Telefonica Deutschland Aktie Prognose Telefónica Deutschland: Was ist denn hier passiert?

News: Aktuelle Analyse der Telefonica Deutschland Aktie

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Telefonica Deutschland
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Zur Telefonica Deutschland Aktie
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Mit einem Wochenminus von 7,56 Prozent gehörte die Aktie von Telefónica Deutschland mit zu den größten Verlierern der ohnehin schwachen Vorwoche. Und das Chartbild sieht durch die Abgaben des Donnerstags und Freitags dramatisch aus. Aber was steckt dahinter?


Man könnte meinen, Telefónica habe überraschend seine Prognose gesenkt. Aber es gab keine neuen Nachrichten vom Unternehmen … dafür zwei Kursziele von Analysten, die beide nur bei 2,70 Euro lagen. Das alleine wäre zwar kein Grund für die zwei deutlich schwächeren Handelstage. Aber in diesem Fall kamen weitere Faktoren zusammen.


Zunächst einmal waren die Anleger nervös, weil der Gesamtmarkt im Wochenverlauf äußerst schwach war und man sich so langsam auch in „Bullen-Kreisen“ darüber klar wird, dass die Rahmenbedingungen mehr und mehr an der vorherigen Hausse der Märkte zerren.


Darüber hinaus ist die Telefónica Deutschland-Aktie und mit ihr die gesamte Branche schon seit Anfang Mai Underperformer zum Gesamtmarkt. Zwischen Oktober und April waren die Aktien der Telekommunikations-Branche mit dem Markt nach oben gelaufen, scherten dann aber auffallend dynamisch nach unten aus. Das dürfte die Zahl derer, die ausgerechnet hier bei fallenden Kursen die Hand aufhalten, limitieren.


Zumal die Analysten diese Aktie momentan nicht gerade überschwänglich beurteilen. Die Spanne der Kursziele liegt zwischen 2,00 und 3,60 Euro, der Schnitt etwa um 2,85 Euro. Ein Level, den die Aktie schon überboten hatte, bevor dann im Mai ein Abwärts-Gap eine Phase stetig abrutschender Kurse einläutete. Dass dieses „Gap“ auf der Ausschüttung der Dividende beruhte, es danach aber keine Anstalten gab, dieses Gap zu schließen, war ein bärisches Zeichen, dass danach folgende Abgaben noch befördert haben dürfte.


Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Telefonica Deutschland Aktie finden Sie hier.


Expertenmeinung: Aber ausschlaggebend für diese zwei schwachen Tage war wohl vor allem die Charttechnik. Denn da dürfte eine Kettenreaktion ihre Hand im Spiel gehabt haben. Sie sehen das im Chart:


Im Juni „klebte“ die Aktie an der 200-Tage-Linie, während die 20-Tage-Linie von oben Druck machte. Die daraus resultierende Seitwärtsbewegung hatte ihr unteres Ende bei 2,547 Euro. Diese Linie wurde im Zuge des schwachen Gesamtmarkts am Donnerstag unterboten. Der Haken war, dass eine wichtige, mittelfristig relevante Unterstützungszone sehr nahe lag: der Bereich 2,486 zu 2,501 Euro. Als die Telefónica Deutschland-Aktie am Donnerstag fiel, rutschte sie gleich an eben diese Zone. Und dann startete der Freitag schwach, hinzu kamen diese beiden Analysten-Kursziele, die beide mit 2,70 Euro enttäuschend niedrig lagen und so verhinderten, dass versucht wurde, die durch den initialen Abgabedruck des Freitags gebrochene Zone 2,486 zu 2,501 Euro zurück zu erobern. Die Aktie rutschte, zusätzlich gedrückt durch zweifellos knapp unter dieser Zone angesiedelte und mit den Abgaben ausgelöste Stop Loss-Verkaufsorders, einfach durch.


Aus rein charttechnischer Sicht läge die nächste Unterstützung, die als Kursziel fungieren würde, bei 2,196 Euro. Das wäre genug Luft nach unten, um die Bären zu motivieren, weiter Druck zu machen. Ob die Aktie auf diesen niedrigen Level „gehört“ oder nicht, ist dabei eher zweitrangig, zumindest auf kurzfristiger Ebene. Solange die jetzt gebrochenen Supportlinien ebenso wie 200-Tage- und 20-Tage-Linie nicht mit Schlusskursen über 2,60 Euro zurückerobert wurden und so deutlich wird, dass die Käufer die Kontrolle zurück erlangt haben, wäre Telefónica Deutschland ein fallendes Messer, in das man eher nicht hinein greifen sollte.

Telefónica Deutschland Aktie: Chart vom 07.07.2023, Kurs: 2,382 Euro, Kürzel: O2D | Quelle: TWS | Online Broker LYNX


Quellenangaben: Kursziele Analysten: https://www.telefonica.de/investor-relations/aktie/analystenempfehlungen.html

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Vorherige Analysen der Telefonica Deutschland Aktie

Es gibt Aktien, bei denen besteht Hoffnung, und andere, bei denen ist Hopfen und Malz verloren.
Und dann gibt es noch die Aktien, die eine so hohe Dividende ausschütten, dass kaum etwas schiefgehen kann. Zumindest scheint es so zu sein.

Lassen Sie uns gemeinsam der Frage nachgehen, zu welcher Kategorie Telefonica Deutschland gehört.
Immerhin bietet der Telekommunikationsanbieter mit mehr als 2 Millionen Breitband- und 40 Millionen Mobilfunk-Kunden mehr als 7% an Dividende.
Das ist ein schlagendes Argument, das gilt in unruhigen Zeiten umso mehr.

Rückblickend hat die Dividende den Aktionären von Telefonica Deutschland allerdings wenig gebracht.
In den letzten fünf Jahren wurde zwar insgesamt eine Dividende von 1,19 Euro an die Anleger ausgeschüttet, im selben Zeitraum ist der Kurs allerdings auch um knapp 2 Euro gesunken.

Ein gutes Geschäft war das nicht. Wenn man Telefonica nicht ganz so lange im Depot hat, sieht die Sache allerdings schon wieder besser aus. Seit 2020 läuft der Kurs immerhin seitwärts.
Das bedeutet, dass man die Dividende auch tatsächlich vereinnahmen konnte, ohne dafür mit Kursverlusten zu zahlen.

Wird das auch in Zukunft möglich sein? Zunächst sollte man sich vielleicht die Frage stellen, wie sinnvoll es überhaupt ist, Unternehmen mit einer Dividende in der Größenordnung von 7% zu kaufen.

Wenn man die Dividende wirklich kassieren kann, ohne dafür im Gegenzug mit sinkenden Kursen zu zahlen, erscheint das als eine gute Idee.
Statistisch gesehen ist das allerdings der sicherste Weg zur Mittelmäßigkeit.

Denn Unternehmen schütten keine 7% aus, weil sie es im engeren Sinne wollen, sondern, weil sie keine sinnvolle Verwendung für die Mittel haben.
Die Unternehmen signalisieren uns also etwas. Sie signalisieren uns, dass sie keine sinnvolle, sprich renditebringende Möglichkeit zum Reinvestieren der freien Mittel haben.

Sie sagen uns: „Bitte, lieber Anleger, nimm Du dieses Geld, denn wir können damit nichts anfangen und es nicht sinnvoll reinvestieren.“
Und genau so sehen dann eben auch die Zahlen aus.

Im Fall von Telefonica Deutschland bedeutet das, dass der Umsatz seit etlichen Jahren stagniert. Die Einnahmen lagen vor fünf Jahren bei 7,50 Mrd. Euro und im letzten Jahr bei 7,53 Mrd. Euro.
Unter dem Strich passiert hier also gar nichts.

Stagnation hört sich nicht sonderlich erfreulich an, in der Realität ist es aber noch viel problematischer als man meinen möchte.
Denn Stagnation bedeutet keineswegs, dass alles beim Alten bleibt. Es gibt schließlich so etwas wie Inflation.

Für Anleger bedeutet Stillstand, dass in der Realität ein Verlust stattfindet, denn natürlich nützt einem eine Rendite nur dann wirklich etwas, wenn sie mindestens den Kaufkraftverlust ausgleicht.
Bei einem stagnierenden Aktienkurs, 7% Dividende und 2% Inflation ist das vielleicht der Fall, bei 10% Inflation aber nicht mehr.

Chart vom 29.11.2022 – Kurs: 2,27 Kürzel: O2D - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 29.11.2022 – Kurs: 2,27 Kürzel: O2D – Wochenkerzen

Doch das ist nicht das eigentliche Problem, das eigentliche Problem findet auf Unternehmensseite statt.
Stagniert der Umsatz, bedeutet das, dass es früher oder später zu einer Erosion der Profitabilität kommt. Denn Telefonica Deutschland mag wohl stagnieren, die Gehälter der Angestellten und die Preise der notwendigen Betriebsmittel tun es nicht.

Plötzlich wird aus der Stabilität, die die Stagnation suggeriert, ein Abwärtsstrudel. Und aus einer sicher geglaubten Dividende wird eine schmelzende Ausschüttung.
Genau so ist es auch bei Telefonica Deutschland geschehen.
Vor einiger Zeit zahlte man noch eine Dividende von 0,27 Euro je Aktie, heute sind es allerdings nur noch 0,18 Euro.

Man muss kein Genie sein, um zu erahnen, was mit dem Aktienkurs passieren wird, wenn die Dividende dereinst wieder gekürzt werden muss.