In diesem Artikel thematisieren wir die möglichen Auswirkungen eines Wahlsiegs von Donald Trump auf die Finanzmärkte und betrachten dazu neben historischen Daten auch mögliche Konsequenzen auf die Weltwirtschaft, den US-Dollar, die Inflation und die Rohstoffpreise.
Bitte beachten Sie, dass Investments in sehr volatilen (schwankungsstarken) Märkten besondere Risiken bergen und dass Ihre Anlagen möglicherweise einem höheren Verlustrisiko ausgesetzt sind. Die zukünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik der USA hängt vom Ausgang der Präsidentschaftswahlen ab. Deshalb könnten einzelne Sektoren und Anlageklassen empfindlich auf den Wahlausgang reagieren oder starke Kursschwankungen verzeichnen. Bevor Sie sich also im Vorfeld der Wahlen an der Börse engagieren, sollten Sie sich die Frage stellen, ob Trading in hochvolatilen Phasen mit Ihrer Risikotoleranz und Ihren Anlagezielen vereinbar ist.
Was könnte passieren, wenn Trump Präsident wird?
Republikanische Präsidenten sind traditionell für ihre wirtschaftsfreundliche Politik bekannt, z. B. für Steuersenkungen und Deregulierungsmaßnahmen. Doch so positiv dieser Ansatz auch klingen mag: In der Vergangenheit haben sich die Aktienmärkte unter demokratischen Präsidentschaften besser entwickelt. In diesen Phasen stiegen die Aktienmärkte in der Vergangenheit durchschnittlich um +14,78 % pro Jahr. Unter republikanischen Präsidenten hingegen stieg der S&P 500 laut einer Untersuchung von Retirement Researcher „nur“ um +9,32 % pro Jahr. Aber natürlich hängt die Börsenperformance nicht ausschließlich vom Präsidenten und der Regierungspartei eines Landes ab, sondern muss in einen breiteren wirtschaftlichen Kontext gestellt werden.
Auch wenn andere politische Konstellationen betrachtet werden, treten deutliche Unterschiede in der Performance der Aktienmärkte zutage. Die nachfolgende Tabelle von Retirement Researcher zeigt die durchschnittlichen Jahresrenditen des S&P 500 Index bei unterschiedlichen Machtverhältnissen im US-Kongress. Sie zeigt, dass die Börse in der Vergangenheit unter einem demokratischen Präsidenten und einer Kongressmehrheit für die Republikaner mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von +16,63 % am besten abgeschnitten hat. Die zweitbeste Konstellation ist demnach eine komplett republikanisch dominierte Regierung mit einer Durchschnittsrendite von +14,52 %. Die rein demokratische Regierung liegt mit einer Performance von +14,01 % p. a. allerdings nicht weit dahinter. Interessanterweise war in der Vergangenheit bei einem republikanischen Präsidenten mit demokratischer Kongresshoheit mit nur +7,33 % p. a. die geringste Rendite zu holen.
Die Sitzverteilung im US-Kongress
Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 geht es nicht nur um die Präsidentschaft, sondern auch um die Zusammensetzung des Kongresses. Gehören der Präsident und die Mehrheit des Kongresses der gleichen Partei an, so kann der Präsident seine Politik meist ohne große politische Widerstände umsetzen. Wird der Kongress jedoch von der anderen Partei beherrscht, so werden die Vorhaben des Präsidenten entsprechend oft erschwert oder blockiert. Gesetze zu verabschieden ist besonders dann schwer, wenn beide Kammern des Kongresses, also das Repräsentantenhaus (Unterhaus) und der Senat (Oberhaus), von der anderen Partei kontrolliert werden.
Neuwahl des US-Repräsentantenhauses
Bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November werden in erster Linie der Präsident und der Vizepräsident der Vereinigten Staaten gewählt. Diese Wahl steht medial klar im Vordergrund und erhält auch weltweit die größte Aufmerksamkeit. Im Rahmen der Präsidentschaftswahlen 2024 wird jedoch gleichzeitig auch das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. Insgesamt gibt es im Repräsentantenhaus 435 Sitze, die alle zwei Jahre neu gewählt werden. Das bedeutet, dass im Jahr 2024 sämtliche Sitze des Repräsentantenhauses zur Disposition stehen. Die Partei, die die Mehrheit im Repräsentantenhaus erlangt, übt großen Einfluss auf die Gesetzgebung aus und kontrolliert das Weiße Haus in mehrerlei Hinsicht, unabhängig davon, welche Partei den Präsidenten stellt.
Das Repräsentantenhaus hat das alleinige Recht, Gesetzesvorlagen zu Steuern und Staatsausgaben einzubringen. Es kann auch ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten einleiten.
Der Wahlzyklus des US-Senats
Im Senat werden die Sitze alle sechs Jahre neu gewählt, wobei nicht alle 100 Sitze auf einmal neu besetzt werden. Alle zwei Jahre wird je ein Drittel der Senatoren neu gewählt. Im Jahr 2024 stehen 34 der 100 Senatssitze zur Wiederwahl an. Welche Sitze zur Wahl stehen, hängt dabei vom Wahlzyklus ab, in dem sich die jeweiligen Senatoren befinden. Der Senat kann Ernennungen des Präsidenten (z. B. von Richtern und Ministern) genehmigen oder ablehnen, internationale Verträge ratifizieren und fungiert bei einem Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten als gerichtliche Instanz.
Mit welchen Auswirkungen können Anleger bei einem Wahlsieg von Trump rechnen?
Die Reaktion der Finanzmärkte wird vermutlich auch davon abhängen, wie Trumps Aussichten sind, seine politischen Pläne umzusetzen. Eine republikanische Mehrheit, sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus, würde sich wahrscheinlich positiv auf die Märkte auswirken, denn Trump könnte dann „durchregieren“. Dies würde insbesondere Sektoren betreffen, die von Steuersenkungen und Deregulierung profitieren.
Der Senat ist für den Präsidenten besonders wichtig, wenn es um die Genehmigung von Ernennungen, internationalen Verträgen oder um ein Amtsenthebungsverfahren geht. Der Senat spielt darüber hinaus auch eine entscheidende Rolle bei der Verabschiedung wichtiger Gesetze.
Das Repräsentantenhaus hingegen ist vor allem für die Themen Steuern und Staatsausgaben zuständig sowie für den Beginn von Gesetzgebungsverfahren. Ohne die Unterstützung des Repräsentantenhauses kann der US-Präsident deshalb kein wirksames innenpolitisches Programm durchsetzen.
Wie hat sich der Aktienmarkt in Trumps letzter Amtszeit entwickelt?
Am Tag nach Trumps Wahlsieg im Jahr 2016 stieg der S&P 500 um +1,11 %. Über Nacht fielen die US-Index-Futures jedoch um bis zu -5 %. Im regulären Handel erholten sich die Aktienmärkte dann jedoch wieder.
Blickt man auf die gesamte erste Amtszeit von Donald Trump, von Januar 2017 bis Januar 2021, so verzeichneten die US-Aktienmärkte trotz einiger Phasen erhöhter Volatilität unterm Strich deutliche Zuwächse. Der S&P 500 stieg während seiner Präsidentschaft um rund +67 %, während der Dow Jones Industrial Average um rund +56 % zulegte. Diese Anstiege waren weitgehend auf Steuersenkungen, Deregulierung und eine günstige Unternehmenspolitik zurückzuführen. Das letzte Jahr von Trumps Amtszeit war allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie durch erhöhte Volatilität gekennzeichnet.
Während Steuersenkungen zwar auf der einen Seite meist den Aktienmärkten zugutekommen, wirken sich diese auf der anderen Seite auch entsprechend auf den Bundeshaushalt aus. Unter Trump wurden in seiner ersten Amtszeit erhebliche Steuersenkungen vorgenommen, die hauptsächlich auf Unternehmen und höhere Einkommensgruppen abzielten. Dies hatte einen Anstieg der Staatsverschuldung sowie ein größeres Haushaltsdefizit zur Folge.
Steuerpolitik und Schuldenstand der USA
Sollte Trump wiedergewählt werden und ähnliche Steuerreformen fortsetzen, so könnte die Staatsverschuldung weiter ansteigen. Die Anleger sollten sich der damit verbundenen Risiken bewusst sein. Kurzfristig können die Steuersenkungen das Wirtschaftswachstum und die Aktienkurse zwar ankurbeln, langfristig jedoch könnte die steigende Verschuldung zu höheren Inflationsrisiken und in weiterer Folge möglicherweise auch zu höheren Zinsen führen. Dies wiederum würde dann die Finanzierungskosten für die Unternehmen erhöhen und so die Unternehmensgewinne unter Druck bringen. Damit hätten zu starke Steuersenkungen am Ende sogar einen negativen Effekt.
Welche Sektoren profitieren von Trump und welche nicht?
Kommt es zu einer zweiten Amtszeit von Trump, so werden einige Sektoren davon wohl mehr profitieren als andere. Aktive Trader, die auf einen Sieg Trumps setzen, könnten Ihre Aktienportfolios demnach auf Sektoren ausrichten, die wahrscheinlich von seiner Politik profitieren werden, wie Energie, Verteidigung und Finanzinstitute. Bei Sektoren wie erneuerbare Energien und Technologie, die von den Republikanern möglicherweise weniger unterstützt werden, sollten Anleger hingegen vorsichtig sein.
Sektoren, die von einem Präsidenten Trump profitieren könnten:
- Energie und Rohstoffe: Trump hat in der Vergangenheit die Industrie für fossile Brennstoffe, wie Öl- und Gasunternehmen, stark unterstützt. Es wird erwartet, dass er diesen Sektor durch weniger strenge Umweltvorschriften weiter unterstützen wird. Allerdings könnte eine starke Ausweitung der Produktion die Öl- und Gaspreise drücken und so die Gewinne der Energieriesen sinken lassen. Am stärksten könnten daher gegebenenfalls Ausrüstungs- und Serviceunternehmen der Öl- und Gasbranche profitieren, sobald Trump wieder das Motto „Drill, baby, drill“ ausgibt.
- Banken- und Finanzbranche: Deregulierung ist eine der Prioritäten von Trump. Davon könnten Banken und Finanzinstitute besonders profitieren, denn eine weniger strenge Regulierung erhöht im Finanzsektor meist die Gewinnspannen. Allerdings ist die Deregulierung der Finanzbranche immer auch mit höheren systemischen Risiken verbunden.
- Industrie und Baugewerbe: Trump hat in seiner ersten Amtszeit große Investitionen in die Infrastruktur gefördert, was dem Baugewerbe und dem verarbeitenden Gewerbe Großaufträge brachte. Bei einer Wiederwahl Trumps ist es durchaus denkbar, dass Trump erneut einen großen Infrastrukturplan auf den Weg bringt.
Sektoren, auf die sich eine Präsidentschaft Trumps nachteilig auswirken könnte:
- Technologie: Obwohl Technologieunternehmen unter Trump zunächst florierten, könnten Handelsstreitigkeiten mit China und Bedenken über Monopolisierung zu einer strengeren Regulierung führen, insbesondere für große Technologieunternehmen wie Alphabet, Meta Platforms oder Amazon. Dies könnte die Gewinne der Big-Tech-Konzerne schmälern.
- Saubere Energie: Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien konzentrieren, könnten stärkerem Gegenwind ausgesetzt sein, da Trump traditionell eher die fossile Brennstoffindustrie unterstützt und dem Klimawandel kaum Priorität einräumt.
ESG-Investments
Anleger, die sich auf ESG-Kriterien wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung konzentrieren, sollten in einer zweiten Amtszeit von Trump besonders wachsam sein. Es ist wahrscheinlich, dass die Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie Umweltstandards weiter gelockert werden. Dies könnte die Wettbewerbsposition der Produzenten fossiler Brennstoffe auf Kosten des Sektors Erneuerbarer Energien stärken. Dies könnte Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energien aktiv sind, zurückwerfen.
Auswirkungen auf die Fed-Politik
Ein wichtiger Faktor, der die Märkte beeinflussen wird, ist die Politik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Während seiner ersten Amtszeit verfolgte Trump eine aggressive Politik und kritisierte die Fed wiederholt für die Anhebung der Zinssätze. Er forderte niedrigere Zinssätze, um die Wirtschaft stärker anzukurbeln.
Sollte Trump wiedergewählt werden, so ist es wahrscheinlich, dass er sich weiterhin für eine eher lockere Geldpolitik mit niedrigen Zinssätzen einsetzen wird, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Dies könnte sich positiv auf die Aktienmärkte auswirken, zumal niedrige Zinsen auch Unternehmenskredite verbilligen und höhere Investitionen ermöglichen. Es besteht jedoch das Risiko, dass anhaltend niedrige Zinssätze zu einem längerfristig stärkeren Inflationsdruck führen könnten.
Obwohl die Federal Reserve eigentlich unabhängig vom politischen Einfluss des Weißen Hauses oder des Kongresses arbeiten sollte, wird der Vorsitzende der Fed vom US-Präsidenten ernannt. Donald Trump hat in einem Interview mit Bloomberg bereits angedeutet, den aktuellen Fed-Präsidenten Jerome Powell nicht wieder zu ernennen, falls er erneut Präsident wird. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Powell seine Amtszeit, die bis Anfang 2026 läuft, noch zu Ende führen darf.
Obwohl Trump Powell 2017 zunächst selbst zum Vorsitzenden der Federal Reserve ernannte, kritisierte er diesen schnell für die Anhebung der Zinssätze während seiner ersten Amtszeit. Auch Anfang 2024 nannte Trump Powell „zu politisch“ und warf ihm vor, eine Politik zu verfolgen, die den Demokraten helfen würde, insbesondere durch die Senkung der Zinssätze kurz vor der Wahl. Obwohl Trump noch keinen konkreten Nachfolger für Powell benannt hat, deutete er an, dass er andere Kandidaten für den Posten des Fed-Vorsitzenden im Auge hat. Da Trump seine Meinung in der Vergangenheit schon häufig geändert hat, könnte es jedoch auch anders kommen.
Wie reagieren die Investoren auf einen US-Präsidenten Trump?
Die Stimmung der Anleger spielt an der Börse eine entscheidende Rolle. Während Trumps erster Amtszeit war die Resonanz der Investoren auf die wirtschaftsfreundliche Politik im Großen und Ganzen positiv, gleichzeitig gab es jedoch Bedenken bezüglich Trumps unberechenbarer Art und seinem aggressiveren Vorgehen in Fragen der Handels- und Geopolitik.
Bei einer zweiten Amtszeit von Trump werden die Anleger wahrscheinlich vorsichtig optimistisch sein. Die Erwartung weiterer Steuersenkungen und Deregulierungsmaßnahmen wird die Stimmung positiv beeinflussen, während die Befürchtung von Handelskriegen und politischer Instabilität zu erhöhter Volatilität führen könnte. Wie bereits beschrieben hängt die Handlungsfähigkeit Trumps im Falle eines Wahlsiegs auch von seiner Fähigkeit ab, durchzuregieren, so dass auch die Kongresswahlen im Auge behalten werden sollten. Ein demokratisch dominierter Kongress könnte die Trump-Politik immer wieder torpedieren und blockieren, so dass es zu Stillständen oder schwachen Kompromisslösungen kommen könnte.
Weltwirtschaft und internationale Beziehungen
Die Wiederwahl Trumps wird sich zweifelsfrei auch auf die Weltwirtschaft auswirken. Seine protektionistische Handelspolitik, getreu dem Motto „America First“, könnte zu zunehmenden Spannungen mit wichtigen Handelspartnern wie China und der Europäischen Union führen. Dies könnte die Stimmung in der Weltwirtschaft trüben, insbesondere dann, wenn Trump neue Zölle erheben oder bestehende Handelsabkommen revidieren sollte. Auch die scharfe Rhetorik Trumps und seine unberechenbaren Ankündigungen und Drohungen könnten die internationalen Beziehungen belasten.
Länder, die vom Handel mit den USA abhängig sind, könnten deshalb mit wirtschaftlicher Unsicherheit konfrontiert werden, was einen potenziellen Belastungsfaktor für die Märkte weltweit darstellt. Vor allem exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland und China werden daher besonders aufmerksam auf Veränderungen in der US-Handelspolitik achten.
Die Aussichten für den US-Dollar
Der Wert des US-Dollars wird von mehreren Faktoren beeinflusst, beispielsweise der Geldpolitik, dem internationalen Handel und der globalen Wirtschaftslage. Obwohl der US-Präsident die Wirtschaftspolitik beeinflussen kann, wird die Währungspolitik in erster Linie von der Federal Reserve gesteuert, die unabhängig agiert.
Während seiner ersten Amtszeit setzte sich Donald Trump jedoch offen für einen schwächeren USD ein, um den US-Exporteuren einen Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt zu verschaffen. Ein schwächerer USD macht amerikanische Produkte und Waren für ausländische Käufer billiger, was die Exporte fördert und die nationale Wirtschaft stärkt. Eine direkte Schwächung des USD gehört allerdings nicht zur politischen Agenda der US-Regierung und der Wert der Währung wird weitgehend durch Marktmechanismen bestimmt.
Im Falle einer möglichen Wiederwahl Trumps könnte dieser jedoch erneut eine Politik befürworten, die indirekt einen schwächeren USD zur Folge hat, wie etwa niedrigere Steuern, Deregulierung und höhere Infrastrukturausgaben. Eine solche Politik könnte beispielsweise die Inflation erhöhen und so Druck auf die US-Währung erzeugen.
Die Reaktion Europas und Chinas
Die Reaktion der Europäischen Union und Chinas auf eine Wiederwahl Trumps dürfte eher ablehnend ausfallen, insbesondere wenn Trump seinen protektionistischen Ansatz fortsetzt. Europa könnte mit eigenen protektionistischen Maßnahmen reagieren, was dann zu verstärkten Spannungen in den Handelsbeziehungen führen könnte.
China hingegen wird wahrscheinlich weiterhin nach Möglichkeiten suchen, den Handelskrieg mit den USA zu entschärfen, gleichzeitig aber auch Schritte unternehmen, um seine Abhängigkeit vom US-Markt zu verringern. Maßnahmen von Trump dürften allerdings – wie in der Vergangenheit – umgehend entsprechende Gegenreaktionen aus China provozieren. Im Ergebnis könnten beide Seiten verlieren, denn falls es zu Unterbrechungen in den Lieferketten kommt, würden die Branchen Technologie und Fertigung weltweit beeinträchtigt werden.
Inflation
Eine wichtige Folge von Trumps Konjunkturprogrammen und Steuersenkungen ist der potenzielle Aufwärtsdruck auf die Inflation. Während die Inflation in Trumps erster Amtszeit unter Kontrolle blieb, könnten weitere Steuersenkungen und Ausgaben für Infrastruktur und Verteidigung die Inflationsrate diesmal längerfristig erhöhen. Dies wiederum könnte die US-Notenbank Fed in ein Dilemma bringen. Die Währungshüter könnten dann nämlich gezwungen sein, die Zinssätze zu erhöhen, um die Preissteigerungen wieder einzudämmen. Für die Aktienmärkte wäre dies sicher keine gute Nachricht …
Auswirkungen auf die Rohstoffpreise
Auch die Preise von Rohstoffen wie Öl, Gold und Industriemetallen könnten von Trumps Politik erheblich beeinflusst werden. Eine Wiederwahl Trumps könnte zu niedrigeren Ölpreisen führen, insbesondere wenn er die heimische Ölproduktion weiter ankurbelt. Andererseits könnte die Außenpolitik Trumps auch zu höheren Ölpreisen führen, falls die geopolitischen Spannungen in ölproduzierenden Regionen wie dem Nahen Osten weiter zunehmen.
Das Edelmetall Gold könnte von einer Präsidentschaft Trumps profitieren, da Anleger in Zeiten politischer Unsicherheit oder Marktvolatilität in sichere Häfen flüchten. Die Goldpreise stiegen schon während Trumps erster Amtszeit um etwa +50 %, von etwa 1.150 USD pro Unze im Januar 2017 auf mehr als 1.800 USD pro Unze im Januar 2021. Dieser Anstieg wird zum einen der Unsicherheit im Zusammenhang mit Handelskonflikten und zum anderen der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit während der Corona-Pandemie zugeschrieben.
Andere Industriemetalle wie Kupfer könnten ebenfalls positiv auf die erwarteten höheren Infrastrukturinvestitionen in den USA unter Trump reagieren. Die Kupferpreise stiegen zwischen 2017 und 2021 um rund +20 %, was jedoch vor allem auf die Erwartung von Infrastrukturinvestitionen und die Erholung der Weltwirtschaft nach dem Schock der Coronapandemie zurückzuführen ist.
Fazit
Eine Wiederwahl Donald Trumps dürfte erhebliche Auswirkungen auf den Aktienmarkt, die Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte haben. Die historische Performance des Aktienmarktes unter republikanischen Präsidenten legt nahe, dass bestimmte Sektoren wie Energie, Finanzdienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe möglicherweise davon profitieren könnten. Zugleich könnten Technologiekonzerne und Anbieter regenerativer Energien Gegenwind bekommen. Die Fed-Politik und die Inflationserwartungen werden ebenso entscheidend sein wie die Reaktionen Europas und Chinas auf die neue US-Handelspolitik unter Trump. Die Anleger sollten sich der potenziell zunehmenden Volatilität bewusst sein, aber auch die Chancen sehen, die eine zweite Amtszeit von Trump bieten könnte.
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Quellen:
Markets Insider: Here’s how the stock market performed under President Donald Trump, and how it compares to previous administrations (01.10.2024); https://markets.businessinsider.com/news/stocks/stock-market-performance-under-president-donald-trump-dow-jones-sp500-2021-1-1029987163
NATIONAL BUREAU OF ECONOMIC RESEARCH: Company Stock Reactions to the 2016 Election Shock: Trump, Taxes and Trade (01.10.2024); https://www.nber.org/system/files/working_papers/w23152/w23152.pdf
Money Week: 2024 US elections: What impact could a Trump win have on the US Markets? (01.10.2024); https://moneyweek.com/investments/stock-markets/us-stock-markets/trump-win-impact-on-us-markets
CEPR: US election risks and the impact of Trump’s re-election odds on financial markets (01.10.2024); https://cepr.org/voxeu/columns/us-election-risks-and-impact-trumps-re-election-odds-financial-markets
Retirement Researcher: Are Republicans or Democrats Better for the Stock Market? (01.10.2024); https://retirementresearcher.com/are-republicans-or-democrats-better-for-the-stock-market/
CNN: Trump says he wouldn’t fire Fed Chair Jerome Powell. Don’t hold your breath (01.10.2024); https://edition.cnn.com/2024/07/17/economy/donald-trump-jerome-powell/index.html
Bloomberg: Trump on Taxes, Tariffs, Jerome Powell and More (01.10.2024); http://www.bloomberg.com/features/2024-trump-interview/
Redaktionelle Credits: Jonah Elkowitz / Shutterstock.com