Covestro Aktie Prognose Covestro: Diese Kombination könnte die Aktie steigen lassen

News: Aktuelle Analyse der Covestro Aktie

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Covestro
ISIN: DE0006062144
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bearish
Zur Covestro Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Werkstoffherstellers hat zu Beginn des Monats wichtiges Terrain verloren und mittlerweile nicht nur den positiven Trendverlauf des letzten halben Jahres beendet. Aktuell befindet sich die Covestro-Aktie in einer bärischen Gesamtlage und bildete zuletzt eine klare Folge von tieferen Tiefs.

Der Verkaufsdruck stieg mit dem Verlust der Marke bei 40 EUR. Dieser Boden hätte nicht gebrochen werden dürften. Gleichzeitig stieg das Handelsvolumen stark an, was die Wahrscheinlichkeit auf weitere Kursverluste deutlich erhöhte. Im gestrigen Handel ist der Titel erstmals wieder an der 200-Tage-Linie angekommen, wo sich einige Käufer fanden, um den Abverkauf zumindest vorerst zu stoppen.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Covestro Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Tatsache, dass die Kurse die 200-Tage-Linie berührt haben, gibt zumindest etwas Hoffnung, dass wir eine kleinere technische Gegenreaktion nach oben bekommen dürften. Gleichzeitig ist auch der Abstand zur 50-Tage-Linie deutlich angestiegen, was ebenfalls für einen möglichen Bounce sprechen würde.

Die Betonung liegt hierbei jedoch auf Gegenreaktion. Dies bedeutet nicht, dass ich mir hier den Beginn einer neuen Rallye erwarte. Zumindest ein kurzfristiger Anstieg auf bis zu 40 EUR könnte aber in den Karten stecken. Danach dürfte jedoch der Verkaufsdruck wieder deutlich ansteigen. Vorerst bleibt der Trend nach unten gerichtet und die Bären bleiben am Drücker.

Aussicht: NEUTRAL

Chart Covestro Aktie vom 14.03.2023 Kurs: 36.65 Kürzel: 1COV | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der Covestro Aktie

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Die Reaktion auf den am Donnerstag vorgelegten Ausblick auf das laufende Quartal war bärisch. Andererseits rutscht Covestro gerade auf eine massiv wirkende Unterstützungszone zu. Könnte die Aktie jetzt, da die „bad news“ eingepreist sind, womöglich ein Kauf sein?

Nein, 2022 lief nicht so, wie viele das zu Beginn des vergangenen Jahres noch dachten. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) halbierte sich fast zum Vorjahr, lag bei 1,62 Milliarden Euro nach 3,1 Milliarden im Jahr 2021. Zwar waren diese 3,1 Milliarden ein ungewöhnlich starkes Ergebnis. Aber enttäuschend war das trotzdem, zumal das Nettoergebnis 2022 sogar negativ wurde. Dementsprechend wird es für 2022 keine Dividende geben. Auch nicht schön … aber das war es nicht, was die Aktie am Donnerstag drückte, denn all das war bereits durch die Veröffentlichung vorläufiger Zahlen bekannt. Was die Trader wissen wollten, war: Wie geht es weiter?

Stabilisiert sich die Lage im laufenden Jahr, bekommt man in Sachen Gewinn wieder die Kurve? Dass genau das passiert, wollte man hören, hörte es aber nicht. Der Polymer-Spezialist wollte nicht einmal eine Prognose für das Gesamtjahr wagen, das Umfeld sei zu schwierig dafür. Nur für das laufende erste Quartal lüftete man den Vorhang ein wenig. Da rechne man mit einem EBITDA zwischen 100 und 150 Millionen Euro, hieß es … im ersten Quartal 2022 waren gut 800 Millionen erreicht worden. Und eine weitere Aussage machte klar, wie heftig der Druck auf den Gewinnmargen lastet. Würden die Margen da bleiben, wo sie im Januar lagen (was man natürlich nicht wissen kann), würde man 2023 bei einem EBITDA von rund einer Milliarde herauskommen. Also noch einmal deutlich weniger als die 1,62 Milliarden des Vorjahres.

Expertenmeinung: Das war alles, nur kein Kaufargument. Kein Wunder, dass die Covestro-Aktie daraufhin gestern ordentlich Federn ließ. Doch die Frage stellt sich, ob sie damit nicht langsam genug korrigiert haben könnte. Zwar lag das 2022er-Jahrestief mit 27,69 Euro viel tiefer. Aber da hatte man auch noch befürchtet, es käme über den Winter zu immer weiter steigenden Gaspreisen und aufgrund einer Energiemangellage zu Produktionsstopps. Und so schlimm kam es jetzt eben doch nicht. Hinzu kommt, dass die Analysten sich zwar nicht gerade in ihrem Optimismus überschlagen, aber das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 44 Euro, auf dem Level also, den die Aktie Anfang Februar schon einmal touchiert hatte.

Covestro Aktie: Chart vom 02.03.2023, Kurs 38,90 Euro, Kürzel 1COV | Online Broker LYNX

Und zu guter Letzt wäre da ja noch die Charttechnik. Der Chart zeigt, dass zuletzt zwar die mittelfristige Aufwärtstrendlinie fiel, die Aktie aber noch die Unterstützungszone 38,32/38,95 Euro hält und darunter als eine Art „Sprungtuch“ die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Zone 35,76/36,88 Euro warten würde. Ob man da wohl die Hand aufhalten könnte, zumindest, wenn es in diesen Bereich 35,76/36,88 Euro hinunter geht?

Dass bereits viel „Krise“ im Kurs drin ist, mag sein. Aber diejenigen Analysten, die noch gestern unmittelbar auf die Zahlen reagierten, vergaben neue Kursziele von 36, 38, 44 und 45 Euro. Da ist nichts dabei, das unterfüttern würde, dass man bereits auf diesem Level oder auch nur in der Zone 35,76/36,88 Euro günstig einsteigen könnte. Hier würde man vermutlich besser fahren, wenn man abwarten würde, bis die Aktie entweder noch weit deutlicher zurückkommt oder aber bis Covestro selbst andeutet, dass sich die Gewinnmarge zu stabilisieren beginnt.

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Deutlich vor der offiziellen Bilanz Anfang März legte der Polymer-Spezialist Covestro am Freitagabend nach Handelsende vorläufige Ergebnisse für das Jahr 2022 vor. Die Zahlen boten keine positiven Überraschungen, daher könnte der heutige Handel Weichen stellen.

Wie die Ergebnisse im Verhältnis zum Vorjahr aussehen, ob sie über oder unter der durchschnittlichen Analysten-Prognose liegen, all das ist zwar wichtig. Aber wenn es um die Frage geht, wie die Aktie reagieren wird, ob daraus ein neuer, größerer Trendimpuls entsteht, ist nur eines entscheidend: Hat die Mehrheit der Trader Besseres erwartet oder Schlimmeres befürchtet? Um das zu wissen, müsste man in die Köpfe aller Trader sehen können … aber jedenfalls waren es die Skeptiker, die am Freitagabend Argumente erhielten:

Der Umsatz lag nur marginal unterhalb der durchschnittlichen Prognose, das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) jedoch deutlicher. Hier errechnete Covestro auf vorläufiger Basis 1,61 Milliarden Euro, der eigene Ausblick hatte zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden avisiert. Das Konzernergebnis selbst fiel drastisch negativ aus, statt der im Schnitt von den Experten erwarteten 420 Millionen Gewinn steht da ein Minus von 300 Millionen zu Buche. Das basiert auf Rückstellungen für Steuerforderungen und Abschreibungen auf Anlagevermögen, die, rechnet man es zusammen, 720 Millionen ausmachen, so dass man um diese Sonderfaktoren bereinigt doch wieder auf 420 Millionen käme. Aber wichtiger ist das operative Ergebnis, das EBITDA – und das lag nun einmal unter dem Konsens der Analysten. Was wird mit der Covestro-Aktie daraufhin heute passieren?

Expertenmeinung: Nachbörslich tat sich da nahezu nichts, aber an einem Freitagabend nach Ende des regulären Handels hätte das auch überrascht. Die Ausgangslage sieht folgendermaßen aus: Einerseits sehen die Prognosen der Analysten für 2023 deutlich nachgebende Gewinne. Daher könnte man sich sagen, dass es auch nichts ausmacht, wenn dieser Abstieg schon vor der Jahreswende etwas deutlicher ausgefallen ist. Hinzu kommt, dass diese Vorab-Zahlen für sich alleine stehen, es gab keinerlei Hinweise auf 2023.

Andererseits hat die markante Aufwärtsbewegung der Aktie seit Ende September einen Gutteil des von den Analysten derzeit vermuteten Gewinnabstiegs des neuen Jahres schon wieder „ausgepreist“. Denn behielten die Analysten Recht, würde Covestro nach etwa 2,30 bis 2,40 Euro pro Aktie 2022 im Jahr 2023 nur noch auf etwa einen Euro Gewinn pro Aktie kommen. Und daraus würde sich mit etwa 40 ein Kurs/Gewinn-Verhältnis errechnen, das viel zu hoch ist. Hinzu kommt, dass Covestro das durchschnittliche Analysten-Kursziel von 42 Euro Anfang vergangener Woche bereits erreicht hatte und dort Gewinnmitnahmen einsetzten.

So betrachtet wird es für die bullische Seite mit diesen Vorab-Zahlen doch eher eng, denn eine Motivation, jetzt an und über dieses Analysten-Kursziel hinauszugehen, boten die Daten nicht. Doch noch heißt das nicht, dass der Weg für Short-Trades automatisch frei wäre. Erst, wenn die Aktie die komplexe Schlüsselzone zwischen 35,76 und 38,95 Euro durchbrochen hätte, wäre das ein eindeutig bärisches Signal, vorher könnten die Käufer innerhalb dieser Supportzone noch erheblichen Widerstand leisten.

Covestro-Aktie: Chart vom 13.01.2023, Kurs 40,37 Euro, Kürzel 1COV | Online Broker LYNX
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Mehr Umsatz, weniger Gewinn: Auch der Polymerspezialist Covestro weist diese für eine Inflationsphase typische Entwicklung in den Ergebnissen des 3. Quartals aus. Die Gesamtjahresprognose wird gesenkt, die Aktie fällt. Aber ein Short-Signal ist das noch nicht.

Der Umsatz legte im Sommerquartal um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel deutlich um 65 Prozent auf 302 Millionen, stärker noch als von den Analysten im Vorfeld erwartet. Dementsprechend grenzte Covestro die EBITDA-Zielzone für das Gesamtjahr auf der Oberseite ein, jetzt gilt eine Erwartung zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro nach zuvor 1,7 bis 2,2 Milliarden. Nicht gut, keine Frage, aber:

Die Aktie fiel zwar zu Handelsbeginn deutlicher, konnte sich aber noch relativ gut fangen. Dass der Kurs dadurch am unteren Ende der Widerstandszone 36,88 zu 39,50 Euro abgewiesen wurde, ist zwar ein Punkt für die Bären. Aber dadurch, dass die Kursverluste gebremst werden konnten, hielt andererseits die Kreuzunterstützung aus dem September-Hoch und der 20-Tage-Linie bei 32,70 Euro. Erst, wenn dieser Support auf Schlusskursbasis fallen sollte, wäre der Weg nach unten frei. Und möglich wäre es durchaus, dass Covestro diesen Bereich hält, das wird von zwei Aspekten abhängen:

Expertenmeinung: Der Gesamtmarkt müsste seine momentan von Hoffnung geprägte Grundstimmung aufrechterhalten. Das wird stark von drei in den kommenden zwei Tagen anstehenden Faktoren abhängen: der EZB-Sitzung, den deutschen Vorab-Inflationsdaten für Oktober und der ersten Berechnung des deutschen Bruttoinlandsprodukts für das dritte Quartal.

Darüber hinaus sollte der Gaspreis nicht erneut deutlich anziehen. Momentan ist der Erdgas-Preis auf den tiefsten Stand seit März gefallen. Bliebe er dort, wäre das Hauptproblem, das Covestros Gewinne derart massiv gedrückt hat, nämlich der hohe Gaspreis, erst einmal keines mehr und würde die Hoffnung unterfüttern, dass der Gewinneinbruch ein vorübergehender bleibt. Einem Bruch der jetzt erst einmal gehaltenen Unterstützung vorzugreifen, wäre daher äußerst riskant. Aber dass noch kein Short-Signal entstanden ist, bedeutet nicht automatisch, dass der Weg nach oben frei wäre, denn:

Diese Widerstandszone 36,88 zu 39,50 Euro ist nicht zu unterschätzen, zumal sie am oberen Ende durch die 200-Tage-Linie verstärkt wird. Und da der Rückzug der Hausse-Spekulanten beim Gaspreis nicht bedeutet, dass das Gas im Winter nicht doch noch knapp und damit wieder deutlich teurer werden könnte, im schlimmsten Fall sogar die Produktion eine Zeitlang gestoppt wird, sollte man besser abwarten, bis die Rahmenbedingungen und die Charttechnik entsprechend positive Signale abliefern, bevor man hier Long zu geht.

Chart vom 25.10.2022, Kurs 34,37 Euro, Kürzel 1COV | Online Broker LYNX
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Covestro ist bei seiner Produktion vom Gas abhängig. Das wusste man schon lange, aber erst jetzt macht sich die Angst vor dem Winter richtig breit: Covestro wird fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Aber heißt es nicht, man soll kaufen, wenn sonst niemand kaufen will?

Das ist immer so eine Sache mit diesen Faustregeln an der Börse. Kaufen, wenn die Kanonen donnern, das klingt grundsätzlich ja logisch. Wenn alle aussteigen, Panik um sich greift, dann haben eben relativ bald alle verkauft, die verkaufen wollten. Also muss das Tief nahe sein und man kann getrost einsteigen. Soweit die Theorie. Aber in der Praxis hat die Sache ihre Haken.

Denn gerade dann, wenn die Marktteilnehmer extrem unruhig sind, ist die Dimension eines Abwärtsimpulses nicht einzugrenzen, weder auf der Zeitachse noch vom Ausmaß her. Richtig ist zwar, dass der kunststoff-Spezialist Covestro seine Gesamtjahresprognose bereits zweimal gesenkt hat und jetzt für den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) nur noch 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro erwartet, während man ursprünglich 2,5 bis 3,0 Milliarden angepeilt hatte. Richtig ist auch, dass man vermuten darf, dass diejenigen, die trotz der schon großen Verluste der Aktie seit Jahresanfang jetzt noch aussteigen, einen noch einmal niedrigeren EBITDA-Gewinn unterstellen. Außerdem dürften jetzt immer mehr spekulative Short-Trades dabei sein, die, wenn sie eingedeckt werden, in eine Short Squeeze münden können, welche den Kurs schnell und weit nach oben zieht. Aber:

Expertenmeinung: Trotz alledem lässt sich nicht absehen, wie weit Covestro kurzfristig noch fällt. Die Kursziele der Analysten gehen immer tiefer. Die Gasversorgung, die Inflation, die nervösen Verbraucher dominieren immer mehr die Schlagzeilen. Und nachdem der Gesamtmarkt gerade sang- und klanglos nach unten dreht, werden die Leerverkäufer, sprich die Bären, immer mutiger.

Vor allem, weil die Covestro-Aktie mit dem kräftigen Minus des Montags den Abwärtstrend bestätigt hat, indem das bisherige Jahres-Verlaufstief, Anfang Juli bei 30,72 Euro markiert, jetzt unterboten wurde. Und die nächste charttechnische Unterstützung würde erst bei 23,54 Euro warten, das war das Corona Crash-Tief 2020. Zudem wäre die Markttechnik durch die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen (hier im Chart der Stochastik-Oszillator) auch mit diesem kräftigen Minus von gestern noch nicht überverkauft.

Und dieses 2020er-Tief dürfte die Bären allemal locken. In einem Umfeld wie diesem, in dem Hoffnung unverhofft wieder in Angst umgeschlagen ist, könnte man es womöglich sogar brechen. Denn niemand könnte heute bereits sagen, ob ein Kursniveau auf Höhe des Tiefs des Jahres 2020 dann bereits ein „Schnäppchen“ ist … oder aber sich die Lage so entwickelt, dass man womöglich noch froh sein könnte, hätte man da noch verkauft. Daher:

Solche Faustregeln wie „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ klingen eingängig und machen manch einem, der immer nur Long agiert und die Chancen der Short-Seite nicht nutzt, womöglich Mut. Aber niemand weiß, wie lange die Kanonen donnern, ob die Verkäufe bereits überzogen sind oder es mit dem Abwärtsdruck erst richtig losgeht. Daher wäre ein anderer Spruch wohl eher als Guidance für die unmittelbaren Entscheidungen geeignet:

Greife niemals in ein fallendes Messer! Wenn Covestro mit Schlusskursen über 33 Euro zumindest auf kurzfristiger Ebene wieder bullische Signale zeigen sollte und damit deutlich wird, dass die Bären hier nicht mehr gar so aktiv drücken, könnte man sich vorsichtige Käufe mit einem relativ engen Stop Loss überlegen. Jetzt aber, während die Kanonen durch das neue Jahrestief gerade besonders laut donnern, wäre ein Kauf nicht mutig, sondern waghalsig.

Covestro-Aktie: Chart vom 22.08.2022, Kurs 29,33 Euro, Kürzel 1COV | Online Broker LYNX
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Bei einigen läuft es noch, bei anderen ganz und gar nicht. Das Spezialchemieunternehmen Covestro legte am Freitagabend nach Handelsende Vorab-Ergebnisse zum zweiten Quartal vor und senkte dabei die Gesamtjahresprognose … zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Bereits Anfang Mai kappte Covestro seinen bisherigen 2022er-Ausblick, damals waren die Lockdowns in China und die Inflationsentwicklung Basis dieser Neueinschätzung der Perspektive. Jetzt war das Thema China zwar nicht mehr dabei, aber neben den erneut gestiegenen Energiekosten spürt Covestro deutlich, dass sich die Weltwirtschaft weiter abschwächt.

Das führte dazu, dass das Unternehmen den Ausblick für den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) zum zweiten Mal im laufenden Jahr senkte. Die bis Mai geltende Perspektive von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro wurde über die „Zwischenstation“ Anfang Mai, als der Ausblick auf 2,0 bis 2,5 Milliarden zurückgenommen wurde, auf jetzt 1,7 bis 2,2 Milliarden gesenkt. Wird die Aktie daraufhin heute wegbrechen?

Expertenmeinung: Es wäre zumindest keine Überraschung, wenn die zaghaften Bodenbildungsversuche der letzten vier Wochen dadurch zur Eröffnung erst einmal zu Staub zerfallen. Ob dadurch auch das bisherige Jahres-Verlaufstief bei 30,72 Euro brechen wird, dürfte davon abhängen, wie man diese Meldung ins Gesamtbild setzt.

Denn mit dieser Prognosesenkung kam auch das EBITDA für das zweite Quartal als Vorab-Information, die eigentliche Bilanz steht am Dienstag an. Zwei Aspekte könnten dazu führen, dass der erste Eindruck, dass das EBITDA des zweiten Quartals so übel doch gar nicht ist, nicht vorhält. Richtig ist zwar, dass Covestro 547 Millionen Euro meldet, während die durchschnittliche Analystenprognose laut Covestro bei 509 Millionen Euro gelegen habe. Aber:

Wenn die Bilanz morgen ansteht, warum war es dann so eilig mit dieser Prognosesenkung? Hätte es da nicht auch gereicht, wenn man die mit der vollständigen Bilanz verkünden würde? Das verführt dazu, mal zu rechnen: Zusammen mit dem EBITDA des ersten Quartals hat Covestro jetzt im ersten Halbjahr auf EBITDA-Basis 1,353 Milliarden Euro verdient. Wenn man dann für das komplette Jahr jetzt von 1,7 bis 2,2 Milliarden ausgeht, hieße das, dass nur noch ein EBITDA zwischen 0,35 und 0,85 Milliarden dazukommt, in einem ganzen Halbjahr! Da muss es gerade wirklich ziemlich eng zugehen bei Covestro.

Und wer diese Rechnung aufmacht, könnte versucht sein, diesen Abstieg auf 2023 zu übertragen … und täte man das, wäre es allemal einen Gedanken wert, im Bereich des bisherigen Jahrestiefs nicht die Hand aufzuhalten. Das wird heute spannend, aber egal, wie sich der Handel im Tagesverlauf entwickelt, man wäre wohl gut beraten, hier nicht ins fallende Messer zu greifen sondern erst einmal abzuwarten, wie sich der Kurs verhält und wie morgen dann die vollständigen Zahlen aussehen!

Covestro-Aktie: Chart vom 29.07.2022, Kurs 33,23 Euro, Kürzel 1COV | Online Broker LYNX