In den letzten Tagen ist der Abstieg des US-Dollars zum Euro einer Gegenbewegung gewichen … und zugleich ziehen auf einmal US-Aktienindizes und US-Bonds wieder an. Was hat da was motiviert, wer liefert die Vorgaben, die Aktien, die Anleihen oder der Devisenmarkt?
Diese Frage lässt sich nie völlig sicher beantworten. Je nachdem, welche Einflussfaktoren Bewegungen auslösen, können Konjunkturdaten oder Unternehmensbilanzen dazu führen, dass die Trader am Aktienmarkt einen Impuls anstoßen, dass auf Basis von Bond-Auktionen oder Statements der Notenbank zunächst die US-Anleihen reagieren und der US-Dollar dann nachzieht. Aber die Grundtendenz ist:
Wenn der US-Dollar dieser Tage einem Impuls bei Aktien oder US-Bonds nicht glaubhaft folgt, ist Vorsicht geboten. Denn ein schwacher US-Dollar ist ein Signal dafür, dass internationale Investoren gerade nicht in den US-Markt hinein-, sondern eher aus ihm herausgehen. Und eine Rallye bei Aktien und/oder Anleihen, die nicht von ausländischen Tradern mitgetragen wird, steht auf tönernen Füßen. Und wenn wir momentan sehen, dass der Euro zum US-Dollar zwar aktuell etwas zurückkommt, der Aufwärtstrend des Euro und damit der Abwärtstrend des US-Dollars an sich aber intakt bleiben, hat sich am negativen Sentiment gegenüber US-Anlagen eben noch nichts grundlegend verändert. Und aktuell müsste man hinzufügen: wie auch?

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Expertenmeinung: Zwar versucht man in Washington dieser Tage, die Wogen weiter zu glätten, nachdem man bereits mehrfach in Bezug auf die Zölle zurückrudern musste, weil man sah, wie extrem negativ die Börsen darauf reagierten. Was in einem Land, in dem es normal ist, einen Gutteil der Altersvorsorge über Aktien aufzubauen, fatal ausgehen kann. Aber diese Versuche fallen nicht besonders überzeugend aus.
Wenn man von einer denkbaren Halbierung der Zölle auf China-Importe spricht, lägen diese danach immer noch katastrophal hoch. Wenn Donald Trump sagt, man sei bereits in täglichem Kontakt mit China und das dortige Außenministerium erklärt, es gebe keinerlei Kontakte, ist das keine Basis für die Rückkehr des Vertrauens in die US-Regierung bzw. in US-Investments, von der Entwicklung in Bezug auf die Ukraine ganz zu schweigen.
Das spiegelt sich im Aufwärtstrend des Euro zum US-Dollar wider, der seit Anfang Februar deutlich an Boden verloren hat. Dass es da auch mal zu Gegenbewegungen kommt, ist völlig normal. Aber erst, wenn wir hier ein klares charttechnisches Signal sehen würden, dass der US-Dollar wieder gekauft wird und die Dollar-Bären sich zurückziehen, könnte man davon ausgehen, dass die Stimmung sich wieder so weit zu Gunsten der USA als Anlageziel verändert hat, dass Aufwärtsbewegungen am US-Aktien- und am US-Anleihemarkt eine Chance haben, beständig zu sein.
Ein solches Signal ließe sich dann unterstellen, wenn die Euro/US-Dollar-Relation, die jetzt erst einmal im ersten Anlauf an der Widerstandszone 1,1495/1,1704 hängen geblieben ist, die jetzt als Unterstützung dienende Zone 1,1140/1,1276 US-Dollar pro Euro unterschreiten sollte. Das wäre ein Indiz dafür, dass große internationale Adressen massiv Kapital zurück in den US-Dollar-Raum transferieren. Aber solange man die US-Politik mit dem Wort „irrlichternd“ beschreiben könnte, ist das ein Szenario, das auf der Wahrscheinlichkeitsliste nicht ganz oben steht.

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