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Im ersten Halbjahr gingen viele davon aus, dass die Aktien der deutschen Autobauer wie BMW ein Fels in der Brandung sein und bleiben werden. Doch seit Anfang August ging es mit der BMW-Aktie abwärts. Jetzt zeigt sie Stabilisierungstendenzen – geht da wieder was nach oben?
Ist es der gestrige Start der Internationalen Automobilausstellung IAA gewesen, der die BMW-Aktie am Dienstag aus dem anfänglichen Minus ins Plus zog? Das klingt völlig irrational, aber über die Jahre gesehen war es tatsächlich so, dass die Autobauer zu Beginn dieser Ausstellung tendenziell gesucht waren. Allerdings ist das natürlich nichts, warum man seine Burg bauen sollte, sondern ein ähnlich kurzlebiges Phänomen wie die Käufe von Einzelhändler-Aktien am oder vor dem Black Friday.
Nichtsdestotrotz ist dadurch die Chance entstanden, erst einmal wieder Fahrt nach oben aufzunehmen. Sie sehen im Chart, dass es durch den kleinen Aufwärts-Turnaround gestern gelang, oberhalb der Unterstützungszone 92,37/93,36 Euro nach oben zu drehen. Wäre dieser Bereich gefallen, hätte es leicht in den nächsten Auffangbereich bei 81,36 zu 86,71 Euro gehen können. So aber zeigt der Candlestick-Chart eine Art verkappten „Morning Star“, der aus der Kombination eines bullischen „Harami“ und einem „Bullish Engulfing Pattern“ zusammengesetzt ist. Die Frage ist:
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Expertenmeinung: Könnte sich der Einstieg lohnen … oder aber ist das Potenzial nach oben jetzt eher begrenzt und ein doch noch erfolgender Bruch der Unterstützungszone 92,37/93,36 Euro ein weiterhin greifbares Risiko?
Man sollte dieses Risiko zumindest nicht ignorieren. Die am 3. August präsentierten Halbjahresergebnisse waren stark, kurz zuvor hatte BMW die Gesamtjahresprognose angehoben. Trotzdem fiel die Aktie im Zuge der Ergebnisse bzw. der neuen Prognose und hat seither in der Spitze gut 16 Prozent nachgegeben. Und das dürfte daran liegen, dass die Anleger langsam zu ähnlichen Schlüssen kommen wie die Analysten: Die stetigen Preiserhöhungen haben zwar durch den Anstieg der Gewinnmarge geringere Absatzzahlen kompensiert, aber diese „Strategie“ lässt sich nicht beliebig weiter ausbauen. Irgendwann wird ein Punkt erreicht, an dem so viele Kunden den Anbieter wechseln, dass der Gewinn auch bei immer höheren Verkaufspreisen nicht mehr steigen wird.
Derzeit liegen die Kursziele der Experten relativ eng beisammen, in einer Spanne zwischen 96 und 125 Euro, der Durchschnitt findet sich bei 110 Euro. Dabei stuft ein Drittel der Analysten BMW als „Kauf“ ein, zwei Drittel hingegen nur als Halteposition. Zwar wäre bis zu diesem Konsens-Ziel von 110 Euro jetzt einiges an Luft nach oben. Aber dazu müsste die Aktie zunächst am Kreuzwiderstand aus 20-Tage- und 200-Tage-Linie bei 98,30/98,90 Euro vorbei und die Nackenlinien-Zone der Toppbildung vom Juni und Juli im Bereich 105/105,50 Euro überwinden. Zwei Zonen, die in diesem Umfeld wachsender Zweifel durchaus Bremswirkung erzeugen können, daher: Wenn man hier Long gehen wollte, dann besser mit engem Stopp!

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 03.08.2023:
https://www.bmwgroup.com/de/investor-relations/unternehmensberichte.html
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/bmw
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