Porsche Aktie Prognose Porsche AG Vz.: Käufe in den Selloff hinein – war das eine gute Idee?

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Porsche
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Zur Porsche Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Die Ergebnisse des ersten Quartals waren unerwartet schlecht, zugleich wurde die Gesamtjahresprognose deutlich gesenkt. Die Aktie der Porsche AG reagierte mit kräftigen Abschlägen … aber in diese hinein hielten einige die Hand auf. Kann das Erfolg haben?

Man war sich am Markt natürlich darüber im Klaren, dass der Gegenwund stärker werden würde, die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche war ja nicht umsonst bereits weit zurückgekommen. Aber das, was das Unternehmen am Dienstag vorlegte, war dann doch eine kalte Dusche. Vor allem für diejenigen, die in den Tagen zuvor ins fallende Messer eines intakten Abwärtstrends hinein eingestiegen waren.

Der Umsatz fiel zwar im Vergleich zum ersten Quartal 2024 nur um 1,7 Prozent. Aber die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge war um 7,9 Prozent zurückgegangen. Und obgleich damit die Fahrzeugpreise im Schnitt höher lagen als vor einem Jahr, ging die operative Gewinnmarge massiv von 14,2 auf 8,6 Prozent in die Knie. Die Analysten hatten zwar mit einem deutlichen Abstieg gerechnet, das war aber klar schlechter als gedacht. Dadurch schmolz der operative Gewinn deutlich überproportional um 40,6 Prozent zusammen. Wenn man bedenkt, dass Porsche 2024 ursprünglich als Übergangsjahr aufgrund der Einführung vieler neuer Modele proklamiert hatte, umso unerfreulicher. Denn jetzt muss man das nächste „Übergangsjahr“ dranhängen.

Schon am Montagabend hatte man im Vorfeld der Zahlen die Prognose entsprechend gesenkt … und das nicht zu knapp. Der Umsatz wird jetzt im Bereich zwischen 37 und 38 Milliarden Euro gesehen, bislang hatte man da mit 39 bis 40 Milliarden geplant. Das ist zwar prozentual gesehen nur eine moderate Korrektur, aber bezogen auf den Gewinn steigert sich das deutlich, weil man zugleich eine erheblich niedrigere Gewinnmarge sieht. Die lag in der bisherigen 2025er-Planung bei 10,0 bis 12,0 Prozent, jetzt erwartet das Unternehmen nur noch 6,5 bis 8,5 Prozent. Das ist heftig, kein Wunder also, dass die Porsche Vorzugsaktie den Dienstag mit einem Minus von 6,8 Prozent begann und dann am Tagestief bei -7,6 Prozent lag.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Sehr wohl wie ein Wunder wirkte aber, dass in diese schwache Eröffnung hinein gekauft wurde. Mit 44,99 Euro schloss die Aktie ein gutes Stück über dem Tagestief, das Minus wurde dadurch auf 4,1 Prozent eingegrenzt. Die Frage ist: Welches Motiv hatten diejenigen, die da die Hand aufhielten?

Diese Frage stellt sich schon deswegen, weil das Tagestief noch ein gutes Stück über dem bisherigen Jahres-Verlaufstief von 40,43 Euro lag und die Ergebnisse ebenso wie die Prognose beide unerwartet negativ ausfielen. Kann man da wirklich argumentieren, dass es hätte schlimmer kommen können? Oder dass die Aktie jetzt trotzdem „billig“ ist, weil sich die Lage bald wieder aufhellen wird? Für beides sehe zumindest ich momentan keine triftigen Argumente, eher noch käme mir mit Blick auf die Autobauer derzeit der Spruch „schlimmer geht immer“ in den Sinn.

Denn die Zollpolitik ist nichts, was in ein paar Monaten zur Zufriedenheit aller vom Tisch sein wird, alleine, weil da nie beide Seiten zufrieden sein können. Und wenn die US-Unternehmen sich freuen, sind es die Europäer und die asiatischen Autobauer, die dafür die Zeche zahlen. Zumal es, egal wie es laufen wird, einen erschwerten Zugang zum US-Markt geben wird und der wichtige Markt China definitiv gedrückt bleibt, auch, wenn man zu einem Kompromiss finden sollte. Was hieße: Die Absatzperspektive und der Margen-Spielraum dürften sich in nächster Zeit kaum aufhellen, eine weitere Verschlechterung wäre aber zumindest nicht auszuschließen.

So gesehen halte ich die Chance, die sich Käufer gestern womöglich ausgerechnet haben, nämlich eine größere Gegenbewegung an die nächstliegende, mittelfristig relevante Widerstandszone 54,98 zu 55,58 Euro, für wenig wahrscheinlich, das Risiko, dass die Porsche-Aktie das bisherige Jahrestief wiedersieht und ggf. sogar unterbietet, aber für groß genug, um Käufe auf dem aktuellen Level und in dem derzeitigen Umfeld als äußerst risikobehaftet einzustufen.

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 29.04.2025:
https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-erstes-quartal-2025-finanzzahlen-39362.html

Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 44,99 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 44,99 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Porsche Aktie

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Die Vorlage vorläufiger 2024er-Ergebnisse am Donnerstagabend beinhaltete auch einen Ausblick auf 2025. Und der sorgte dafür, dass die Porsche AG-Aktie am Freitag mit -7,15 Prozent zum Tagesverlierer im DAX wurde. Aber war dieser Abgabedruck berechtigt?

Überraschend war er zumindest nicht, denn es gab Enttäuschungen. Zwar kam man in Sachen 2024 nicht gerade mit allzu vielen konkreten Zahlen daher, hielt aber fest, dass die operative Marge am unteren Ende der eigenen Zielspanne gelandet sei, während der Rest wichtiger Kennzahlen innerhalb der Projektionsspanne läge. Genaueres kommt zum offiziellen Vorlagetermin am 12. März. Und wer dachte, dass dafür die mit 10,0 Prozent weit über den Erwartungen von 7,0 bis 8,5 Prozent liegende Netto-Cashflow-Marge ein Lichtblick sei, bekam umgehend Wasser in seinen Wein: Das lag daran, so Porsche, dass man im vierten Quartal kräftig Bestände abverkauft habe. Aber das alles war weniger ein Grund, die Aktie schon wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, es war er Ausblick, der die Trader erschreckte.

Denn bislang hieß es bei Porsche, dass 2024 wegen der vielen Modellwechsel ein Übergangsjahr sei, das man nutzen wolle, um sich strategisch noch besser aufzustellen und 2025 wieder durchzustarten. Und genau das, dieses Durchstarten, erwartet Porsche jetzt nicht mehr:

Man wolle sich aufgrund der mageren Nachfrage im Bereich der E-Fahrzeuge wieder mehr den Hybriden und Verbrennern zuwenden. Diese Adjustierung aber werde Geld kosten, die Kostenbelastung auf den Netto-Cashflow sieht Porsche bei ca. 0,8 Milliarden Euro.

Darüber hinaus peilt man für 2025 nur einen Umsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro an. Das ist das Zielniveau für 2024, sprich man rechnet nicht mit einem Anziehen der Absatzzahlen. Die operative Marge sieht man nur zwischen 10 und 12 Prozent. Die Analysten waren da bislang von im Schnitt 14,8 Prozent ausgegangen, für 2024 hatte Porsche selbst zwischen 14 und 15 Prozent avisiert, will heißen: 2024 verdient das Unternehmen angesichts dieser Erwartungen noch einmal weniger. Klar, dass die Aktie da nicht steigen konnte, aber:

Expertenmeinung: Ist damit zugleich auch der Weg auf noch tiefere Gefilde frei? Richtig ist schon, dass die Aktie am Freitag das bisherige Rekord-Verlaufstief vom November mit 55,08 Euro knapp unterboten und mit 55,56 Euro noch nie so tief geschlossen hat. Auf der anderen Seite darf man sich beim Blick auf den Chart natürlich fragen, wo wohl die geplatzten Hoffnungen gewesen sein mögen, die jetzt zu einem größeren Abverkauf führen müssten. Denn eine Seitwärtsspanne im Bereich von Rekordtiefs enthält gemeinhin eher wenig von einer Hoffnungsblase, die jetzt platzen könnte.

Porsche Aktie: Chart vom 07.02.2025, Kurs 55,56 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Aktie: Chart vom 07.02.2025, Kurs 55,56 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Sicher, das zeitgleich erfolgende, unerfreuliche Stühlerücken in der Vorstandsetage erzeugt zusammen mit dieser bösen Überraschung in Sachen 2025 ein Bild, das es nicht zulässt, diesen Level jetzt als „Schnäppchen“ anzusehen und beherzt zuzugreifen. Da muss wohl noch etwas Zeit vergehen, bevor überhaupt absehbar ist, ob es gelingt, diese nur knapp unterbotene Seitwärtsspanne unterhalb der so wichtigen Widerstandszone 63,68 zu 65,66 Euro zu halten bzw. wie tief es jetzt noch abwärts gehen kann.

Aber die Porsche-Aktie jetzt als ideales Ziel für Short-Trades zu sehen, obgleich das Chartbild nicht den Eindruck vermittelt, dass die Anleger in der Erwartung eines wieder starken Jahres 2025 vorgekauft hätten, scheint nicht weniger riskant. Die Aktie bleibt hochinteressant und könnte in den kommenden Wochen und Monaten so manche Trading-Gelegenheit liefern. Aber ausgerechnet jetzt etwas zu tun könnte, trotz dieses Aufregers, eher unklug sein.

Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024, 06.02.2025: https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-aktuelle-nachrichten-der-porsche-ag-38570.html

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

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Die Bodenbildung war weit vorangeschritten … und dann kam der Abriss der Aktie als Reaktion auf den Beginn der „Zoll-Krise“. Noch wäre ein erneuter Anlauf der Porsche-Aktie nach oben zwar möglich. Aber finden sich dafür genug Käufer?

Bisher kennt man in Sachen Porsche AG nur die Verkaufszahlen des Jahres 2024. Die waren rückläufig, aber damit befindet sich die Sportwagenschmiede ja in Europa in guter Gesellschaft. Aber wie deutlich die trübe Lage im Automobilsektor auf Marge und Gewinn gedrückt hat und, vor allem, inwieweit da ein nur vorübergehender, negativer Sondereffekt wegen der vielen Modellwechsel beteiligt war – man weiß es nicht. Und auch nicht, wie Porsche das angelaufene Jahr 2025 einschätzt.

Da einen Ausbruch nach oben zu schaffen, ist schwierig. Zumal die Ergebnisse erst im März erwartet werden. Vielleicht kommen vorläufige Zahlen – vielleicht aber auch nicht. Vielleicht geben sie denen, die darauf setzen, dass die Aktie nun wirklich genug gefallen ist, Nahrung – vielleicht aber auch nicht. Und was man bis dahin an Fakten in Händen hält, ist weniger erfreulich. Kein Wunder also, dass die Aktie von der Mauerkrone in Form der Widerstandszone 63,68 zu 65,66 Euro, deren Überwinden die Vollendung einer Aufwärtswende bedeutet hätte, abrutschte und kraftlos zurückfiel. Was drückt hier derzeit konkret?

Expertenmeinung: Da wäre zum einen der Umstand, dass der US-Präsident jetzt in Sachen Einfuhrzölle Ernst macht. Zwar hat er die Eurozone bislang erst verbal in die Liste der Zoll-Kandidaten eingereiht. Aber wer weiß, dass ihm die in den USA gut laufenden deutschen Fahrzeugmarken schon seit Langem ein Dorn im Auge sind – und Porsche ist in den USA weiterhin beliebt – kann sich ausrechnen, dass da etwas kommt. Eher über kurz als über lang.

Und dann wäre da noch die Nachricht, dass man bei Porsche versucht, den Vertriebsvorstand ebenso wie den Finanzvorstand zum „einvernehmlichen“ Gehen zu bewegen. Dass Gespräche laufen, wurde bereits von Porsche bestätigt, wie die Sache ausgeht, ist, Stand Montagabend, noch offen. Klar ist aber: Es kriselt in der Chefetage. Und das ist für Investoren kein gutes Argument, ausgerechnet jetzt beherzt zuzugreifen, daher:

Porsche: Chart vom 03.02.2025, Kurs 59,48 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche: Chart vom 03.02.2025, Kurs 59,48 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Ja, noch bewegt sich die Porsche-Aktie weiter in ihrer Bodenbildungsspanne zwischen 55,58 zu 57,16 Euro als Supportzone auf der Unterseite und dem Bereich 61,90 zu 65,66 Euro auf der Oberseite. Solange der Kurs nicht nach unten herausfällt (und damit neue Rekordtiefs markieren würde), ist die Aufwärtswende noch nicht verloren.

Wenn man sich aber fragt, ob ausgerechnet jetzt genug Trader bereit sein werden, hier aktiv auf die Aufwärtswende hinzuarbeiten und sich nötigenfalls durch eine Mauer aus Verkaufsorders der Skeptiker und der Bären zu kämpfen, muss die Antwort lauten: Das ist äußerst fraglich. Fraglich genug, um sich da besser nicht in eine Bullenschar unbekannter, aber womöglich geringer Größe einreihen zu wollen.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Seit Mitte November läuft die Vorzugaktie der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, kurz Porsche AG, in einer Bodenbildung. Aus dieser versucht der Kurs gerade nach oben herauszukommen. Aber für eine echte Aufwärtstrendwende müssen noch zwei weitere Schritte gelingen.

Momentan spricht nichts dafür, dass die Autobauer hierzulande zeitnah die Kurve kriegen. Allerdings würde das in Bezug auf die Aktienkurse auch niemanden unerwartet treffen. Die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche liegt genauso am Boden wie andere aus der Branche. Aber 2025 könnte sich das zumindest für Porsche ändern. Denn Porsche hat durchaus eine gewisse Sonderstellung, die sich in nächster Zeit positiv bemerkbar machen könnte.

Auch wenn die Margen allgemein unter Druck geraten sind, weil immer mehr Käufer die massiv höheren Preise nicht mehr mittragen wollen – nicht zuletzt, da in den Bilanzen ersichtlich wurde, dass die Preiserhöhungen nicht nur die Kosten ausgeglichen, sondern auch zu Rekordgewinnen bei den Konzernen geführt haben:

Bei Porsche liegen die Margen höher als bei den „Masse-Herstellern“. Und man hat eine andere Klientel. Eine, die im Schnitt deutlich vermögender ist als der durchschnittliche Autokäufer. Und eine, die der Marke oft sehr treu ist. Das bietet Chancen. Und auch, wenn auch Porsche für 2024 wohl ernüchternde Bilanzdaten liefern wird: 2025 sehen einige Rahmenbedingungen besser aus, denn:

2024 war eine Art Übergangsjahr für das Unternehmen, weil in den meisten Fahrzeugreihen Modellwechsel vorgenommen wurden. Das erzeugt höhere Kosten, zugleich verzögern sich Verkäufe, weil die Kunden abwarten, bis das neue Modell verfügbar ist. 2025 wäre man damit durch. Und Gegenwind durch weiter hohe Kreditzinsen oder höhere US-Zölle trifft eine exklusive Marke traditionell weniger hart als Konzerne wie Stellantis oder VW. Sicher, Porsche ist weiterhin Teil des Volkswagen-Konzerns, aber eben als eigenständiges Unternehmen börsennotiert. Damit geht es in Sachen Kurspotenzial auch nicht darum, wie tief die Konzernmutter in der Misere steckt, sondern darum, wie sich die Sportwagenschmiede selbst schlagen wird. Aber eines muss man sich vor Augen halten:

Expertenmeinung: Dass Porsche im neuen Jahr eine bessere Ausgangslage hätte, heißt nicht, dass sich das zwingend schnell und deutlich in den Quartalszahlen niederschlagen muss. Und erst recht nicht, dass die Aktie damit automatisch zu einem Gewinner in diesem Jahr wird. Die Skepsis der Trader spiegelt sich in diesem Abstieg der Aktie wider. Und die ist eben derzeit noch erheblich, sonst könnte man hier längst über eine vollendete Aufwärtstrendwende sprechen, statt über die Chance zu diskutieren, dass diese gelingt.

Porsche Vz.: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Daher sollte man sich hüten, die Aktie einfach auf Basis von Hoffnungen zu kaufen, sondern sich entlang der Charttechnik vorantasten. Wir sehen im Chart, dass die mehrwöchige Bodenbildungszone nach oben verlassen wäre, wenn es gelingt, über 62,50 Euro zu schließen. Dann wäre dadurch auch die April-Abwärtstrendlinie bezwungen – das wäre also schon einmal ein wichtiges Signal.

Aber schon zwischen 63,68 und 65,66 Euro wartet die nächste Widerstandszone. Hier handelt es sich um die Tiefs zwischen Juli und Oktober, die ebenfalls eine Bodenbildung dargestellt hatten … bis diese nach unten verlassen wurde und scheiterte. Das ist eine Zone, die ebenso nahe dran wie massiv ist, bevor also nicht auch die bezwungen ist, ließe sich eine wirklich glaubhafte Vollendung der Bodenbildung nicht unterstellen.

Und schlussendlich wäre dann noch der Bereich zwischen der 200-Tage-Linie, derzeit bei 71,68 Euro, und der im Februar, März und Juni ausgebildeten Wendemarke bei 78 Euro als dritter Schritt ihn zu einer echten, mittelfristig relevanten Aufwärtswende ein Thema. Ist eine taugliche Bodenbildung mit dem Vollzug des zweiten Schritts durch Schlusskurse über 65,66 Euro gelungen, könnte man zwar schon vorsichtig über Long-Trades nachdenken, aber wirklich „durch“ wäre die Porsche-Aktie eben erst, wenn auch diese Hürde übersprungen ist. Was 2025 klappen kann … aber, wie immer an der Börse, nicht muss.

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Die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche hat kurz vor Ende des Börsenjahres in etwa so viel verloren, wie der DAX zugelegt hat. Ein Szenario, das nur wenige auch nur geahnt haben. Aber ist es auch ein Szenario, das sich 2025 wiederholen wird … oder kommt alles anders?

Porsche Vz.: Chart vom 12.12.2024, Kurs 60,90 Euro, Kürzel: P911 | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 12.12.2024, Kurs 60,90 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Wenn man sich die Porsche-AG-Aktie, nicht zu verwechseln mit der Porsche Holding, auf Wochenbasis ansieht, wird das ganze Ausmaß des Elends offenbar. Die im Herbst 2022 an die Börse gebrachte Aktie hatte nur wenige gute Monate. Ab dem Frühsommer 2023 ging es bereits bergab, zur Jahreswende 2023/2024 wurde der Ausgabepreis vom Herbst 2022 unterboten. Im Frühjahr 2024 gab es dann noch ein kräftiges Aufbäumen. Aber nachdem das scheiterte, machen sich die Käufer immer rarer.

Um ein wirklich taugliches bullisches Signal zu generieren, müsste die Porsche-Aktie ihre markante Abwärtstrendlinie bezwingen. Diese Linie verläuft derzeit bei 78 Euro. Würde sie überboten, wären damit auch vorgelagerte Hürden wie das markante Zwischentief vom Januar (72,12 Euro) und die letzten beiden Zwischenhochs vom Juli (76,14 Euro) und September (74,46 Euro) bezwungen.

Das ist vom jetzigen Stand der Dinge aus gesehen ein weiter Weg. Und die Perspektive für die Automobilindustrie insgesamt ist ja keine gute. Lange hat man auch am Aktienmarkt so getan, als kämen die Autobauer mit den massiven Preiserhöhungen, die über die eigenen, gestiegenen Kosten hinausgingen, durch. Manche dachten, die Käufer würden nicht merken, dass die Konzerne zuletzt Rekordgewinne einfuhren und die hohen Preise, ggf. eben zähneknirschend, bezahlen. Heute weiß man: Das war Wunschdenken. Immer mehr wollen und/oder können sich Neuwagen nicht leisten. Aber gilt das denn wirklich auch für Porsche?

Expertenmeinung: Das Unternehmen hat ja eine Stamm-Klientel, die mehrheitlich nicht allzu sehr auf den Preis schauen muss. Und Porsche hat immer noch eine Art „Kultstatus“, ist eine besondere Marke. Kann, ja muss man da nicht besser abschneiden als andere Autobauer, sprich: Muss die Aktie, deren 2024er-Performance genauso mies ist wie die von BMW und VW und klar schlechter als die der Mercedes-Benz Group, wirklich so tief notieren?

Wer das bejaht, verweist auf die im Vergleich zu den großen Autokonzernen teure Bewertung. Hier haben wir auf Basis der 2024er-Gewinnschätzung ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 14. Andere Autobauer haben Kurs/Gewinn-Verhältnisse unter zehn, nicht wenige aktuell sogar unter fünf. Aber dem entgegen steht nun einmal dieses besondern Renommee und die üblicherweise solide über denen der anderen liegende Gewinnmarge. Ferrari hat sogar ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 50. Zwingend teuer ist die Porsche-Aktie also nicht.

Hinzu kommt, dass für Porsche 2024 ein Jahr der Modellwechsel war. Bei fünf der sechs Modellreihen kamen neue Modelle heraus. Was einen erhöhten Kostenaufwand bedeutete, zudem Druck auf die Absatzzahlen, weil viele Kunden dann mit dem Kauf auf den Start des neuen Modells warten. Fazit:

Porsche ist in Sachen Performance 2024 in einem Topf mit den anderen europäischen Autokonzernen gelandet, muss dort aber nicht auf Dauer herumschwimmen. Aus meiner Sicht wäre diese Aktie für 2025 diejenige unter den deutschen Automobilaktien, die am ehesten wieder Potenzial auf der Oberseite hätte. Aber die Lage der Branche insgesamt sollte dazu mahnen, nicht einfach mal auf Verdacht die Hand aufzuhalten, sondern lieber abzuwarten, bis nicht nur die Nachrichtenlage des Unternehmens, sondern auch das charttechnische Bild wieder sonniger daherkommen.

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Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Dass sich die deutsche Automobilindustrie seit geraumer Zeit in einer Krise befindet, ist mittlerweile bekannt. Nun scheint sich die Lage aber weiter zuzuspitzen, denn die ohnehin bereits stark angeschlagenen Automobilwerte verlieren gerade weiteren Boden unter den Füßen.

Diese Woche hat auch die Porsche-Aktie wichtiges Terrain eingebüßt. Nachdem sich das Papier von August bis Oktober noch stabilisieren konnte, wurde der aufgebaute Boden deutlich unterschritten. Immer mehr Anleger scheinen das Handtuch zu werfen, um weitere Verluste zu vermeiden.     

Expertenmeinung: Bereits im Juli dieses Jahres hatte ich meine Aussichten auf den Automobilkonzern gesenkt. Die dunklen Wolken scheinen sich nach wie vor nicht zu verziehen und ich sehe zumindest bis Jahresende wenig Chancen auf eine deutliche Erholung.

Viele Anleger werden ihre Positionen wohl noch bis zur Jahreswende abstoßen, um steuerliche Verluste geltend zu machen. In diesem Fall könnte wohl erst 2025 eine mögliche Erholung einsetzen. Angekommen an einem neuen Allzeittief, gibt es für die Aktie nach unten hin keine klaren Kursziele. Solange zumindest der zuletzt gebrochene Boden bei 63.68 EUR nicht wieder zurückerobert wird, bleibt die Aktie wohl auf der Abschussliste.

Aussicht: BÄRISCH

Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.