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Wenn eine Aktie unter Druck steht, sinkt mit dem Kurs auch die Stimmung. Da wird dann gerne heißer gekocht, als später gegessen wird. So auch bei SMA Solar: Der Ausblick auf 2024 war zwar nicht grandios, aber besser als befürchtet – die Aktie bekam wieder Sand unter den Kiel.
Zweimal hatte SMA Solar, Hersteller von Solar-Wechselrichtern, im vergangenen Jahr seine Prognose angehoben. Und das, was das Unternehmen gestern für 2023 vorlegen konnte, war absolut herausragend. Der Umsatz war um fast 80 Prozent gestiegen, der Nettogewinn hatte sich mit 225,7 Millionen nach 55,8 Millionen im Vorjahr vervierfacht. Der überproportionale Anstieg des Gewinns in Relation zum Umsatz war die Konsequenz einer immens von 3,0 auf 14,2 Prozent gestiegenen Vorsteuer-Gewinnmarge. Besser hätte es gar nicht laufen können. Und doch fiel die Aktie seit Beginn des zweiten Halbjahres wie ein Stein.
Was nur im ersten Moment absurd wirkt. Denn den Anlegern war nicht zu wenig, was SMA Solar bis dahin an Wachstum zu bieten hatte, sie blickten nach vorne … und da sah man eben schwarz. Ein zunehmend kniffligeres Umfeld für die Solarbranche drückt auch auf Hersteller von Solar-Wechselrichtern wie SMA Solar. Und im Herbst war vom US-Konkurrenten SolarEdge zu hören, dass dessen Neuaufträge in Europa eingebrochen seien. Warum sollte es SMA Solar besser gehen, dachte man sich und verkaufte. Und nicht nur das:
Solche negativen Perspektiven locken natürlich auch die Short-Seller, die Bären an, die den Kurs zusätzlich drückten. Diese pessimistische Ausgangslage herrschte, als SMA Solar gestern neben dem Ergebnis für das Vorjahr den Ausblick auf 2024 vorlegte. Alleine die Kursveränderung der Aktie von 14,88 Prozent macht klar: Was da zu lesen war, sorgte für Erleichterung – außer im bärischen Lager.
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Expertenmeinung: SMA Solar lieferte in Bezug auf den Ausblick zwei Zahlen. Zum einen den Umsatz, hier plant man derzeit für 2024 mit einer Spanne von 1,95 bis 2,22 Milliarden Euro. Bislang lag der Schnitt der Experten-Prognosen bei 1,95 Milliarden, d.h. es ist tendenziell mehr drin als gedacht. Wichtiger ist indes, was angesichts des schwieriger werdenden Umfelds mit dem Gewinn passiert. Und da sieht SMA Solar momentan beim EBITDA, d.h. beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, eine Spanne zwischen 220 und 290 Millionen Euro. Was zwar weniger ist als die 2023 erreichten 311 Millionen, aber im Schnitt über dem bisherigen Analysen-Konsensus von gut 240 Millionen liegen würde. Die Trader erkannten:
Der Gegenwind wird zwar stärker, aber vermutlich deutlich weniger stürmisch, als man das noch unterstellte, als die Aktie zwischen Juli und November in Grund und Boden verkauft wurde. Damit ergibt sich jetzt die Chance, dass die Käufer wieder mutiger werden, die Short-Seller die Aktie ziehen lassen und damit eine Aufwärtswende gelingt. Was indes für den Moment nur ein „könnte“ ist, denn:
Wir sehen im Chart, dass das beeindruckende Plus des Donnerstags erst einmal nur dazu führte, dass ein erneuter Selloff ausblieb und der Kurs im Gegenzug zurück in die seit Herbst geltende, zuletzt leicht nach unten verlassene Handelsspanne zwischen 49 und 62 Euro zurücklief. Erst, wenn diese Range und darüber hinaus die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Widerstandszone 68 zu 70 Euro überwunden würden, wäre die Wende auch tatsächlich vollendet. Aber immerhin: Die Erleichterung darüber, dass der Ausblick deutlich weniger düster wurde als befürchtet, hat der Aktie diese Tür wieder aufgestoßen!
Quellenangaben: Vorläufiges Ergebnis 2023, 29.02.2024:
https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-gruppe-beendet-geschaeftsjahr-2023-sehr-erfolgreich-mit-starkem-vierten-quartal-im-segment-large-scale-project-solutions
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