Aber immer da, wo große Chancen warten, sind auch Risiken mit von der Partie. Daher sollte man sich mit dieser Thematik genauer befassen, bevor man einen Teil seines Kapitals in diese Wachstumsbranche investiert. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige derzeit interessante Aktien aus der FinTech-Branche vor.
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- Was ist „FinTech“? Eine Definition
- Ein Wachstumsmarkt: „FinTech“ überrennt die Finanzbranche
- FinTech Chancen und Risiken: Nicht alle können sich durchsetzen
- Worauf Sie bei einem Investment in FinTech achten sollten
- Die besten FinTech-Aktien 2024
- Beste FinTech Aktien Vergleich: Liste nach Performance
- Fazit: Eine spannende Branche mit großen Perspektiven
- Sie möchten an der Börse in Fintech Aktien investieren?
Was ist „FinTech“? Eine Definition
Bankaktien gehören zu den ältesten an der Börse notierten Branchen. Und sie wirken für viele entsprechend angestaubt. Außerdem stand die Bankenbranche in Europa jahrelang durch die „margenfressende“ Niedrigzinspolitik der EZB unter Druck und wird jetzt wiederum durch den Druck auf die Konjunktur gebremst, denn die jetzt im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehr hohen Zinsen bergen das Risiko von Forderungsausfällen, zugleich sinkt die Kreditnachfrage in solchen Phasen. Also nicht gerade ein Bereich, um den sich die Investoren unbedingt reißen müssten. Aber ganz anders sieht es im Bereich der Unternehmen aus, die genau die Technologien entwickeln und bereitstellen, die das Bankwesen schneller, innovativer, schlicht moderner machen.
Der Begriff Financial Technology oder „FinTech“ umfasst alle Innovationen in den verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie mittels neuer Technologien. Das heißt, dass sich FinTech keineswegs auf neue Wege des bargeldlosen Bezahlens beschränkt, was einem hier wohl als Erstes in den Sinn kommt. FinTech-Lösungen finden sich ebenso im Bereich des Investments, der Beratung, im Kreditwesen oder im Themenbereich der Verwaltung sowie der Speicherung und des Transfers von Daten.
FinTech wird zu Recht als eine „disruptive“ Technologie bzw. Entwicklung angesehen, denn die hier entstehenden, neuen Technologien verdrängen das klassische Bankgeschäft im Eilzugtempo. Was dazu führt, dass Banken und Versicherungen sich ebenfalls solcher neuen Technologien bedienen müssen, um nicht von FinTech-Dienstleistern ins Abseits gedrängt zu werden.
Ein Wachstumsmarkt: „FinTech“ überrennt die Finanzbranche
In den Achtzigerjahren waren Bankautomaten eine Revolution. Erstmals war es möglich, außerhalb der Öffnungszeiten der Banken problemlos an Bargeld zu gelangen oder Kontoauszüge ausdrucken zu lassen. Das war bequem und sparte Zeit. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends kam dann das Onlinebanking hinzu. Überweisungen vom Computer aus zu tätigen, Börsentransaktionen schnell und bequem von zu Hause aus abzuwickeln, das hätte man sich nur wenige Jahre zuvor nicht träumen lassen. Die Konsequenz:
Bei den klassischen Banken schlossen immer mehr kleinere Filialen und Stellen wurden abgebaut, weil immer mehr vorher von Menschen umgesetzte Dienstleistungen dort, aber auch bei Versicherungen, von neuen Technologien abgelöst wurden. Diese Entwicklung setzt sich fort. Das unmittelbare, bargeldlose und kontaktlose Bezahlen, das mit PayPal und Apple Pay hoffähig und für jeden zugänglich wurde, ist da nur ein Aspekt.
Von Computern, sogenannten „Robo Advisors“ durchgeführte Beratungen zu Versicherungen und Finanzanlagen, noch schnellerer, weltweiter Handel an den Börsen, die Krypto-Währungen, all das stellt für die klassischen, auch heute noch personalintensiven Banken eine Herausforderung dar, der sie sich stellen müssen. Gerade in Europa, wo die Profitabilität der Geldhäuser jahrelang massiv unter Druck stand.
FinTech ist also für die klassische Finanzindustrie ein Thema, dem man sich zwingend annehmen muss. Damit haben wir hier einen Wachstumsmarkt vor uns … aber nicht alle Unternehmen, die dem Bereich FinTech zuzurechnen sind, werden sich durchsetzen.
FinTech Chancen und Risiken: Nicht alle können sich durchsetzen
Man darf diese Welle der technologischen Revolutionen im Finanzsektor mit dem Internetboom um die Jahrtausendwende vergleichen. Viele neue Techniken entstehen, vieles gerät in Bewegung, viele kluge Köpfe in zahlreichen Unternehmen suchen nach Tools, die die potenziellen Kunden der Finanzindustrie voranbringen. Den stärksten und innovativsten Unternehmen wird ein schneller und letztlich auch stetiger Aufstieg gelingen, aber einige werden auch auf der Strecke bleiben.
Der Umstand, dass viele solcher Firmen aus dem Bereich FinTech börsennotiert sind und andere nicht (oder noch nicht), ist kein Gütesiegel in Sachen nachhaltigen Erfolges. Wenn beispielsweise mehrere Unternehmen im Bereich des Robo Advising oder des elektronischen Zahlungsverkehrs konkurrieren, kann eine Börsennotierung zwar für die Kapitalbeschaffung hilfreich sein, aber da ist man letztlich auch vom Börsenkurs und der Beurteilung der Chancen durch die Aktionäre abhängig. Kurz: Nicht alle werden sich durchsetzen, auch börsennotierte Unternehmen im FinTech-Sektor könnten scheitern, wie es damals im Zuge des Internetbooms auch der Fall war.
Worauf Sie bei einem Investment in FinTech achten sollten
Daher ist ein besonnenes Vorgehen unbedingt ratsam. Natürlich kommt bei neuen Technologien und Wachstumsmärkten „Goldgräberstimmung“ auf. Man sieht rasant steigende Aktien, man liest über gewaltige Zuwachsraten bei den Umsätzen in dieser Branche. Das ist verlockend, aber solche Verlockungen verleiten eben auch gerne dazu, die Sache zu „mutig“ bzw. unvorsichtig anzugehen.
Wie immer, wenn es um Investments in neue, schnell wachsende Branchen geht, sollte man genau abwägen, wo und wie man investiert. Es gälte, ein solches Investment hinreichend breit zu streuen, statt alles auf ein Pferd zu setzen. Und man sollte nur einen überschaubaren Teil des Kapitals dafür einsetzen. Wobei es zu überlegen wäre, den Schwerpunkt grundsätzlich auf Unternehmen zu legen, die schon länger in der Branche sowie an der Börse etabliert sind und nur einen kleineren Teil in spannende, aber eben auch riskantere Newcomer zu investieren.
Die besten FinTech-Aktien 2024
Wir stellen Ihnen hier einige FinTech-Aktien vor, die aktuell (Stand Februar 2024) eine interessante Basis sein könnten, um von den Möglichkeiten dieses Wachstumsmarkts zu profitieren. Diese Unternehmen sind aber nur eine Auswahl, d. h. sie decken nicht die gesamte Palette ab und stellen nur Beispiele für Aktien der Branche dar, keine Kaufempfehlungen. Auch sollten Sie die Reihenfolge, in der wir diese Aktien hier vorstellen, nicht als Rangliste oder Wertung betrachten. Unsere Charts zeigen die Aktien jeweils auf Wochenbasis über eine Zeitspanne von fünf Jahren in der Währung der Heimatbörse.
PayPal: Das Urgestein
Wenn man bei einer noch jungen Branche überhaupt von einem Urgestein sprechen kann, dann wäre das wohl der US-Zahlungsdienstleister PayPal (ISIN: US70450Y1038 – Symbol: PYPL – Währung: USD). Das bereits 1998 gegründete Unternehmen erzielte jahrelang sukzessiv wachsende Gewinne. Seit 2022 spürt man allerdings die wachsende Präsenz anderer Dienstleister wie z. B. Apple Pay oder Alipay. Was deutlich macht: Auch ein „Blue Chip“ wie PayPal ist in einem derart dynamischen, noch wachsenden neuen Markt kein Selbstläufer, was unterstreicht, wie wichtig es ist, bei solchen Investments besonnen vorzugehen und bei überzogen wirkenden Rallyes lieber abzuwarten, als mit der Herde mitzulaufen.
Die Aktie war zwischen Frühjahr 2020 und Sommer 2021 extrem gut gelaufen, aber diese Hausse war eindeutig eine Übertreibung. Die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis stieg auf über 70, während das Kurs/Gewinn-Verhältnis nach dem immensen Abstieg der Aktie, der Mitte 2021 begonnen hatte und mittlerweile in eine Bodenbildung übergegangen ist, unter 20 liegt – und das wäre angemessen. Aber man sollte dennoch warten, bis auch das Chartbild grünes Licht für einen Kauf bietet … per Ende Februar 2024 ist das, wie der Chart zeigt, noch nicht der Fall.
Fair Isaac Corporation: Der Daten-Detektiv
Das US-Softwareunternehmen Fair Isaac Corporation, kurz „FICO“ (ISIN: US3032501047 – Symbol: FICO – Währung: USD) produziert Analyse-Software für die Finanzbranche, die z. B. beim Kreditmanagement, der Einschätzung von Risiken und der Betrugserkennung unterstützt. Da FICO dabei auch künstliche Intelligenz einsetzt, ist die Aktie im Zuge des „KI-Hype“ im vergangenen Jahr immens gestiegen. Zwar steigen auch Umsatz und Gewinn des Unternehmens seit Jahren konstant, dennoch sollte man hier die (an der Börse jedoch ohnehin immer) gebotene Vorsicht walten lassen, denn:
Zuletzt stieg die Aktie deutlich schneller als der Unternehmensgewinn, so dass die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit etwa 65 für eine Software-Aktie ungewöhnlich hoch ist. Hier zu erwägen, in Korrekturen hinein den Einstieg zu versuchen, statt an neuen Rekordhochs zu kaufen, wäre eine sinnvolle Möglichkeit.
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Fiserv: Der Allrounder
Das US-Unternehmen Fiserv (ISIN: US3377381088 – Symbol: FI – Währung: USD), kurz für Financial Services, ist ein Allround-Supporter für alle Unternehmen der Finanzbranche. Das heißt, Fiserv bietet ebenso klassische Unterstützung, z. B. Buchungsverarbeitung oder Kontenüberwachung, wie speziell auf Kundenbedürfnisse ausgerichtete Software-Entwicklungen an, womit das Unternehmen sich in die Gruppe der FinTech-Unternehmen einreihen lässt.
Fiserv hat über die vergangenen Jahre konstante Umsatzzuwächse verzeichnet, auf operativer Ebene steigt auch der Gewinn stetig. Netto gerechnet schienen 2019 und 2020 schwächere Jahre gewesen zu sein, aber das basierte auf der stetigen Vergrößerung des Unternehmens durch Zukäufe, so wurde z. B. 2019 der Zahlungsdienstleister Clover übernommen. Seit 2021 steigt der Gewinn pro Aktie wieder, 2023 wurde ein Rekordgewinn erzielt. Und der Blick nach vorne seitens der Analysten sieht weiter steigende Unternehmensgewinne. Zwar sollte man bei keiner Aktie einer Rallye bedingungslos hinterherlaufen, wie man sie derzeit bei Fiserv sieht. Aber da der Gewinn pro Aktie momentan sehr dynamisch zulegt, ist die Aktie auch auf diesem Kursniveau zumindest nicht überbewertet. In Korrekturen zu kaufen statt bei neuen Rekordhochs, wäre aber trotzdem auch hier die vermutlich bessere Strategie.
ADYEN: Die End-To-End-Zahlungsplattform
Die im Euro Stoxx 50 notierte niederländische Adyen (ISIN: NL0012969182 – Symbol: ADYEN – Währung: EUR) ist einer der großen, weltweit agierenden Zahlungsdienstleister. Adyen wickelt beispielsweise die Zahlungen bei Uber oder Facebook ab. Umsatz und Gewinn wuchsen in den vergangenen Jahren mit beeindruckender Konstanz, wobei die Aktie im Sommer 2023 dramatisch einbrach, als das Unternehmen meldete, dass der Gewinn unter den Erwartungen liegen werde, weil eine umfangreiche Aufstockung des Personals als Vorgriff auf weiteres Wachstum hohe Kosten verursacht habe. Aber Sie sehen es im Chart: Dieser Kurseinbruch wurde mittlerweile wieder ausgeglichen. Was auch durchaus nachvollziehbar ist, denn:
Der Unternehmensgewinn legte auch 2023 weiter zu, ebenso wie der Umsatz. Dass er im vergangenen Jahr durch die höheren Kosten langsamer zulegte als zuvor von den Anlegern vermutet, hat das Wachstum nicht umgekehrt, sondern nur kurzzeitig verlangsamt. Und eben dieses Wachstum könnte diese massive Aufstockung des Personals in den kommenden Jahren letzten Endes sogar als äußerst kluge Entscheidung dastehen lassen. Wir sehen anhand des Charts aber, dass die Aktie hoch volatil ist. Und die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist, wenn man dazu den gemeldeten 2023er-Gewinn des Unternehmens als Basis nimmt, mit 52 nicht gerade niedrig, auch hier sollte man also mit Bedacht investieren.
Block: Der Turnaround-Kandidat
Block (bis 2021 hieß das Unternehmen Square) ist ein sogenanntes Mobile Payment-Unternehmen (ISIN: US8522341036 – Symbol: SQ – Währung: USD). Die Dienstleistungen richten sich vor allem an Privatpersonen und kleinere Unternehmen. Wenngleich der Umsatz stetig zulegte, rutschte Block 2022 in die Verlustzone und schaffte es 2023 so gerade eben, die „schwarze Null“ beim Gewinn zu erreichen. Dieser Rückschlag machte sich im Kurs massiv bemerkbar, wie der Chart zeigt, aber:
Das Chartbild zeigt auch, dass sich die Block-Aktie schon seit dem Sommer 2022 in einer Bodenbildungsphase befindet. Die jüngsten Aussagen des Unternehmens avisieren wieder anziehende, operative Gewinne, so dass Block definitiv den Status eines Turnaround-Kandidaten hat. Aber da Kandidaten grundsätzlich auch scheitern könnten, wäre es sinnvoll abzuwarten, ob diese Bodenbildung mit einem Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 81 und 93 US-Dollar auch ein gutes Ende nimmt, bevor man hier den Einstieg erwägt.
Beste FinTech Aktien Vergleich: Liste nach Performance
FinTech-Aktie | Kurs | 52 W Tief | 52 W Hoch | YTD | 6 M | 1 J | 5 J |
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Fair Isaac | 1.989,58 | 811,99 | 1.975,90 | 70,92 % | 61,54 % | 127,77 % | 541,16 % |
Fiserv | 187,94 | 109,12 | 186,26 | 41,48 % | 19,42 % | 64,77 % | 79,69 % |
PayPal | 81,16 | 50,25 | 80,63 | 32,16 % | 24,57 % | 40,49 % | -20,13 % |
Adyen | 1.380,80 | 603,90 | 1.595,00 | 16,94 % | -7,47 % | 86,54 % | 130,21 % |
Block | 68,25 | 38,85 | 87,52 | -11,76 % | -11,56 % | 55,72 % | 9,64 % |
Fazit: Eine spannende Branche mit großen Perspektiven
Die Finanzbranche muss mit der technologischen Entwicklung Schritt halten, wobei das letztlich für alle Branchen gilt. FinTech, Financial Technology, ist ein „Muss“ … und je größer der Druck insbesondere auf die europäische Finanzindustrie wird, desto dringlicher wird der Ruf nach neuen, innovativen Lösungen. FinTech-Unternehmen haben daher große Perspektiven, aber es gilt, wie immer an der Börse: Streuen Sie die Investments und agieren Sie mit Bedacht, denn auch Aktien in Wachstumsbranchen sind keine Einbahnstraße.
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