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Der in diesem Beitrag vorgestellte ETF ermöglicht es Anlegern in Aktien von Unternehmen des Reise- und Freizeitsektors europäischer Industrieländer zu investieren. Der ETF bietet somit eine einfache Möglichkeit an einer eventuellen schnellen Erholung des Sektors zu partizipieren.

Informationen zum Referenzindex – STOXX Europe 600 Travel & Leisure

Der Referenzindex STOXX Europe 600 Travel & Leisure wird hier in der Version eines Net Return-Index verwendet (Symbol: SXTR/ ISIN: CH0019112835) und misst die Performance der 15 Wertpapiere aus dem STOXX Europe 600, die dem Sektor Reise & Freizeit zuzuordnen sind.

Der Index hat eine Basis vom Juni 1995 von 100,00 Punkten und verfügt über historische Daten, die zurück bis zum Januar 1992 reichen. Das Rekordhoch stammt vom 19. Februar 2020 und liegt bei 532,72 Punkten, das Allzeittief hingegen aus dem August 1992 und liegt bei rund 63 Punkten. Das Jahrestief 2020 lässt sich auf die Hochzeit des Corona-Crashs datieren und wurde am 19. März 2020 bei 224,11 Punkten markiert.

Der Referenzindex wird von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr MEZ in Echtzeit berechnet und die Zusammensetzung wird quartalsweise im März, Juni, September und Dezember überprüft und gegebenenfalls angepasst. (Daten gemäß STOXX vom 30. November 2020)

iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF im Detail

Der ETF kann über die Xetra in der Handelswährung Euro erworben werden, die auch der Fondswährung entspricht. Alternativ wäre der Handel auch via SIX Swiss Exchange in Euro möglich. Die Gesamtkostenquote (TER – Total Expense Ratio) beträgt 0,46 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Der Fonds schüttet bis zu vier Mal jährlich aus. Der Fonds nutzt die vollständige, physische Replikationsmethode und erwirbt die Aktien somit direkt. Der ETF wurde am 08. Juli 2002 aufgelegt und hat mit dem Stichtag des 28. Dezember 2020 ein Anteilsklassevermögen in Höhe von 191,308 Mio. Euro.

Die Top-Positionen des ETF-Portfolios

Da der ETF die Replikation des zugrundeliegenden Referenzindex mittels der vollständig physischen Abbildungsmethode vornimmt, besteht zwischen der Zusammensetzung des Referenzindex und der des ETF-Portfolios nur eine geringe Abweichung.

Die größten Positionen sind mit 24,86 Prozent Flutter Entertainment, mit 12,15 Prozent Evolution Gaming Group, mit 9,16 Prozent Intercontinental Hotels Group, mit 8,75 Prozent Ryanair Holdings, mit 7,06 Prozent Entain, mit 6,84 Prozent Whitbread, mit 5,66 Prozent Sodexo, mit 4,68 Prozent Accor, mit 4,28 Prozent International Airlines Group und mit 4,10 Prozent La Francaise des Jeux.

Diese Top10-Positionen bringen es auf eine Gesamtgewichtung von 87,53 Prozent. Dies spricht nicht für eine ausreichend breite Diversifikation, denn das gesamte Portfolio besteht ja insgesamt nur aus 15 Positionen. (Daten gemäß iShares vom 24. Dezember 2020)

Länder-, Sektoren- und Währungsallokation

In Bezug auf die Länderallokation liegt der Anteil von Irland bei 33,60 Prozent und der Großbritanniens bei 32,55 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankreich mit 14,44 Prozent, Schweden mit 12,15 Prozent, Spanien mit 4,28 Prozent, Deutschland mit 2,80 Prozent und 0,17 Prozent entfallen auf Derivate- und Cash-Positionen.

Der Anteil des britischen Pfunds im Portfolio liegt mit rund einem Drittel recht hoch, ferner wäre auf die schwedische Krone mit 12,15 Prozent Anteil zu achten.

Da es sich um einen Sektorindex handelt, ist der Anteil der Kategorie Reise und Freizeit in Höhe von 99,83 Prozent wenig überraschend.  (Daten gemäß iShares vom 24. Dezember 2020)

Performance langfristig immens – in Pandemiezeiten jedoch der klare Verlierer

Seit Jahresbeginn 2020 liegt der Referenzindex mit einem Minus von 19,93 Prozent immer noch sehr deutlich im negativen Bereich. Der ETF wies im Vergleichszeitraum ein Minus von 20,58 Prozent auf.

Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte der Referenzindex allerdings um 102,16 Prozent zulegen, der ETF um 93,98 Prozent. Seit der Auflage des ETFs wies der Referenzindex ein Plus von 146,55 Prozent auf, der ETF ein Plus von 128,60 Prozent.

Die langfristigen Performancedifferenzen sind aufgrund von Transaktionskosten und Fondsgebühren nicht darstellbar und als recht ungewöhnlich hoch zu bezeichnen. Doch dies ist zu einem Teil auch auf einen Wechsel des ETFs zurückzuführen, denn dieser bildete ab November 2005 nicht mehr den DJ STOXX 600 – Travel & Leisure, sondern ab dann den STOXX Europe 600 Travel & Leisure ab.

Viel erheblicher wiegt jedoch das sich im Portfolio befindende Währungsrisiko, denn rund 33 Prozent des Portfolios sind britische Wertpapiere und rund 12 Prozent schwedische Aktien. Diese Wertpapiere notieren an ihren Heimatbörsen in britischen Pfund (BGP) und in schwedischen Kronen (SEK). Der ETF jedoch wird in Euro gehandelt und hat auch den Euro als Basiswährung. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex gemäß iShares mit dem Stichtag des 30. November 2020)

Expertenmeinung – je weniger digitalisierbar, desto angreifbarer das Geschäftsmodell

Wer sich das Jahr 2020 noch einmal vor Augen führt, der kann sich sicherlich vorstellen, dass es eine Reihe von Sektoren besonders hart getroffen hat. Der Reise- und Freizeitsektor war sicherlich einer der stärker betroffenen Sektoren. Die Corona-Pandemie traf die Unternehmen dieses Sektors global.

Allein der Bereich Reise & Tourismus trug im Jahr 2019 noch mit rund 9,25 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft bei. Insgesamt 1,46 Milliarden internationale Touristenankünfte gab es im Jahr 2019 (dies bedeutet, dass quasi jeder Chinese oder jeder Inder im Jahr 2019 international verreiste). Im Bereich des globalen Freizeitsektors wurden in 2019 4,715 Milliarden US-Dollar ausgeben. Die Zahlen für 2020 werden im direkten Vergleich dazu erschreckend schlecht sein.

Bedenkt man, dass allein im Bereich Hotels die Auslastungen zum Beispiel in den USA im Vergleich zu 2019 zum Teil zwischen 50 bis teils 80 Prozent unter dem jeweiligen Vorjahreswert lagen, dann kann man sich die Probleme des Sektors wohl näher vorstellen. Viele dieser Daten lassen sich auf diese Wirtschaftsbereiche in Europa ebenso übertragen. Diese Problematik zieht sich von den Hotelauslastungen über Flugbuchungen und Auslastungsquoten der großen Airlines bis hin zu den Freizeitaktivitäten.

Eine Reihe von Dienstleistungen aus dem Sektor Travel & Leisure traf es indes recht unterschiedlich hart. Allgemein könnte man es so formulieren: Je weniger eine Dienstleistung durchweg digitalisierbar ist, desto anfälliger ist sie in diesen Pandemiezeiten. Die Angebote der großen britischen und schwedischen Glückspielkonzerne oder der französischen Lottogesellschaft werden in Pandemiezeiten weniger eingeschränkt, bei Airlines, Hotels, Reiseveranstaltern, Cateringgesellschaften und ähnlichen Betrieben ist dies leider anders. Letztere mussten ihre unternehmerische Tätigkeit je nach Land in Europa gar zum Teil oder ganz runterfahren. Ergo: Wer Dienstleistungen digital anbietet, die Kunden diese rein digital abholen, nutzen oder verbrauchen, der ist weniger hart betroffen. Lediglich die Angst vor Arbeitslosigkeit und andere Ängste tragen zur geringeren Nutzung bei.

Es ist nun tatsächlich fraglich, inwieweit und vor allem ab wann eine globale Impfkampagne, Durchimpfung oder ein wie auch immer durchgeführtes Impfprogramm beispielsweise in Europa dazu beitragen kann, dass die Menschen wieder mehr verreisen, Urlaube buchen und Freizeitaktivitäten nutzen. Man kann es tatsächlich nicht einschätzen und erst recht nicht abschätzen. Allein in Deutschland dürften die Impfungen quer durch alle Altersgruppen und Risikogruppen nahezu bis zum Jahresende 2021 dauern. Es ist auch zu hinterfragen, ob man auch nur ansatzweise wieder in die Richtung der 2019er-Zahlen kommen wird.

Wird man auch nach den Pandemiezeiten tatsächlich noch für 5 bis 20 Euro nach Spanien oder Italien fliegen? Wird man wieder so unbeschwert Kurzreisen, Urlaubsreisen tätigen, Großveranstaltungen besuchen? Was die Fluggesellschaften und Hotels angeht: Wird man denn auf absehbare Zeit überhaupt noch in Zeiten von Zoom derart viele Geschäftsreisen unternehmen, wie in den Jahren zuvor? Man darf ohnehin gespannt sein, inwieweit die Reiseaktivitäten der breiten Masse zurückgehen werden, wenn man für jeden Langstreckenflug einen Negativtest auf Corona oder einen Impfpass mit der entsprechenden Impfung vorlegen muss.

Fakt ist, dass es den Sektor Travel & Leisure in der Breite recht hart traf. Dies zeigt sich ja auch bis zum Ende des Jahres 2020, denn dieser Sektorindex ist noch weit von seinem 2020er-Hoch vom Februar 2020 entfernt. Gerade deshalb könnte der Sektor in den kommenden Monaten und ein bis zwei Jahren aber Potenzial haben. Man wäre jedoch gut beraten, eine Übergewichtung dieses Sektors zu unterlassen. Dies soll bedeuten, dass man im Falle eines gestreuten ETF-Portfolios höchstens mit 10 Prozent in diesem Sektor investiert sein sollte.

Mögliches Setup

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Mehrtägige Abwärtsphasen könnten im ETF für eine Neupositionierung genutzt werden. Ein Kauf könnte bei 19,00 Euro lanciert werden. Das Kursziel wäre bei 125,00 Euro zu avisieren – das läge dann leicht unterhalb des Jahreshochs vom 02. Januar 2020 von 25,22 Euro. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss bei 17,00 Euro abgesichert werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) liegt bei diesem Setup bei 3.00. (Das Setup soll beispielhaft sein)

Näheres zum Emittent iShares: Die den ETF auflegende Gesellschaft iShares gehört zur US-Investmentgesellschaft BlackRock, der global größten Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Assets under Management (AuM) in Höhe von 6,47 Billionen US-Dollar (Stand 1. Quartal 2020). Die Emittentin iShares ist weltweit führend bei börsengehandelten Indexfonds und bietet mehr als 800 ETFs an. iShares verwaltete mit dem Stand des 31. März 2019 rund 1,85 Billionen US-Dollar an Vermögen, hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich der ETF-Anlagen und ist die Nummer 1 in der ETF-Branche.

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