Jenoptik Aktie Prognose Jenoptik: 30 Prozent in wenigen Wochen … was geht da noch?

News: Aktuelle Analyse der Jenoptik Aktie

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So sehr der Spruch „Totgesagte leben länger“ auch eine Plattitüde ist, beim Blick auf den Chart der Jenoptik-Aktie kommt er einem trotzdem unwillkürlich in den Sinn. Bis Ende Oktober ging es haltlos abwärts, jetzt saust der Kurs rasant immer höher. Aber wie weit kann das gehen?

Viel hätte nicht mehr gefehlt, dann hätte es hier „zurück auf Los“ geheißen und die Jenoptik-Aktie wäre am 2022er-Jahrestief bei 18,44 Euro gelandet. Basis des Abstiegs war die Vollendung eines großen Doppeltopps, das sich zwischen Februar und Juli ausgebildet hatte und im August dann vollendet wurde. Es war zugleich das Ende der Hoffnung, dass sich die Lage im Bereich der Jenoptik-Domäne Optoelektronik besser darstellen würde als in anderen Branchen. Man erkannte: Nein, auch hier zeigt sich eine problematische Gesamtsituation, die hartnäckiger daherkommt als zuvor gedacht.

Was die Aktie Ende Oktober auf einmal wiederbelebte, war zunächst nur eine Analystenempfehlung: Die Analysten bei Stifel hatten der Aktie ein Kursziel von 30 Euro zugebilligt und sie mit „Kaufen“ eingestuft. So etwas ist zwar als alleiniges Standbein eine wacklige Sache, aber am 9. November kam dann die Bilanz des dritten Quartals, die gut genug war, um die Aufwärtswende zu stabilisieren.

Wichtig war da vor allem der Blick nach vorne. Der Umsatz hatte im Sommerquartal ebenso wie der operative Gewinn über dem Vorjahreszeitraum gelegen, verfehlte aber die Prognosen leicht. Das also war kein Kaufargument, aber zwei andere Zahlen sehr wohl. Zum einen lag die operative Gewinnmarge mit 19,5 nach 19,2 Prozent höher als im Vorjahr, zugleich hob Jenoptik das Margenziel für das Gesamtjahr von zuvor 19,0 bis 19,5 auf jetzt 19,5 Prozent an. Zum anderen stieg der Auftragseingang unerwartet. Die Experten hatten im Schnitt einen leichten Rückgang von 275,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 271,5 Millionen erwartet, es wurden aber 288,4 Millionen. Ein Lichtblick. Allerdings kam es trotzdem nach der initialen Rallye Ende Oktober/Anfang November kaum noch zu Raumgewinn im Kurs – bis zum Freitag.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Jenoptik Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Mit +5,57 Prozent beendete die Aktie den Freitag als Spitzenreiter im MDAX ebenso wie im TecDAX. Auslöser des erneuten Kaufimpulses war die Anpassung der mittelfristigen Ziele im Rahmen der sogenannten „Agenda 2025“. Jenoptik sieht im übernächsten Jahr weiterhin einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro, aber die Gewinnmargen-Prognose wurde von bislang 20 auf jetzt 21 bis 22 Prozent angehoben. Dass das in dem derzeit noch schwierigen Umfeld passierte, deuteten die Akteure als Signal der Stärke. Aber trotzdem stellt sich die Frage: Was ist jetzt, da man die Bilanz und die Anpassung der mittelfristigen Ziele im Kurs eingearbeitet hat, noch drin?

Jenoptik Aktie: Chart vom 01.12.2023, Kurs 26,14 Euro, Kürzel: JEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jenoptik Aktie: Chart vom 01.12.2023, Kurs 26,14 Euro, Kürzel: JEN | Quelle: TWS

Die Frage ist schon deswegen berechtigt, weil die Aktie auf eine äußerst massive Widerstandszone zusteuert, die aus der Nackenlinien-Zone des großen Doppeltopps besteht und durch die innerhalb dieser Zone laufende 200-Tage-Linie noch verstärkt wird. Dieser Bereich wartet zwischen 27,72 und 28,30 Euro. Aber auch, wenn es da mit Blick auf die große Distanz, welche die Aktie in wenigen Wochen zurückgelegt hat, enger werden könnte, weil da dann Gewinnmitnahmen locken würden:

Gut zwei Drittel der Analysten sehen die Jenoptik-Aktie derzeit als kaufenswert an. Und das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt momentan bei 36,31 Euro. Im Bereich des jetzt nahenden Widerstands ein paar Gewinne mitzunehmen und den Stoppkurs ggf. etwas enger zu ziehen, wäre daher zwar zu überlegen. Ganz auszustiegen oder gar auf die Short-Seite zu setzen aber aus aktueller Sicht nicht, denn die Aktie muss nicht, aber sie könnte mit dem Rückenwind bullischer Analysten auch die Widerstandszone 27,72 zu 28,30 Euro überwinden.

Quellenangaben:
Mittelfristige Ziele angehoben, 01.12.2023; https://www.jenoptik.de/news/pressemitteilungen/2023/12/01/cmd-agenda-2025-update
Bilanz des 3. Quartals, 9.11.2023; https://www.jenoptik.de/news/pressemitteilungen/2023/11/09/ergebnisse-q3-und-neun-monate-2023
Analysten-Kursziele; https://www.jenoptik.de/investoren/aktie

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Vorherige Analysen der Jenoptik Aktie

Die Kursentwicklung von Jenoptik gleicht einer Achterbahnfahrt und ausgedehnte Rallyes und Crashs wechseln sich ab.
Kann man jetzt wieder unten einsammeln?

Wir versuchen heute, etwas Licht ins Dunkle zu bringen und einige wichtige Fragen zu klären. Ist Jenoptik ein aussichtsreiches Investment? Ist die Aktie attraktiv bewertet? Oder sollte man einfach mal wieder auf der Unterseite einsteigen und auf die nächste Rallye warten?

Jenoptik hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von optischen und photonischen Technologien spezialisiert und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen in verschiedenen Branchen an.

Zu den Produkten des Unternehmens gehören unter anderem optische Komponenten und Systeme, Mikroskope, Kamerasysteme, Lasersysteme, optische Messtechnik und optische Materialbearbeitungssysteme.

Ist Jenoptik ein aussichtsreiches Investment?

Das wird maßgeblich davon abhängig sein, ob das Unternehmen perspektivisch Umsatz und Gewinn steigern kann. Denn am Ende folgen die Kurse langfristig immer den Fundamentaldaten.

„I know of no way of judging the future but by the past.“ – Patrick Henry

Schaut man sich die bisherige Entwicklung an, findet man Licht und Schatten. In Summe konnte man den Umsatz binnen zehn Jahren von 600 auf 981 Mio. Euro steigern.
Der Gewinn kletterte jedoch nur von 0,82 auf 0,96 Euro je Aktie. Das Rekordergebnis wurde 2018 erzielt, anschließend ging es zwei Jahre abwärts, 2021 konnte man die alten Höchststände fast wieder erreichen, doch 2022 sank das Ergebnis wieder.

Der Trackrecord ist also bestenfalls mittelprächtig. Das bedeutet nicht, dass die Entwicklung in Zukunft ähnlich aussehen wird, doch in den meisten Fällen geht es tendenziell so weiter.

Es sei denn, es gelingt ein Durchbruch, der die Lage nachhaltig verändert, beispielsweise ein neues Produkt oder ein neuer Wachstumsmarkt.

Um die Wahrscheinlichkeit solcher Veränderungen abzuschätzen, schaue ich mir gerne alte Ankündigungen von Unternehmen an, oder auch die Titel von alten Analysen zu Aktien.

Ist die Aktie attraktiv bewertet?

Bei Jenoptik lässt sich hier mehr als genug finden. Demnach profitiere Jenoptik vom Chipboom, dem Metaverse, Augmented Reality und so weiter. Die Artikel stammen allerdings nicht von heute, sondern aus den Jahren 2021 und 2022.

Es ist also genug Zeit vergangen, um ein Resümee zu ziehen. Wie wir gesehen haben, schlagen sich all die weltverändernden neuen Wachstumstreiber nicht in den Zahlen nieder.

Dementsprechend sollte man skeptisch sein, wenn die Prognosen für die Zukunft exorbitant besser sind als das, was man bisher erreicht hat.
Unternehmen und ihr Platz innerhalb einer Industrie verändern sich meist nur langsam.

Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum Anleger dem Braten aktuell nicht trauen. Den Konsensschätzungen zufolge wird Jenoptik in diesem Jahr ein Rekordergebnis von 1,62 Euro je Aktie einfachen.
In den beiden Folgejahren soll der Gewinn jeweils im zweistelligen Prozentbereich steigen.

Sollten diese Prognosen richtig sein, ist die Frage beantwortet: Jenoptik wäre günstig bewertet.

Unten einsammeln…

Sollte sich das Geschäft so gut entwickeln, wie erwartet, könnte man damit ein KGV von 20 oder etwas mehr rechtfertigen.
Das würde auf Sicht von zwei Jahren einem Kursziel von 41,60 Euro entsprechen.

Der bisherige Trackrecord spricht dafür, dass die Erwartungen zu hoch sind. Doch vielleicht erleben wir ja noch eine positive Überraschung, wenn wir die aktuellen Geschäftszahlen beleuchten.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 13 % auf 505 Mio. Euro gesteigert werden.
Das Ergebnis kletterte sogar um 37 % auf 0,56 Euro je Aktie.

Das ist eine erfreuliche Entwicklung, allerdings müsste man im zweiten Halbjahr fast doppelt so viel verdienen wie im ersten Halbjahr, um die Gewinnerwartungen von 1,62 Euro je Aktie zu erreichen.

… und auf die nächste Rallye warten?

Das ist zwar theoretisch möglich, denn der Auftragsbestand von 767 Mio. Euro gibt es her, dass man vorerst nahe Vollauslastung arbeiten kann.
Beim Auftragseingang zeichnen sich jedoch erste Warnsignale ab, denn der war im ersten Quartal bereits um 8,8 % rückläufig und im zweiten sogar um 11,5 %.

Ob der Markt nicht zu hohe Erwartungen hat, wird sich also erst noch zeigen müssen. Kommt Jenoptik aber halbwegs an die Schätzungen heran und verbessert sich der Auftragseingang, könnte das die nächste Rallye einleiten.

In Summe ist das Chance-Risiko-Verhältnis von Jenoptik auf Sicht von 1-2 Jahren gar nicht schlecht, jedoch war ich vor der intensiven Recherche bullischer als danach.

Jenoptik Aktie: Chart vom 25.09.2023, Kurs: 144 - Kürzel: JEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jenoptik Aktie: Chart vom 25.09.2023, Kurs: 144 – Kürzel: JEN | Quelle: TWS

Mit Unterschreiten der Unterstützung bei 25 Euro wurde ein Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 23,80 sowie 22,50 Euro ausgelöst.
Darunter könnte der Support bei 20,00 Euro angesteuert werden.

Der Bereich zwischen 20,00 und 22,50 Euro ist die zentrale Unterstützungszone der letzten Jahre und immer wieder der Ausgangspunkt für größere Aufwärtsbewegungen.
Es ist wahrscheinlich, dass in diesem Bereich vermehrtes Kaufinteresse aufkommen wird – unter anderem von Tradern, die auf die nächste Rallye spekulieren.