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Als der Logistik-Dienstleister KION Group am Donnerstag Quartalszahlen vorlegte, setzten umgehend Käufe ein, die bis zum Montag weitergingen und charttechnisch einiges bewegt haben. Aber läuft dieser Zug gerade aus dem Bahnhof hinaus … oder in ihn hinein?
Die Ergebnisse des Lagerlogistik- und Gabelstaplerspezialisten waren solide, das lässt sich nicht kleinreden. Aber wo war die große, positive Überraschung, die die Käufe der vergangenen drei Handelstage auslöste?

Der Umsatz legte nur um 0,2 Prozent zu. Und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank sogar um 13,3 Prozent, weil die EBIT-Gewinnmarge von 8,1 auf 7,0 Prozent zurückkam. Zwar lagen die Ergebnisse einen Hauch über der durchschnittlichen Analystenprognose, aber eben nur einen Hauch. Und auch wenn der Auftragseingang zum Vorjahresquartal zehn Prozent höher lag, kam er doch mit 2,68 Milliarden Euro nur auf Höhe des Umsatzes, der 2,7 Milliarden betrug, heraus.
Auch die Anpassung der Gesamtjahresprognose war nichts, das die Einschätzung zur Aktie hätte auf den Kopf stellen können. Die Umsatzerwartung wurde nur innerhalb der vorherigen Prognosespanne konkretisiert, da ging es von zuvor 10,9 bis 11,7 auf jetzt 11,1 bis 11,4 Milliarden Euro. Und beim EBIT sieht es nicht anders aus: Die Spanne wurde von bislang 720 bis 870 auf jetzt 760 bis 820 Millionen Euro eingeengt. Gab es also gar nichts, das eine Basis für die Käufe darstellte?
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Expertenmeinung: Etwas gab es schon. Der Nettogewinn lag im dritten Quartal mit 119 Millionen deutlich über den 74 Millionen des Vorjahreszeitraums. Und da Kosten für Sparmaßnahmen niedriger liegen werden als gedacht, hatte man die Prognose für den Free Cashflow von bislang 450 bis 500 auf 600 bis 700 Millionen Euro angehoben.
Letzteres erhöht aber letzten Endes nur den finanziellen Spielraum der KION Group, ein höherer Cashflow macht keine Umsätze und steigert die Gewinnmarge im operativen Geschäft nicht. Und daher fiel die Beurteilung der Bilanz durch die Analysten zwar wohlwollend aus, aber keineswegs so, dass man daraufhin bei den Bullen hätte zur Attacke blasen müssen. Die in den vergangenen Tagen angepassten Kursziele wurden zwar alle angehoben. Aber die Spanne der neuen Ziele liegt zwischen 48,50 Euro als unterem Ausreißer (das zweitniedrigste neue Ziel liegt bei 62 Euro) und 71 Euro. Und der Schnitt? Der liegt momentan bei 62,50 Euro … und wäre bereits überboten. Was hieße:
Die KION Group-Aktie bietet derzeit seitens der aktuellen Bilanzdaten, den Analysten-Kurszielen, aber auch seitens der Bewertung, die mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 18 auf Basis der 2025er-Konsens-Gewinnschätzung im oberen Normalbereich liegt, keine Argumente, um davon auszugehen, dass hier kurzfristig noch allzu viel Luft nach oben wäre.

Es bliebe also momentan nur die Charttechnik als Argument für Trader. Und die hat durchaus ein starkes Signal geliefert, indem die Reaktion auf die Bilanz dazu führte, dass der Kurs aus seiner seit August bestehenden Handelsspanne nach oben ausbrach und dieser Ausbruch am Montag durch Anschlusskäufe verfestigt wurde. Bemerkenswert ist, dass dadurch zugleich ein auf Ende 2020 zurückgehendes Zwischentief bei 63,26 Euro als Widerstand herausgenommen wurde und die Aktie, Sie sehen es im Chartbild auf Wochenbasis, jetzt rein von der Charttechnik her Luft bis an die nächste, größere Hürde bei 77,58 Euro hätte.
Aber da Faktoren wie Bewertung, Wachstumstempo und Kursziele auf diesem Kursniveau keine neuen Kaufargumente liefern, wird es knifflig, den Kurs ohne diesen Geleitschutz noch allzu viel höher zu tragen, daher: Man kann und sollte sich über diesen Aufwärtsimpuls freuen, wenn man dabei ist. Aber für Zukäufe bietet die Aktie auf diesem Level eher magere Argumente, daher kann es nicht schaden, vorhandene Stoppkurse zur Absicherung jetzt ein gutes Stück nachzuziehen!
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