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Die Bullen sitzen bei Workday fest im Sattel. In Anbetracht der brachialen Gewinnsteigerungen kein Wunder. Wie hoch geht es jetzt?
Viel mehr als effiziente Personalverwaltung
Workday ist einer der führenden Anbieter cloudbasierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung.
Das Kernstück ist das Human Capital Management (HCM), mit dem selbst international agierende Konzerne die Arbeitsstunden, Überstunden, Feiertage und weitere Details von Mitarbeitern erfassen und die Löhne automatisch berechnen können.
Das hört sich im ersten Moment trivial an, ist es aber nicht. Und an dieser Stelle enden die Möglichkeiten der Workday-Systeme auch nicht.
Egal ob Buchhaltung, Finanzen, HR oder Entgeltabrechnung, Workday deckt alle angrenzenden Themen ab. Die Analyse von Finanzen, Personal, operativen Themen, das Personalmanagement, Talent-Akquise, Projekt- und Ressourcenmanagement, Zeiterfassung, die Planung von Budgets, Vertrieb und so weiter.
Darüber hinaus können alle vorliegenden Datensätze eingehend analysiert werden.
Im Endeffekt benötigt jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe Systeme, um diese Herausforderungen zu meistern und immer mehr setzen auf Workday.
Die All-in-One-Lösung für Unternehmen
Gleichzeitig baut Workday die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter aus. Derzeit deckt man einen der wichtigsten Bereiche von ERP-Systemen ab, jedoch noch lange nicht alle.
Die Kombination aus neuen Kunden und neuen Anwendungsfeldern hat in der Vergangenheit zu erheblichem Wachstum geführt und dürfte es auch in Zukunft.
Workday wächst also nicht nur durch die Gewinnung von Neukunden, sondern durch neue Services, baut auch konsequent das Geschäft mit den Bestandskunden aus.
Doch das sind nicht die einzigen Pluspunkte von Workday.
Das Geschäft ist gut skalierbar, nicht kapitalintensiv und hat eine hohe Kundenbindung.
Gut skalierbar bedeutet, dass die Kosten für jeden weiteren Kunden, den man gewinnt, gering sind.
Entwicklungskosten fallen beispielsweise nur einmal an, unabhängig davon, ob ein Produkt am Ende von 1.000 oder 10.000 Kunden genutzt wird.
Da können nur wenige mithalten
Die hohe Kundenbindung ergibt sich aus der hohen Qualität der Plattform von Workday, aber auch dadurch, dass eine Umstellung auf andere Systeme äußerst aufwendig ist.
Der Trackrecord spiegelt das entsprechend wider. In den zurückliegenden fünf Jahren ist der Umsatz von 2,82 Mio. auf 6,22 Mrd. USD gestiegen.
Der freie Cashflow konnte in dieser Zeit von 1,86 auf 5,09 USD je Aktie gesteigert werden.
Die FCF-Marge lag zuletzt bei 26%, Workday ist demnach hochprofitabel. Da man zunehmend auch eigene Aktien zurückkauft, lässt die Verwässerung der Aktienbasis zunehmend nach.
Das sind nur einige der Gründe, warum wir uns in den zurückliegenden Monaten, nachdem die Aktie kräftig korrigiert hatte, immer wieder positiv zu Workday geäußert haben. Zuletzt noch bei einem Kurs von 179 USD.
Erwartungen deutlich geschlagen
Seitdem hat sich die starke geschäftliche Entwicklung konsequent fortgesetzt. Im ersten Quartal lag der Gewinn mit 1,31 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,12 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,68 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,66 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 17% und einem Gewinnsprung von 59%.
Der operative Cashflow kletterte um 58% auf 440 Mio. USD, was in etwa 1,70 USD je Aktie entspricht.
Wieder deutlich über den Erwartungen
Im zweiten Quartal lag der Gewinn mit 1,43 je Aktie wieder weit über den Erwartungen von 1,25 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,79 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,76 Mrd. USD.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 16% und einem Gewinnsprung von 72%.
Der operative Cashflow hat sich von 114,4 auf 425,3 Mio. USD mehr als verdreifacht.
Nachdem die Prognose bereits im ersten Quartal erhöht wurde, besserte man im zweiten Quartal nochmal nach.
Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde von 6,53 – 6,58 auf 6,57 – 6,59 Mrd. USD leicht erhöht. Gleichzeitig soll die operative Marge auf 23,5% klettern, bisher hatte man 23% in Aussicht gestellt.
Der Wachstumstreiber ist nach wie vor das Abo-Geschäft, welches zuletzt um 19% wachsen konnte und auf das inzwischen über 90% der erzielten Umsätze entfällt.
Der Total Subscription Revenue Backlog kletterte im Jahresverlauf um 32,5% auf 17,9 Mrd. USD. Der Wert der ausstehenden Verträge ist demnach massiv gestiegen, was dafür spricht, dass die Wachstumsdynamik von Workday in Zukunft zunehmen wird.
Ausblick und Bewertung
Der freie Cashflow soll im laufenden Geschäftsjahr um 24% auf 6,30 USD je Aktie steigen. In den Folgejahren werden Steigerungen um 27-28% p.a. erwartet.
Im Verhältnis dazu ist ein forward P/FCF von 39,2 durchaus vertretbar. In den letzten fünf Jahren lag der P/FCF von Workday durchschnittlich bei 60.
Das ist sicherlich grenzwertig, man kann die Sache aber auch umgekehrt betrachten.
Wenn die Prognosen richtig sind, wird der P/FCF binnen zwei Jahren auf 23,6 sinken oder der Kurs muss steigen.
Für Unternehmen mit den vorliegenden Wachstumsraten werden in der Regel aber eher Multiples von 40 und mehr bezahlt, was ein Kurspotenzial bis über 400 USD implizieren würde.

Größere Rücksetzer könnten sich als Gelegenheit herausstellen. Fällt die Aktie jetzt unter 245 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 236 oder 220 USD einleiten.
Darunter wären weitere Kursverluste bis 200-205 USD denkbar.
Solange jedoch der positive Newsflow anhält, ist eine Fortsetzung der Rallye wahrscheinlich.
Mit dem Anstieg über 245 USD wurde ein untergeordnetes Kaufsignal ausgelöst, welches bei über 250 USD bestätigt werden würde.
Kommt es dazu, würde das den Weg in Richtung 260 sowie 278 – 282 USD freimachen.
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