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Der Umsatz von Zscaler ist um 48 % gestiegen, der Gewinn um mehr als 100 %. Bisher hat die Aktie noch nicht darauf reagiert.
Revolutionäre Zero Trust Cybersicherheitslösungen
Zscaler bietet cloudbasierte Cybersicherheitslösungen an, das Unternehmen arbeitet jedoch mit einer radikalen Abkehr von bisherigen Ansätzen, nämlich „Zero Trust“.
Der Unternehmensgründer fasst den Ansatz ganz simpel zusammen: „Vertraue nichts und niemandem“.
Die Plattform ermöglicht direkte und sichere Verbindungen gemäß dem Prinzip der minimalen Rechtevergabe. Das bedeutet, dass keinem User und keiner Anwendung automatisch vertraut wird.
Stattdessen basiert Vertrauen auf der Identität des Users sowie auf Kontextdaten (Standort des Users, Security Posture des Geräts, ausgetauschte Inhalte und angeforderte Anwendungen).
Die Zero Trust Exchange verbindet anhand von unternehmensspezifischen Richtlinien den richtigen User mit der richtigen Anwendung.
Ein radikaler Ansatz für maximale Sicherheit
Obendrein ist Zscaler zwischengeschaltet. Die Daten gehen also nicht direkt von einer möglichen Gefahrenquelle an den Nutzer, sondern durchlaufen erst die Systeme von Zscaler.
Dadurch wird verhindert, dass ein direkter Kontakt zwischen einem möglichen Angreifer (Hacker) und seinem Ziel zustande kommt. Damit erreicht man ein außerordentlich hohes Niveau von Sicherheit.
Dafür bietet Zscaler eine Vielzahl von Diensten an und setzt auf ein skalierbares Geschäftsmodell und rechnet bei Kunden basierend auf der Anzahl der Benutzer und dem Umfang der von ihnen genutzten Dienste ab.
Eine Erfolgsstory mit explosivem Umsatzwachstum
Das scheint die Kunden zu überzeugen und daher ist es ZScaler gelungen, den Umsatz in den letzten fünf Jahren von 190 Mio. auf 1,09 Mrd. USD mehr als zu verfünffachen.
Der freie Cashflow ist in dieser Zeit von 0,03 auf 1,84 USD je Aktie gestiegen.
Das Geschäft erfreut sich einer enormen Nachfrage, wächst schnell, ist hochprofitabel und gut skalierbar.
Wer bei dem IPO im Jahr 2018 eingestiegen ist, konnte sein Kapital vervielfachen, obwohl die Aktie in den letzten Monaten massiv eingebrochen ist.
Damit gehört ZScaler zu den wenigen Börsengängen, die von Beginn an ein Glücksfall für die Anleger sind. Statistisch gesehen ist es eine eher schlechte Idee, zum Zeitpunkt des IPO zu kaufen.
In den meisten Fällen bekommt man die Aktie anschließend nochmal günstiger.
Doch im Fall von Zscaler waren die Geschäftszahlen so überzeugend, dass Kurse trotz der enormen Bewertung gestiegen sind.
Wie ein Kursrückgang Chancen für Investoren eröffnete
Als die Aktie dann etwa Drei Viertel an Wert verloren hatten, rief das antizyklische Investoren wie mich auf den Plan.
Zum ersten Mal hatte ich mich im März bei einem Kurs von 118 USD positiv zum Unternehmen geäußert.
Seitdem hat Zscaler mehrfach gute Zahlen gemeldet, am 5. September wurden nachbörslich die Details zum vierten Quartal bekannt gegeben.
Das Geschäftsjahr von Zscaler endet im Juli.
Der Gewinn lag mit 0,64 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,48 USD. Der Umsatz übertraf mit 455 Mio. die Analystenschätzungen von 430 Mio. USD ebenfalls. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 43 % und einem Gewinnsprung um 156 %.
Deutlich aussagekräftiger ist jedoch der Cashflow. Der operative Cashflow konnte um 44 % auf 462 Mio. USD gesteigert werden, der freie Cashflow legte um 36 % auf 101,3 Mio. USD zu.
Umsatz und Gewinn explodieren, Kritik gibt es trotzdem
Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr verzeichnete man ein Umsatzplus um
48 % auf 1,62 Mrd. USD.
Der Gewinn hat sich von 111,6 auf 240,8 Mio. USD mehr als verdoppelt, die Gewinnspanne hat sich von 10 % auf 15 % verbessert.
Der freie Cashflow legte von 231,3 auf 333,6 Mio. USD zu.
Die geschäftliche Entwicklung ist blendend, es gibt nur einen Haken und der nennt sich Stock-Based-Compensation (SBC).
Würde ZScaler nicht Unsummen für Mitarbeiteraktien ausgeben, gäbe es von meiner Seite keine nennenswerten Kritikpunkte.
Im letzten Geschäftsjahr hat man dafür 444,8 Mio. USD aufgewendet, was nahezu dem kompletten operativen Cashflow entspricht.
Die Gegner von SBC werden daher anführen, dass das Unternehmen effektiv nichts verdient hat und diese Haltung kann man durchaus vertreten.
Doch vielleicht ist das ein wenig kurz gedacht. SBC ist ein Ersatz von direkten Lohnzahlungen und hat daher durchaus seine Vorteile.
Im Gegensatz zu Fremdkapital fallen für Aktienoptionen keine Zinsen an, außerdem sind die Mitarbeiter dadurch motivierter.
Verwässerung im Griff: Zscalers Per-Share-Daten
Noch wichtiger ist aber, dass sich die Verhältnismäßigkeiten zunehmend verbessern.
Während der Umsatz um 48 % und der operative Cashflow um 44 % gestiegen sind, kletterten die Aufwendungen für SBC lediglich um 9 %.
Darüber hinaus ist die Verwässerung nicht so stark, wie die Gegner von Stock-Based-Compensation es mit der Aufrechnung von Cashflow gegen SBC gerne darstellen möchten.
Das zeigt ein einfacher Blick auf die Per-Share-Daten. Würde die Verwässerung überhandnehmen, würden die Daten je Aktie nicht nachhaltig steigen, doch das ist natürlich der Fall.
Der Umsatz je Aktie kletterte im letzten Geschäftsjahr um 44 % und der FCF um
37 %. Darüber hinaus soll die Zahl der ausstehenden Aktien fortan kaum mehr steigen.
Ausblick und Bewertung
Für das neue Geschäftsjahr stellt Zscaler einen Umsatzsprung von 1,62 auf 2,05 – 2,065 Mrd. USD in Aussicht.
Das operative Ergebnis soll 1,79 auf 2,20 – 2,30 USD je Aktie steigen.
Bisher hatte man einen Umsatz von 2,04 Mrd. USD sowie ein Ergebnis von 318 Mio. USD erwartet.
Der freie Cashflow soll auf 3,00 – 3,10 USD je Aktie zulegen. Zscaler kommt demnach auf einen forward P/FCF von 53,4.
Das ist alles andere als wenig, allerdings werden auch enorme Wachstumsraten erwartet.
Es ist eine heikle Angelegenheit, derartige Bewertungen auf den Tisch zulegen. Damit das Investment aufgeht, muss das Wachstum auf unabsehbare Zeit anhalten.
Bei ZScaler spricht vieles dafür, dass das der Fall sein wird.
Sollten die hohen Erwartungen tatsächlich erfüllt werden, würde der FCF in zwei Jahren bereits bei über 5 USD je Aktie liegen.
Entweder müsste der P/FCF in dieser Zeit auf 30 sinken, oder die Aktie steigen.
Selbst wenn der P/FCF auf 45 sinken würde, wären die Kurssteigerungen enorm. Ebenso gut wäre es möglich, dass die Bewertung in einigen Jahren sogar noch höher sein wird als derzeit.
Es ist unmöglich das vorherzusagen, da sich die Bewertung tagtäglich ändert und vor allem von der Stimmung der Anleger abhängig ist.
Vor einigen Monaten wurde Zscaler noch für einen P/FCF von 250 gehandelt, am Tief waren es 38.

Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 160 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 188 USD.
Darüber würde sich das Chartbild deutlich aufhellen.
Solange der Ausbruch jedoch nicht gelungen ist, kann es jederzeit wieder zu einem Rücksetzer in Richtung 140 USD oder möglicherweise sogar 125 kommen.
In diesem Bereich ist mit zunehmendem Kaufinteresse zu rechnen.
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