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Bei Mensch und Maschine kommt es zu grundlegenden Veränderungen, dadurch soll die EBIT-Marge binnen zwei Jahren von 13,3% auf 20% steigen. Jetzt zuschlagen?
Übernahmekandidat
Mensch und Maschine (MUM) beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter und ist ein führender Entwickler von Computer Aided Design, Manufacturing und Engineering (CAD/CAM/CAE), Product Data Management (PDM) und Building Information Modeling/Management (BIM) mit rund 75 Standorten in ganz Europa sowie in Asien und Amerika.
Das MuM-Geschäftsmodell basiert auf den beiden Segmenten MuM-Software (Standardsoftware für CAM, BIM und CAE) und Systemhaus (kundenspezifische Digitalisierungs-Lösungen, Schulung und Beratung für Kunden aus Industrie, Bauwesen und Infrastruktur).
Die Anwendungen des Unternehmens finden in einer Vielzahl von Industriezweigen Anwendung, darunter Industrie, Maschinenbau, Architektur/Bau, Infrastruktur, Elektrotechnik, Anlagenbau, Datenmanagement und so weiter.
Das bedeutet, dass man noch sehr viel Raum für Wachstum hat und nicht abhängig von einer einzelnen Branche ist.
Eine gewisse Abhängigkeit besteht jedoch gegenüber Autodesk, denn ein bedeutender Teil des Geschäfts basiert auf den Systemen von Autodesk.
Andererseits würde Mensch und Maschine auch gut in das Portfolio der US-Amerikaner passen. Es gibt zwar keinerlei Gerüchte in diese Richtung, aber perspektivisch ist eine Übernahme nicht auszuschließen.
Das zahlt sich aus
Sollte sich das Unternehmen in Zukunft auch nur annähernd so gut entwickeln, wie in der Vergangenheit, wäre es ein lohnendes Investment. Das gilt dementsprechend auch für Anleger, die sich die Aktie ins Depot legen.
In den zurückliegenden fünf Geschäftsjahren konnte Mensch und Maschine den Umsatz von 185 auf 320 Mio. Euro erheblich steigern.
Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 10,5% auf 13,2% verbessert.
Das Ergebnis kletterte von 0,71 auf 1,55 Euro je Aktie.
Da das Geschäft gut skalierbar und hochprofitabel ist, konnte man das Wachstum vollständig aus dem laufenden Cashflow finanzieren und sich gleichzeitig noch eine Dividende leisten.
Nennenswerte Schulden hat man nicht, Kapitalerhöhungen wurden nicht durchgeführt.
Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 3,15%.
Bruttomarge soll von 50% auf bis zu 80% steigen
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die gute Entwicklung nahtlos fortgesetzt. Mensch und Maschine scheint es immer wieder zu gelingen, trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nennenswerte Fortschritte zu erzielen.
In den ersten neun Monaten konnte der Umsatz um 6,1% auf 242,2 Mio. Euro gesteigert werden.
Der Rohertrag kletterte um 8%, das EBIT um 13% und das Nettoergebnis um 14% auf 1,25 Euro je Aktie.
Mensch und Maschine ist es wie gewohnt gelungen, den Gewinn überproportional zu steigern und das will man auch in Zukunft.
Dazu hat man sich heute nochmal geäußert (Link). Da bei Autodesk gerade eine Umstellung des Geschäfts- und Partner-Modell stattfindet, kommt es bei Mensch und Maschine zu erheblichen Veränderungen:
Nachdem in den letzten Jahren der Rohertrag aus dem Autodesk-Geschäft bereits von Rabatt („Front-End“) auf Provisionszahlungen („Back-End“) umgestellt wurde, entfällt voraussichtlich ab August 24 der Wiederverkauf, während die komplette Kundenbetreuung beim Partner verbleibt.
Für MuM reduziert sich dadurch der Materialaufwand im Systemhaus signifikant, in gleichem Maße geht auch der Umsatz zurück, während Rohertrag und EBIT unverändert bleiben und damit im Gegenzug die Umsatzrenditen kräftig steigen. Ab 2025, also dem ersten vollen Jahr mit dem neuen Modell, wird eine Konzern-Rohmarge von 75-80% (2022: 50,3%) und eine EBIT-Rendite von über 20% (2022: 13,3%) erwartet.
Ausblick und Bewertung
CFO Markus Pech freut sich auch über die Verschlankung der Bilanz und die Einsparungen in der Abwicklung, die den Umstellungsaufwand mittelfristig mehr als kompensieren dürften: „Viel weniger Handelsumsätze müssen dann versichert und eingetrieben werden, und durch die ohnehin gerade laufende Umstellung unserer internen Systeme können wir das neue Modell reibungslos integrieren.“
Chairman Adi Drotleff ergänzt: „Das Agenten-Modell verbindet in idealer Weise die Vorteile des indirekten Vertriebs für eine breit aufgestellte Kundenbetreuung mit dem verständlichen Wunsch von Autodesk, Lizenz- und Vertragsbeziehung mit den Usern in einer Hand zu haben. Für das MuM-Geschäftsmodell bedeutet es eine Verschlankung und eine deutliche Margenverbesserung. Aus meiner Sicht macht uns Autodesk mit dem neuen Abwicklungsmodell ein sehr schönes Geschenk zum 2024 anstehenden 40. MuM-Firmenjubiläum.“
Adi Drotleff, der Unternehmensgründer und ehemalige CEO hält derzeit 45,7% aller Anteile.
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 11,6% auf 1,73 Euro je Aktie erwartet. In den kommenden beiden Geschäftsjahren soll das Ergebnis jeweils um 14-16% steigen.
Stellt sich nur noch die Frage, welches KGV in Anbetracht stark steigender Margen und einem anhaltend hohen Wachstum fair sind. Aktuell liegt das KGVe bei 30,3.
In den letzten fünf Jahren wurde durchschnittlich ein KGV von 42,9 gezahlt, vor 2020 waren es 36,6.

Die Aktie übergeordnet bullisch, der Aufwärtstrend ist intakt. Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 55 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 57,50 und 60,00 Euro.
Darüber wäre der Weg in Richtung 65,00 – 67,50 Euro frei.
Solange der Ausbruch nicht gelungen ist, besteht jedoch die Möglichkeit, dass Mensch und Maschine nochmal zum Aufwärtstrend und der Supportzone bei 45,00 – 47,50 Euro zurückkehrt.
Auf diesem Niveau dürfte antizyklische Anleger vermehrtes Interesse zeigen.
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