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Wie Lanxess mitgeteilt hat, liegt das EBITDA im zweiten Quartal 32% über den bisherigen Schätzungen. Die Aktie geht durch die Decke.
Überraschender Erfolg für Lanxess
In letzter Zeit wurden deutsche Anleger selten mit guten Nachrichten überrascht, doch bei Lanxess scheint es exorbitant besser zu laufen als irgendwer erwartet hätte.
Nach vorläufigen Zahlen lag das EBITDA vor Sondereinflüssen im zweiten Quartal 2024 mit voraussichtlich 181 Millionen Euro 32 Prozent über der Markterwartung von derzeit 137 Millionen Euro (VARA Konsensus) sowie 69 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals, welcher bei 107 Millionen Euro EBITDA vor Sondereinflüssen lag.
Der starke Anstieg des EBITDA ist der Meldung zufolge auf eine höhere Auslastung, dem beabsichtigten Lagerabbau sowie der erfolgreichen Implementierung des Sparprogramms zurückzuführen.
Auch im nächsten Quartal…
Im Vergleich zum Vorjahr seien die Volumina in der Industrie leicht an, während die agrochemische Industrie kontinuierlich schwach blieb und die schwierigen Marktkonditionen in der Baubranche andauerten.
Für das dritte Quartal stellt man ein EBITDA auf einem ähnlichen Niveau wie im zweiten Quartal in Aussicht.
Die Jahresprognose, wonach das EBITDA vor Sondereinflüssen um 10-20% steigen soll wurde jedoch nicht erhöht, sondern nur bestätigt.
Zu früh gefreut?
Man darf gespannt sein, ob die Euphorie lange anhalten wird. Das gilt umso mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass das EBITDA bei Lanxess regelmäßig stark schwankt. Im ersten Quartal hatte man beispielsweise einen Rückgang um 47% auf 101 Mio. Euro verzeichnet.
Ein oder zwei gute Quartale sind ein Pluspunkt, doch das sollte man nicht mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend verwechseln.
Darüber hinaus ist ein „EBITDA vor Sondereinflüssen“ eine Frankenstein-Kennzahl und hat und mit dem Gewinn am Ende wenig zu tun.
Im ersten Quartal hat man beispielsweise ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 101 Mio. Euro erzielt, das EBITDA lag bei 73 Mio., das EBIT bei -57 Mio. und das Konzernergebnis bei -98 Mio. Euro.
![Lanxess Aktie: Chart vom 17.07.2024, Kurs: 26,20 - Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Lanxess Aktie: Chart vom 17.07.2024, Kurs: 26,20 - Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/07/20240717-lanxess-adhoc-meldung-loest-kursexplosion-aus.png)
Vorerst dürfte die Erleichterung dennoch überwiegen, denn es wäre möglich, dass das Konzernergebnis deutlich besser ausfallen könnte als man bisher angenommen hatte.
Die Konsensschätzungen für 2024 liegen aktuell bei einem Ergebnis von -1,80 Euro je Aktie.
Da die Aktie nahe dem 10-Jahrestief notiert, ist eine Erholung wahrscheinlich. Mögliche Ziele auf der Oberseite liegen bei 26,50 und 28,70 Euro. Darüber kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 29,75 und 30,75.
Theoretisch wären sogar 35 Euro denkbar. Mit allzu hohen Erwartungen sollte man jedoch vorsichtig sein. Lanxess notiert nicht grundlos auf demselben Niveau wie vor 5, 10 und 15 Jahren (oder darunter).
Für Trader ist das eine interessante Geschichte, für langfristige Investoren aus meiner Sicht nicht.
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