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Eine große Koalition europäischer Länder hat einen offenbar von den USA im Großen und Ganzen „abgenickten“ Plan für eine Lösung des Ukraine-Konflikts verabschiedet. Daraufhin ging es mit Rüstungsaktien wie Rheinmetall am Dienstag abwärts. Ist das wirklich logisch?
Das ist es alleine deswegen nicht, weil die Chance, dass man in Moskau diesen Plänen, die man in Kürze dorthin weiterreichen will, zustimmt, gering ist. Und „gering“ ist noch eher defensiv formuliert. Daher ist die Argumentation, auf der Verkäufe bei Aktien wie Rheinmetall am Dienstag basierten, unrealistisch:
Ein baldiger Waffenstillstand, gefolgt von einem dauerhaften Friedensschluss, der die Pläne der europäischen Länder, ihre Verteidigungsfähigkeit schnell und umfassend zu erhöhen, obsolet macht? Unwahrscheinlich.
Indes, die Aktie fiel dennoch. Aber genauso schnell könnte sie Boden gutmachen, wenn die Gegenseite diese Pläne durchweg ablehnt und man damit wieder da ist, wo man seit Jahren festsitzt: in einer verfahrenen Situation ohne Aussicht auf eine tragfähige Lösung. Könnte man bei einer solchen Gemengelage nicht einfach grundsätzlich in fallende Kurse hinein zugreifen?
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Expertenmeinung: Das wäre, trotz des letzten Endes unverändert für wachsende Umsätze und Margen sprechenden Umfelds, derzeit ziemlich riskant. Denn die Bewertung der Rheinmetall-Aktie ist mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von gut 50 für die geschätzten 2025er-Gewinne und einem von 34 für die durchschnittliche 2026er-Prognose der Analysten immer noch so teuer, dass der Kurs grundsätzlich noch einiges an Spielraum nach unten hätte, bevor der Bewertungs-Aspekt ein Sprungtuch darstellen könnte. Und noch bräuchte man das, denn derzeit haben die Bären diese Aktie klar im Griff:
Wir sehen im Chart, dass Rheinmetall seit dem kurzen Ausflug über die runde 2.000 Euro-Marke Anfang Oktober (Verlaufsrekord 2.008 Euro) in einem Abwärtstrend läuft. Im November wurde nach nur einem Handelstag Gegenwehr die 200-Tage-Linie gebrochen. An die lief der Kurs dann zwar in der vergangenen Woche von unten wieder heran, nur: Genau dort wurde er auch prompt wieder abgewiesen, was klar macht: Das bärische Lager ist nicht nur willens, sondern auch imstande, entscheidende Widerstandslinien zu verteidigen und zur Ausgangsbasis neuer Abwärtsimpulse zu machen.
Daher wäre es momentan sehr risikoreich, einfach gegen den Trend auf der Long-Seite aktiv zu werden. Zumal die beiden genannten, momentan entscheidenden Hürden, der Oktober-Abwärtstrend und die 200-Tage-Linie, derzeit im Bereich 1.667/1.672 Euro eng beieinander liegen und damit eine perfekte Schlüsselzone markieren, über welcher die Aktie dann tatsächlich wieder bullisch wäre. Das abzuwarten, würde zwar einen höheren Einstiegslevel, zugleich aber ein geringeres Risiko bedeuten, auch und gerade wegen einer dann nahe gelegenen Orientierungsbasis für einen Stop Loss Long!
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