Porsche Aktie Prognose Porsche AG Vorzüge: Nächster Halt Emissionspreis?

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Auf welchem Niveau ist die Porsche-Aktie korrekt bewertet? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Anleger, da sind sich auch die Experten auffällig uneins. In solchen Fällen siegt meist der Herdentrieb. Und im Fall Porsche läuft die Herde gerade dorthin zurück, wo sie gestartet war.

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Die Kursziele der Analysten für die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche liegen weit auseinander. Das niedrigste Ziel findet sich mit 81 Euro auf Höhe des bisherigen Verlaufstiefs der Aktie, das am 3. Oktober 2022 erreicht wurde. Das höchste aller Kursziele stammt von Goldman Sachs, dort sieht man die Porsche-Vorzugsaktie mit 140 Euro als richtig bewertet an. Wie kann es solche immensen Unterschiede geben?

Das Problem der Analysten ist, dass es zwar ihre Aufgabe sein soll zu wissen, wie sich Umsatz, Marge und Gewinn eines Unternehmens in einem oder in zwei Jahren präsentieren. Aber sie können das eben nicht sicher wissen. Auch Fachkenntnis und genaues Hinsehen feien nicht vor den Unwägbarkeiten, die den Aktienmarkt permanent begleiten. Es ist also am Ende immer eine Frage, wie ausgeprägt Optimismus oder Skepsis sind, ob man mögliche positive oder negative Faktoren als realistisch einstuft und darüber hinaus, ob man ihren Einfluss hoch oder niedrig ansetzt.

Im Fall Porsche ginge es da vor allem um das Verhalten der Verbraucher. Wird man weitere Preiserhöhungen so umfassend akzeptieren, dass ein etwas niedrigerer Umsatz wegen abspringenden Kunden von einer wegen der höheren Preise steigenden Gewinnmarge überkompensiert wird … oder nicht? Wie gesagt: Diese Fragen kann man stellen. Absolut sichere Antworten kann es darauf aber nicht geben, was bedeutet:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Ob die Aktie aktuell viel zu billig oder doch viel zu teuer ist, ist eine Frage der subjektiven Einschätzung nicht vorhersehbarer Einflüsse. Und das führt letztlich dazu, dass viele Anleger einfach im „Herdenmodus“, der in unsicheren Börsenphasen besonders ausgeprägt ist, reagieren. Wenn die Aktie wegrutscht, neigt man dann dazu, mit auszusteigen. Wobei zwar zuletzt keine neuen Bilanzdaten anstanden, aber dass Goldman Sachs sein höchstes aller Kursziele Mitte September von noch höheren 152 auf 140 Euro senkte und dass die Experten bei Bernstein Research am Montag eine neue „Verkaufen“-Empfehlung mit Kursziel 91 Euro herausgaben, kann den Marsch der Herde allemal beschleunigt haben.

Jetzt also hat die „Herde“ ein ordentliches Tempo vorgelegt. Eine Supportlinie nach der anderen ist gefallen. Wobei auffällt, dass man zuletzt durchaus versuchte, zunächst die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals und danach das markante Zwischentief vom Dezember zu verteidigen. Nur gelang das am Ende eben nicht.

Der Druck ist immens. Und mit dem Unterschreiten eines ohnehin steilen Abwärtstrendkanals und einem RSI-Indikator, der tief in der überverkauften Zone sitzt, haben wir hier aus chart- und markttechnischer Sicht schon eine Übertreibung. Doch hohes Momentum nährt sich gern eine Zeitlang selbst, bevor es gelingt, die Bremse zu ziehen. Daher wäre ein Test des Emissionspreises der Aktie, die vor einem Jahr bei 82,50 Euro lag, und dem vorgenannten Verlaufstief bei 81 Euro durchaus drin.

Dass sich die Porsche-Aktie dort fängt und erst einmal eine Gegenreaktion zeigt, die leicht auch rasant und weitreichend ausfallen kann, ist sehr gut denkbar. Aber ob das dann mehr würde als eine kurzlebige Rallye, ist mit Blick auf das Wachstums-Siechtum, dem die wichtigsten Märkte für Porsche, d.h. Europa, die USA und China, entgegensehen, zumindest fraglich.

Porsche Vz.: Chart vom 27.09.2023, Kurs 87,94 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Halbjahresergebnis, 26.07.2023:
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-positive-geschaeftsentwicklung-erstes-halbjahr-2023-33290.html
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen

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Vorherige Analysen der Porsche Aktie

Auch, wenn die Preispolitik der Autokonzerne an ihre Grenzen stößt und man mit Margendruck rechnet: Die Sportwagenschmiede Porsche hatte man dahingehend bislang ausgeklammert. Damit könnte man auch Recht haben, aber die Aktie hat dennoch ein Problem, denn …

… sie ist deutlich teurer bewertet als andere Automobilhersteller. Porsche ist die „Renditeperle“ innerhalb des Volkswagen-Konzerns, weshalb die Anleger auch im vergangenen Herbst, als man diese „Dr. Ing. h.c. Porsche AG Vorzugsaktie“ (nicht zu verwechseln mit der auch im DAX notierten Porsche Holding) an die Börse brachte. Aber mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 12 auf Basis der durchschnittlichen 2023er Gewinnschätzung der Analysten ist die Aktie eben weit teurer als eine VW-Vorzugsaktie (KGV 2023 3,5), eine Mercedes-Benz Group (KGV 2023 5,05) und BMW (KGV 2023 5,6). Zu teuer?

Expertenmeinung: Eine operative Gewinnmarge bzw. Umsatzrendite zwischen 17 und 19 Prozent, wie sie Porsche für 2023 anpeilt und nach den Ende Juli vorgelegten Halbjahres-Zahlen bestätigte, ist natürlich für einen Automobilhersteller beeindruckend. Aber nur deswegen ist die Aktie ja so hoch bewertet, d.h. das würde nur dann höhere Kurse rechtfertigen, wenn der Gewinn des Unternehmens über den jetzt erwarteten Level hinaus steigt, indem man die Gewinnmarge noch weiter steigert und/oder die Absatzzahlen noch weiter zulegen. Und genau daran beginnt man zu zweifeln.

Denn dass sich Luxus auch in schwierigen Zeiten gut verkauft, ist sicherlich richtig, das haben frühere, schwierige Konjunkturphasen anhand der Unternehmensgewinne von Konzernen wie LVMH, Hermès oder auch Porsche oder Ferrari bewiesen. Aber der Kreis der potenziellen Käufer wächst in einem Umfeld hoher Zinsen und hoher Preise nicht. Und nicht zuletzt deswegen sind auch die Analysten für Porsche relativ verhalten: Die Hälfte der aktuellen Einschätzungen liegt nur bei „Halten“.

Letzten Endes kann man sich durchaus fragen, ob die Porsche-Aktie teurer sein müsste bzw. dürfte als die 82,50 Euro, mit denen sie vor knapp einem Jahr an der Börse startete, denn die Rahmenbedingungen sind im Vergleich zum vergangenen Herbst nicht wirklich günstiger geworden. Solange es gelang, die Nackenlinien-Zone eines über Monate hinweg ausgebildeten Topps im Bereich 106,70 zu 107,35 Euro zu halten, stellte sich die Frage nach dem theoretisch denkbaren Abwärtspotenzial nicht. Aber jetzt ist diese Nackenlinien-Zone eben gefallen, die Aktie nach unten unterwegs. Und da fallende Kurse aufkeimende Zweifel nun einmal intensivieren, wird es jetzt eher schwierig sein, das Ruder herumzureißen.

Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 18.09.2023, Kurs 96,24 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 18.09.2023, Kurs 96,24 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Zwar hat die Porsche-Aktie aktuell das untere Ende des im Juni etablierten Abwärtstrendkanals erreicht. Wir sehen im Chart aber auch, dass sie sich von dieser Linie seit Wochen nicht lösen kann und im Gegenteil durch die 20-Tage-Linie gedrückt wird, was auf eine „aktive Gemeinde“ an Short-Sellern hindeutet. Damit sind die Bären weiterhin im Vorteil.

Gelänge es, diese Nackenlinien-Zone des Topps durch Schlusskurse über 108 Euro klar zurückzuerobern, wäre zugleich der Abwärtstrendkanals gesprengt und der Weg nach oben frei. Aber nur dann hätte das Bären-Lager wirklich verloren, bis dahin wäre die nächstliegende Supportlinie von Bedeutung bei 91 Euro das wahrscheinlichere, nächste Ziel der Aktie.

Quellenangaben:
Halbjahresergebnis, 26.07.2023:
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-positive-geschaeftsentwicklung-erstes-halbjahr-2023-33290.html

Analysten-Kursziele:
https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen

Die Sportwagenschmiede Porsche AG bleibt unter den Autobauern eine „Rendite-Perle“. Und bislang scheint das Motto „luxury sells“ auch in diesem schwierigen Umfeld zu funktionieren. Aber das alleine muss die Aktie nicht oben halten, wie man sieht. Wie weit kann das gehen?

Die Ende Juli präsentierten Halbjahreszahlen fielen stark aus, der Blick nach vorne war optimistisch. Die Analysten honorierten die Ergebnisse mit frischen Kurszielen, die allesamt über dem Freitags-Schlusskurs lagen, Goldman Sachs setzte mit 152 Euro sogar eine neue Höchstmarke. Doch der Chart zeigt: Die Investoren schlossen sich diesem Jubel nicht an.

Die Porsche-Aktie fiel am 26. Juli, als die Halbjahresbilanz auf den Tisch kam, zurück und hielt mit Mühe und Not die Unterstützungszone 106,60/107,20 Euro. Von dort aus versuchte sich die Käuferseite zwar an einer Gegenbewegung. Aber die kam nicht nur nicht am oberen Ende der monatelangen Handelsspanne bei 120,80 Euro an, sie erreichte nicht einmal die beiden vorherigen Zwischenhochs. Und jetzt ist die Zone 106,60/107,20 Euro ein Widerstand, denn die Aktie ist nach mehrfacher, erfolgreicher Verteidigung der Zone nun doch durchgefallen. Sind die Verkäufer da mit Blick auf die Bilanz und die hohen Kursziele nicht auf dem falschen Dampfer?

Expertenmeinung: Wenn die Kundschaft auch jetzt noch Preiserhöhungen hinnimmt und dadurch die Absatzzahlen nicht stärker fallen als die Gewinnmargen steigen, wäre das wohl so. Aber die Achillesferse dieser Aktie ist ihre im Vergleich zu anderen Autobauern hohe Bewertung. Die ist eben nur dann gerechtfertigt, wenn alles weiter wie geschmiert läuft. Wenn nicht, wäre die Aktie zu teuer. Und dass das passiert, ist zwar unter den Analysten ein weniger vertretenes Szenario. Aber RBC Capital und Morgan Stanley sehen dieses Risiko offenbar, denn deren Kursziele liegen mit 81 und 82,50 Euro deutlich tiefer als die der anderen Experten.

Ob es so kommt, sprich ob bei Porsche entweder Absatzzahlen oder Gewinnmarge abrutschen, sei dahingestellt, das Käuferverhalten ist schlichtweg nicht vorhersehbar. Und was die Aktie angeht, sollte man sich dieses Risikos zwar bewusst sein, sich ansonsten aber besser konsequent entlang der Wegweisungen orientieren, die die Charttechnik vorgibt. Und da weist der kurzfristige Trend nach dem Bruch dieser jetzt als Widerstand fungierenden Zone 106,60/107,20 Euro nun einmal nach unten.

Porsche Vorzugsaktie: Chart vom 18.08.2023, Kurs 102,10 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
Porsche Vorzugsaktie: Chart vom 18.08.2023, Kurs 102,10 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Dass die Supportlinie bei 101,20 Euro und die runde 100 Euro-Marke am Freitag erst einmal hielten, hat noch nicht viel zu sagen. Es wäre keineswegs überraschend, wenn diese Linie mit Ziel an die nächste potenzielle Supportlinie bei 91 Euro fallen würde. Dass die Porsche-Aktie dann sogar weiter nachgibt, ist denkbar, jetzt aber noch nicht greifbar, das wird von der Stimmung am Gesamtmarkt und der Entwicklung in der Automobilindustrie insgesamt abhängen. Hier sollte man eher step by step vorgehen, was hieße:

Fällt die 101,20er-Linie, zieht man den Stop Loss Short knapp über diese Linie nach. Sollte es unter 91 Euro gehen, passt man den Stopp einfach knapp über diese Marke oder über das letzte Zwischenhoch an, das sich vorher gebildet hat. Das Short-Szenario würde erst platzen, wenn es gelingt, neben der Widerstandszone 106,60/107,20 Euro auch noch die (kurze, weil die Aktie ja erst Ende September 2022 an die Börse kam) 200-Tage-Linie bei aktuell 110,10 Euro zurückzuerobern.

Quellenangaben:
Halbjahresergebnis, 26.07.2023:
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-positive-geschaeftsentwicklung-erstes-halbjahr-2023-33290.html

Analysten-Kursziele:
https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen

Eigentlich waren die Halbjahreszahlen, die am Mittwoch von der Porsche AG kamen, durchweg positiv und im Rahmen der Erwartungen. Aber das war offenbar nicht genug, die Aktie landete bei den Tagesverlierern des DAX … und bleibt auf der Unterseite gefährdet.

Das las sich alles höchst erfreulich: Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten 2023 um 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum, die Auslieferungen an die Kunden um 14,7 Prozent. Der operative Gewinn stieg um 10,7 Prozent und die operative Gewinnmarge kam nur leicht auf 18,9 Prozent zurück. Zwar hatte man da im ersten Halbjahr 2022 19,4 Prozent erreicht. Aber im Schnitt hatten die Analysten zuvor nur mit 18,3 Prozent gerechnet, das ging also in Ordnung, zumal dieses Ergebnis am oberen Ende der von Porsche selbst angepeilten Spanne zwischen 17 und 19 Prozent lag.

Wenn man wollte, hätte man als Haar in der Suppe sehen können, dass Porsche beim Blick nach vorne darauf hinwies, dass das wirtschaftliche Umfeld weltweit weiterhin angespannt sei und die bestehende Gesamtjahresprognose unter der Prämisse aufrechterhält, dass „sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärft“. Andererseits betonte der Finanzchef des Unternehmens im Zuge der Kommentierung der Aussagen, dass man keinen Grund habe, sich in Bezug auf das zweite Halbjahr zu sorgen, man sei da eben lieber konservativ mit seinen Aussagen. Und nüchtern betrachtet könnte und müsste jedes Unternehmen seine Prognosen mit diesen Einschränkungen versehen, so gesehen:

Expertenmeinung: Gründe, auf dieses Zahlenwerk hinauszusteigen, gab es keine … es sei denn, man ging auf breiter Ebene davon aus, dass Porsche so gut laufen würde, dass die bisherigen Aussagen zum Gesamtjahr nach oben korrigiert werden und die Aktie ansonsten zu teuer wäre. Denkbar wäre durchaus, dass diese Erwartung weit verbreitet ist bzw. war, denn der Spruch „Luxus verkauft sich auch in Krisen gut“ hatte sich in den vergangenen Jahren ja eindrucksvoll bestätigt, nicht nur bei Sportwagen, auch in anderen Luxusbranchen.

Sollte unter den Investoren die Meinung vorherrschen, dass jetzt, da man ohne positive Überraschung auskommen muss und erst einmal keine neuen Nachrichten zu erwarten sind, eine eher zu teure Aktie im Depot hat, wird es eng. Denn das Chartbild dürfte so manchen überlegen lassen, ob man nicht doch besser den in den Monaten Oktober bis Januar erreichten Gewinn mitnimmt, bevor er weg ist.

Wir sehen, dass die Aktie bereits im Vorfeld der Ergebnisse nicht gerade stark daherkam. Aktuell läuft bereits der dritte Test der Supportzone 106,40 zu 107,20 Euro binnen weniger Wochen. Und die beiden dazwischen liegenden Hochs reichten nicht mehr an die Widerstandszone 118,50/120,80 Euro heran, die es zu bezwingen gälte, um aus dieser insgesamt bereits seit Februar währenden Toppbildung herauszukommen.

Porsche Vz.: Chart vom 26.07.2023, Kurs 108,70 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 26.07.2023, Kurs 108,70 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Das ist keine gute Vorlage für die Bullen, so gesehen ist das Risiko, dass die Porsche-Aktie doch noch aus dieser Zone nach unten herausfällt und das Topp damit vollendet, mit der schwachen Reaktion auf diese Halbjahreszahlen spürbar gestiegen. Die Bullen hätten jetzt also umgehend erheblichen Handlungsbedarf, um die Kuh vom Eis zu bekommen.

Quellenangaben:
Halbjahresergebnis, 26.07.2023:
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-positive-geschaeftsentwicklung-erstes-halbjahr-2023-33290.html

Die Porsche Vorzugsaktie läuft seit Februar in einer Seitwärtsrange. Mehrfach wurde in beide Richtungen der Ausbruch versucht, jedes Mal vergebens. Aber jetzt steigt das Risiko, dass die Aktie die Spanne nach unten verlässt, denn dass die Bullen „abbrechen“, ist neu.

Wo gehört die Porsche-Aktie eigentlich hin? Ist sie zu billig oder im Gegenteil zu teuer? Das ist genau die Frage, die dieses Auf und Ab nach sich zog, dieses Pendeln zwischen dem Support bei etwa 107 Euro und dem Widerstandsbereich 118,50/120,80 Euro. Denn eine Antwort ist hier deswegen schwieriger, weil die Sportwagenschmiede unter den Autobauern einen gewissen Sonderstatus hat.

Die Umsatzrendite ist hier deutlich höher als bei den großen Konzernen. Die EBIT-Gewinnmarge lag hier beispielsweise in den vergangenen zwei Jahren um die 16 bis 18 Prozent. Beim Mutterkonzern VW waren es sechs bis sieben Prozent, bei Mercedes-Benz elf bis zwölf Prozent. Daher billigt man der Porsche Vorzugsaktie eine höhere Bewertung zu, sprich das Kurs/Gewinn-Verhältnis „darf“ hier höher sein. Aber wie hoch ist angemessen, was wäre zu viel?

Da sind sich selbst die Experten uneins. Die Spanne der aktuellen Kursziele bewegt sich zwischen 81 und 149 Euro. „Kaufen“ und „Halten“-Empfehlungen halten sich derzeit die Waage. Und das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 113 Euro mittendrin in der momentanen Handelsspanne. Daraus lässt sich also, wenn es um die Frage geht, in welche Richtung Porsche ausbrechen könnte und wie weit ein solcher Ausbruch dann tragen könnte, kein Honig saugen. Also?

Expertenmeinung: Also tasten sich die Trader, die auf kurzfristiger Ebene in der Regel die Richtung vorgeben … solange keine maßgeblichen Nachrichten wie Quartalszahlen für neue Erkenntnisse sorgen … entlang des Chartbilds voran. Und da wird es jetzt eben interessant.

Denn nachdem die Aktie Ende Juni das dritte Mal den Supportbereich um 107 Euro anlief und hielt, hätte man erwarten können, dass sie wie zuvor auch einfach an das obere Ende der Spanne läuft. Aber dieser Anstieg wurde jetzt humorlos abverkauft, deutlich unterhalb der Widerstandszone 118,50/120,80 Euro. Das bedeutet für die Bullen: Obacht, der Käuferseite scheint es mittlerweile an Geld, Entschlossenheit oder sogar an beidem zu mangeln.

Interessant ist auch, dass der letzte Test der Linie um 107 Euro im Vorfeld zum Bruch der mittelfristigen, im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendlinie führte, die jetzt als ein (normalerweise leichter, nicht zwingender) Widerstand fungiert – und genau da endete die letzte Aufwärtsbewegung. Das wirkt, als würden die Leerverkäufer sogar schon innerhalb der Handelsspanne aktiv eingreifen, daher: Das Risiko, dass die Porsche Vorzugsaktie aus dieser monatelangen Trading-Range nach unten herausfällt, ist gestiegen. Sich bei bestehenden Long-Positionen entsprechend mit Stoppkursen abzusichern, wäre ratsam, zumal: Da es Ansichtssache ist, wie „teuer“ diese Aktie sein darf und sie derzeit deutlich höher bewertet ist als die meisten anderen Automobil-Aktien, fällt die Bewertung als „Sprungtuch“ im Fall eines Abwärtsrucks womöglich flach.

Porsche Vorzüge Aktie: Chart vom 06.07.2023, Kurs: 109,55 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Zuletzt zeigte die im DAX hoch- bzw. übergewichtete Automobilbranche massive relative Stärke zum Index. Nur eine Aktie aus diesem Bereich fällt momentan negativ auf. Und das ist ausgerechnet die, die zuvor so lange stark war: Die Porsche Vorzugsaktie. Wieso?

Es ist schon bemerkenswert, dass in den vergangenen Wochen ausgerechnet die Automobiltitel so stark liefen. Einige starteten Mitte Mai durch, der Rest genau zu Beginn des Junis. Bemerkenswert, weil die Bilanzen zum ersten Quartal zwar gut ausfielen und man allerorten optimistische Gesamtjahres-Ausblicke bestätigte. Aber momentan mehren sich die Hinweise, dass die Autoverkäufe ins Stocken geraten. Hinzu kommt, dass zwar die Erzeugerpreise rückläufig sind, was für die Autobranche Entlastung auf der Kostenseite bedeuten kann, dafür aber werden Kredite immer teurer. Und mal so eben bar bezahlte Neuwagen, das ist bei deutschen Marken dann doch eher selten.

Dass die Auto-Aktien inklusive Zulieferern wie Conti rasant zulegten, nachdem sie in den Monaten zuvor mehrheitlich eher seitwärts liefen oder schwächer waren (außer BMW), wirkt, als hätten einige große Adressen am grünen Tisch beschlossen, die Branche jetzt einfach mal überzugewichten. Und es könnte auch durchaus so sein. Doch warum lief dann ausgerechnet die Porsche Vorzugsaktie, die im Januar so rasant davongezogen war, nicht mit?

Expertenmeinung: Die Frage stellt sich vor allem, weil man bei der Sportwagenschmiede immerhin bessere Argumente für steigende Kurse hätte als bei den Massenherstellern. Porsche hat eine beeindruckend hohe Gewinnmarge. Und dass sich Luxus in Krisen in Sachen Verkaufszahlen besser hält als der Konsum insgesamt, ist bekannt. Die Aktie hätte also, wenn schon ausgerechnet die Auto-Aktien gerade gekauft werden, nach oben ausbrechen müssen, immerhin läuft der Kurs schon seit über vier Monaten in dieser recht engen Spanne zwischen 107,20 und 120,85 Euro seitwärts. Aber ausgerechnet, als sie das obere Ende der Range erreichte, kam am Mittwoch und Donnerstag Abgabedruck auf. Ist das nachvollziehbar?

Angesichts der ansonsten steigenden Automobiltitel nicht, aber wirft man einen Blick auf den Terminkalender, so findet man heute die Abrechnung der Aktien- und Index-Optionen nebst Futures an der Terminbörse. Und die könnte es sein, die die Aktie ausgebremst hat. Wenn große Akteure am Terminmarkt ihre Positionen so ausgerichtet haben, dass sie dann einen optimalen Gewinn erreichen, wenn die Aktie bis zur heutigen Abrechnung innerhalb der Handelsspanne 107,20/120,85 Euro verbleibt, kommt es billiger, einen Ausbruchsversuch zu vereiteln als die Position auf den letzten Drücker vor der Abrechnung anpassen zu müssen. Und gerade bei längeren Seitwärtstrends ist es oft so, dass die großen Terminmarkt-Akteure auf den Verbleib in der Spanne setzen. Aber …

… heißt das, Porsche wird den Ausbruch nach oben kommende Woche, wenn die Abrechnung vorbei ist, nachholen? Gut möglich, unter einer Voraussetzung: dass der Rest der Truppe, sprich die anderen Autotitel, nicht nur mit Zielpunkt Terminmarkt-Abrechnung nach oben gezogen wurden. Denn wenn die kommende Woche nach unten abdrehen, dürfte sich die Porsche-Aktie schwertun, den Befreiungsschlag über das bisherige Verlaufshoch von 120,85 Euro im Alleingang hinzukriegen. Achten Sie also nicht nur auf diese Aktie, sondern darauf, was sich ab Montag in der gesamten Branche tut!

Porsche Vorzüge Aktie: Chart vom 15.06.2023, Kurs: 114,30 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX