Expedia hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Transformation hingelegt. Trotz massiver Kursteigerungen könnte die Aktie ein Schnäppchen sein.
Noch immer spottbillig?
Expedia gehört zu den erstaunlichsten Geschichten der letzten Jahre. Seitdem die Aktie 2022 abgestürzt ist, habe ich mich zigmal positiv zur Aktie geäußert, und wer die Volatilität ausgehalten hat, ist damit sehr gut gefahren.
Je nach Einstiegszeitpunkt liegt die annualisierte Rendite in dieser Zeit bei 20 – 35 %.
Das Erstaunliche ist aber weder die Vola noch die hohe Rendite, sondern dass die Bewertung heute noch genauso niedrig ist wie zu Beginn der Rallye.
Bevor die Aktie im November 2023 in die Höhe schoss, pendelte die P/E im Jahresverlauf zwischen 11 und 14. Aktuell liegt die blended P/E bei 12,5.
Trotz mehrerer aufeinanderfolgender Jahre mit erheblichen Gewinnsprüngen, hat keine Neubewertung stattgefunden.
Der Kurs steigt lediglich durch den unweigerlichen Aufwärtsdruck, den das steigende Ergebnis je Aktie auslöst. Das Sentiment scheint jedoch genauso miserabel zu sein wie 2022. Das sieht man in dieser Art und Weise selten.
Für langfristige Investoren ist das allerdings eine erfreuliche Sache. Man erhält immer wieder die Möglichkeit, eine ohnehin gut laufende Position aufzustocken – und das zu einem, aus meiner Sicht, attraktiven Preis.
Ich verstehe natürlich die Sorgen, die das aktuelle Umfeld auslöst. Es ist eine Mischung aus Unsicherheit, allgemeinen Konjunktursorgen und Nachrichten, wonach Kanadier die USA im großen Stil boykottieren und so weiter.
Zu pessimistisch?
Das ist aber vor allem für die dortigen Hotels und die Tourismusindustrie ein Problem und nicht für Expedia.
Für ein Reiseportal ist es schließlich unbedeutend, ob die Kanadier in den USA oder in Buxtehude Urlaub machen. Die negativen Auswirkungen auf das Geschäft von Expedia könnten daher geringer sein als viele annehmen.
Darüber hinaus sind die Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr in den letzten Wochen deutlich gesunken. Eine nachlassende Dynamik dürfte daher bis zu einem gewissen Maß eingepreist sein.
Hinzu kommt, dass die Prognostiker bei Expedia systematisch zu pessimistisch sind. Inzwischen hat das Unternehmen die Erwartungen siebenmal in Folge übertroffen, teilweise erheblich.
Das zeigt das letzte Quartal exemplarisch. Der Gewinn lag in Q4 mit 2,39 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 2,08 USD. Expedia konnte das Ergebnis auf Jahressicht mehr als verdoppeln.
Im gesamten Geschäftsjahr 2024 konnte das Ergebnis um 25 % auf 12,11 USD je Aktie gesteigert werden.
Diese Neuigkeiten führten zu einem Kurssprung, der die Aktie in die Nähe des bisherigen Allzeithochs katapultierte. Da Expedia inzwischen doppelt so viel verdient wie 2019, war das gut begründet.
Die Aktie wurde zuletzt trotzdem wieder abverkauft. Aktuell kommt Expedia auf eine forward P/E von 11,2.
In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei über 23, obwohl die Wachstumsraten in dieser Zeit wesentlich niedriger waren.
Daher ist es folgerichtig, dass Expedia im großen Stil eigene Aktien zurückkauft. Im vergangenen Jahr hat man 1,6 Mrd. USD für Buybacks aufgewendet, womit man einen echten Mehrwert für die Anleger geschaffen hat.
Da man 5,5 Mrd. USD an Barmitteln besitzt, kann man es sich auch problemlos leisten. Die Barmittel entsprechen derzeit mehr als einem Viertel des Börsenwerts.

Mit dem Ausbruch über 155 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 166, 174 und 180 USD ausgelöst. Darüber wäre der Weg in Richtung 190 und 200 – 205 USD frei.
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