Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Splunk hat dreimal so viel verdient wie erwartet. Was ist da eigentlich los? Geht die Aktie jetzt komplett durch die Decke?
Kürzlich hatte ich bereits eine Analyse zu Crowdstrike veröffentlicht (Link) und je mehr man sich mit dem Thema Cybersecurity beschäftigt, desto besser muss es einem gefallen.
Es gibt wenige Branchen, die so viele wünschenswerte Eigenschaften mit sich bringen.
Hohe Kundenbindung, geringer Kapitalbedarf, gute Skalierbarkeit, ein gigantischer und wachsender Markt sowie wiederkehrende Einnahmen.
Ebenso wie Crowdstrike hat auch Splunk diese grundlegenden Eigenschaften. Sollte man dabei sein?
Viel mehr
Splunk ist einer der führenden Anbieter für das Monitoring von Daten und somit auch Cybersecurity.
Im Endeffekt gehen die möglichen Anwendungsfelder der Datenplattform des Unternehmens weit über Cybersecurity hinaus.
Splunk ist eine erweiterbare Datenplattform, die (Maschinen-) Daten aus jeder Cloud, jedem Rechenzentrum und jedem Drittanbieter-Tool verarbeitet – egal in welchem Umfang.
Splunk ist also nicht nur in der Lage, Bedrohungen abzuwehren, es handelt sich ebenso um eine Big Data Platform und ein Monitoring Tool.
Mit Splunk lassen sich beliebige Datenmengen aus allen möglichen Quellen gleichzeitig sammeln, speichern, verarbeiten (indexieren), analysieren und visualisieren.
Ein Kernpunkt sind Maschinendaten und ihre Logs, also die Fähigkeit unstrukturierte Daten von beispielsweise Computern, Mobilgeräten, Netzwerk-Komponenten oder Messgeräten auszulesen und auszuwerten.
Und genau diese beiden angesprochenen Themen unterscheidet Splunk von anderen Anbietern. Einerseits die Fähigkeit, jegliche Daten auszulesen und nutzbar zu machen und die Tatsache, dass alles aus einer Hand geht.
Hier ein Firmenvideo (Link) sowie etliche Beispiele zu realen Anwendungen durch Kunden (Link).
Vorwärts immer
Daher erfreuen sich die Systeme von Splunk auch großer Beliebtheit. Seit dem Börsengang im Jahr 2012 konnte der Konzernumsatz von 121 Mio. auf 2,67 Mrd. USD gesteigert werden.
Der freie Cashflow stieg zwischenzeitlich von 0,31 auf 1,88 USD je Aktie, ist aufgrund von erheblichen Investitionen in den Geschäftsjahren 2020 sowie 2021 jedoch erheblich eingebrochen.
Doch das soll nicht von Dauer sein.
Im letzten Geschäftsjahr, welches bis Ende Januar 2022 lief, wurde bereits wieder ein freier Cashflow von 0,74 USD je Aktie erzielt.
Darf ich vorstellen: Holla, die Waldfee
Im laufenden Geschäftsjahr scheint man beweisen zu wollen, dass man nachhaltig Geld verdienen kann. Obendrein scheinen sich die getätigten Investitionen dauerhaft niederzuschlagen.
Zuletzt hat man jedenfalls reihenweise die Prognosen übertroffen, das ist also kein neues Phänomen und daher war die große Überraschung am Mittwoch gar nicht so groß.
Der eigentliche Unterschied war nur, dass der Markt dieses Mal auch darauf reagiert hat, dass Splunk die Erwartungen übertroffen hat.
Nehmen wir beispielsweise das Q1. Damals lag der Umsatz mit 674,1 Mio. USD fast 50 Mio. USD über den Erwartungen.
In Q2 wurde ein Ergebnis von +0,09 USD je Aktie erzielt, erwartet wurden -0,35 USD je Aktie und der Umsatz lag mit 799 Mio. USD wieder rund 50 Mio. USD über den Prognosen.
Wie wir seit Mittwoch wissen, hat sich die starke Entwicklung in Q3 in beeindruckender Weise fortgesetzt.
Der Gewinn lag mit 0,83 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,25 USD. Der Umsatz übertraf mit 930 Mio. die Analystenschätzungen von 850 Mio. USD ebenfalls deutlich.
Ausblick und Bewertung
Für das vierte Quartal stellt man einen Umsatz von 1,055 – 1,085 Mrd. USD in Aussicht.
In Summe dürfte der Konzernumsatz im laufenden Geschäftsjahr um etwa 30% auf 3,47 Mrd. USD klettern.
Die Prognose für die operative Marge wurde kurzerhand von 8 auf 12-13% erhöht. Das bedeutet, dass Splunk operativ zwischen 416 und 451 Mio. USD verdienen dürfte, was wiederum 2,58 – 2,80 USD je Aktie entsprechen würde.
Der freie Cashflow schlägt in dieselbe Kerbe und soll bei 420 Mio. USD liegen.
Und das dürfte erst der Anfang sein, denn im ersten Halbjahr hat man noch kein Geld verdient und in Q3 bereits eine operative Marge von 21,3% erreicht.
Es ist daher anzunehmen, dass die operative Marge im kommenden Jahr mindestens auf diesem Niveau liegen wird und gleichzeitig der Umsatz erheblich steigt.
Es wäre gut möglich, dass die Konsensschätzungen nach diesen neuen Informationen weiter erhöht werden müssen, aber bereits jetzt wird für das kommende Geschäftsjahr ein freier Cashflow von 4,30 USD je Aktie erwartet.
Selbst ohne weitere Anpassungen würde der P/FCF von Splunk im kommenden Jahr also auf 21,3 sinken.
Man möchte keine zu hohen Kursziele ausrufen, aber bei den vorliegenden Wachstumsraten ist ein Multiplikator marktüblich, der doppelt so hoch ist. Wir werden sehen, ob es dazu kommt.

Mit dem Anstieg über 88 USD wurde ein Kaufsignal ausgelöst, mögliche Kursziele liegen bei 100 sowie 110-115 USD.
Bei etwa 110 USD verläuft auch der mehrmonatige Abwärtstrend. Kann dieser nachhaltig überwunden werden, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.
Fällt die Aktie hingegen wieder unter 88 USD, droht ein erneuter Rückfall. Mögliche Anlaufstellen für eine Korrektur liegen bei 84 sowie 77 und theoretisch auch 70 USD.
Warum die Kurse in Anbetracht der starken geschäftlichen Entwicklung nochmal deutlich zurückkommen sollten, ist fraglich.
Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Auf der Suche nach dem optimalen Broker? Ich empfehle LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen