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Die Halbjahreszahlen von Carl Zeiss Meditec waren zwar recht schwach, aber durch Vorab-Zahlen seit April bekannt. Trotzdem fiel die Aktie deutlich und rutschte in eine charttechnische Gefahrenzone. Im April konnte sich die Aktie dort fangen. Gelingt das auch diesmal?
Der Umsatz stieg, der Gewinn hingegen fiel in den ersten sechs Monaten des am 30.9. endenden Geschäftsjahres 2022/2023. Ein Bild, das man mittlerweile kennt, insbesondere von der Medizintechnikbranche. Der zuvor immens hohe Auftragsbestand baut sich ab, zugleich kommen die Gewinnmargen zurück. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel in diesem ersten Geschäftsjahreshalbjahr um knapp 19 Prozent, basierend auf einer markant von 20,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf jetzt 14,8 Prozent gefallenen EBIT-Marge.
Aber da Carl Zeiss Meditec die vorläufigen Ergebnisse des Winterquartals bereits im April vorgelegt hatte, konnte man sich diese Zahlen längst ausrechnen. Und als das Unternehmen am 19. April die vorläufigen Daten präsentierte, rutschte die Aktie zwar genauso ab wie gestern. Aber da trafen die Abgaben umgehend auf Käufe. Käufe, die diesmal ausblieben. Warum?
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Expertenmeinung: Das ist alleine deshalb eine gute Frage, weil der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte bzw. das Gesamt-Geschäftsjahr eigentlich keine Argumente lieferte, die Aktie jetzt durch diese mit dem gestrigen Minus erneut angesteuerte Unterstützungszone zwischen 101,75 und 111,30 Euro zu drücken. Denn Carl Zeiss plant für 2022/2023 insgesamt mit einem Umsatzplus auf 2,1 Milliarden Euro (2021/2022 waren es 1,9 Milliarden) und einer EBIT-Marge zwischen 17 und 20 Prozent. Basis dieser Zuversicht in Bezug auf die Marge ist vor allem die erwartete Belebung des chinesischen Markts.
Bedenkt man, dass die EBIT-Marge in den beiden vorherigen Geschäftsjahren um 21 Prozent lag, wäre dieser Ausblick kein wirklich schlechter. Der Haken ist: Auf China hoffen viele, auch im Chemiesektor wird immer wieder auf China verwiesen … aber noch ist die erwartete Belebung eben nicht da. Hier trifft also Optimismus auf ein gewisses Misstrauen gegenüber den letztlich eben nicht vorhersehbaren Perspektiven. Zumindest so lange nicht vorhersehbar, bis aus Asien wieder deutlich mehr Dynamik gemeldet wird.
Es mag dieser Hinweis auf die Bedeutung Chinas für das Eintreffen des Ausblicks gewesen sein, der diesmal die Käufer fernhielt. Ob das indes so bleibt, wird so noch weisen. Diese Supportzone 101,75/111,30 Euro ist eine massive. Und dass diejenigen Analysten, die auf diese Halbjahreszahlen hin bereits am Dienstag reagierten, Kursziele zwischen 138 und 175 Euro für die Carl Zeiss Meditec-Aktie ausgaben, könnte durchaus dazu beitragen, dass diese Auffangzone ein weiteres Mal hält. Dem Bruch dieser Zone vorzugreifen, erscheint somit riskant.

Quellenangaben: Halbjahresfinanzbericht 2022/2023, 09.05.2023: https://www.zeiss.de/content/dam/meditec-ag/financial-communication/6m2223/afx_quartalsbericht_6m2223.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/carl_zeiss_meditec
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