Die größten Aktiengesellschaften der Eurozone mit einem ETF handeln

von Dirk Friczewsky

In diesem Artikel

iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist)
ISIN: IE0008471009
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Ticker: EUN2
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Währung: EUR

Anleger können mit dem iShares Core EURO STOXX 50 ETF in die Aktien von mehr als 50 europäischen Unternehmen gleichzeitig investieren. Alle im ETF gebündelten Wertpapiere verfügen dabei über eine hohe Liquidität und Marktkapitalisierung (Large Cap).

Informationen zum Referenzindex – EURO STOXX 50 Index Net Return (EUR)

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der EUROS STOXX 50 Index Net Return (EUR), der vom Indexanbieter STOXX (der Gruppe Deutsche Börse zuzurechnen) veröffentlicht und berechnet wird.

Der Referenzindex bildet die Performance der 50 größten Aktiengesellschaften der Eurozone in Bezug auf ihre streubesitzadjustierte Marktkapitalisierung ab. Der Index deckt dabei rund 60 Prozent der streubesitzadjustierten Marktkapitalisierung des EUROS STOXX Total Market Index /TMI) ab. Diese streubesitzadjustierte Marktkapitalisierung betrug mit dem Stichtag des 30. August 2024 3,4605 Billionen Euro.

Der EUROS STOXX 50 ist nicht nur aufgrund dieser Parameter einer der liquidesten Indizes, denn neben einer Reihe von Indexprodukten wie ETFs, ETNs oder auch Index-Zertifikaten, werden auch Terminmarktprodukte wie Optionen und Futures auf den Index gehandelt.

Der Index weist eine Handelszeit von 09:00 bis 18:00 Uhr MEZ auf. Es gibt Indexvarianten als Net Return in Euro (wie hier vom ETF herangezogen), aber auch die Indexvarianten Price (Kursindex), sowie Gross Return. Die verschiedenen Indexvarianten werden jeweils in Euro, US-Dollar, britischen Pfund, japanischen Yen, australischen Dollar, kanadischen Dollar und in Schweizer Franken angeboten.

Der Index wurde am 26. Februar 1998 veröffentlicht. Die Net Return- Indexvariante hat eine Basis, die vom 31. Dezember 1991 stammt und bietet historische Daten, die bis zum 31. Dezember 1986 zurückreichen. (Daten gemäß EURO STOXX 50-Index-Factsheet vom 30. August 2024)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio

Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und des Referenzindex eine sehr hohe Deckungsgleichheit.

Die größte Position ist mit 8,47 Prozent ASML. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 5,87 Prozent SAP, mit 5,03 Prozent LVMH, mit 3,96 Prozent TotalEnergies, mit 3,87 Prozent Schneider Electric, mit 3,85 Prozent Siemens, mit 3,31 Prozent Sanofi, mit 3,25 Prozent Allianz, mit 2,85 Prozent Air Liquide und mit 2,74 Prozent L´Oréal.

Diese Top-10-Positionen erreichen eine Gewichtung von 43,20 Prozent. Im vorliegenden Fall kann folglich von einer ausreichenden Diversifikation gesprochen werden. Das Gesamtportfolio besteht aus 45 weiteren Einzelpositionen, wobei 5 davon Cash- und Derivatepositionen sind. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 27. September 2024)

Sektoren-, Währungs- und Länderallokation

Das ETF-Portfolio besteht zu 99,60 Prozent aus Wertpapieren und zu 0,40 Prozent aus Cash- und Derivatebeständen.

In Bezug auf die Länderallokation liegt Frankreich mit einem Anteil von 39,49 Prozent auf dem ersten Platz. Auf den nachfolgenden Positionen finden sich mit 26,45 Prozent Deutschland, mit 14,65 Prozent die Niederlande, mit 8,28 Prozent Italien, mit 7,51 Prozent Spanien, mit 1,63 Prozent Finnland und mit 1,60 Prozent Belgien.

In Bezug auf die Währungsallokationen liegt der Euro bei 99,96 Prozent.

Der stärkste Sektor ist der Bereich Finanzen mit 20,86 Prozent. Nachfolgend finden sich mit 17,37 Prozent Industrie, mit 16,81 Prozent Zyklische Konsumgüter, mit 16,12 Prozent IT, mit 7,12 Prozent Nichtzyklische Konsumgüter, mit 6,00 Prozent Gesundheitsversorgung, mit 4,84 Prozent Energie, mit 4,06 Prozent Materialien, mit 3,80 Prozent Versorger und mit 2,63 Prozent Kommunikation. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 27. September 2024)

iShares Core EURO STOXX 50 ETF im Detail

Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,10 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Die Fonds- und Handelswährung via Xetra ist der Euro. Der ETF nutzt die vollständig physische, optimierte, Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt.

Der ETF wurde am 03. April 2000 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 30. September 2024 ein Anteilsklassevermögen in Höhe von rund 3,921 Milliarden Euro auf. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 30. September 2024)

Performance in der längerfristigen Betrachtung mehr als zufriedenstellend

Der Referenzindex konnte seit der Veröffentlichung des ETF eine Rendite von insgesamt 83,59 Prozent erreichen, während der ETF eine Gesamtrendite von 96,85 Prozent aufwies.

Auf Sicht der letzten fünf Jahre konnte der Index um 62,26 Prozent im Wert klettern, der ETF stieg um 65,97 Prozent. Seit Jahresbeginn kletterte der Referenzindex bis zum 31. August 2024 um 12,06 Prozent, der ETF um 12,52 Prozent. Sowohl die kurzfristige, als auch die längerfristige Performance können sich sehen lassen. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und der ETF gemäß iShares mit dem Stand des 31. August 2024)

Expertenmmeinung – Schrittweise Zinssenkungen dürften den Aktienmarkt weiter helfen

Die Europäische Zentralbank dürfte in den folgenden Monaten und Quartalen bis zum Frühjahr 2025 weiteren Raum für Zinssenkungen haben. Zuletzt senkte die EZB im Rahmen der Sitzung und des damit verbundenen Leitzinsentscheids die drei Referenzzinssätze.

Der Spitzenrefinanzierungssatz wurde auf 3,90 Prozent abgesenkt, der Hauptrefinanzierungssatz auf 3,65 Prozent und der Einlagensatz auf 3,50 Prozent. Die schrittweise sich auf dem Rückzug befindende Inflation bietet weiteren Spielraum für Zinnsenkungen – im Berichtsmonat Juli stiegen die Verbraucherpreise noch um 2,6 Prozent auf 12-Monatssicht, im August lag das Plus nur noch bei 2,2 Prozent.

In der zuletzt vom europäischen Statistikamt gemeldeten Vorabschätzung für den Berichtsmonat September stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone nur noch um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die EZB publizierte einige Monate zuvor die Juni-Projektionen und nach wie vor hält man bei der EZB an diesen fest. Diesen Projektionen zufolge sollte sich die Inflation im Jahresdurchschnitt in 2024 auf 2,5 Prozent abschwächen und in 2025 auf durchschnittlich 2,2 Prozent zurückfallen.

Für das Jahr 2026 wies man einen Durchschnittswert von 1,9 Prozent aus, der demnach unterhalb des bekannten 2 Prozent-Inflationszielkorridors liegt. Die Kerninflation dürfte in 2024 auf einen Durchschnittswert von 2,9 Prozent, in 2025 auf 2,23 Prozent und in 2026 auf 2,0 Prozent sinken.

Die EZB revidierte die Werte der Juni-Projektion in Bezug auf die Wachstumsprognosen indes nach unten. Für 2024 geht die Notenbank nur noch von einem Wachstum von 0,8 Prozent in 2024 aus. Für 2025 sieht sie das Wachstum bei 1,3 Prozent und für 2026 bei 1,5 Prozent.

Neben den zurückfallenden Inflationsraten der letzten Monate richtet sich der Blick der Notenbanker der EZB sicherlich auch auf die Wirtschaftsentwicklung. Die konjunkturelle Eintrübung ist seit Monaten nicht zu übersehen. Dies kann man an den Monat für Monat fallenden Werten zum Beispiel beim ifo-Geschäftsklimaindex abgelesen. Ein Schrumpfkurs kann ebenfalls anhand zahlreicher Einkaufsmanagerindizes abgelesen werden, die monatlich von S&P Global unter anderem für die größten Volkswirtschaften der Eurozone wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien und die Eurozone selbst publiziert werden.

Die jüngsten Daten vom 01. Oktober für diese genannten Länder und die Eurozone in Bezug auf das Verarbeitende Gewerbe im September 2024 geben aufgrund der Indikation eines Schrumpfkurses (lediglich 45,0 Punkte für die Eurozone im September) ausreichend Anlass, die Wirtschaft eventuell mit günstigeren Kreditbedingungen zu unterstützen.

Künftige Zinssenkungen der EZB dürften die Konjunktur zumindest stimulieren helfen. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass Europas führender Index EURO STOXX50 saisonal bedingt noch korrigieren könnte. Der Börsenmonat Oktober könnte noch Korrekturpotenzial haben. Marktakteure könnten sich den hier präsentierten ETF daher auf die Watchliste legen und im Falle von mehrtägigen Korrekturen Schritt für Schritt Positionen aufbauen.

Mögliches Setup

Die größten Aktiengesellschaften der Eurozone mit einem ETF handeln - iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist) | Online Broker LYNX
iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist), Chart vom 01.10.2024, Kurs: 50,75 EUR, Kürzel: EUN2 – Quelle: TWS

Eine vorerst abwartende Haltung wäre einzunehmen bis es zu einer Konsolidierung kommt, um dann eine Positionierung einzugehen. Ein Kauf könnte bei einem Kurs von 14,50 Euro erfolgen, mit einem ersten Ziel bei 16,00 Euro. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss von 14,00 Euro eng begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.00.

Informationen zum / zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist)

Quellen:
https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2024/html/ecb.sp240930~c4da646c0d.de.html
https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2024/html/ecb.mp240912~67cb23badb.de.html

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