McDonald’s ist eine Aktie mit auffällig lang anhaltenden Trendbewegungen. Die letzte, im Juli gestartete Rallye führte den Kurs auf neue Rekorde. Aber ob sie die halten oder sogar ausbauen wird, ist fraglich. Und das nicht nur wegen der kürzlich gefundenen Kolibakterien.
Kolibakterien im Hamburger Royal, der in den USA Quarterpounder genannt wird, zahlreiche Erkrankte, einige mussten ins Krankenhaus: Natürlich schreckt das ab. Es hätte nicht passieren dürfen, andererseits: Bei einem weltweit agierenden Unternehmen kann so etwas eben trotzdem passieren. Ob das Kunden dauerhaft abschreckt, man wird es abwarten müssen. Dass McDonald’s jetzt die Zwiebeln eines bestimmten Zulieferers nicht mehr verwendet und den Royal erst einmal ohne Zwiebeln serviert … ob das hilft?
Aber das ist eine Frage, die sich erst anhand der Zahlen des laufenden und des nächsten Quartals beantworten lassen wird. Was am Dienstag vorbörslich serviert wurde, waren die Ergebnisse des dritten Quartals. Und die waren zwar minimal besser als der Schnitt der Analysten-Prognosen. Aber eben nur minimal … und insgesamt dennoch nicht wirklich gut.
Der Umsatz kam auf 6,87 Milliarden US-Dollar, die Prognose hatte bei 6,82 Milliarden gelegen, im Vorjahreszeitraum waren es 6,69 Milliarden gewesen. 2,7 Prozent mehr, das ist nicht die Welt, zumal: Auf vergleichbarer Fläche, ohne Berücksichtigung des Umstands, dass neue Filialen hinzukamen, war der Umsatz sogar rückläufig. Und der Gewinn pro Aktie? 3,23 US-Dollar wurden es, 3,20 hatten die Analysten geschätzt, 3,19 US-Dollar waren es im zweiten Quartal 2023 gewesen.
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Expertenmeinung: Das ist Wachstum, sicher. Aber es ist klein. Und für ein so kleines Wachstum ist die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 26 auf Basis der letzten vier Quartalsgewinne zu teuer. Es sei denn, dieses Gewinnwachstum würde ab jetzt deutlich an Fahrt aufnehmen … was aber angesichts des hohen Sättigungsgrads der Märkte im Fast Food-Bereich eher knifflig werden würde. Die Analysten sehen derzeit für die kommenden Jahre ein Gewinnwachstum um die zehn Prozent. Ob es so kommt, weiß man natürlich nie im Voraus. Aber selbst wenn es so wäre, würde die derzeitige Bewertung der Aktie einen Deckel aufsetzen, denn sie ist bereits jetzt mehr als stattlich bewertet.
Dementsprechend schwach fiel die Reaktion der Aktie auf diese Zahlen aus, trotz der überbotenen Schätzungen. McDonald’s schloss zum Handelsende ein gutes halbes Prozent tiefer. Was zwar nicht nach viel klingt, charttechnisch aber bedeutsam ist. Denn Sie sehen im Chart, dass die Aktie zeitweise zulegen konnte, das Tageshoch aber am oberen Ende einer aus mehreren Topps der Jahre 2023 und 2024 resultierenden Widerstandszone lag. Dort drehte sie ab, was andeutet, dass Marktteilnehmer diesen Level auch oder gerade wegen der Bilanzzahlen als ideal ansahen, um Kasse zu machen.
Bevor der Kurs diese Widerstandszone 298,70 zu 302,40 US-Dollar nicht sauber überwindet, wäre sie definitiv kein Kauf … und auch dann wäre es fraglich, ob sie am jüngsten Rekordhoch von 317,90 US-Dollar vorbeikäme. Auf der Unterseite brennt zwar erst etwas an, wenn die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Auffangzone 276,74 zu 281,74 US-Dollar fallen sollte. Aber käme es so, würde vermutlich ein erneuter, langer Trendimpuls anstehen – nur eben dann nach unten.
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