Bayer Aktie Prognose Bayer: Hochgekrempelte Ärmel & misstrauische Anleger

News: Aktuelle Analyse der Bayer Aktie

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Bayer lieferte am Dienstag das 2023er-Ergebnis und den Ausblick auf 2024 ab. Die Quittung war ein erneutes Jahres-Verlaufstief und damit zugleich der tiefste Stand seit 2005. Aber ein massiver Selloff der Anleger blieb aus … ist ein Worst Case-Szenario im Kurs jetzt drin?

Diese Formulierung des „Worst Case-Szenarios“ wird zwar immer wieder gerne verwendet, ist aber eigentlich Unsinn, denn dazu müsste man wissen, worüber man da dann reden würde. Wäre das ein weiteres Jahr mit gedrücktem Unternehmensgewinn? Oder mehrere? Oder womöglich gar eine Pleite und damit der tatsächlich schlimmste denkbare, wenngleich nicht realistische Fall? Da man das nicht weiß, kann man auch nie einfach unterstellen, dass die Anleger im Vorfeld bereits so massiv verkauft haben bzw. auf der Short-Seite agiert haben, dass es nur noch nach oben gehen könnte. Zumal: Gerade im Fall Bayer hat man ja in den letzten Monaten feststellen müssen: Schlimmer geht immer!

Bayer Aktie: Monatschart vom 05.03.2024, Kurs 25,96 Euro, Kürzel: BAYN | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Monatschart vom 05.03.2024, Kurs 25,96 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Das Damoklesschwert in Form der zahllosen anhängigen Klagen auf Schadenersatz wegen Gesundheitsschäden durch den Einsatz des Monsanto-Unkrautvernichters Roundup in den USA bleibt. Auf Jahre hinaus. Das ist ein Unsicherheitsfaktor in Milliardenhöhe, was man schon daran sieht, dass Bayer 6,3 Milliarden US-Dollar an Rückstellungen hierfür gebildet hat.

Und es bleiben auch die offenen Fragen, wann sich die Nachfrage- und mit ihr die Preissituation wieder aufhellt und mit welchen Produkten Bayer dann antreten kann.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Bayer Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Dass man bei Bayer willens ist, wieder durchzustarten, steht außer Zweifel, das zeigten auch die Aussagen bzw. bislang entschiedenen Maßnahmen, die in der Bilanzpressekonferenz kommuniziert wurden.

Wenngleich man von einer Aufspaltung des Konzerns in Teilbereiche vorerst absieht, was vielen Anlegern durchaus gefallen hätte, hat man doch so einiges vor. Das neue Organisationsmodell namens „Dynamic Shared Ownership“ soll Entscheidungen beschleunigen und Kosten sparen. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll eine starke Pipeline mit neuen Produkten im Pharmabereich aufgebaut werden. Und man will alles daransetzen, die „rechtlichen Risiken“ zu verringern, sprich das oben genannte Damoklesschwert entschärfen. Was die Anleger jedoch nicht wissen ist, ob das alles auch gelingt.

Für den Moment muss man sich mit den Fakten und der unmittelbaren Zukunft begnügen. Die deutlich gesenkten 2023er-Ziele wurden letztendlich erreicht. Und für 2024 sieht Bayer einen Umsatz auf oder leicht über Vorjahresniveau sowie einen erneuten Rückgang des bereinigten Ergebnisses pro Aktie von den 6,39 Euro, die 2023 erreicht wurden (gg. 2022 -19,5 Prozent) in die Region zwischen 5,10 und 5,50 Euro. Das dürfte sich durchaus in der Region bewegen, mit der die meisten Akteure gerechnet haben. Aber was am Dienstag viele hinderte, daraus abzuleiten, dass alles Negative bereits im Kurs drin ist und die Aktie damit Luft nach oben hat, ist eben dieses ungute Gefühl eines „schlimmer geht immer“, das bei Bayer so präsent ist.

Bayer Aktie: Tageschart vom 05.03.2024, Kurs 25,96 Euro, Kürzel: BAYN | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Tageschart vom 05.03.2024, Kurs 25,96 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Daher wäre man hier wohl gut beraten, nicht zu vertrauensvoll in das vermeintlich nicht mehr so scharfe Messer zu greifen sondern abzuwarten, ob es gelingt, mit einem Schlusskurs über der nächstgelegenen, wichtigen Widerstandszone zwischen 29,35 und 30,22 Euro auch einen Beleg dafür abzuliefern, dass die Aktie wieder imstande ist, Widerstände zu überwinden. Denn auch, wenn die Aktie am Dienstag eher „geordnet“ weiter fiel: Intakt ist der Abwärtstrend eben sehr wohl … und das auf allen Zeitebenen!

Quellen:
Bilanz-PK 2023, 05.03.2024: https://www.bayer.com/media/bayer-will-bis-2026-performance-steigern-und-strategische-flexibilitaet-zurueckgewinnen–angepasste-prognose-2023-erreicht/

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Vorherige Analysen der Bayer Aktie

Bayer streicht die Dividende radikal zusammen – und das für gleich drei Jahre. Auf den ersten Blick wirkte es, als würden die Anleger das sogar begrüßen, immerhin beendete die Aktie den Xetra-Handel ein Prozent im Plus. Aber das hat nichts zu sagen, denn …

… diese adhoc-Meldung über die drastische Dividendenkürzung für drei Jahre kam erst um 17:23 Uhr, also nur sieben Minuten vor dem regulären Handelsende. Da zuckte die Aktie kurz minimal nach unten, um dann ans Tageshoch zu laufen und dort zu schließen. Aber es könnte eben sehr gut sein, dass diejenigen, die da nur wenige Minuten vor der Schlussglocke zugegriffen hatten, von dieser Meldung noch gar nichts wussten.

Dass die wahre Reaktion auf diese Meldung erst heute im regulären Handel ausgefochten werden dürfte, deutet sich alleine dadurch an, dass die Bayer-Aktie im abendlichen, nachbörslichen Handel kräftig unter Druck kam. Da rutschte der Kurs sogar zeitweise unter 27,50 Euro … und damit nahe an das bisherige Jahres-Verlaufstief, das am 9.2. bei 27,40 Euro markiert wurde und das, wie der langfristige Chart auf Monatsbasis zeigt, den tiefsten Stand seit Herbst 2005 markiert.

Bayer Aktie: Monats-Chart vom 19.02.2024, Kurs 28,90 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Monatschart vom 19.02.2024, Kurs 28,90 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Aber wieso wird das heute überhaupt ein heißer Ritt bei der Bayer-Aktie? Wie könnte diese Meldung zu steigenden Kursen führen? Ist die Aktie nicht ohne Wenn und Aber dazu verurteilt, heute deutlich unter die Räder zu kommen?

Expertenmeinung: Grundsätzlich ist das natürlich eine herbe Maßnahme, die sehr deutlich macht, wie kritisch die Situation beim Pharma-Riesen ist. Man will für drei Jahre nur das sogenannte „gesetzliche Minimum“ auszahlen, das wären vier Prozent des Grundkapitals und für das Jahr 2011 konkret 0,11 Euro. Zum Vergleich: Für 2022 lag die Dividende bei 2,40 Euro. Das ist also für Investoren erheblich.

Das kann dazu führen, dass all diejenigen, die hier nur noch dabei sind, um die 2023er-Dividende noch mitzunehmen, die man bislang seitens der Analysten in der Region um 2,10 Euro verortet hatte, keinen Grund mehr sehen, bis zur Hauptversammlung dabei zu bleiben und gleich heute aussteigen. Aber im Prinzip könnte man das, wenn man es denn wollte, auch positiv sehen:

Bayer tut entschlossen, was es kann, um aus der Misere herauszukommen. Und da allen längst klar sein musste, wie problematisch die Lage ist, kann es sein, dass man weniger erschrocken reagiert und im Gegenteil Maßnahmen, um das Problem anzugehen, positiv wertet. Allerdings sollte man sich lieber nicht darauf verlassen, dass genug Anleger das heute so sehen und die Aktie steigt, statt ggf. sogar auf neue, mehrjährige Tiefs zu fallen, denn:

Ein entscheidendes Problem sind die von Zeitpunkt, Höhe und Dauer her unberechenbaren Schadenersatzzahlungen aus den Glyphosat-Prozessen. Und dieses unselige „Erbe“ aus der Übernahme der US-Firma Monsanto kann man eben nicht abschütteln. Und auch das ist den Anlegern klar, das ist ein mit entscheidender Grund, warum die Aktie überhaupt steht, wo sie steht … und spräche gegen eine „immerhin tun sie was“-Wertung der Dividendenkürzung.

Sollte Bayer heute dieses letzte Verlaufstief bei 27,40 Euro unterbieten, hätten die Bären wieder freie Bahn, wie der Chart auf Tagesbasis zeigt. Und da dann dagegen zu halten wäre angesichts dieses Chartbild – zumindest vorerst – extrem riskant.

Bayer Aktie: Tages-Chart vom 19.02.2024, Kurs 28,90 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Tageschart vom 19.02.2024, Kurs 28,90 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Hersteller von Arznei- und Gesundheitsprodukten kann sich auch weiterhin nicht aus den Fängen der Bären befreien. Seit mehr als einem Jahr geht es nun mit der Bayer-Aktie bereits fast ungebremst gen Süden und das Papier hat in diesem Zeitraum bereits mehr als die Hälfte seines Börsenwerts verloren.

Zuletzt wurde die psychologisch nicht unwichtige Marke bei 30 EUR nach unten durchbrochen, was erneut klare Verkaufssignale auslöste. Bereits der Bruch der Marke von 40 EUR hat eine heftige Talfahrt ausgelöst. Nach wie vor ist ein intakter und starker Abwärtstrend zu sehen.

Expertenmeinung: Um langfristig überhaupt noch irgendwelche Unterstützungen zu finden, müssen wir bis ins Jahr 2004 und 2005 zurückreisen. Hier hat die Aktie einen Ausbruch über die Ebene von rund 25 EUR initiiert. Aus aktueller Sicht ist es nicht auszuschließen, dass dies die nächste Zielmarke der Bären sein könnte.

Um der Aktie temporär aus der Misere zu helfen, müssten die Kurse die Marke bei 30 EUR wieder zurückerobern. Solange dies nicht passiert, sehe ich vorerst noch kein Licht am Ende des Tunnels, denn Trends halten nun mal länger, als dass sie gebrochen werden.

Aussicht: BÄRISCH

Bayer Aktie: Chart vom 14.02.2024, Kurs: 28.070 EUR Kürzel: BAYN | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Chart vom 14.02.2024, Kurs: 28.070 EUR Kürzel: BAYN | Quelle: TWS


Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Chemie- und Pharmakonzerns entwickelt sich langsam zu einem Fass ohne Boden. Nachdem die Bayer-Aktie zuletzt im November regelrecht abstürzte, entwickelte sich wenig später eine technische Gegenreaktion. Doch die Anleger verließ bei der Berührung der fallenden 50-Tage-Linie der Mut. Die Kurse drehten erneut nach Süden. Mittlerweile wurde das Korrekturtief von November 2023 gebrochen.

Immer wieder weise ich in meinen Webinaren bei LYNX darauf hin, dass Papiere, die sich unter einem stetig fallenden 50-Tage-Durchschnitt befinden, eher von Anlegern gemieden werden sollten, bis man vom Gegenteil überzeugt wird. Dies ist nach wie vor nicht der Fall.           

Expertenmeinung: Im längerfristigen Chartbild müssen wir bis ins Jahr 2011 zurückgehen, um einen möglichen Boden zu finden. Damals gingen die Kurse bis auf 23.889 EUR zurück, um im Anschluss eine Wende nach oben einzuleiten.

Es ist durchaus möglich, dass diese Ebene noch eine mögliche Zielmarke werden könnte. Vorerst sehe ich im Chart kein Licht am Ende des Tunnels. Technisch würde es erst bei Kursen über der Marke von 30 EUR wieder zu Kaufsignalen kommen. Dann wäre da noch die 50-Tage-Linie, welche weiterhin eine schier unüberwindbare Hürde darstellt. Erst wenn diese gebrochen werden würde, würde sich das Gesamtbild aufhellen.

Aussicht: BÄRISCH

Bayer Aktie: Chart vom 01.02.2024, Kurs: 28.45 EUR Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Chart vom 01.02.2024, Kurs: 28.45 EUR Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Bayer ist ein Riesenkonzern mit immensem Wert. Aber immer wieder kommen Meldungen, die die Chance auf wieder kräftig steigende Gewinne über den Haufen werfen. Das Dauerfeuer an Schadenersatz-Urteilen als „Erbe“ der Monsanto-Übernahme hält an – und die Käufer fern.

Und wieder ist es passiert: Ein Gericht in Philadelphia verurteilte den Bayer-Konzern erneut zu einer Schadenersatzzahlung an einen Kläger, der nach Ansicht der Geschworenen deswegen an Krebs erkrankt ist, weil er regelmäßig Kontakt mit dem glyphosathaltigen Unkrautvernichter „Roundup“ des US-Unternehmens Monsanto hatte. Und seit Bayer Monsanto übernommen hat, ist es eben Bayer, das hier zur Kasse gebeten wird.

Dabei macht die Summe des Schadenersatzes klar, wie stark diese Problematik jedwede Fortschritte in Sachen Wachstum torpediert: Bayer soll die in Bezug auf diese Thematik bisher höchste Schadenersatzsumme von 2,25 Milliarden US-Dollar bezahlen. Und es sind noch Tausende solcher Klagen anhängig. Mal gewinnt Bayer, mal nicht. In diesem Fall nicht … und ob die angekündigte Berufung Erfolg hat, ist zumindest offen.

Solche Urteile können noch viele Jahre immer wieder auftauchen und dem Pharmariesen die Bilanz verhageln. Und wenn die Anleger, so wie jetzt, regelmäßig daran erinnert werden, neigen sie logischerweise dazu, Bayer zu meiden und im Zweifel lieber in andere Pharma-Aktien zu investieren. Zumal das Unternehmen ja derzeit schon genug andere Sorgen hat:

Expertenmeinung: Gerade erst Mitte Januar teilte Bayer mit, dass man vorerst nicht vorhabe, den Konzern in zwei oder drei eigenständige Unternehmen aufzuspalten. Das war eine Überlegung, die seit einiger Zeit im Raum stand und bei so manchem Investor Hoffnung aufkommen ließ, denn eigenständige Bereiche werden vom Markt als „werthaltiger“ und effizienter als ein großes Konglomerat wahrgenommen. Man hätte dann auch so etwas wie eine „Bad Bank“, wenn man den Bereich „Crop Science“ ausgegliedert hätte und die Schadenersatzzahlungen von diesem Unternehmensteil übernommen worden wären.

Das ist jetzt also vorerst vom Tisch, die Nachfrageschwäche hingegen ist weiterhin voll präsent. Zwar steuert man mit einem neu vorgestellten Betriebsmodell gegen, das u.a. ein schlankeres Management und damit kürzere, schnellere Entscheidungswege zum Ziel hat. Aber wenn dann solche Schadenersatzurteile kommen, wirkt das wie eine Sisyphos-Arbeit.

Bayer Aktie: Tageschart vom 29.01.2024, Kurs 30,75 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Tageschart vom 29.01.2024, Kurs 30,75 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Es wundert nicht, dass die Marktteilnehmer das neue Urteil mit einem kräftigen Minus quittierten, den Tradern gehen Geduld und Hoffnung langsam aus. Aber zugleich schwindet eben auch die Chance der Aktie auf eine Bodenbildung. Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass Bayer am gestrigen Tagestief bereits sehr nahe am 2023er-Verlaufstief von 30,22 Euro notiert hatte. Sollte diese Marke fallen, hätte das nicht nur auf kurzfristiger Ebene Konsequenzen, wie wir im langfristigen Chartbild auf Monatsbasis sehen. Denn diese Linie um 30 Euro ist das untere Ende einer auf die Jahre 2006 bis 2011 zurückgehenden Supportzone, deren Bruch den Weg bis hinunter an das Tief des Jahres 2003 freigeben würde … und das lag bei nur 9,64 Euro!

Zwar wäre die Aktie dann mit Blick auf das operative Geschäft und den immensen Buchwert lächerlich unterbewertet. Aber wenn das bärische Lager wieder aktiver eingreift, kann dieses permanente Damoklesschwert in Form womöglich noch Jahre weiter gehender Schadenersatzurteile in Milliardennähe zu einem derart massiven Käuferstreik führen, dass die Bären die Aktie weit drücken können. Auch, wenn dieses 2023er-Tief bei 30,22 am Montag noch hielt: Die Bayer-Aktie ist durch diese Situation ein fallendes Messer!

Bayer Aktie: Monatschart vom 29.01.2024, Kurs 30,75 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Monatschart vom 29.01.2024, Kurs 30,75 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Quellenangaben: Schadenersatzurteil gegen Bayer, 29.01.2024: https://www.boersen-zeitung.de/unternehmen-branchen/erneute-klageschlappe-fuer-bayer

Die Bayer-Aktie beendete den Donnerstagshandel zwar mit einem Minus von 2,06 Prozent als schwächster DAX-Wert des Tages. Aber auch ein schwacher Tag kann ein Indiz für zunehmende Stärke sein … wenn das Minus, wie in diesem Fall, überraschend klein war.

Denn was da an Nachrichten auf den Tisch kam, hätte die im Dezember begonnene und insgesamt eher vorsichtige Erholung durchaus komplett ruinieren können. Dabei war es weniger die offizielle Meldung des Unternehmens, in der noch einmal klar gemacht wurde, dass jetzt ein neues Betriebsmodell namens „Dynamic Shared Ownership“ angegangen wird. Das soll im Zuge der Verschlankung der Strukturen einen bis Ende 2025 abzuschließenden Stellenabbau nach sich ziehen. Erstens wusste man seit der Vorlage der Ergebnisse zum dritten Quartal, dass das in Angriff genommen würde, zweitens ist die konkrete Zahl der wegfallenden Stellen auch jetzt noch nicht genannt worden und drittens sehen viele Anleger Entlassungen als bullisch an.

Bayer Aktie: Chart vom 18.01.2024, Kurs 32,52 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Chart vom 18.01.2024, Kurs 32,52 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Es war die zweite Information, die im Verlauf des Mittags kam, die die Aktie hätte deutlich unter Druck setzen können. Denn da kam vom Nachrichtensender „Bloomberg“ die Meldung, dass man aus „informierten Kreisen“ erfahren habe, dass die Aufspaltung des Unternehmens in zwei oder drei große Säulen vorerst vom Tisch sei. Und das ist nicht unbedingt das, worauf diejenigen, die seit Ende November bei der Aktie die Hand aufhielten, gewartet haben, denn:

Expertenmeinung: Eine Abspaltung der Bereiche Consumer Health, Crop Science oder sogar beiden vom klassischen Pharmageschäft hätte den Gesamtkonzern in den Augen der Investoren „wertiger“ gemacht. Einzelne, getrennt und damit tendenziell effektiver agierende Bereiche sind bei den Investoren beliebter als ein riesiges Konglomerat. Das soll jetzt also, zumindest vorerst, vom Tisch sein. Bayer selbst hatte im Zuge der Q3-Bilanz avisiert, hierüber bis zum März entscheiden zu wollen.

Das ist, sofern die Meldung zutrifft, grundsätzlich eine Enttäuschung, so betrachtet ist es beeindruckend, dass die Aktie eher moderat reagierte. Sie sehen im Chart, dass es gelang, den Kurs vom Tagestief zu lösen und dadurch die Ende November etablierte, flache Aufwärtstrendlinie zu halten. Das kann ein Indiz dafür sein, dass, wer hier momentan einsteigt, auch bereit ist, Gegenwind auszuhalten.

Aber Vorsicht ist da dennoch geboten. Denn der heute anstehende Abrechnungstermin an der Terminbörse könnte die Aktie womöglich gestützt haben, daher sollte man ein Auge auf das gestrige Tagestief bei 32,03 Euro haben. Sollte das auf Schlusskursbasis unterboten werden und die Aufwärtstrendlinie damit doch noch brechen, kann es leicht sein, dass die gestern ausgebliebene, größere Reaktion auf diese Enttäuschung nachgeholt wird, sobald die Terminbörse als Faktor in der kommenden Woche vom Tisch ist!

Quellenangaben:
„Bloomberg“-Meldung zum Thema Konzern-Aufspaltung, 18.01.2024:
https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-01-18/bayer-moves-away-from-breakup-despite-investor-pressure