Atlassian Aktie Prognose Atlassian auf Tauchgang: Aussitzen, Reißleine ziehen oder jetzt zuschlagen? 

News: Aktuelle Analyse der Atlassian Aktie

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Atlassian
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Atlassian ist sehr volatil, daher ergeben sich immer wieder Möglichkeiten für einen antizyklischen Einstieg. Ist es jetzt wieder so weit?
Zuletzt hatten wir beispielsweise bei 126 USD auf die Aktie hingewiesen (Link).

Danach verdoppelte sich der Kurs, aktuell befindet sich Atlassian aber wieder im Rückwärtsgang. Der Kurs ist von 258 auf 192 USD abgestürzt.
Das sind die Momente, in denen ich mir Aktien gerne nochmal anschaue und einige wichtige Fragen kläre.

Ist der zugrundeliegende (Wachstums-) Trend intakt? Hat sich am Geschäft oder dem Investment-Case etwas geändert? Haben sich die Dynamiken verbessert oder verschlechtert? Ist der Rücksetzer gerechtfertigt?

Praxis-Tipp von Peter Lynch: Im Alltag Investments finden

Doch bevor wir diese Fragen klären, möchte ich Ihnen einen kleinen Tipp von Peter Lynch mitgeben. Die Investorenlegende war ein großer Verfechter davon, sich im eigenen Alltagsleben nach Investments umzuschauen.

Dadurch hat er nicht nur selbst zahllose erfolgreiche Investments identifiziert, Sie können das auch und in vielen Fällen sehr viel früher als irgendwelche Fondsmanager.

Vielleicht essen Sie bereits seit Jahren gerne Lindt Schokolade oder verschenken sie zu Weihnachten, Ostern & Co.? Sie kaufen schon seit 10 Jahren ständig bei Amazon ein, nutzen Google, tragen Nike-Schuhe oder trinken bei Starbucks Kaffee? In Ihrem Unternehmen wird ständig Adobe Photoshop genutzt?

Viele Investment-Gelegenheiten befinden sich direkt vor unseren Augen, wir müssen nur zugreifen.
So bin ich beispielsweise auch auf Crocs und Atlassian gestoßen. Crocs hat sich seit der ersten Analyse verdreifacht und Atlassian zwischenzeitlich verdoppelt.

Irgendwas muss an der Strategie von Peter Lynch dran sein. Wenn Sie also im Alltag oder Geschäftsleben ähnliche Situationen erkennen, können sie unter Umständen massiv davon profitieren.

Man muss aber auch nicht selbst Kunde sein, es reicht auch, aufmerksam zu beobachten, wie sich andere verhalten. Das extremste Beispiel dafür war sicherlich, als sich damals bei jedem neuen iPhone Schlangen vor den Apple-Store bildeten.

Warum Kundenbindung alles ist

Atlassian wird in meinem Arbeitsumfeld bereits seit etlichen Jahren genutzt. Dabei handelt es sich um Online-Tools für Team-Management und die Koordinierung von Projekten und Arbeitsabläufen.

Die Kosten für die Nutzung dieser Tools liegen bei wenigen Dollar pro User und Monat, im unternehmerischen Kontext sind es also Peanuts.
Das bedeutet, dass es kaum einen Grund für einen Wechsel zur Konkurrenz gibt.

Sobald ein Unternehmen das Projektmanagement oder ähnliches über die Tools von Atlassian regelt, ist ein Wechsel nur noch mit äußerst großem Aufwand möglich.
Die Kundenbindung ist also außerordentlich hoch, die meisten Kunden bleiben Atlassian seit vielen Jahren treu.

Wir haben es also mit einem typischen Abo-Geschäftsmodell mit hoher Kundenbindung zu tun.
Das Geschäft ist gut skalierbar und liefert einen planbaren Cashflow, wunderbar.

Ist Atlassian noch auf Kurs oder hat der Absturz erst begonnen?

Seit der letzten Analyse sind schon einige Monate vergangen. In dieser Zeit hat Atlassian dreimal Zahlen vorgelegt, zweimal hat man die Erwartungen klar übertroffen, einmal ergab sich ein gemischtes Bild.

Seit den Quartalszahlen vom 1. Februar geht es mit dem Kurs tendenziell abwärts, obwohl der Gewinn mit 0,73 je Aktie über den Erwartungen von 0,62 USD lag. Der Umsatz übertraf mit 1,06 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,02 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 21 % und einem Gewinnsprung um 62 %.
Der freie Cashflow hat sich von 146,5 auf 284,3 Mio. USD nahezu verdoppelt, was in etwa 1,09 USD je Aktie entspricht.

Darüber hinaus hat man die Prognose für das Umsatzwachstum der Cloud-Sparte im Geschäftsjahr 2024 von 25 – 30 % auf 28,5 – 30,5 % leicht erhöht, die Bruttomarge soll bei 83,5 statt 81 % liegen.
Die operative Marge auf Konzernebene soll auf 20,5 – 21,0 % steigen, bisher hatte man 20,0 % in Aussicht gestellt.

Wenn man einen Grund sucht, findet man ihn auch

Danach kam es dennoch zu einem Kurssturz. Die Börsenmedien haben natürlich eine Begründung dafür gefunden, demnach sei das Wachstum in der Cloud-Sparte zu niedrige gewesen oder das Ende des Supports für die Server-Sparte wäre ein Problem.

Je nach Autor hat man einen anderen Grund gefunden. Wie sagt man so schön? „Kurse machen Nachrichten – und nicht umgekehrt.“

Die Begründungen für den Kurssturz, die ich gefunden habe, teile ich nicht. Die Cloud-Sparte hat nicht enttäuscht, sondern die Erwartungen übertroffen, obendrein wurde die Prognose erhöht.

Das Ende des Supports für das Segment Server, in dem die Kunden die Produkte von Atlassian auf den eigenen Servern installieren, wurde bereits vor einer Ewigkeit angekündigt. Das ist keine Neuigkeit und aus strategischer Sicht die richtige Entscheidung.
Die meisten Kunden steigen auf die Cloud- oder Data-Center-Lösungen von Atlassian um.

Der Anteil des Server-Segments am Konzerngeschäfts ist auf Jahressicht von über 12 % auf unter 7 % gesunken.
Der Umsatz in diesem Bereich ist von 106,2 auf 69,2 Mio. USD gesunken, während der Umsatz im Cloud-Segment von 512,3 auf 653,2 Mio. USD und das im Data-Center-Bereich von 194,3 auf 274,8 Mio. USD gestiegen ist.

Ausblick, Bewertung, Fazit

Daraus kann man nur eine Sache schließen: Das Altgeschäft im Server-Segment ist inzwischen bedeutungslos und war/ist für Atlassian ohnehin ein schlechteres Geschäft als Cloud und Data Center.

Fazit:
Der zugrundeliegende (Wachstums-) Trend ist intakt. Am Geschäft oder dem Investment-Case hat sich nichts geändert. Die Dynamiken sind unverändert.

Der Rücksetzer ist aus rein geschäftlicher Perspektive nicht gerechtfertigt, aber durch die hohe Bewertung zu rechtfertigen.
Am Hoch lag der P/FCF bei 78.

Durch den Rücksetzer und die in dieser Zeit erzielten Fortschritte, liegt der forward P/FCF jetzt bei 46,8.
Das ist nicht wenig, aber eine ganz andere Geschichte als 78 und bei Wachstumsraten von 25-28 % p. a. durchaus vertretbar.

Darüber hinaus endet das laufende Geschäftsjahr bereits im Juni. Sind die Prognosen richtig, dürfte der FCF im kommenden Jahr auf 5,15 USD je Aktie steigen. Der P/FCF würde im Gegenzug auf 37,4 sinken.

Atlassian Aktie: Chart vom 25.03.2024, Kurs: 192,53 USD - Kürzel: TEAM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Atlassian Aktie: Chart vom 25.03.2024, Kurs: 192,53 USD – Kürzel: TEAM | Quelle: TWS

Die charttechnische Lage ist nicht eindeutig. Übergeordnet ist die Aktie bullisch, kurzfristig eher bärisch.
Es wäre gut möglich, dass die Unterstützung bei 187 USD durchbrochen und sich die Korrektur noch fortsetzen wird. Mögliche Kursziele auf der Unterseite liegen bei 170 und 162 USD.

Gelingt jedoch ein Ausbruch über 212 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 230 und 250 USD.

Man sollte jedoch anmerken, dass die Aktie sehr unsauber läuft und dazu tendiert, Unterstützungen und Widerstände kurzzeitig zu durchbrechen und dann wieder zu drehen.

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Vorherige Analysen der Atlassian Aktie

Der Software-Entwickler Atlassian hatte starke Quartalszahlen vorgelegt. Was weniger stark war, war der Ausblick. Die Aktie sackte heftig durch, erholte sich aber umgehend und notiert jetzt höher als vor den Quartalsergebnissen vom 4. Mai. Aber ist das schon die Wende?

Einerseits lässt das Wachstum im Cloud-Geschäft nach. Andererseits läuft gerade ein Hype in Sachen KI, das dürfte die Aktie am Montag massiv gezogen haben. Einerseits lag der Gewinn pro Aktie für das am 4. Mai berichtete, dritte Quartal des hier am 30.6. endenden Geschäftsjahres 2022/2023 mit 0,54 US-Dollar weit über der durchschnittlichen Analystenprognose von 0,42 US-Dollar. Andererseits lag der Umsatz unter den Prognosen. Und der Ausblick auf das laufende Quartal deutet an, dass da auch zunächst nicht viel Belebung zu erwarten ist. Ein bisschen viel „einerseits, andererseits“. Hinzu kommt:

Atlassian hat zwar über die letzten Jahre ein stetiges Umsatzwachstum vorweisen können, netto blieb aber bislang unter dem Strich immer ein Verlust. Und natürlich fragen sich die Trader: Wenn das Umsatzwachstum erlahmt, wie soll das Unternehmen dann in absehbarer Zeit in die schwarzen Zahlen kommen? Andererseits können Investoren in dieser Hinsicht beeindruckend geduldig sein … wenn die Aktie Kurspotenzial bietet und ein bullisches Chartbild die Ungewissheit über die Unternehmensgewinne überlagert. Gestern war Atlassian Tagessieger im Nasdaq 100 und legte satte 7,75 Prozent zu. Reicht das schon, um wieder Käufer anzulocken?

Expertenmeinung: Zwar ist die Aktie noch lange nicht am rettenden Ufer, was die Charttechnik angeht. Aber es war definitiv ein erster, wichtiger Schritt. Sie sehen im Chart, dass Atlassian durch das kräftige Plus des Montags das Gap Down, die Abwärts-Kurslücke, die als Reaktion auf die jüngste Quartalsbilanz am Folgetag (5.5.) der abendlich vorgelegten Ergebnisse entstand, geschlossen wurde. Sie sehen auch, dass der Kurs noch über den Zwischentiefs vom November und Januar nach oben drehte. Alles gute Ansätze, aber:

Ein Gap Close gab es auch im Februar, als die November-Abwärtslücke geschlossen wurde. Geholfen hatte es nicht, da blieben die Anschlussverkäufe aus. Und dass die Aktie im Februar dann an der im Chart dick schwarz markierten 200-Tage-Linie nach unten drehte, war zweifellos kein Zufall. So etwas sieht man, wenn Short-Seller, sprich „Bären“, die Aktie aktiv traden. Daher:

Dieses Schließen des jüngsten Gaps mit einem starken Anstieg hat die Chance auf eine Wende eröffnet. Aber damit daraus mehr wird als eine Chance, müssen drei Hürden genommen werden. An der ersten stoppte der Kurs am Montag: Die kurzfristige Abwärtstrendlinie seit Februar muss überboten werden, sprich es müssen umgehend Anschlusskäufe her. Der zweite Schritt: Diesmal muss die Atlassian-Aktie über die aktuell bei 176 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie hinaus. Und der dritte Schritt wäre ein Ausbruch über das Februar-Hoch, also über den Punkt, an dem das letzte Mal Wende-Hoffnungen in den Verkäufen der Short-Seller untergingen. Dazu braucht es einen Schlusskurs über 189 US-Dollar.

Atlassian Aktie: Chart vom 22.05.2023, Kurs: 158,32 US-Dollar, Kürzel: TEAM | Online Broker LYNX
Atlassian Aktie: Chart vom 22.05.2023, Kurs: 158,32 US-Dollar, Kürzel: TEAM | Quelle: TWS

Da die Analysten der Aktie im Schnitt derzeit nur 186 US-Dollar zutrauen und das Problem der nachlassenden Umsatzdynamik ein Fakt, die Hoffnung auf eine Belebung durch den laufenden KI-Hype aber eben nur eine Hoffnung ist, bliebe als Fazit: Die Käuferseite hat jetzt eine Chance, das Ruder herumzureißen. Nutzen müssen sie diese Chance aber eben schon. Und dafür ist erst ein Schritt von vieren auf dem Weg zur Wende über die Bühne.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal Geschäftsjahr 2022/2023, 04.05.2023:
https://s28.q4cdn.com/541786762/files/doc_financials/2023/q3/TEAM-Q3-2023-Shareholder-Letter.pdf
Kursziele Analysten: https://finance.yahoo.com/quote/TEAM/?p=TEAM

Jetzt hat es auch Atlassian getroffen. Die Aktie schmiert nach den Zahlen ab und notiert aktuell 16 % im Minus bei 126 USD.

Als Aktionäre hat man es nie leicht, aber aktuell dürfte die Lage für besonders viele Anleger frustrierend sein.
Der Bärenmarkt zieht sich seit vielen Monaten und selbst wenn Unternehmen gute Zahlen vorlegen, steigen die Kurse nicht, ganz im Gegenteil.

Atlassian Aktie: Chart vom 05.05.2023, Kurs: 126 - Kürzel: TEAM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Atlassian Aktie: Chart vom 05.05.2023, Kurs: 126 – Kürzel: TEAM | Quelle: TWS

Nachdem die Aktie rund zwei Drittel an Wert verloren hatte, hatten wir im Januar auf die aussichtsreiche Gesamtkonstellation hingewiesen (Link).

Anschließend stieg der Kurs von 157 auf 188 USD, doch schlussendlich übernahmen die Bären wieder das Ruder.

Aus technischer Sicht hat sich die Lage mit dem vorbörslichen Einbruch auf 126 USD weiter verschlechtert.
Atlassian ist damit wieder in das Unterstützungsband, welches sich von 115 bis 130 USD erstreckt, eingetaucht.
Aus Sicht der Bullen muss dieser Bereich unbedingt verteidigt werden, sonst droht eine Ausdehnung der Korrektur.

Im besten Fall wird zeitnah eine Rückkehr über 130 USD erreicht, über 147 USD würde sich die Lage spürbar entspannen.

Die Volatilität von Atlassian ist sehr hoch. Die Aktie ist daher nicht für jedermann geeignet und die Positionsgröße sollte entsprechend angepasst werden.

Es läuft blendend

Der Gewinn lag in Q3 mit 0,54 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,40 USD. Der Umsatz übertraf mit 915,5 Mio. die Analystenschätzungen von 900 Mio. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 24 % und einem Gewinnsprung um 23 %.
Das kann sich wirklich sehen lassen, obendrein verschleiern die gemeldeten Daten, wie gut das Kerngeschäft läuft.

Atlassian hat ein schrumpfendes Altgeschäft, welches unter „Maintenance & Other“ läuft. In diesem Bereich war der Umsatz um 17 % von 185,3 auf 154,8 Mio. USD rückläufig.
Im deutlich wertigeren Abo-Geschäft konnte man den Umsatz hingegen um 37 % steigern und erreichte einen Umsatz von 761 Mio. USD.

Auf den ersten Blick fragt man sich, wie es zu dem Kurssturz gekommen ist, doch der ist nicht grundlos zustande gekommen.
Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Punkten, die Atlassian nicht so gut dastehen lassen.

Es läuft mittelprächtig

Die Wachstumsdynamik lässt bereits seit einiger Zeit nach, doch das jüngste Quartal und der Ausblick waren besonders problematisch.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lag das Umsatzplus noch bei 31 %, in Q2 waren es 27 % und jetzt sind es „nur“ noch 24 %.
Das wäre noch zu verschmerzen gewesen, das Problem ist die nähere Zukunft.

Die meisten Anleger dürften vor allem aufgrund des schwachen Ausblicks verkauft haben.
Für das kommende Quartal stellt Atlassian nur noch einen Umsatz von 900 – 920 USD in Aussicht.

Auf Jahressicht entspräche das zwar noch einem Wachstum von etwa 20 %, auf Quartalssicht gäbe es jedoch keinerlei Fortschritte mehr.
Wenn man es negativ ausdrücken möchte: Das Wachstum ist zum Erliegen gekommen.

Das nächste Problem ist der Cashflow, der bei dem vorliegenden Geschäftsmodell deutlich aussagekräftiger als der gemeldete Gewinn ist.
Im jüngsten Quartal konnte der freie Cashflow um 13 % auf 352,4 Mio. USD gesteigert werden.
Das ist zwar ordentlich, konnte aber nur den Rückgang im ersten Halbjahr wieder ausgleichen. In Summe ist der freie Cashflow in den ersten drei Quartalen um knapp 2 % gestiegen.

Die Aufwärtsdynamik hat also auch an dieser Front ein Ende gefunden. Dass die Aktie nach diesen Neuigkeiten abstürzt, ist nachvollziehbar.

Das Ende aller Tage

Man sollte die aktuelle Flaute, die es unbestritten gibt, aber auch nicht überbewerten. Dass es bei Atlassian derzeit nicht optimal läuft, bedeutet nicht, dass sich das nicht auch wieder ändern kann.

Die Probleme sind nicht hausgemacht, Produkte wie Jira, Confluence und Trello erfreuen sich weiterhin enormer Beliebtheit.
Aber die Kunden sind aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eben nicht mehr so ausgabefreudig. In solchen Zeiten wird eben gespart, wo es nur geht.

Das gilt auch für Atlassian. Als Reaktion hat man rund 500 Stellen gestrichen, rund 5 % aller Arbeitsplätze.

Nach Ansicht des Vorstands hat sich an den langfristigen Aussichten wenig geändert. Einen Jahresumsatz von 10 Mrd. USD zu erreichen sei weiterhin das Ziel.

Atlassian stehe vor massiven Wachstumsmöglichkeiten, beispielsweise auch durch das Aufkommen von KI-Anwendungen.
(„When advances in generative AI exploded onto the scene early this year, we already had years’ worth of experience building AI-powered features. Now we can combine large language models (LLMs) with our existing machine learning models, and deliver results tailored for the customer’s context to create entirely new, hyper-customized experiences.“) (Link).

Man darf gespannt sein, wann die geschäftliche Entwicklung von Atlassian wieder Fahrt aufnehmen wird.
Die eigentliche Frage ist eher, wann und nicht, ob das passieren wird.

Aktuell wird der Turnaround für das kommende Geschäftsjahr erwartet und das beginnt bereits im Juli.
Die derzeitigen Konsensschätzungen sehen für den Umsatz, Gewinn und FCF je Aktie jeweils Steigerungen von 20 % und mehr vor.

Wir werden sehen, ob das gelingen kann. Zuvor sollte man vermutlich auf eine Bodenbildung warten. Es gibt wenig Gründe, warum man in ein fallendes Messer greifen sollte.