Taiwan Semiconductor Manufacturing ADR Aktie Prognose Paukenschlag: Warren Buffett steigt bei dieser Chip-Aktie ein

News: Aktuelle Analyse der Taiwan Semiconductor Manufacturing ADR Aktie

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Taiwan Semiconductor Manufacturing ADR
ISIN: US8740391003
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Zur Taiwan Semiconductor Manufacturing ADR Aktie
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Berkshire ist nicht gerade bekannt dafür, sehr häufig im Technologie-Sektor zu investieren. Jetzt hat man es allerdings getan.

Surprise, surprise

Nach all der Zeit an der Börse, sollte man meinen, dass man nicht mehr allzu viele Überraschungen erlebt und das ist tatsächlich auch so.
In Bezug auf Berkshire mit den Ikonen Warren Buffett und Charlie Munger an der Spitze sollte das umso mehr gelten.
Einerseits, weil die beiden nicht gerade für Überraschungen bekannt sind und andererseits, weil sich die meisten Börsianer wohl ausgiebig mit Berkshire beschäftigt haben, schließlich handelt es sich um die erfolgreichsten Investoren der letzten Jahrzehnte.

Die jüngsten Offenlegungen aus den USA haben dennoch erstaunliches geliefert. Unter anderem ging daraus hervor, dass Berkshire im letzten Quartal mehr als 60 Millionen Aktien von Taiwan Semiconductor gekauft hatte.

Berkshire ist nicht gerade bekannt für Investitionen im Technologie-Umfeld. Im Endeffekt hat man aktuell nur eine bedeutende Position in diesem Bereich und das ist Apple.
Die Beteiligung am iPhone-Hersteller hatte man sich 2016 gesichert. Damals hatte man über Monate hinweg Aktien eingesammelt, was sich rückblickend als herausragend gutes Investment herausgestellt hat.
Der Kurs von Apple hat sich seitdem in etwa versechsfacht und Berkshire dürft mit dieser einen Aktie die sagenhafte Summe von 100 Mrd. USD verdient haben.

Was würden Sie mit 4 Mrd. machen?

Wir werden sehen, ob der alte Mann aus Omaha, mit Taiwan Semi wieder einen derartigen Erfolg verbuchen kann.
Per Quartalsende war die Beteiligung 4,1 Mrd. USD wert und somit unmittelbar eine der zehn größten Positionen im Portfolio von Berkshire.

Aktuell liegt der Wert bei 4,9 Mrd. USD. Man darf aber davon ausgehen, dass sich Warren Buffett keineswegs darüber freuen wird.
Wenn Berkshire angefangen hat zu kaufen, werden sie kaum damit aufhören wollen. Dementsprechend sind steigende Kurse wenig sachdienlich.

Für die Leser von LYNX ist das allerdings kein Problem. Denn der letzte Hinweis auf Taiwan Semi kam genau zum richtigen Zeitpunkt:
TSMC Taiwan Semi trotz der Branchenschwäche: Rekordzahlen

Seitdem ist aus fundamentaler Sicht wenig passiert. Taiwan Semi ist selbstverständlich noch immer die absolute Nummer 1 im Foundry-Geschäft und ebenso selbstverständlich geht es der Branche weiterhin schlecht.

Die Chip-Nachfrage sowie die Preise in der Branche sind rückläufig, all das wissen wir.
In der vorherigen Analyse zu Taiwan Semi wurde allerdings auch aufgezeigt, dass sich das Unternehmen diesem Branchentrend entziehen kann, zumindest bisher.

Damoklesschwert

Der wirklich belastende Faktor für das Unternehmen ist der Konflikt zwischen China und den USA sowie ein möglicher Angriff auf Taiwan.
Ich möchte das Thema an dieser Stelle nicht weiter austreten, da das bereits in der letzten Analyse geschehen ist.
Aber es gibt einige neue Entwicklungen, die ein Minimum an Optimismus zulassen.

Am Wochenende hat ein Treffen zwischen Morris Chang und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping stattgefunden.
Während des APEC-Meetings hatte man wohl eine freundliche Interaktion, die auch von Taipeh direkt angeregt und unterstützt wurde.

Wie die Taipei Times berichtete (Link), habe man die Erwartung, dass die Stabilität und der Frieden in der Region gewahrt bliebe.
Wortwörtlich hieß es „very strong expectations“.

Morris Chang war nicht nur der Repräsentant für Taiwan auf dem Treffen, er ist auch Mitgründer und ehemaliger CEO von Taiwan Semi.

Apokalypse

Ob es am Ende zu einem militärischen Konflikt kommt, weiß am Ende aber nur Xi Jinping.

Warren Buffett und Charlie Munger scheinen dieses Risiko aber einzugehen, ich ebenso.
Wie in den vorherigen Analysen dargelegt, hätte ein Angriff auf Taiwan geradezu apokalyptische Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. In diesem Szenario spielt es keine Rolle mehr, ob man Taiwan Semi im Depot hätte oder nicht.

Um das zu verstehen, muss man sich die Bedeutung von TSMC und Taiwan für die Chip-Industrie vergegenwärtigen.
Diese kleine Insel im südchinesischen Meer ist für weit mehr als die Hälfte der globalen Produktion von Chips auf dem Foundry-Level verantwortlich, die quasi das notwendige Vorprodukt für so gut wie alle anderen Halbleiter sind.

Fällt diese Produktion weg, wird die Hersteller so ziemlich aller Produkte, in denen Halbleiter jeglicher Art verbaut sind, torpediert.
Und worin steckt heutzutage kein Chip?

Unkenrufe

Kommt es allerdings nicht zu dieser Apokalypse, dürfte Taiwan Semi weiterhin prosperieren, all der Unkenrufe zum Trotz.
Wie bereits angerissen, geht es der Branche aktuell ziemlich schlecht.

Bei Taiwan Semi sprudeln die Gewinne aber nur so und das Wachstum ist enorm.
Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der freie Cashflow um 65% auf 2,10 USD je Aktie steigen und auch in den kommenden beiden Jahre werden Wachstumsraten von jeweils über 30% erwartet.

Können diese Prognosen auch nur halbwegs erfüllt werden, dürften nachhaltig sinkende Kurse ziemlich unwahrscheinlich sein.

Ganz im Gegenteil, es lassen sich erhebliche Kursziele ableiten. In den letzten fünf Jahren lag der P/FCF durchschnittlich bei 37, was bei den vorliegenden Wachstumsraten auch vollkommen vertretbar ist.

Bleibt die Bewertung auf diesem Niveau, ergibt sich daraus auf Sicht von 24 Monaten ein Kursziel von 139,49 USD, was wiederum einer annualisierten Rendite von weit über 20% p.a. entspräche.
Ich möchte ungern derartige Gewinne in Aussicht stellen, es handelt sich dabei aber um ein rational begründetes Szenario. Aber, wie immer, ist es eben nicht das einzige Szenario.

Chart vom 21.11.2022 – Kurs: 80,76 Kürzel: TSM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 21.11.2022 – Kurs: 80,76 Kürzel: TSM – Wochenkerzen

Aus technischer Sicht wurde mit dem Anstieg über 77 USD ein Kaufsignal ausgelöst, welches den Weg in Richtung 83 sowie 90-91 USD freigemacht hat.
Über 91 USD wäre Luft bis 96 und 100 USD.

Antizyklische Investoren sollten hingegen darauf hoffen, dass die Aktie wieder zur Unterstützung bei 77 USD zurückkommt oder sie sogar unterschreitet.
Im Idealfall wird die Unterstützungszone bei 60-65 USD nochmal angesteuert.

Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.

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Vorherige Analysen der Taiwan Semiconductor Manufacturing ADR Aktie

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Wirtschaftsflaute, wohin man sieht. Dass das massive Auswirkungen auf notorisch zyklischen Branchen wie die Halbleiter-Industrie hat, dürfte klar sein.

Die meisten Unternehmen im Sektor leiden massiv und daher ist es nachvollziehbar, dass die Kurse unter Druck kommen.
Dabei wird scheinbar übersehen, dass es bei TSMC nach wie vor blendend läuft.

Branchenschwäche

Diesen Umstand hatten wir bereits in einer früheren Analyse thematisiert:
TSMC Taiwan Semi trotzt der Branchenschwäche

Der Grund dafür dürfte sein, dass Taiwan Semi zu den wenigen Unternehmen gehört, die Chips aus rohen Silizium-Wafern herstellen („Foundry“), die wiederum Vorprodukt und Basis für nahezu alle elektronischen Produkte sind.

Auf diese Chips kann niemand verzichten und TSMC ist mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 50% der absolute und unangefochtene Technologie- und Marktführer.

Gleichzeitig wechseln immer mehr Kunden von der Konkurrenz zu Taiwan Semi, da der Konzern seinen technologischen Vorsprung scheinbar immer weiter ausbauen kann.
Branchengrößen wie Apple, Qualcomm und Nvidia werden zukünftig noch mehr oder sogar all ihre Komponenten von TSMC beziehen.

Krieg mit China

Doch selbst wenn man all das weiß, hängt ein militärischer Konflikt mit China wie ein Damoklesschwert über der Aktie.
Wie wahrscheinlich ein Angriffskrieg durch China ist, weiß wohl nur Xi Jinping.

Hier finden Sie meine Gedanken zu dem Thema:
TSMC Taiwan Semiconductor: Eskalation

Um es möglichst kurz zusammenzufassen:
Eine Invasion einer Insel mit 23,5 Millionen Einwohnern ist alles andere als ein leichtes Unterfangen.
Trotz der erheblichen Truppenstärke Chinas, dürfte das Reich der Mitte nicht die notwendige Marine haben, um eine Invasion stemmen zu können.

Eine Million an Soldaten bringt schließlich recht wenig, wenn man sie nicht bis an die Front bringen kann. Und die Front beginnt an einer stark befestigten Küste einer Insel, die gleichzeitig auch noch einer der größten Hersteller von Schiff-Abwehr-Waffen ist.

Das ist natürlich kein Zufall, denn natürlich ist sich Taiwan der Gefahr durch China seit jeher bewusst.
Ob das Xi Jinping abschrecken wird, oder nicht, weiß nur er.

Der Kerngedanke ist aber dieser: Sollte China einen Angriffskrieg durchführen, wären die wirtschaftlichen Implikationen derartig weitreichend, dass es keine Rolle mehr spielt, ob Sie Aktien von Taiwan Semiconductor besitzen.

Denn ein Krieg würde unweigerlich auch eine wirtschaftliche Konfrontation und weitreichende Sanktionen nach sich ziehen.

Was mit der Weltwirtschaft geschieht, wenn es dazu kommt, kann man sich wohl ungefähr ausmalen.
Im Verhältnis dazu wären die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme ein wahres Zuckerschlecken.

Unglaublich

Am vergangenen Donnerstag hat Taiwan Semi die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Kurzzeitig legte die Aktie daraufhin zu, steht jetzt allerdings wieder da, wo sie auch zuvor schon stand.
Der allgemeine Marktdruck und das bärische Sentiment im Sektor scheinen einfach zu viel zu sein.

Dabei sind die Quartalszahlen geradezu atemberaubend gut. Es scheint schier unmöglich, doch TSMC konnte sich der Branchenschwäche vollkommen entziehen.

Der Umsatz konnte auf Jahressicht um 47,9% auf 613,1 Mrd. NTD gesteigert werden, was umgerechnet rund 19,2 Mrd. USD entspricht.
Das Ergebnis legte sogar um 79,8% auf 10,83 NTD zu. Das entspricht 1,70 USD je ADR-Aktie (US-Notierung von Taiwan Semi mit dem Tickersymbol TSM).

Ausblick und Bewertung

Was vielleicht aber noch wichtiger ist, ist der Umstand, dass TSMC auch in den kommenden Monaten keinerlei Abkühlung erwartet.

Für das vierte Quartal stellt man einen Umsatz von 19,9 – 20,7 Mrd. USD in Aussicht. Die operative Marge soll weiterhin bei um die 50% liegen.
Kann man diese Prognose erfüllen, dürfte TSMA im Schlussquartal abermals einen neuen Rekordgewinn einfahren.

In den ersten drei Quartalen hat man in Summe 4,65 USD je Aktie verdient. Gehen wir davon aus, dass man in Q4 so viel verdienen wird, wie in Q3, läge der Jahresgewinn 2022 bei 6,35 USD je Aktie.

Das wäre weniger als das Unternehmen derzeit in Aussicht stellt, aber immer noch deutlich mehr als die Konsensschätzungen der Prognostiker, die derzeit von 6,10 USD je Aktie ausgehen.

Welche Kennzahl man auch wählt, die forward P/E liegt derzeit bei etwa 10. Eine derartige Bewertung ergibt nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass Taiwan Semi aktuell Peak-Earnings erzielt, also ein zyklisches Hoch der Profitabilität.

Dieses Szenario kann natürlich nicht ausgeschlossen werden. Die bisherige Entwicklung zeigt allerdings, dass man sich dem negativen Branchentrend bisher in beeindruckender Weise entziehen kann.
Der Downturn scheint also mild auszufallen.

Daher war die P/E in den letzten fünf Jahren auch durchweg höher und lag durchschnittlich bei 22,4.

Chart vom 17.10.2022 – Kurs: 63,89 - Kürzel: TSM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 17.10.2022 – Kurs: 63,89 – Kürzel: TSM – Wochenkerzen

Taiwan Semi ist zum Ausgangspunkt der Rallye ab Juli 2020 nahe 60 USD zurückgekommen.
Auf diesem Niveau verläuft auch der mehrjährige Aufwärtstrend. Solange die Aktie nicht nachhaltig unter 60 USD fällt, besteht die Chance auf eine Kehrtwende oder Bodenbildung auf diesem Niveau.

Fällt TSM jedoch unter 60 USD, muss mit einer Ausdehnung des Crashs gerechnet werden. Die nächste Anlaufstelle dürfte dann die Unterstützungszone bei 50-53 USD sein.

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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Chipaktien gehörten in den letzten Monaten nicht gerade zu den beliebtesten Aktien und ehemalige Zugpferde wie Nvidia oder AMD sind mittlerweile in der Versenkung verschwunden. Dennoch gibt es einige Halbleiterwerte, die zuletzt mit überaus positiven Quartalsergebnissen aufhorchen ließen. Einer davon ist Taiwan Semiconductor.

Der Umsatz ist hier gegenüber dem Vorjahr um 36% gestiegen und die Analystenerwartungen wurden größtenteils erfüllt. Die Kurse der Taiwan Semiconductor Aktie konnten seit Mitte Juli deutlich an Wert zulegen. Danach folgte jedoch auch hier die Fortsetzung der Talfahrt. Nachdem der Boden bei rund 84 USD gebrochen wurde, gab es für die Bären kein Halten mehr. Seither geht es mit der Aktie in den Keller.

Expertenmeinung: Aber warum ist dann dieser Titel so interessant? Das Unternehmen ist die erste namhafte Chipaktie, zu der am kommenden Donnerstag Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal präsentiert werden. Und darauf blickt die gesamte Branche und vor allem auch Anleger.

Es wird sich zeigen, wie gut oder wie schlecht es um den Sektor steht und ob wir ein weiteres Quartal tiefer Abschläge erleben werden. Analysten gehen vorerst von einem Gewinn in der Höhe von 1.69 USD je Aktie und einen Umsatz in der Höhe von 19.91 Mrd. USD aus. Dies würde ein weiteres Wachstum von über 30% bedeuten. Mal sehen, ob die Zahlen genügen, um die Talfahrt zu stoppen.

Aussicht: BÄRISCH

Chart vom 07.10.2022 Kurs: 69.75 Kürzel: TSM | Online Broker LYNX
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Kommt es zu einem Krieg zwischen China und Taiwan oder nicht? Kann man ein Investment in Taiwan überhaupt wagen? Machen Sie sich nichts vor, Sie sind so oder so nicht sicher.

Manchmal kommt es zu einem perfekten Sturm, ist das bei Taiwan Semi auch der Fall?

Viel mehr negative Nachrichten, die das Sentiment drücken könnten, kann man sich jedenfalls nicht vorstellen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das gute Momente zum Einstieg sind. Wie sollte es auch anders sein?
Wenn die Stimmung am absoluten Tiefpunkt ist, kann die Realität nur besser werden.

China und ein möglicher Krieg

Ich möchte an dieser Stelle nicht diskutieren, ob China in Taiwan einmarschieren wird oder nicht.
Niemand kann sagen, wie wahrscheinlich das ist, abgesehen von Xi Jinping.

Die Tatsache, dass eine Invasion aus militärischer Sicht höchst herausfordernd wäre und unglaublichen Blutzoll fordern würde, mag uns vielleicht abschrecken, aber wer weiß, ob das die chinesische Regierung auch nur im Geringsten interessiert.

Dazu muss man sich einige Dinge vergegenwärtigen. Taiwan ist eine Insel und es ist eine ganze andere Hausnummer, ob man seine Truppen schlichtweg über die Grenze marschieren lässt oder auf dem Seeweg einen Angriff durchführt.

Man kann sich ungefähr ausmalen, welche Menge an Schiffen und Truppen notwendig sind, um eine schwer befestigte Insel mit rund 24 Millionen Einwohnern zu erobern und dann auch zu halten.

Einige Militärexperten ziehen hierbei Vergleiche zum D-Day im Zweiten Weltkrieg. Das sind die Dimensionen, über die wir sprechen.
Denn selbstverständlich ist sich Taiwan seit Jahrzehnten über die Bedrohung bewusst und hat daher eine erhebliche militärische Truppenstärke.

Entspannung

Wichtiger als das ist aber wahrscheinlich der Fakt, dass Taiwan über gigantische Mengen von Flugabwehr und Seezielflugkörper verfügt.
Taiwan ist einer der weltweit größten Hersteller von Schiff-Abwehr-Waffen.

Welche Schlagkraft derartige Waffen haben, haben wir im Ukraine-Krieg bereits erlebt. Eine Landung mit Schiffen ist heute ungleich schwerer als noch im zweiten Weltkrieg.
Die Möglichkeiten, die Taiwan heute hat, sollte man nicht unterschätzen.

Aber wie gesagt, keiner kann abschließend sagen, ob China nicht dennoch eine militärische Option erwägt.
Aus strategischer Sicht wäre jetzt vermutlich auch ein guter Zeitpunkt.

Der Westen in mit der Ukraine bereits ausreichend beschäftigt. Wenn dieser Krieg abkühlt und endet, wird es für China aus strategischer Sicht nicht einfacher.

Das gilt umso mehr, da seit 2020 eine nachhaltige Veränderung der globalen Lieferketten stattfindet. Viele Unternehmen setzen zunehmend darauf, die Produktion wieder in den Westen zu verlegen.

Vorerst scheinen die Chinesen aber von einer Eskalation abzusehen. Manöver wurden in der Vergangenheit oft als Vorwand genutzt, um dann plötzlich einen Krieg zu beginnen. Das Reich der Mitte scheint die Manöver aber vorerst zu beenden.

Offiziellen Verlautbarungen des chinesischen Militärs zufolge hat man verschiedene Aufgaben und Übungen in Taiwan abgeschlossen und die Manöver beendet. („Have completed various tasks and drills around Taiwan, military exercises finished“)

Sie sind ohnehin nicht sicher

Wie hoch man die Wahrscheinlichkeit einer Invasion ansetzt, kann jeder nur für sich selbst beantworten.
Die Realität ist aber die, dass man auch nicht sicher davor wäre, wenn man nicht in China oder Taiwan investiert.

Sollte es zu einem Konflikt kommen, wären die wirtschaftlichen Implikationen kaum abschätzbar. Denn dieser Krieg würde sicherlich nicht nur militärisch geführt.
Es dürfte sicher sein, dass das eine weltweite und schwerwiegende Krise auslösen würde.

Das bedeutet, dass nicht nur Taiwan Semi, sondern die Aktienmärkte insgesamt abstürzen würden.

Der perfekte Sturm

Kommen wir zurück zu dem Gedanken vom perfekten Sturm. Das Sentiment bei TSMC wird durch eine ganze Reihe von Faktoren gedrückt.
Darunter das Damoklesschwert Krieg, ein mögliches Delisting von chinesischen Aktien in den USA, obwohl TSMC hiervon in Wahrheit nicht betroffen wäre, allgemeine Konjunktursorgen und das vermeintlich bröckelnde Geschäft der Halbleiterindustrie.

Allerdings läuft es im Chip-Sektor vielleicht deutlich besser als die Mehrheit erwartet. Und womöglich ist die Branche auch nicht mehr so konjunkturanfällig wie früher.

In der Vergangenheit war die Nachfrage im Sektor vor allem durch Unternehmen getrieben, die sehr schnell und stark auf konjunkturelle Veränderungen reagieren.

Verbraucher verhalten sich allerdings anders, selbstverständlich wird in Krisenzeiten weniger konsumiert. Wer aber ein neues Smartphone möchte, kauft es sich auch während einer Rezession.
Für viele Menschen ist eine Rezession auch eine ziemlich theoretische Sache. Die Wirtschaft mag sich in der Rezession befinden, aber welche Auswirkungen hat das auf eine Person, die einfach jeden Tag zur Arbeit geht und nach wie vor dasselbe Gehalt bekommt?

So etwas gab es noch nie

Und wie sieht es aus, wenn trotz Rezession sogar Arbeitsplätze geschaffen werden, wie jüngst in den USA?
Wie sich die Wirtschaft weiterentwickeln wird, kann derzeit niemand sagen. Die Rahmenbedingungen sind historisch einmalig, es gibt keine vergleichbare Situation und jeder Vergleich sinkt.

Man sollte also vorsichtig sein, wenn jemand behauptet oder denkt, er wisse „ganz sicher“, was da kommen möge.

Börse ist wie Poker, heute noch mehr als sonst. Das Spiel beruht auf sogenannter unvollständiger Information, die Börse ebenfalls.
Daher muss man in Szenarien und Wahrscheinlichkeiten denken.

Eine Möglichkeit

Ein Szenario ist, dass es zu keinem militärischen Konflikt kommt und in diesem Szenario ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Taiwan Semi als gutes Investment herausstellen wird.

Die Gründe dafür, finden Sie in diesem Artikel:
TSMC Taiwan Semi trotzt der Branchenschwäche

Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass Taiwan Semi der unangefochtene Marktführer im Foundry-Geschäft ist.
Taiwan Semi gehört zu den wenigen Unternehmen, die Chips aus rohen Silizium-Wafern herstellen („Foundry“), die wiederum Vorprodukt und Basis für nahezu alle elektronischen Produkte sind.

Auf diese Chips kann niemand verzichten und TSMC ist mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 50% der absolute und unangefochtene Technologie- und Marktführer.

Ausblick und Bewertung

Wie in dem zuvor verlinkten Artikel ausgeführt, ist es bei TSMC bisher zu keinerlei Nachfrageschwäche gekommen.
Die Branche hat sich zwar abgekühlt, Wachstum findet aber nach wie vor statt und die Abkühlung wurde dadurch kompensiert, dass immer mehr Kunden von anderen Foundry-Anbietern zu Taiwan Semi wechseln.

Chart vom 08.08.2022 - Kurs: 85,21 Kürzel: TSM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 08.08.2022 – Kurs: 85,21 Kürzel: TSM – Wochenkerzen

Im zweiten Quartal wurden die Erwartungen durch die Bank übertroffen. Der Umsatz legte auf Jahressicht um 43% auf 534 Mrd. NT$ zu, das Nettoergebnis schoss um 76% auf 237 Mrd. NT$ in die Höhe.
Die Verhältnismäßigkeiten zeigen, wie hoch die Margen von TSMC sind.

Es wäre daher gut möglich, dass die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr erreicht werden können.
Derzeit wird erwartet, dass der Gewinn um 48% auf 6,18 USD je Aktie steigen wird.

Taiwan Semi kommt demnach auf eine forward P/E von 13,8. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 22,4.

Einer liegt also falsch, entweder die Bären, die die Aktie verkaufen, oder aber die Prognostiker.

Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Die Halbleiter-Branche stand zuletzt auf der Abschussliste. Im zweiten Halbjahr dürfte der Gewinn wohl erheblich zurückgehen. Aber trifft das auch auf TSMC zu?

Dunkle Wolken

Derzeit geht mal wieder die Angst um. Mit Sorgen um die Konjunktur haben wir es schon länger zu tun, das Thema zieht sich seit Monaten.
Die Chance für eine Rezession in Europa ist inzwischen erheblich. Sollte es zu anhaltenden Problemen bei der Gasversorgung kommen, ist sie quasi sicher.

Inzwischen haben diese Sorgen auch auf den Halbleiter-Sektor durchgeschlagen. Der Absatz von Smartphones, Computern & Co. dürfte in diesem Jahr schwächeln.

Das bedeutet für die Hersteller von Halbleitern sinkende Volumina und gleichzeitig sinkende Preise. Das Umfeld ist also sicherlich nicht optimal und es ist anzunehmen, dass die Gewinne der Branche in der zweiten Jahreshälfte spürbar sinken werden.

In Erwartung dieser Probleme sind die Kurse im Sektor bereits erheblich unter Druck gekommen.
Taiwan Semi (TSM oder TSMC) ist beispielsweise von 145 auf derzeit 83,67 USD abgesackt.

Man sollte sich immer wieder vergegenwärtigen, was das in Wirklichkeit bedeutet. Es bedeutet, dass der Markt kürzlich noch der Meinung war, dass TSMC in all den Jahren, die da noch kommen mögen, über 70% mehr an Gewinn und Cashflow erwirtschaften wird als man jetzt unterstellt.

Selbst nach all den Jahren erstaunt mich dieses Maß an Wankelmütigkeit immer wieder. Denn an dem Unternehmen selbst hat sich in der kurzen Zeit natürlich rein gar nichts verändert.

Es riecht nach Überreaktion

Bisher läuft es bei Taiwan Semi blendend. Die am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen kann man nicht anders interpretieren.

Der Umsatz legte auf Jahressicht von 372,2 auf 534,1 Mrd. TWD zu. Umgerechnet entspricht das rund 18,2 Mrd. USD.
Das operative Ergebnis hat sich von 145,7 auf 262,1 Mrd. TWD nahezu verdoppelt.

Das Nettoergebnis schoss von 134,4 auf 237,0 Mrd. TWD in die Höhe. Umgerechnet wurde ein Gewinn von rund 7,9 Mrd. USD erzielt.

Das entspricht in Bezug auf die US-Notierung von Taiwan Semi, mit dem Tickersymbol TSM, einem Gewinn von 1,55 USD je Aktie.

Von Schwäche keine Spur

Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen der Branche scheint man auch keinerlei nachlassenden Nachfrage zu spüren.
Taiwan Semi stellt für das dritte Quartal einen Umsatz zwischen 19,8 und 20,6 Mrd. USD in Aussicht.
Die operative Gewinnmarge dürfte bei 47-49% liegen und somit nur knapp unter dem Niveau aus dem gerade abgeschlossenen Quartal von 49,1%.

Der Grund dafür dürfte sein, dass Taiwan Semi zu den wenigen Unternehmen gehört, die Chips aus rohen Silizium-Wafern herstellen („Foundry“), die wiederum Vorprodukt und Basis für nahezu alle elektronischen Produkte sind.

Auf diese Chips kann niemand verzichten und TSMC ist mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 50% der absolute und unangefochtene Technologie- und Marktführer.

Bisher ist bei Taiwan Semi also keine Spur von Schwäche zu erkennen und selbst wenn es dazu kommen würde, es ändert an der langfristigen Perspektive nichts.
Die Verwendung von Chips aller Art wird zunehmen.

Der Umsatz der Branche dürfte sich von 2021 bis 2030 nahezu verdoppeln. Und gleichzeitig steigt der Marktanteil von TSMC immer weiter, da man den technologischen Vorsprung sukzessive ausbauen konnte und ausbaut.

Die Qualität bei Samsung ließ im 4nm -Bereich derart zu wünschen übrig, dass viele Kunden komplett zu TSM gewechselt sind.
Demnach werden Apple, Qualcomm und Nvidia zukünftig noch mehr oder sogar all ihre Komponenten von TSMC beziehen.

Ausblick und Bewertung

Dadurch scheint man die Flaute im Sektor abfedern zu können und gegen den Markttrend zu wachsen.

Es wäre also durchaus möglich, dass man die bisherigen Prognosen erfüllen kann. Demnach soll das Ergebnis in diesem Jahr um 48% auf 6,16 USD je Aktie steigen.

Da man im ersten Halbjahr 2,95 USD je Aktie verdient hat und für das dritte Quartal weiteres Wachstum erwartet, scheint das aus heutiger Sicht möglich.

Taiwan Semi käme demnach auf eine forward P/E von 13,5. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 22,4.
Vor der Hype-Phase von 2020 und 2021 lag die P/E durchschnittlich bei 15,6.

Chart vom 15.07.2022 - Kurs: 83,67 Kürzel: TSM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 15.07.2022 – Kurs: 83,67 Kürzel: TSM – Wochenkerzen