Cancom Aktie Prognose Jetzt wird expandiert: Cancom übernimmt KBC

News: Aktuelle Analyse der Cancom Aktie

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Cancom meldet sich mit einem Paukenschlag zurück und übernimmt KBC. Die Österreicher erzielen einen Umsatz von 520 Mio. Euro. Guter Deal?

Wenn das klappt…

Nachdem Cancom das Großbritannien-Geschäft für 390 Millionen Euro an Telefonica veräußert hatte, schwamm der IT-Dienstleister geradezu in Geld.
Jetzt setzt man das Kapital ein und übernimmt für etwa 165 Mio. Euro den führenden ICT-Lösungsanbieter Österreichs.

K-Businesscom AG (KBC) hat im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 520 Mio. Euro erzielt, jedoch nur ein EBITDA von 28 Mio. Euro.
Die Margen sind also mager, man könnte auch sagen „ausbaufähig“.

Cancom dürfte mit der Übernahme gleich mehrere Ziele verfolgen. Man stärkt seine Marktposition in Österreich und der Schweiz, kauft sich 1.650 neue Mitarbeiter und den Kundenstamm von KBC ein und schafft Möglichkeiten zum Cross-Selling.

Cancom befindet sich selbst gerade in einer transformativen Phase und verlagert das Geschäft zunehmend in die Cloud.
Zuletzt erzielte der IT-Dienstleister bereits zwei Drittel des Gewinns in diesem Segment, obwohl weniger als ein Viertel des Umsatzes auf die Cloud entfällt.

In Zukunft wird man die Cloud-Services auch den Kunden von KBC anbieten können, was die Margen auch dort deutlich verbessern könnte.
Das dürfte zumindest der Plan sein.

Haar in der Suppe

Finanziert wird der Deal durch einen Kaufpreisanteil in bar von 58 Mio. € und einer Kapitalerhöhung von rund 3,5 Mio. neuen Aktien. Darüber hinaus löst man 37 Mio. Euro an Schulden von KBC ab.
In Summe liegt der Kaufpreis demnach bei etwa 165 Mio. Euro, also bei etwas weniger als dem Sechsfachen des EBITDA von KBC.

Der Kaufpreis ist attraktiv, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass durch die Cloud-Produkte von Cancom nennenswerte Margensteigerungen möglich sein sollten.

Darüber hinaus bleibt die Führungsriege von KBC wohl an Bord. Der bisherige Vorstand der K-Businesscom AG, Jochen Borenich, wird nach dem Abschluss der Transaktion Chief Sales Officer bei Cancom.
Der bisherige Vorstandsvorsitzende KBC, Dr. Franz Semmernegg, bleibt auf seinem Posten.

An dem Deal gibt es wenig zu mäkeln. Der Preis stimmt und ergibt strategisch Sinn. Der einzige Störfaktor ist die Kapitalerhöhung, denn eigentlich hätte man sich den Zukauf auch ohne sie leisten können.
Cancom hatte erst kürzlich im Zuge einer Kapitalherabsetzung etwa 3,2 Millionen Aktien eingezogen. Jetzt gibt man wieder 3,5 Millionen aus.

Cancom Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 30,24 - Kürzel: COK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Cancom Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 30,24 – Kürzel: COK | Quelle: TWS

Eine nennenswerte Kursreaktion ist bisher ausgeblieben und das ist tendenziell eine gute Nachricht.
Die meisten Aktien der Käuferseite geben nach der Bekanntgabe einer Übernahme nach.

Dementsprechend bleibt sowohl die fundamentale als auch die charttechnische Einschätzung erhalten (Cancom: Wo würde ich zuschlagen?).

Aus technischer Sicht zeichnen sich Bodenbildungstendenzen ab, antizyklische Investoren könnten daher über einen schrittweisen Einstieg nachdenken.
Die nächsten relevanten Unterstützungen liegen bei 27,75 sowie 24 und 20-21 Euro.

Prozyklische Signale würden sich hingegen über 31,30 Euro ergeben. Gelingt ein Anstieg über 35 Euro, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.

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Vorherige Analysen der Cancom Aktie

Cancom ist ein herstellerunabhängiges IT-Systemhaus mit einem breiten Produkt- und Dienstleistungsspektrum im Bereich IT-Infrastruktur und Professional Services.

Das Geschäft findet immer mehr in der Cloud statt. Das könnte die Profitabilität perspektivisch deutlich steigern.
Inzwischen erzielt Cancom rund zwei Drittel des Gewinns in diesem Bereich, obwohl weniger als ein Viertel des Konzernumsatzes auf die Cloud entfällt. Umso besser, dass das Segment schnell wächst.

Wandel.

Zielgruppe des IT-Dienstleisters sind große und mittelständische Unternehmen. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot erstreckt sich über das gesamte Spektrum von Beratung, Erstellung von IT-Konzepten, über die Beschaffung bis hin zur Integration und dem Betrieb der Systeme.

Als Partner von HP, Microsoft, IBM, SAP, Symantec, Citrix, Apple und Adobe verfügt Cancom über Kernkompetenzen in richtungsweisenden IT-Zukunftsthemen wie etwa Cloud Computing.

In der IT-Branche kommt es ständig zu Innovationen und Verbesserungen, eine Produkt-Generation folgt auf die nächste. Das macht Cancom zu einem Profiteur des niemals endenden Wandels, denn egal, ob die Kunden immer technologisch an der Spitze bleiben möchten oder aufholen müssen, es gibt immer etwas zu tun.

Nachfrage besteht also immer und wenn sie zeitweise sinkt, führt das im Anschluss zu Nachholeffekten.
Unternehmen können die eigene IT nicht ewig vernachlässigen.

Das hat dazu geführt, dass Cancom den Umsatz in der Vergangenheit stetig steigern konnte.
Vor anderthalb Jahren veräußerte man dann das Geschäft in Großbritannien und Irland an Telefonica. Die Spanier ließen sich den Zukauf 400 Mio. Euro kosten.

Dadurch sind die Zahlen nicht mehr wirklich vergleichbar, was die Sache nur noch komplizierter macht.
Cancom nutzte den Verkaufserlös, der rund einem Drittel des aktuellen Börsenwerts entspricht, um eine Kapitalherabsetzung von 38,55 auf 35,37 Mio. Euro durchzuführen. Man hat also die Zahl der Aktien reduziert.

Ausblick und Bewertung

Ob man weitere Buybacks durchführen wird, ist derzeit noch nicht klar. Leisten könnte man es sich jedenfalls, denn zuletzt hatte Cancom noch 393,2 Mio. Euro an Barmitteln in Reserve.
Theoretisch würde das ausreichen, um mehr als ein Drittel aller ausstehenden Aktien einzuziehen.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, wird im laufenden Geschäftsjahr ein Gewinn von 1,45 Euro je Aktie erzielt werden.
Dass das möglich sein könnte, darauf deutet das Schlussquartal 2022 hin. Denn trotz des Verkaufs des UK-Geschäfts wurde ein neuer Umsatzrekord erzielt.

Cancom kommt demnach auf ein KGVe 20,9. Doch darin sind die enormen Barmittelbestände noch nicht berücksichtigt.
Lässt man sie in die Rechnung mit einfließen, ergibt sich ein KGVe von 13,6. Cancom ist also keineswegs hoch bewertet und das, obwohl man sich aufgrund des hohen Auftragsbestands für 2023 optimistisch zeigt.

Cancom stellt einen Umsatz von 1,32 – 1,39 Mrd. Euro sowie ein EBITDA von 114 – 124 Euro in Aussicht. Im letzten Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 1,29 Mrd. Euro und das EBITDA bei 105 Mio. Euro.
Gleichzeitig hat man ein Effizienz- und Profitabilitätsprogramm gestartet. Der Abverkauf der letzten Monate scheint daher übertrieben zu sein.

Cancom Aktie: Chart vom 03.04.2023, Kurs: 30,28 - Kürzel: COK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Cancom Aktie: Chart vom 03.04.2023, Kurs: 30,28 – Kürzel: COK | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht zeichnen sich Bodenbildungstendenzen ab, antizyklische Investoren könnten daher über einen schrittweisen Einstieg nachdenken.
Die nächsten relevanten Unterstützungen liegen bei 27,75 sowie 24 und 20-21 Euro.

Prozyklische Signale würden sich hingegen über 31,30 Euro ergeben. Gelingt ein Anstieg über 35 Euro, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.