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Der Anfang April unternommene Versuch, die BMW-Aktie über das 2023er-Hoch in Richtung des 2015 markierten Rekordhoch bei 123,75 Euro zu ziehen, wurde abgewiesen. Jetzt rutscht der Kurs auf die runde 100 Euro-Marke zu. Könnte deren Bruch für einen Kursrutsch sorgen?
Runde Marken können bei Aktien durchaus eine emotionale Bedeutung haben. Schlagzeilen wie „BMW wieder zweistellig“ klingen nicht erfreulich, im Gegenzug käme man bei einer Aussage wie „BMW erstmals seit X Monaten/Jahren wieder dreistellig“ eher nicht auf die Idee, die Aktie stehenden Fußes zu verkaufen. Aber bevor man einer runden Marke die Qualität einer Scheidemarke zwischen bullisch und bärisch zubilligt, sollte man im Chart prüfen, ob sich das in der Vergangenheit bereits so manifestiert hat. Bei BMW wird in diesem Chart auf Wochenbasis schnell klar:
Die 100 Euro-Linie an sich hat sich in der Vergangenheit nur einmal, Anfang 2022, als Umkehrpunkt präsentiert. Aber in deren Nähe finden sich zahlreiche Wendepunkte, d.h. im Fall BMW geht es weniger um die Linie an sich, sondern um eine um sie herum gelegene Zone, auf die es ankommt. Die ließe sich in den Bereich zwischen 91 und 105 Euro verorten. Und da die mittelfristige Aufwärtstrendlinie derzeit bei 88,50 Euro verläuft, sollte man die mit hineinnehmen. Sprich: Erst, wenn diese Linie fällt, die noch ein gutes Stück unter der runden 100er-Marke liegt, würde hier ein nennenswert bärisches Signal entstehen.
Würde die Aktie also wieder zweistellig, wäre das per se noch nicht tragisch. Die Frage ist allerdings: Könnte ein Rutsch unter 100 Euro im aktuellen Fall zumindest psychologisch negativ wirken und dazu führen, dass die Aktie diese entscheidende Aufwärtstrendlinie und die darüber beginnende Supportzone 91 zu 97,50 ansteuert und am Ende bricht?
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Expertenmeinung: Das wäre in der Tat denkbar. Denn auch, wenn zum ersten Quartal bislang nur die Verkaufszahlen vorliegen, die zum Vorjahr mit +1,1 Prozent nicht gerade üppig ausfielen (die Quartalsbilanz steht am 8. Mai an), so wissen wohl auch viele hier Long investierte Trader, dass der Versuch, die BMW-Aktie zu Monatsbeginn über das 2023er-Hoch zu heben, ziemlich ambitioniert war, denn:
Schließlich erwarten die Experten, dass der Gewinn pro Aktie 2024 gegenüber dem Vorjahr zurückkommen wird, im Schnitt sieht man da ein Minus um die sieben Prozent. Zwar wäre die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit 6,7 für die Branche trotzdem noch nicht hoch. Aber für die kommenden zwei Jahre wird erst einmal kein Gewinnwachstum erwartet, daher wäre eine nicht gerade am oberen Ende des Normalen liegende Bewertung auch angemessen. Das wiederum schlägt sich auch im durchschnittlichen Kursziel nieder, das die Analysten für BMW sehen. Es liegt bei aktuell 110 Euro und war somit Anfang des Monats bereits überboten worden. Damit wäre der Weg nach oben derzeit eher steinig. Der nach unten könnte indes von den Tradern dann als einfacher und lukrativer eingeordnet werden, wenn sich die Lage bei den Neuwagenverkäufen weiter eintrübt.
Bevor das aber nicht der Fall ist und/oder BMW am 8. Mai keine negativen Überraschungen beim Ausblick liefert, wäre es eher überraschend, wenn ein Bruch der runden 100 Euro-Marke, sofern sie denn überhaupt fallen sollte, mehr auslösen würde als einen Test der Unterstützungszone 91 zu 97,50 Euro oder der 2020er-Aufwärtstrendlinie bei 88,50 Euro.
Quellenangaben:
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/BMW.DE/analysis
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