Mit knapp unter 4 USD notierte das rote Metall im November schon 25 Prozent über dem Jahrestief. Aktuell konsolidiert Kupfer diesen Preisanstieg aus. Sind das günstige Einstiegskurse, um von den Trends Elektrifizierung und erneuerbare Energien zu profitieren? Eine Antwort erhalten Sie anhand einer aussichtsreichen Trade-Idee in dieser Kupfer-Analyse.

Rückblick: Kupfer mit Schwächeanfall

Anfang November startete endlich das, worauf viele Kupferbullen wochenlang gewartet haben – eine neue Kupferrallye! Innerhalb von zehn Handelstagen schoss der Kupferpreis an der amerikanischen Terminbörse Comex um über 17 Prozent nach oben. Doch so schnell es nach oben ging, geht es aktuell auch wieder runter.

Seit dem Verlaufshoch Mitte November bei 3,9600 USD hat der Kupferpreis in der Spitze über 10 Prozent verloren. Denn im Verlauf dieser Handelswoche wurden für einen Kupfer-Kontrakt mit Laufzeit Dezember 2022 (Kürzel: HGZ2) im Tief nur noch 3,5475 USD gezahlt (vgl. Chart unten).

Chart vom 24.11.2022 Kurs: 3,6500 Kürzel: HG 4-Stundenkerzen | Online Broker LYNX

Im Verlauf dieser Handelswoche konnte sich der Kupferpreis ein wenig vom Abverkauf erholen und bis auf 3,6750 USD ansteigen.

Jetzt fragt man sich: Ist das nur eine kurze Kurserholung vor dem nächsten Abverkauf, oder ist das schon der Start der nächsten Aufwärtsbewegung mit attraktiven Einstiegskursen?

Um die Lage besser einschätzen zu können, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das große technische und fundamentale Bild einfügt.

Überblick: Läuft bereits die nächste Kursrallye?

Chart vom 24.11.2022 Kurs: 3,6425 Kürzel: HG Monatskerzenkerzen | Online Broker LYNX

Wichtiges Korrekturziel erreicht

Mit dem nötigen Überblick fällt es leichter den jüngsten Kursrutsch in die richtige Perspektive zu setzten. Nach der impulsiven Aufwärtsbewegung, die den Kupferpreis in der Spitze um 155 Prozent nach oben katapultierte, ist der Abverkauf im Kupfer nur eine Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend.

Die Korrektur hat sich nach dem Ausbruch aus der monatelangen Trading-Range zwischen 4,0000 USD und 5,0000 USD beschleunigt. Mit dem Monatstief im Juli bei 3,1290 USD wurde bereits ein wichtiges Korrekturziel in Form des 61,8er Fibonacci Retracement bei 3,1440 USD erreicht.

Sollte diese Unterstützung nicht halten, wäre die nächste Unterstützung im Bereich von 3,0000 USD. Falls der Markt seine Korrektur bereits abgeschlossen hat und nachhaltig nach oben durchstartet, liegen die nächsten Widerstände bei 4,0000 USD und 4,5700 USD.

Prinzipiell ist damit die technische Großwetterlage im Rohstoff Kupfer, trotz des Abverkaufs, als bullish zu bewerten.

Schauen wir uns an, ob die technische Großwetterlage zu den fundamentalen Rahmenbedingungen passt.

Sitzungsprotokoll der Fed signalisiert moderate Zinserhöhungen

Um die Rekordinflation zu bekämpfen hat die US-Notenbank dieses Jahr sehr aggressiv an der Zinsschraube gedreht. In den letzten vier Sitzungen hat die Fed den US-Leitzins jeweils um 75 Basispunkte auf aktuell 3,75 – 4,00 Prozent erhöht. Für die kommende Sitzung am 14. Dezember wird aktuell zu 80 Prozent „nur“ noch ein Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten erwartet.

Grund dafür ist u.a. das diese Woche veröffentlichte Sitzungsprotokoll der letzten Fed-Sitzung. Daraus geht hervor, dass sich einige Mitglieder für eine Drosselung der Zinserhöhungen ausgesprochen haben. Unterstützt wird diese Haltung von den jüngst veröffentlichten US-Daten. Die US-Geschäftstätigkeit schrumpft und die Arbeitslosenanträge steigen. Ein Zeichen, dass sich die Wirtschaft abkühlt.

Schwacher US-Dollar stützt die Rohstoffpreise

Mit der Erwartung, dass die kommende US-Zinserhöhung moderater als erwartet ausfallen könnte, ist die Zinsdifferenz zu anderen Währungen wie z.B. dem Euro oder dem Yen gesunken. Entsprechend hat der US-Dollar seit Anfang Oktober über acht Prozent an Wert verloren hat.

Der schwache US-Dollar ist ein Grund, warum der Kupferpreis in den letzten Wochen Stärke gezeigt hat. Denn verliert der USD im Vergleich zu anderen Währungen an Wert, wird Kupfer für Käufer außerhalb des Dollarraums billiger. Schließlich muss man für das in USD gehandelte Kupfer weniger seiner Landeswährung in USD tauschen. Ein Blick auf die Terminkurve verdeutlicht die anziehende Kupfernachfrage.

Terminkurve zeigt steigende Nachfrage

Die Lage am Kupfermarkt ist seit dieser Woche wieder angespannter. Kupferhändler sind seit ein paar Tagen wieder bereit deutlich höhere Preise für Kupfer zur schnellen Lieferung zu bezahlen.

Dazu sollte man wissen, dass Kupfer-Kontrakte an der Terminbörse mit unterschiedlichen Laufzeiten gehandelt werden. Aufgrund von Lagerkosten kommt es in der Regel zu Preisaufschlägen (Contango) bei späteren Lieferterminen (vgl. rechten Chart unten vom 18. November).

Chart vom 24.11.2022 Terminkurve Kupfer Future | Online Broker LYNX

Sinken diese Preisaufschläge, wie am 23.11.2022 (vgl. linker Chart oben), zeigt das die anziehende Nachfrage nach dem roten Metall. Eine Verschiebung des Kräftegleichgewichts in Richtung der Nachfrage hat zu einer Preisstabilisierung im Bereich von 3,5000 USD geführt.

Jetzt stellt sich die Frage: Wo wäre in einem Szenario, bei dem die Kupfernachfrage anhält, ein gutes Einstiegsniveau mit einem attraktiven Chance-Risiko Verhältnis für einen Long-Trade?

Ausblick: Test der Unterstützung als Einstieg nutzen?

Schauen wir uns im Tageschart an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Kupferpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?

Dort erkennen wir, dass sich der Kupferpreis am US-Terminmarkt seit dem Jahrestief im Juli bei 3,1290 USD in der Spitze um über 26 Prozent erholen konnte. Dabei formte der Kursverlauf einen übergeordneten Aufwärtstrend. Elementarer Bestandteil des Aufwärtstrends, ist die Abfolge von höheren Verlaufshochs und höheren Verlaufstiefs. Diese sind im Chart unten mit grünen Kreisen markiert.

Chart vom 24.11.2022 Kurs: 3,6385 Kürzel: HG∞ Tageskerzen | Online Broker LYNX

Bestätigter Aufwärtstrend signalisiert tendenziell weitere Kursanstiege

Ein Merkmal des intakten Aufwärtstrends ist die fehlende Dynamik. Das ist dann der Fall, wenn sich in der Aufwärtsbewegung die Verlaufstiefs mit den vorherigen Verlaufshochs überschneiden. Entsprechend ausgeprägt sind die Kurskorrekturen.

Getragen wurde die letzte Bewegungswelle des Aufwärtstrends von einem untergeordneten Aufwärtstrend, der bislang deutlich impulsiver verläuft (vgl. grüne Quadrate im Chart oben).

Mit den intakten Aufwärtstrends notiert Kupfer aktuell wieder über dem kurzfristigen Trendindikator, einem ansteigenden 50-Tage-Durchschnitt (vgl. blaue Linie im Chart oben). Das schließt jedoch zwischenzeitliche Kurskorrekturen, wie sie aktuell zu beobachten sind, nicht aus.

Unterstützt wird der Kupferpreis durch Käufer, die in der jüngsten Vergangenheit im Bereich 3,3000 USD zugeschlagen haben. Hier liegt das letzte Verlaufstief des untergeordneten Aufwärtstrends. Sollte der Kurs darunterfallen, könnten im Bereich des Jahrestiefs bei 3,2000 die Käufer wieder das Ruder übernehmen.

Erst wenn das Jahrestief bei 3,1290 USD nachhaltig gebrochen werden sollte, wird ein erweitertes Korrekturziel im Bereich von 2,7500 USD aktiviert. In diesem bearishen Szenario besteht dann ein Abwärtspotenzial, gerechnet vom aktuellen Kursniveau, von 0,8975 USD oder knapp 25 Prozent.

Doch solange die Kursmarke von 3,3000 USD von den Bullen gehalten werden kann, sind weitere Kursanstiege zu erwarten. Dafür muss aber zunächst wieder die Marke von 3,7000 USD zurückerobert werden. Darüber besteht dann weiteres Anstiegspotenzial bis zur runden Kursmarke von 4,0000 USD. Knapp darunter bei 3,9655 USD verläuft derzeit der 200-Tage-Durchschnitt, der davor überwunden werden muss.

Über 4,0000 USD könnte der Kupferpreis den Turbo zünden. In diesem Szenario wäre technisch gesehen Luft bis 4,5000 USD. In diesem bullishen Szenario besteht vom aktuellen Kurs ein Anstiegspotenzial von rund 0,8500 USD oder gut 23 Prozent.

Das die Chancen dafür ab Dezember gar nicht schlecht stehen, zeigt uns ein Blick auf die saisonalen Daten.

Kupferpreis im Dezember saisonal stark

Werfen wir einen Blick auf den durchschnittlichen Kursverlauf von Kupfer von Ende November bis Ende Februar. Was fällt auf?

Chart vom 24.11.2022 Saisonalität Kupfer | Online Broker LYNX

Die Grafik oben zeigt eine statistische Auswertung des Kupfer-Futures für die vergangenen 5, 10, 15 und 20 Jahre in Abhängigkeit der Jahreszeit.

Auffällig ist, dass der Kupferpreis auf Sicht von einem Monat in jeder der oben gewählten Analysezeiträume gestiegen ist. In den letzten fünf Jahren im Schnitt sogar um 2,6 Prozent. Mit Blick auf die nackten Zahlen kann daher bis Ende Dezember tendenziell mit weiteren Kursanstiegen im Kupfer gerechnet werden. Aber damit noch nicht genug, denn erweitert man die Analysezeitraum bis Ende Februar waren im Schnitt sogar 4,6 Prozent Kursanstieg drin.

Entsprechend könnte uns die aktuell laufende Korrektur im Kupfer die Möglichkeit geben, zu attraktiven Preisen zu kaufen, bevor es tendenziell ab Anfang Dezember wieder zu Kursanstiegen kommt.

Unterstützt werden die Kupfer-Bullen darüber hinaus von folgenden technischen Kaufsignalen.

Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben

Für Trendtrader steht die Trendampel steht derzeit auf Grün. Der Kupferpreis befindet sich, wie oben aufgezeigt, in einem intakten Aufwärtstrend. So lange dieser Trend nicht mit Schlusskursen unter 3,2430 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher.

Das Sentiment im Kupfer dreht auf neutral. Zwar befindet sich der Kupferpreis aktuell noch unter dem 200-Tage-Durchschnitt, jedoch konnte durch die letzte Preisrallye der 50-Tage-Durchschnitt zurückerobert werden.

Sollte der oben aufgezeigte Aufwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das von der möglichen technischen Unterstützung im Bereich von 3,5000 USD aus geschehen. Schon im Bereich von 3,5120 USD könnte der ansteigende 50-Tage-Durchschnitt dafür sorgen, dass vermehrt Kauforders in den Markt kommen.

Knapp darüber bei 3,5170 USD verläuft der volumengewichtete Durchschnittskurs (VWAP) aller seit dem Jahrestief gehandelten Futures-Kontrakte. Da institutionelle Händler oft am VWAP gemessen werden, wirkt dieser volumenbasierte Preis häufig als Unterstützung bzw. Widerstand im Preischart.

Ein wenig unter dem VWAP, genau bei 3,4290 USD, liegt der Point of Control (POC) seit dem Jahreshoch im März. Der POC ist das Kursniveau mit dem höchsten gehandelten Volumen an Kupfer-Futures in einem bestimmten Zeitraum. Dieser volumenbasierte Preis könnte als Unterstützung fungieren.

Einblick: Attraktive Trade-Idee mit einem CRV von 1,98 für einen Long-Einstieg im Kupfer

Ein Test der oben beschriebenen Unterstützungszone könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Kupfer liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Kupfer profitieren (vgl. Chart unten).

Chart vom 24.11.2022 Kurs: 3,6335 Kürzel: HGH3 Tageskerzen | Online Broker LYNX

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen.

Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 3,5120 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order bei 3,1490 USD, also unter dem letzten Verlaufstief, absichern. Gleichzeitig wird damit auch die aktuelle Volatilität im Kupfer-Future berücksichtigt.

Ein mögliches Gewinnziel wäre bei 4,2300 USD. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1,98. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Ein weiteres Ziel wäre bei ca. 4,3100 USD.

Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 3,7880 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Das Restrisiko wird damit auf null reduziert.

Fazit der Kupfer-Analyse:

Die aktuelle Analyse des Kupfer-Futures zeigt: Die laufende Korrektur eines bestätigten Aufwärtstrends im Kupfer eröffnet eine attraktive Chance für einen Long-Trade. Ein möglicher Umkehrpunkt im Chart könnte im Bereich von 3,5000 USD liegen.

Falls es im Kupfer-Future von dort weg zu einer weiteren Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 1,98 Euro zurückerhalten.

Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig. Bei Marktverwerfungen kann es zu einer extremen Volatilität kommen.

Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass in China der Immobiliensektor schlechter als erwartet läuft und oder die Fed weiter aggressiv die Zinsen erhöht, was den US-Dollar stärken würde.

Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogröße und Risikoeinstellung können Sie z.B. den März 2023 Kontrakt des Kupfer-Futures (Symbol: HGH3) oder den kleineren „Mini-Copper“ Future (Symbol: QCH3) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit, hat derzeit ein ausreichend großes Handelsvolumen und steht nicht kurz vor der Fälligkeit. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.

Alternativ können Sie auch in Kupferminen-Aktien investieren, um von einem steigenden Kupferpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Kupfer Aktien.

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