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Zu Quartalsbeginn waren Auto-Aktien sehr gesucht, aber die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche zog nicht mit – bislang. Angesichts der laufenden Seitwärtskonsolidierung könnten die Bullen den Ausbruch jederzeit nachholen … nur sollten sie auch nach unten schauen!
Besonders inspirierend war Porsches Ausblick für 2024 eigentlich nicht gewesen, immerhin lässt die Kombination aus der Erwartung eines gegenüber 2023 etwa gleich bleibenden Umsatzes und einer wegen hoher Investitionen sinkenden Marge einen nachgebenden Gewinn erwarten. Zwar können Investitionen, wenn sie denn greifen, in der Zukunft eine umso höhere Profitabilität ermöglichen, aber oft ist den Anlegern da das Hemd näher als die Hose.
Als der Ausblick auf den Tisch kam, war man sich unter den Tradern am 12. März (die lange grüne Kerze im Chart) auch nicht einig, wie man das werten will: Zu Handelsbeginn brach der Kurs erst einmal ein. Am Ende setzten sich die Bullen jedoch unübersehbar durch, es gelang ein beeindruckender Intraday-Turnaround … und die Käufe gingen weiter. Nach nur einem Tag mit Gewinnmitnahmen wurde schon wieder zugegriffen, dadurch gelang zunächst der Anstieg über die markante Widerstandslinie bei 91 Euro, danach die Rückeroberung der 200-Tage-Linie. Dann jedoch, kaum, dass die Aktie dadurch wieder als bullisch einzustufen war, ging es auf einmal nicht mehr voran. Und nun?
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Expertenmeinung: Der Vorteil des seit Ende März das Chartbild dominierenden Wassertretens ist, dass der zuvor markttechnisch überkaufte Zustand abgebaut wurde und Gewinne mitgenommen wurden, ohne dass die Aktie an Boden verloren hat. Und da sich das über den vorgenannten, auch weiterhin überbotenen Chartmarken abspielt, wäre der Weg nach oben jederzeit frei, denn die nächsten Charthürden von Bedeutung würden erst im Bereich 106,70 zu 107,35 Euro warten. Und wäre erst einmal wieder die runde 100-Euro-Marke zurückgewonnen, wer weiß, was dann noch möglich wäre. Stellt sich indes die Frage, warum das nicht längst passiert ist, wenn die Aktien anderer Marken wie Mercedes-Benz und BMW seit Anfang letzter Woche stark zulegen?
Das Problem könne vor allem in der Bewertung liegen. Da die Porsche AG eine hohe Umsatzrendite hat, billigt man der Aktie auch eine gegenüber den großen Automobilkonzernen höhere Bewertung beim Kurs/Gewinn-Verhältnis zu. Das ist aber nur dann gerechtfertigt, wenn die Rendite weiter hoch bleibt und die Gewinne solide und stetig zulegen. Das ist aber zumindest für 2024 entsprechend dieses Ausblicks des Unternehmens nicht zu erwarten. Und da man die Aktie ja trotz dieses für das laufende Jahr mageren Ausblicks kräftig nach oben gekauft hat, ist sie jetzt mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 18 für den geschätzten 2024er-Gewinn schon so hoch bewertet, dass so mancher Anleger davor zurückschreckt. Zumal sich die Porsche-Aktie bereits auf Höhe des durchschnittlichen Analysten-Kursziels bewegt, das momentan um 96,30 Euro liegt.
Das muss die Aktie nicht am Ausbruch hindern … die Seitwärtsbewegung auf engem Raum dauert schon so lange, dass die Trader wohl bald ungeduldig genug werden, um eine Entscheidung zu erzwingen. Und führt die nach oben hinaus, kann neue Trenddynamik die Bedenken hinsichtlich der Bewertung leicht in den Hintergrund drängen … zumindest so lange, bis der Kurs die nächsten, charttechnischen Widerstände erreicht, aber:
Diese Konstellation macht klar, dass die Ausbruchsrichtung keineswegs zwingend die nach oben sein muss. Daher sollte, wer hier Long ist oder es zu sein erwägt, unbedingt auch nach unten schauen. Denn am unteren Ende der momentanen Handelsspanne liegt eine immens wichtige Kreuzunterstützung, bestehend aus dem Dezember 2022-Tief bei 91 Euro und den gleitenden Durchschnittslinien der letzten 20 und 200 Handelstage bei 91,30 und 91,50 Euro. Und der Chart zeigt:
Sollte dieser Knotenpunkt durchschlagen werden, könnte es nicht nur aus rein charttechnischer Sicht schnell ein gutes Stück abwärts gehen, auch die hohe Bewertung würde dann dazu beitragen, dass die Porsche-Aktie wieder unliebsame Bekanntschaft mit der Schwerkraft macht.
Quellenangaben: Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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