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Ein Kurssprung von 11,85 Prozent bei secunet Security Networks, das ist schon was. Und die Grundlage der Käufe wirkte solide: Die Halbjahreszahlen konnten sich sehen lassen. Doch so groß das Plus auch war … um bullisch zu werden, muss bei der Aktie noch mehr passieren.
Das erste Halbjahr lief beim Cybernet-Security-Spezialisten durchaus vielversprechend. Der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um zwölf Prozent zu … und auch, wenn der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) mit 4,0 Millionen sehr deutlich unter den 14,9 Millionen des Vergleichszeitraums lag, war das positiv, denn im ersten Quartal musste secunet noch einen Verlust von 6,2 Millionen Euro verbuchen. Es war das zweite Quartal, das Zug in die Bilanz brachte:
Betrachtet man nur das Frühjahrsquartal, belief sich der Umsatzzuwachs gegenüber dem zweiten Quartal 2022 auf 37 Prozent, der Anstieg des EBIT auf 59 Prozent. Das war es, was die Akteure am Donnerstag dazu brachte, hier zuzugreifen. Zumal das Unternehmen hervorhob, dass das zweite Halbjahr traditionell das bessere ist, so dass man an der bestehenden 2023er-Prognose festhält, nach der man im Gesamtjahr einen Umsatzanstieg von 347,2 Millionen im Vorjahr auf 375 Millionen anpeilt, das EBIT soll nach den 47 Millionen 2022 diesmal bei etwa 50 Millionen liegen. Gut. Aber auch gut genug für eine tragfähige Aufwärtswende der Aktie?
Expertenmeinung: Das ist zumindest offen genug, um hier nicht bereits die Wende zu proklamieren. Denn was secunet da avisiert, ist kein starkes Wachstum. Doch angesichts eines Kurs/Gewinn-Verhältnisses von etwa 40 auf Basis der 2023er-Gewinnerwartung müsste das Wachstum stark sein, ansonsten wäre diese Bewertung zu hoch. Als die Aktie Ende 2021 ihr Rekordhoch bei knapp über 600 Euro erreichte, war man fest von einem solchen, rasanten Gewinnwachstum ausgegangen. Heute backt man weit kleinere Brötchen. Und da kann man sich zu Recht die Frage stellen, ob das, was das Unternehmen da vorgelegt hat, ausreicht, um über diesen gestrigen Kurssprung hinaus ein echtes, bullisches Signal im Aktienkurs zu generieren.
Denn es ist zwar positiv, dass diese Käufe dazu führten, dass sich der Kurs vom unteren Ende seiner Ende 2022 etablierten, breiten Seitwärtsrange lösen konnte. Aber bis zu deren oberer Begrenzung ist der Weg noch weit: Die liegt im Bereich 254/256 Euro. Und angesichts der aufgrund der relativ geringen Umsätze höheren „Fehlerquote“ bei charttechnischen Signalen müsste man zumindest Schlusskurse über der dieser Zone nachgelagerten Widerstandslinie bei 262 Euro sehen, um unterstellen zu können, dass der Befreiungsschlag gelungen ist. Wer über den Optimismus, den man aus der Bilanz ableiten könnte, auch charttechnischen Rückenwind für den Einstieg einfordert, müsste hier also noch zuwarten, ob die Aktie diese Widerstandszone bezwingen kann.

Quellenangaben:
Halbjahres-Finanzbericht 2023, 10.08.2023:
https://www.secunet.com/fileadmin/user_upload/02_Downloads/IR/Finanzpublikationen/2023/230810_secunet_h1-22_de.pdf
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