Johnson & Johnson ist einer der weltweit führenden Pharmazie- und Konsumgüterherstellern.
Krisensicher?
Zuletzt hatte ich mich im November vergangenen Jahres positiv zu Johnson & Johnson geäußert:
Johnson & Johnson: Da sind kurzfristig 10% drin
Nach der Analyse zeigte sich die Aktie von der freundlichen Seite. Ohne den geringsten Rücksetzer ging es bis zum Kursziel und darüber hinaus.
Das ist erfreulich, die wahre Qualität zeigen Unternehmen wie JNJ aber erst in Krisen. Bei den Branchen, in denen der Konzern tätig ist und der enormen Markenmacht, was kann da schon schief gehen?
Wir werden es sehen…
Prognose erhöht
Am Vortag hat der Pharmagigant Zahlen vorgelegt. Der Gewinn lag mit 1,67 je Aktie über den Erwartungen von 1,50 USD. Der Umsatz übertraf mit 18,3 Mrd. die Analystenschätzungen von 17,6 Mrd. USD ebenfalls.
Darüber hinaus hat man die Prognose leicht angehoben. Johnson & Johnson erwartet nun einen Gewinn von 7,85 USD je Aktie und einen Umsatz von 80,7 Mrd. USD.
Quartalszahlen in dieser Art und Weise können wir in den kommenden Monaten am laufenden Band erwarten. Ist das nicht erfreulich? Die Erwartungen wurden schließlich übertroffen.
Dass Umsatz und Gewinn aber in Wirklichkeit gesunken sind, scheint niemanden zu interessieren.
Das Problem
Das eigentliche Problem daran ist die äußerst kurzfristige Denkweise der meisten Börsenteilnehmer, sie sehen das große Bild nicht.
Man schaut sich nur an, ob die Zahlen über oder unter den Erwartungen lagen.
Doch wie sinnvoll ist das? Nehmen wir ein Beispiel: Bei Aktie XY wurde ein Gewinnsprung um 50% erwartet. Am Ende lag das Plus „nur“ bei 40%.
Mitunter werden Aktien nach solchen Ergebnissen abverkauft, dabei läuft das Geschäft blendend.
Nehmen wir hingegen Johnson & Johnson. Die Erwartungen wurden zwar übertroffen. In Wirklichkeit ist der Umsatz jedoch um 10,8% gesunken und der Gewinn um 35,3% eingebrochen.
Man darf sich fragen, was wichtiger ist. Imaginäre Zahlen zu erreichen, oder reale Fortschritte?
Die Aktie von Johnson & Johnson hat auf den Gewinneinbruch um 35% jedenfalls nicht reagiert. Anleger scheint es vollkommen egal zu sein.
Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.
Die Rallye und ihre Basis
Die Erwartungen sind derzeit so niedrig, dass Unternehmen sie fast nur übertreffen können. Das könnte die wackelige Rallye an den Aktienmärkten noch eine ganze Weile tragen.
Unbedarften Anleger fällt gar nicht auf, dass die Unternehmensgewinne auf breiter Front einbrechen – selbst bei defensiven Werten wie JNJ.
Die forward P/E des S&P500 wird derzeit auf 25 geschätzt. Der Nasdaq 100 kommt auf einen Wert von 31.
Und halten Sie sich fest, der Russell 2000 kommt auf eine forward P/E von 90. Abgesehen von den global aufgestellten Großkonzernen liegt die Wirtschaft am Boden.
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