Münchener Rück Aktie Prognose Münchener Rück: Am 2000er-Rekordhoch – wiederholt sich die Geschichte?

News: Aktuelle Analyse der Münchener Rück Aktie

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Münchener Rück
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Zur Münchener Rück Aktie
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Das Rekordhoch der Münchener Rück lag, bis es am 15. September eingestellt wurde, fast 23 Jahre zurück. Damals war die Gemengelage eine ganz andere, könnte man denken. Aber es gibt auch Parallelen, die die Frage aufwerfen, ob sich die Geschichte womöglich wiederholt.

Die Datenbank gibt den Blick bis ins Jahr 2000 nicht her, aber ein über 23 Jahre laufender Chart würde ohnehin sogar auf Monatsbasis wenig vom Hier und Jetzt zeigen, um das es trotz dieses Blicks in die Vergangenheit vor allem gehen muss. Am 10. November 2000 erreichte die Aktie des Rückversicherers Münchener Rück mit 379,39 Euro das damalige Rekordhoch. Es dauerte fast 23 Jahre, bis diese Marke am 15. September, also am Freitag vorvergangener Woche, mit der neuen Bestmarke von 381,20 Euro leicht überboten wurde.

Damals ging es mit der Aktie dramatisch abwärts. Im März 2003 war eine Münchener Rück-Aktie kurzzeitig unter 50 Euro zu haben. Dass man damals im November sicher war, dass so etwas nicht einmal ansatzweise passieren könnte und auch heute kaum jemand heute damit rechnet, dass die Aktie deutlich fallen könnte, ist dabei kein Grund, Parallelen zu ziehen. Immerhin steuert der Rückversicherer für das Geschäftsjahr 2023 auf einen Rekordgewinn zu, die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist derzeit für einen Versicherer normal. Was soll da schon passieren?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Münchener Rück Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Wenn man sich ansieht, dass die Analysten die Aktie zwar mehrheitlich mit „Kaufen“ einstufen, einige Einschätzungen aber schon älter sind (was man daran sieht, dass das durchschnittliche Kursziel bei 377,60 Euro liegt und damit erreicht ist), sollte man schon ein wenig vorsichtig werden. Zumal immerhin ein Drittel der Experten derzeit nur mit „Halten“ einstuft. Trotzdem scheint die Aktie einfach immer weiter zu laufen. Und genau da läge eine – mögliche – Parallele zum Jahr 2000.

Münchener Rück Aktie: Chart vom 22.09.2023, Kurs 375,90 Euro, Kürzel: MUV2 | Online Broker LYNX
Münchener Rück Aktie: Chart vom 22.09.2023, Kurs 375,90 Euro, Kürzel: MUV2 | Quelle:

Sie werden sich erinnern: Die „Dot.Com“-Blase, die damals alles dominierte, war bereits im März 2000 geplatzt. Zuvor wurden Aktien wie die Münchener Rück als „Old Economy“ und damit als uninteressant angesehen. Auf einmal aber, als die „New Economy“ den Tradern um die Ohren flog, erinnerte man sich an die entscheidenden Eigenschaften der scheinbar langweiligen Unternehmen: Stärke und Stabilität. Das aber führte dazu, dass sich wiederum alles und jeder auf diese Aktien stürzte, diese scheinbar sicheren Häfen dadurch aber zu teuer wurden. Nicht für den Augenblick gesehen, aber mit Blick auf die wirtschaftliche Druckphase danach. Dadurch schlossen sich Aktien wie die Münchener Rück der Baisse am Ende an.

Auch heute haben wir ein schwieriges Umfeld und die Perspektive, darin noch eine Zeitlang festzusitzen. Auch heute suchen Anleger nach „sicheren Häfen“. Und oft kauft man dann einfach das, was seit längerer Zeit stabil steigt, während der Gesamtmarkt wackelt. Dass die Analysten damit rechnen, dass die Münchener Rück in den kommenden Jahren immer mehr verdienen wird, ist dabei kein tragfähiges Kaufargument, immerhin können sie es, da es nun einmal um die Zukunft geht, nicht sicher wissen. In dieser Hinsicht gibt es eine gewisse Ähnlichkeit zum Jahr 2000 … und auch, wenn das nicht heißt, dass die Aktie auch diesmal auf eine derartig weitreichende Baisse zusteuern muss: Es kann nicht schaden, Long-Positionen konsequent mit Stoppkursen abzusichern.

Quellen:
Analysten-Kursziele: https://www.munichre.com/de/unternehmen/investoren/aktien/analystenschaetzungen.html

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Vorherige Analysen der Münchener Rück Aktie

Der Versicherer der Versicherer zu sein, das klingt nach einem Geschäftsmodell, bei dem nicht viel schiefgehen kann. Für 2023 rechnen die Analysten mit einem Rekordgewinn pro Aktie. Und der Trend der Münchener Rück-Aktie weist aufwärts, also, was soll schon schiefgehen?

Immer, wenn zu vieles wirkt, als könne da nichts schiefgehen, werden erfahrene Investoren vorsichtig. Indes, das ist erst einmal nur ein aus langjähriger Erfahrung geborener Reflex. Ob wirklich Vorsicht angebracht ist, sollte man in aller Ruhe „abklopfen“. Wie sähe das Ergebnis bei der Münchener Rück aus?

Die Eckdaten sehen zumindest sehr gut aus. Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10,8 für das laufende Jahr liegt die Bewertung im historischen Vergleich nur leicht über dem Durchschnitt. Die Dividendenrendite wird für 2023 zwischen 3,5 und 4,0 Prozent gesehen, das ist deutlich überdurchschnittlich. Und für 2023 rechnen die Experten mit einem erneuten Anstieg des Gewinns pro Aktie, wobei die Ergebnisse des ersten Quartals diese Zielrichtung unterstützen. Das passt also alles. Warum nicht einsteigen?

Expertenmeinung: Drei Aspekte sollten zumindest dazu führen, dass man die Sache vorsichtig angeht. Zum einen bedeutet das Versichern von Versicherern, dass man am Ende der Kette ggf. auch gewaltige Summen aufwenden muss, wenn es zu zu vielen Großschadensereignissen kommt. Und ob die kommen, wann und in welcher Dimension, weiß man naturgemäß nie. Der zweite Punkt: Die Münchener Rück hält natürlich gewaltige Summen Kapital vor. Dieses Geld wird angelegt … und das Kapitalanlageergebnis ist stark vom allgemeinen Marktgeschehen abhängig und damit eine nicht berechenbare, zugleich aber wichtige Größe.

Und drittens fällt im längerfristigen Chartbild auf Wochenbasis auf, dass die Aktie seit Monaten am oberen Rand des im März 2020 etablierten Aufwärtstrendkanals entlang läuft. Versuche, diese Hürde zu überwinden, wurden bislang mehrfach abgewiesen. Das deutet an, dass womöglich schon sehr viele Marktteilnehmer die Aktie bzw. ihr Potenzial als „sicherer Hafen“ in unruhigen Marktphasen wahrgenommen haben und eingestiegen sind. Was heiße: Dieser Aktie könnten die Käufer ausgeheben bzw. schon ausgegangen sein.

Münchener Rück Aktie: Chart vom 26.06.2023, Kurs: 331,10 Euro, Kürzel: MUV2 | Online Broker LYNX
Münchener Rück Aktie: Chart vom 26.06.2023, Kurs: 331,10 Euro, Kürzel: MUV2 | Quelle: TWS

Zwar spräche derzeit nichts dafür, dass die Münchener Rück-Aktie die momentan um 245 Euro verlaufende, untere Begrenzung des Trendkanals testet. Aber wenn man sich vor Augen führt, dass das Versichern von Versicherern durchaus nicht so risikolos ist, wie es manche glauben, sind eben der momentan vermutete Gewinnanstieg und die hohe Dividende gar nicht mal so sicher, wie das viele offenbar unterstellen. Und wenn zu viele zu sicher sind, dass da schon nichts anbrennen wird, sollte, wer imstande ist, sich seine eigenen Emotionen bei Trading vom Leib zu halten, lieber zweimal überlegen, ob die Aktie auf diesem Niveau noch ein „sicherer Hafen“ ist.

Die Münchener Rück legte am Donnerstag ihr 2022er-Ergebnis vor, bot zugleich einen Ausblick für 2023 – und die Aktie fiel zeitweise um bis zu 6,5 Prozent. Aber waren die Zahlen schlecht? Hatten die Recht, die ausstiegen oder die, die die Abgaben zum Einstieg nutzten?

An den Ergebnissen des vergangenen Jahres ließ sich nichts Schlechtes finden. Netto verdiente der Rückversicherer mit 3,432 Milliarden Euro 17 Prozent mehr als 2021. Und das war zum Ende des dritten Quartals noch unsicher, da hatte das Kapitalanlageergebnis unerwartet schlecht ausgesehen. Doch die Münchener Rück blieb zuversichtlich – und durch ein deutlich über den Analystenprognosen liegendes, operatives Ergebnis kam man dann doch noch gut über die Ziellinie. Und der Ausblick? Es soll weiter vorangehen, da hilft auch das Zinsumfeld. 4,0 Milliarden will man netto 2023 erreichen, 16,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zwar weiß man bei einem Rückversicherer nie, ob solchen Planungen nicht sogenannte Großschadensereignisse in die Parade fahren und es dadurch doch anders kommt als gedacht. Aber mit diesem Risiko lebt man als Anleger in dieser Branche ja immer. So gesehen können plötzlich aufgekommene Zweifel ebenso wenig ein rationaler Grund für die zeitweise kräftigen Abgaben gewesen sein wie enttäuschte Erwartungen, egal, ob in Bezug auf die 2022er-Bilanz oder auf den Ausblick. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Am wahrscheinlichsten ist, dass die zeitweilig großen Abschläge einfach Gewinnmitnahmen waren. Basierend darauf, dass die Aktie seit dem vergangenen Sommer sehr weit gestiegen ist und dass jetzt, nachdem die Zahlen vorgelegt wurden, erst einmal nichts Neues nachkommen dürfte, das neue Käufer mobilisieren würde. Was die Schlussfolgerung zuließe, dass es knifflig wird, das bisherige Hoch des Jahres bei 336 Euro zu überwinden. Und ja, einfach dürfte das nicht werden, zumal sich die Käufer nach einer kurzen Rallye zu Jahresbeginn auffällig rar gemacht hatten und die Aktie auch auf Basis der 2023er-Gewinnprognose nicht mehr billig ist. Aber:

Auf der anderen Seite kamen in diese Abgaben hinein Käufe auf, die nicht nur stark genug waren, das Minus zum Handelsende auf 1,76 Prozent zu verringern, sondern den Kurs auch so weit wieder über die obere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals zu ziehen, dass die am Tagestief schon vollendet wirkende Toppbildung vorerst doch nicht vollendet wurde. Und diejenigen, die da zugriffen, könnten mehr im Sinn gehabt haben als nur das Verhindern eines bärischen Signals. Denn immerhin sind die Analysten für die Aktie nach den Zahlen guter Dinge gewesen. Zwei Experten legten ihr neues Kursziel zwar auf den derzeitigen Kurslevel der Aktie, einer sogar tiefer. Aber vier neue Kursziele liegen über dem Kurs, eines sogar mit 375 Euro sehr deutlich.

Münchener Rück Aktie: Chart vom 23.02.2023, Kurs 318,60 Euro, Kürzel MUV2 | Online Broker LYNX

Aber auch, wenn das Gros der Gewinnmitnahmen am Donnerstag aufgeholt wurde: Noch ist damit nicht zu unterstellen, dass die Verkäufe nicht doch wieder einsetzen. Fazit: Halten könnte man die Aktie durchaus, aber sollte der Kurs mit Schlusskursen unter dem gestrigen Tagestief (304,20 Euro) doch noch in den alten Aufwärtstrendkanal zurückfallen, sollte man sich auf jeden Fall überlegen, das Geld vom Tisch zu nehmen, denn dann wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht bis in die Region um 265 Euro frei.

In den vergangenen zwei Wochen ist die Aktie des Rückversicherers Münchener Rück um gut 30 Prozent und dadurch auf den höchsten Level seit über 20 Jahren gestiegen. Ist das ein solider Anstieg, der Chancen auf weitere Gewinne bietet – oder sollte man besser aussteigen?

Inflation, steigende Zinsen, Rezessionsrisiko … und die Aktie der Münchener Rück liegt in der bisherigen 2022er-Kursbilanz um 18 Prozent im Plus. Wieso? Die Frage stellt sich vor allem, weil die Bilanz des 3. Quartals gar nicht mal so gut ausfiel. Der Anstieg des Zinsniveaus führt bei bestehenden Anleihebeständen ja zu Kursverlusten. Und Rückversicherer „parken“ das Kapital ja vornehmlich im Bond-Bereich, so dass sich das Kapitalanlageergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als halbierte. Aber es gibt mehrere Argumente, die für die Aktie sprechen:

Zum einen haben die höheren Zinsen natürlich den Vorteil, dass sich Neuanlagen viel besser rentieren. Das kommt zwar dann erst mit der Zeit zum Tragen, aber das ist ja vorhersehbar. Zum anderen ist der Bereich der Rückversicherung, also das Versichern von Versicherern, ein Geschäft, das relativ konjunkturunabhängig ist und zumindest in den letzten Jahren recht berechenbar war, weil sich Zahl und Ausmaß der Großschadensereignisse in Grenzen hielten. Wer hier dabei ist bzw. noch über den Einstieg nachdenkt, wähnt daher, eine Art „sicheren Hafen“ innerhalb des insgesamt weiterhin stürmischen Aktienmarkts vor sich zu haben. Aber stimmt das auch noch auf diesem Kursniveau?

Expertenmeinung: Da sollte man langsam vorsichtig werden, zumal die Aktie nach der Reaktion auf die vorgenannte Bilanz des dritten Quartals seither noch etwa zehn Prozent höher gelaufen war. Jetzt sehen wir hier ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 13,3 auf Basis der 2022er-Gewinnschätzung. Das klingt niedrig, ist aber für die Branche eher am oberen Ende des Normalen. Was hieße: Wir sind bereits an der Grenze zur Überbewertung. Und dass viele Analysten den Anstieg des Unternehmensgewinns für 2023, 2024 und sogar für 2025 einfach mit dem Lineal weiterzeichnen und man sich so schon für 2023 ein „normales“ Kurs/Gewinn-Verhältnis ausrechnen kann, hat einen Haken:

Ob die Gewinne der Münchener Rück 2023 wirklich um die derzeit geschätzten, immensen 25 Prozent steigen werden, kann seriös niemand vorhersagen, es kann auch allemal in die Gegenrichtung laufen. Hinzu kommt, dass das durchschnittliche Kursziel der Analysten trotz des weit verbreiteten Optimismus für die kommenden Unternehmensgewinne nur bei 315 Euro liegt. Und diesen Level hat die Aktie jetzt so gut wie erreicht. Also?

Also wäre es auf jeden Fall einen Gedanken wert, hier zumindest bei einem Teil einer bestehenden Position an Gewinnmitnahmen zu denken, immerhin steht die Aktie im Vergleich mit den Performances der anderen DAX-Titel momentan auf Platz drei und damit nur zwei Prozent hinter dem momentanen Spitzenreiter Beiersdorf. Für den Rest der Position ließe sich einfach ein Stoppkurs einziehen, der nur dann den Verkauf auslöst, wenn hier charttechnisch etwas anbrennt. Dafür würde sich derzeit ein Level knapp unter 282,25 Euro anbieten, dem markanten Februar-Hoch. Denn sollte die Aktie diesen Level unterschreiten, wäre sie auch wieder in den breiten Aufwärtstrendkanal zurückgefallen, dessen untere Begrenzung bei derzeit 250 Euro dann ein durchaus realistisches Kursziel wäre.

Chart vom 14.12.2022, Kurs 307,30 Euro, Kürzel MUV2 | Online Broker LYNX