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Airbnb hat wieder erstaunlich gute Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen entwickelt sich zu einer Cash-Maschine.
Langsam wird es offensichtlich
Airbnb ist der Betreiber des gleichnamigen Online-Portals zur Buchung und Vermietung von Ferienwohnungen.
Auf der Plattform bieten mehr als 4 Millionen Gastgeber 6,6 Millionen Unterkünfte zur Vermietung an. Airbnb verdient sein Geld damit, sowohl von den Anbietern als auch von den Endkunden eine Provision einzubehalten. Dafür übernimmt man die Vermittlung und stellt beispielsweise auch Versicherungsleistungen bereit, um mögliche Schäden in den vermieteten Unterkünften aufzufangen.
Dass sich der Tourismus-Sektor dynamisch erholt, dürfte den wenigsten entgangen sein.
In welchem Tempo und Umfang das allerdings bei Airbnb stattfindet, scheint an der Börse bis vor kurzem noch nicht wirklich angekommen zu sein.
Der Vermittler von Ferienwohnungen hat in den letzten Quartalen durchweg die Prognosen übertroffen, hat die Geschäftszahlen von 2019 längst übertroffen und verdient inzwischen richtig Geld.
Wir hatten bereits vor einiger Zeit auf diese Diskrepanz hingewiesen:
Airbnb: Umsatz und Gewinnsprung. Aktie -5%
Wieder sehr stark
Seitdem ist der Kurs von 102,90 auf 132,00 USD gestiegen und der positive Trend bei der Geschäftsentwicklung hat sich fortgesetzt.
Am Dienstag hat das Unternehmen nachbörslich Zahlen zum vierten Quartal 2022 vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 0,48 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,28 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,90 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,88 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 24%, das Nettoergebnis hat sich von 55 auf 319 Mio. USD mehr als verfünffacht und der freie Cashflow lag bei 455 Mio. USD.
Noch aufschlussreicher ist der Vergleich zu 2019. Der Umsatz im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr lag mit 8,40 Mrd. USD 75% über dem damaligen Niveau und das Nettoergebnis konnte von -674 Mio. auf +1,9 Mrd. USD gesteigert werden.
Das zeigt auch, wie profitabel das Geschäft inzwischen ist. Die operative Marge lag zuletzt bei 22%, die FCF-Marge sogar bei 41%.
Ausblick und Bewertung
Bei Airbnb handelt es sich also nicht mehr um einen unprofitablen Wachstumswert. Der Konzern verdient inzwischen Milliarden und hat keinen externen Kapitalbedarf mehr.
Das zeigt sich auch an der Entwicklung der ausstehenden Aktien, inzwischen hat man bereits mit dem Rückkauf begonnen und überkompensiert dadurch die Vergabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter („Stock Based Compensations, SBC“).
Mittlerweile kann man sich das problemlos leisten, aktuell hat Airbnb 9,6 Mrd. USD an Barmitteln.
Für das erste Quartal 2023 stellt man einen Umsatz von 1,75 – 1,82 Mrd. USD in Aussicht, was auf Jahressicht einem Wachstum von 18-23% entsprechen würde.
Die Margen sollen jedoch leicht sinken.
Aufgrund der Saisonalität des Geschäfts, spielt das erste Quartal aber ohnehin eine untergeordnete Rolle.
Prognosen pulverisiert
Es ist relativ schwer an dieser Stelle mit einer forward P/E oder P/FCF zu arbeiten, da jegliche bisherige Prognosen nach der Veröffentlichung der neuen Geschäftszahlen hinfällig sind.
Airbnb hat sowohl beim Gewinn als auch beim FCF je Aktie die Konsensschätzungen für 2022 übertroffen und bereits die erwarteten Ziele für 2023 erreicht.
Man darf also gespannt sein, wohin sich die Prognosen jetzt bewegen werden. Bezogen auf das Geschäftsjahr 2022 kommt Airbnb jedenfalls auf eine P/E von 47,3 und einen P/FCF von 24,5.
In Anbetracht des gut skalierbaren Geschäftsmodells, der starken Marktmacht, dem anhaltend hohen Wachstum und der Möglichkeit zu weiteren Profitabilitätssteigerungen erscheint das attraktiv zu sein.

Airbnb notiert vorbörslich bei 132 USD. Kann der Kurssprung im regulären Handel bestätigt werden, würde es zu einem prozyklischen Kaufsignal kommen. Aus technischer Sicht würde das den Weg in Richtung 140 und 150 USD freimachen.
Fällt die Aktie jedoch wieder unter 130 oder sogar 125 USD, hätten die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Im diesem Szenario müsste ein Rücksetzer in Richtung 120 oder sogar 110 USD eingeplant werden.
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