Oracle Aktie Prognose Oracle und die Machtfrage: Zwischen OpenAI, TikTok und Geopolitik

News: Aktuelle Analyse der Oracle Aktie

von | |

Nachricht schicken an Tobias Krieg
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der Oracle Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Da war mal so richtig was drin in der Wundertüte der Quartalsbilanzen: Das, was Oracle am Dienstagabend nach US-Handelsende meldete, überbot selbst die optimistischsten „Whisper Numbers“ bei Weitem. Die Aktie reagierte … aber damit könnte die Show bereits vorbei sein.

Oracle Aktie: Chart vom 10.09.2025, Kurs 328,62 US-Dollar, Kürzel: ORCL | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 10.09.2025, Kurs 328,62 US-Dollar, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Böse Überraschungen wie Gewinnwarnungen aus dem Nichts können überzogene Kurseinbrüche hervorrufen, oft intensiviert durch kaskadenartig ausgelöste Stop-Loss-Verkaufsorders und die Angst vor massiveren Verlusten, falls man sich zu viel Zeit nimmt, um die Sache erstmal durchzudenken. Vergleichbares kann auch auf der Gegenseite passieren:

Unerwartete und sehr positive Meldungen wie unverhoffte Übernahmegerüchte oder, wie im Fall von Oracle, meilenweit über den Prognosen liegende Bilanzdaten, können einen Kurssprung nach sich ziehen, der womöglich nicht nur binnen Sekunden durch eine Aufwärts-Kurslücke die neue Gemengelage einpreist, sondern auch überzieht. Einfach, weil viele Angst haben, etwas zu verpassen (neudeutsch FOMO für „fear of missing out“), wenn sie erst denken und dann handeln. Was indes meistens, nicht nur im realen Leben, sondern auch an der Börse, nur die zweitbeste Idee ist.

Dass Oracles Zahlen verblüffend waren, steht außer Frage. Wobei es gar nicht die Ergebnisse des hier am 31.8. endenden, ersten Geschäftsjahresquartals 2025/2026 waren, die erfreulich waren. Mit 1,47 US-Dollar Gewinn pro Aktie lag man sogar einen Cent unter der durchschnittlichen Analystenprognose, der Umsatz verfehlte mit 14,93 Milliarden US-Dollar die Prognose von 15,03 Milliarden ebenfalls. Es war der Blick nach vorne, der dafür sorgte, dass die Aktie des Soft- und Hardwarespezialisten am Mittwoch in der Spitze um gut 43 Prozent in die Höhe schoss:

Expertenmeinung: Oracle prognostizierte für das am 1.6. begonnene Geschäftsjahr 2025/2026 einen Anstieg des Umsatzes im Wachstumssektor Cloud-Infrastruktur um sagenhafte 77 Prozent. Und noch grandioser war die Mitteilung, wie sich die Auftrags-Pipeline entwickelt hat: Hier wurden alleine im letzten Quartal Multi-Milliarden-Cloud-Verträge mit KI-Unternehmen wie OpenAI, xAI, Meta und anderen abgeschlossen, die den Auftragsbestand um fast 360 Prozent auf 455 Milliarden US-Dollar steigerten … und laut Oracle-Vorstandschefin Catz will man bald die 500-Milliarden-Dollar-Marke erreichen.

Damit kann und muss man Oracle in Bezug auf das Kurspotenzial der Aktie neu einordnen, keine Frage. Nur passierte das aufgrund dieser absolut nicht erwarteten Zahlen nach dem „FOMO“-Prinzip: Erst schnell zu jedem Preis einsteigen, dann die Sache überdenken. Zwar führte Letzteres nur dazu, dass die Aktie ein wenig von ihrem Tages- und Rekordhoch abrückte, insgesamt aber trotzdem mit einem extremen Plus von 36,1 Prozent aus dem Handel ging, aber:

Die Analysten, die der Aktie im Licht dieses immensen, anstehenden Umsatzwachstums neue Kursziele gaben, lagen damit zwischen 270 und 410 US-Dollar, im Schnitt kamen die neuen Ziele auf 351 US-Dollar. Und dieser Level wurde am Mittwoch mit einem Tageshoch bei 345,69 US-Dollar nahezu erreicht. Eine Neubewertung, die vom Markt binnen eines Tages bereits umgesetzt wurde. Was hieße:

Auf diesen quasi nahe an den Zielbahnhof teleportierten Zug noch aufspringen zu wollen, wäre eher riskant. Denn dass die Aktie in der zweiten Sitzungshälfte des US-Handels bereits Gewinnmitnahmen sah, deutet an, dass genug Trader die Sache jetzt bereits als „erledigt“ ansehen, um weitere Kursgewinne womöglich zu einer eher zähen Angelegenheit zu machen.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Spätestens seit den letzten Quartalsergebnissen, die das bekannte Soft- und Hardwareunternehmen Mitte Juni veröffentlicht hatte, kennt die Oracle-Aktie kaum noch eine Pause – wir haben darüber berichtet. Daher wurden dem Titel auch positive Perspektiven mit auf den Weg gegeben. Die Aufwärtsbewegung setzte sich auch in der vorigen Woche fort. Seit den Tiefs im April hat sich der Kurs nahezu verdoppelt – eine beachtliche Entwicklung. Der Trend befindet sich derzeit in einer klar bullischen Phase.

Expertenmeinung: Dennoch scheint es nun an der Zeit zu sein, etwas Vorsicht walten zu lassen. Zwar könnte sich die Rallye noch weiter fortsetzen, doch gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit einer baldigen, schärferen Korrektur. Der Abstand zur 50-Tage-Linie ist inzwischen überdurchschnittlich groß – ein typisches Zeichen für eine überkaufte Marktsituation. Ein konkretes Verkaufssignal liegt zwar noch nicht vor, doch könnte ein solches die Aktie schnell wieder auf ein realistischeres Bewertungsniveau bringen. Anleger sollten in den kommenden Tagen vor allem auf mögliche Umkehrkerzen in Verbindung mit erhöhtem Handelsvolumen achten. Solche Signale könnten auf ein nahendes Ende der dynamischen Aufwärtsbewegung hindeuten.

Aussicht: NEUTRAL

Oracle Aktie: Chart vom 03.07.2025, Kurs: 237.32 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 03.07.2025, Kurs: 237.32 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Datenspezialist sorgte im gestrigen Handel für einen markanten Kurssprung. Auslöser waren vom Markt positiv aufgenommene Quartalsergebnisse, die das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss präsentierte.

Der Gewinn je Aktie konnte im Vergleich zum Vorjahr um +25,9 % gesteigert werden. Der Umsatz belief sich auf 15,9 Milliarden USD und lag damit um +11,3 % über dem Vorjahreswert. Die Erwartungen der Analysten wurden somit übertroffen. Die Oracle-Aktie legte deutlich zu und beendete den Handelstag mit einem Plus von über 13 %.

Expertenmeinung: Insgesamt wurden im gestrigen Handel an der Wall Street über 50 Millionen Oracle-Aktien gehandelt – ein außergewöhnlich hohes Volumen, das darauf hindeutet, dass sich hier auch institutionelle Investoren positioniert haben könnten. Gleichzeitig markierte die Aktie ein neues Allzeithoch und bestätigt damit den positiven charttechnischen Trend der letzten Wochen.

Die Bullen scheinen aktuell klar die Oberhand zu haben. Solange die entstandene Kurslücke offenbleibt, dürfte sich an diesem Bild vorerst wenig ändern. Auch wenn sich die Aktie derzeit in einer überkauften technischen Lage befindet, bleiben die Aussichten aus aktueller Sicht weiterhin positiv.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 12.06.2025, Kurs: 199.86 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 12.06.2025, Kurs: 199.86 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Zunehmende Wachstumsdynamik, gigantischer Auftragseingang. Oracle ist
trotzdem zum mehrjährigen Aufwärtstrend zurückgekommen, jetzt geht es um alles.

Oracle im Wandel: Vom Cloud-Nachzügler an die Spitze

Nach einer beeindruckenden Phase, in der Oracle mehrfach die Quartalszahlen übertroffen und die Aktie zu einem wahren Höhenflug angesetzt hat, scheint die Siegesserie vorerst eine Pause einzulegen.

Doch bevor wir uns der jüngsten Entwicklung zuwenden, lohnt es sich, einen Blick auf die Gründe für diese Rallye zu werfen, die das Unternehmen aus dem Silicon Valley in den vergangenen Jahren an die Spitze gebracht hat.

Wer Oracle schon länger verfolgt, wird feststellen, dass sich das Unternehmen seit 2022 komplett neu positioniert hat. Man könnte auch sagen, dass man sich neu erfunden hat.
Daher hatte ich immer wieder auf die Aktie hingewiesen.

Der Grund für diese optimistische Einschätzung liegt in einer Entwicklung, die kaum jemand vorhergesehen hatte: Oracle, lange Zeit ein Nachzügler im Cloudgeschäft, hat mit den Neuerungen des MySQL Database-Services HeatWave einen entscheidenden Durchbruch erzielt.

Während das Unternehmen über Jahre hinweg im Schatten von Konkurrenten wie Google, Snowflake oder Amazon Web Services stand und drohte, den Anschluss zu verlieren, war man plötzlich wieder im Spitzenfeld.

Plötzlich läuft es wieder

Nach etlichen Jahren ohne nennenswertes Umsatzwachstum ist es zu einer nachhaltigen Belebung gekommen.
In den zehn Jahren bis 2021 stagnierte der Umsatz des Unternehmens nahezu und kletterte lediglich von 37,1 auf 40,5 Mrd. USD. Inflationsbereinigt ist das bestenfalls ein Nullsummenspiel.

In den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 kletterte der Umsatz jedoch auf 53,0 Mrd. USD. Dieser rasante Anstieg zeigt, wie tiefgreifend die Transformation bei Oracle tatsächlich ist. Das Cloudgeschäft, das lange Zeit nur eine Nebenrolle spielte, hat sich zu einem zentralen Wachstumstreiber entwickelt.
Und es wächst nicht nur deutlich schneller als das Altgeschäft, es ist auch profitabler. Damit hat Oracle einen Wandel vollzogen, der das Unternehmen aus einer Phase der Stagnation herauskatapultiert und in eine neue Ära geführt hat.

Das hat wiederum dazu geführt, dass sich der Aktienkurs ebenfalls rasant entwickelt. Vom Tief im Jahr 2022 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Aktuell befindet sich die Aktie jedoch wieder im Rückwärtsgang.

Das laufende Geschäftsjahr 2025 endet im Mai, gestern hat Oracle die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt.

Gigantischer Auftragseingang aber enttäuschende Umsatzentwicklung

Der Gewinn lag in Q3 mit 1,47 USD je Aktie im Rahmen der Erwartungen. Mit einem Umsatz von 14,1 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 14,4 Mrd. USD jedoch verfehlt.

Als Reaktion darauf hat die Aktie nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Da die Erwartungen leicht verfehlt wurden, ist die Kursreaktion adäquat, zumindest isoliert betrachtet.

Die zugrundeliegenden Wachstumstrends bei Oracle sind weiterhin voll intakt. Der Umsatz konnte auf Jahressicht um 6% gesteigert werden, wobei negative Währungseffekte 2 Prozentpunkte gekostet haben.

Das Cloudgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus um 23% auf 6,2 Mrd. USD. Der Umsatz im Teilbereich Cloud Infrastructure konnte sogar um 49% auf 2,7 Mrd. USD gesteigert werden.

Im Jahresverlauf erwartet man eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik, unter anderem auch, da die Cloud-Sparte immer mehr an Gewicht gewinnt.
Der Auftragsbestand (RPO, remaining performance obligations) ist auf Jahressicht um 62% auf 130 Mrd. USD gestiegen.

Im letzten Quartal hat man neue Verträge mit einem Gesamtwert von sagenhaften 48 Mrd. USD abgeschlossen, mehr als dem dreifachen des Umsatzes.

Ausblick und Bewertung

Das größte Problem von Oracle ist, dass man die Nachfrage nicht annähernd bedienen kann. Wenn man es negativ formulieren möchte, könnte man auch sagen, dass Oracle nicht schnell genug skaliert. Als Aktionär würde man sich definitiv wünschen, dass es schneller geht, es hakt allerdings auch an der Verfügbarkeit von Hardware.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Oracle weiterhin im Fahrplan ist. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat man das Ergebnis um 10% auf 4,33 USD je Aktie gesteigert.
Für das vierte Quartal stellt man 1,61 – 1,65 USD je Aktie in Aussicht.

Das Jahresergebnis würde demnach um 7% auf 5,96 USD je Aktie steigen, was einer forward P/E von 24,1 entspricht.

Da das nächste Geschäftsjahr bereits im Juni beginnt, ist der Ausblick jedoch fast wichtiger.
Derzeit geht Oracle davon aus, dass der Konzernumsatz um 15% steigen wird. Im Cloudgeschäft erwartet man sogar ein Wachstum von über 50%.

Unterstellt man, dass der Gewinn genauso stark steigt wie der Konzernumsatz, ergibt sich daraus eine Gewinnprognose von 6,85 USD je Aktie. Dadurch würde die P/E im bald anbrechenden Geschäftsjahr auf 21,0 sinken.
Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten, dem gigantischen Auftragsbestand und der zunehmenden Dynamik wenig.

Oracle Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 143,90 USD - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 143,90 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Die Aktie hat nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Oracle notiert demnach zwischen den beiden mehrjährigen Aufwärtstrends, die aus Sicht der Bullen unbedingt verteidigt werden müssen.

Fällt Oracle unter 140 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 127,50 – 132,00 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau läge die forward P/E in etwa bei 19 und somit auf dem niedrigsten Stand seit mehreren Jahren.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Donald Trump plant als neuer US-Präsident Berichten zufolge einen KI-Investitionsplan mit dem klingenden Namen „Stargate“. Dieses Projekt soll durch private Investitionen in Milliardenhöhe in die KI-Infrastruktur aus der Zusammenarbeit von SoftBank, Oracle und OpenAI entstehen.

Diese Nachricht ließ die Kurse einzelner Unternehmen deutlich steigen. Nachdem die Oracle-Aktie im gestrigen Handel bereits +7% an Wert zulegen konnte, legte das Papier im nachbörslichen Handel weitere +4.5% zu. Somit ist die Korrektur, welche nach den letzten Quartalsergebnissen im Dezember gestartet wurde, vorerst vom Tisch.

Expertenmeinung: Mit dem heute zu erwartenden Gap dürften sich die Kurse der Kurslücke von Dezember nähern. Im Bereich von 190 USD ist aber mit etwas Gegenwind zu rechnen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Bullen auf diesem Niveau agieren werden. Gewinnmitnahmen werden sich wohl mit euphorischen Käufern ein Stelldichein geben. Ich bleibe bei dem Papier bei einer bullischen Gesamtbewertung.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 172.57 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 172.57 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.