar richtig, dass es eine ganze Reihe von attraktiven Einzelwerten gibt, aber im Großen und Ganzen ist der Aktienmarkt nicht sonderlich attraktiv.
Aktien sind nicht günstig
Der S&P500 kommt derzeit auf eine blended P/E von 20,4. Das ist in Anbetracht der verhaltenen Wachstumsaussichten zu viel.
Im historischen Vergleich sieht es ebenfalls nicht gut aus. In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 19 und in den zehn Jahren vor 2020 sogar nur bei 17,8.
Das ist ein echtes Problem, denn an der durchschnittlichen Qualität der Unternehmen hat sich wenig geändert und das Wachstum dürfte bei einer niedrigeren Verfügbarkeit von Kapital sowie höheren Kapitalkosten niedriger sein als damals.
Der S&P500 sollte in Anbetracht dieser Faktoren also eher niedriger bewertet sein als in dem zurückliegenden Jahrzehnt andauernder Niedrigzinsen.
All das sage ich Ihnen als bekennender Daueroptimist und Verfechter von Buy & Hold.
Ein Fels in der Brandung
Doch es gibt eine Branche, die derzeit heraussticht und massive relative Stärke zeigt: Die US-Krankenversicherer.
Während der Markt unter Druck steht und viele Aktien abschmieren, sind die Kurse im Sektor gestiegen.
Auf Sicht von einem Monat ist Centene die stärkste Aktie im S&P500 und das freut mich besonders, denn vor genau einem Monat habe ich die Aktie auf LYNX vorgestellt:
Centene: Passiert es wieder?
Während der S&P500 in dieser Zeit etwas mehr als 6% an Wert verloren hat, ist Centene um mehr als 11% gestiegen.
Andere Aktien aus dem Sektor haben sich ebenfalls gut geschlagen. United Health konnte um 7% zulegen, Humana um 6% und CVS um 5,5%.
Das muss noch lange nicht das Ende der Outperformance sein, denn gerade in Krisenzeiten brilliert der Sektor immer wieder.
Während die Profitabilität vieler Unternehmen unter Druck gekommen ist, erwarten die Krankenversicherer wie gewohnt steigende Gewinne.
Das Geschäft ist naturgemäß krisensicher. Die Beiträge für die Krankenversicherungen bezahlt man nur dann nicht mehr, wenn es nicht mehr anders geht.
Für Anleger ergeben sich daraus einige Möglichkeiten.
Branchenbulle, Bewertungslücke oder eine Mischung?
Der absolute Branchenbulle ist UnitedHealth. Das Chartbild ist am stärksten und in diesem Jahr wird ein Gewinnsprung von 12% erwartet.
Im Gegenzug ist die Bewertung mit einer blended P/E von 21 aber auch vergleichsweise hoch.
Die größte Bewertungslücke scheint bei Centene vorzuliegen, das dürfte maßgeblich zu der guten Performance der letzten Wochen beigetragen haben.
Die blended P/E liegt derzeit bei 10,9 und das, obwohl in diesem Jahr ebenfalls ein Gewinnsprung um 12% erwartet wird.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 15,1.
Das größte Problem bei Centene ist die Prognose für das kommende Jahr, in dem das Ergebnis lediglich um 2% steigen soll.
Ob die Entwicklung wirklich so schwach sein wird, steht jedoch in den Sternen.
Es ist jedenfalls erstaunlich, dass die Prognosen für Centene deutlich niedriger sind als bei der direkten Konkurrenz.
Doch das hat auch seine Vorteile: Sind die Erwartungen niedrig, können sie leichter übertroffen werden.
Jede Aktie hat ihre Vorzüge
Eine dritte Möglichkeit könnte Elevance Health bieten. Es wird erwartet, dass der Gewinn in diesem und den beiden Folgejahren jeweils um 13% steigen wird.
Bei Elevance wird demnach die stärkste Entwicklung erwartet und gleichzeitig ist die Bewertung niedrig.
Das ist eine äußerst aussichtsreiche Grundlage für steigende Kurse.
Derzeit kommt Elevance auf eine blended P/E von 13,6. Das ist im Verhältnis zu dem anhaltend hohen Wachstum wenig.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 16,9. Sollte sich diese Lücke schließen und Elevance wieder auf ein ähnliches Bewertungsniveau zurückkehren, ist eine erhebliche Outperformance denkbar.
Eine P/E von 16,9 würde auf Sicht von 12-15 Monaten einem Kursziel von 626,14 USD entsprechen.
Die charttechnische Lage ist bei jeder der Aktien unterschiedlich. United Health könnte im Falle eines Ausbruchs über 515 USD eine Rallye in Richtung Allzeithoch einleiten.
Elevance hingegen ist in einer antizyklischen Kaufzone angekommen.
Der Chart, den Sie sehen, ist von Centene. Die Aktie hat erst kürzlich den langfristigen Aufwärtstrend bestätigt und einen Aufwärtsimpuls vollzogen.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 70 USD, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.
In diesem Szenario wären Kursgewinne in Richtung 75 USD denkbar. Darüber wäre Platz bis 80 oder 85 USD.
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Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.
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