Siemens Aktie Prognose Siemens: Kaufen, halten oder verkaufen?

News: Aktuelle Analyse der Siemens Aktie

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Siemens
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bullish
Zur Siemens Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Mischkonzerns ist in den letzten Monaten ausgezeichnet gelaufen. Nach wie vor sehen wir hier einen intakten Aufwärtstrend. Zwei kleinere Zwischenkorrekturen im Januar und Februar haben auf dem Weg nach oben die 50-Tage-Linie getestet. Dies wurden von den Bullen genutzt, um frische Positionen aufzubauen.

Aktuell ist die Siemens-Aktie erneut am erwähnten gleitenden Durchschnitt angekommen und bislang konnte der Verkaufsdruck exakt hier gestoppt werden. Ist das eine gute Kaufmöglichkeit?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Entscheidung über den weiteren Kursverlauf dürfte in den kommenden Tagen fallen. Entweder geht es schnell wieder über das Niveau von 180 EUR, was die große rote Kerze von Mitte März größtenteils negieren würde oder die 50-Tage-Linie wird tatsächlich gebrochen.

Die Lage ist im Gegensatz zu den letzten beiden Zwischenkorrekturen etwas kritischer zu bewerten. Die Korrektur erfolgte unter heftigem Verkaufsdruck, was am hohen Handelsvolumen erkennbar ist. Unterhalb der Marke von 170 EUR könnte sich die Lage weiter zuspitzen.

Aussicht: NEUTRAL

Siemens Aktie: Chart vom 03.04.2024, Kurs: 176.54 EUR, Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 03.04.2024, Kurs: 176.54 EUR, Kürzel: SIE | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der Siemens Aktie

Ein Minus von 5,76 Prozent bei einem Blue Chip wie Siemens kommt nicht ohne Grund zustande. Doch es gab weder Bilanzdaten noch eine Ad-hoc-Meldung vom Konzern. Die Ursache der Abgaben lag in verhaltenen Aussagen im Zuge einer Analystenkonferenz.

Es war eine von der Bank of America organisierte Investorenkonferenz, in deren Verlauf Siemens‘ Finanzvorstand andeutete, dass der Lagerabbau bei den Kunden im Bereich der Automatisierungssparte (Digital Industries) womöglich doch länger andauern werde als gedacht. Daher könnte der Umsatz in diesem Bereich im laufenden Quartal nicht über, sondern eher auf dem Level des Vorquartals und damit etwa zehn Prozent unter dem des Vorjahreszeitraum liegen.

Natürlich sind das keine erfreulichen Nachrichten. Aber Siemens besteht nicht nur aus der Sparte Digital Industries. War die Reaktion der Aktie daher nicht überzogen? Immerhin stellte dieser Verlust den größten Ein-Tages-Abschlag seit längerer Zeit dar.

Expertenmeinung: Wäre das Chartbild der vergangenen Monate von Vorsicht geprägt, könnte man das so unterschreiben. Aber Sie sehen ja, dass der Kurs seit Ende Oktober wie eine Rakete davongezogen war, gerade erst am vergangenen Freitag ein neues Rekordhoch markiert wurde und sich das Plus da gegenüber dem Oktober-Verlaufstief auf sagenhafte 56 Prozent belief.

Siemens Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs 173,04 Euro, Kürzel: SIE | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs 173,04 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Wenn ein sonst eher ruhig im Markt liegender Blue Chip wie Siemens derartig starke Ausschläge auf der Oberseite zeigt, ist es nur normal, dass auch Abwärtsreaktionen stärker ausfallen als in ruhigen Marktphasen.

Ob es sich da um mehr handelt als um einen Sturm im Wasserglas, wird sich erst im Zuge der am 16. Mai anstehenden Ergebnisse des laufenden Quartals zeigen, wenn man ein Gesamtbild in die Hände bekommt. Bis dahin kann nur das Chartbild zeigen, ob sich das bärische Lager der Aktie annimmt oder diese gestrige Reaktion eine Eintagsfliege bleibt.

Wichtig wäre, dass die Unterstützungszone aus dem Hoch vom Juni 2023 (167 Euro), dem Hoch vom Jahresanfang (171,06 Euro) und dem vom Februar (174 Euro) hält. Solange die Aktie da nicht durchrutscht, wäre für die Bären hier wenig zu holen. Kommt es aber dazu, kann mit Blick auf die vorangegangene Super-Rallye nach unten noch einiges passieren: Hier ist jetzt also Vorsicht angesagt.

Quellen:
Audio-Webcast der Bank of America Investorenkonferenz, 19.03.2024: https://www.siemens.com/global/en/company/investor-relations/events-publications-ad-hoc/disclaimer-bofa2024.html

Siemens steht vor einer Richtungsentscheidung. Könnten sich die Bullen durchsetzen, oder ist die Rallye am Ende?

Ohne die Schwergewichte geht nichts

Ob Zalando, mit einer Gewichtung von 0,56 % steigt oder fällt, ist für den DAX nahezu bedeutungslos. Die kleineren Werte bewegen den Index nicht, ganz im Gegensatz zu den Schwergewichten wie SAP, Siemens und Allianz, denn auf die drei größten Unternehmen stehen für 27 % des Index.

Wer also wissen will, wie es mit dem DAX weitergehen könnte, sollte sich zuerst die Schwergewichte anschauen.
Daher hatten wir SAP bereits für Sie durchleuchtet. Hier finden Sie heraus, wie das Fazit ausgefallen ist:
DAX: Ohne SAP geht gar nichts

Siemens kann auf eine beeindruckende Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, zurückblicken. Das Unternehmen war einer der globalen Vorreiter der Elektrotechnik und Automatisierung.
Doch strahlt der Stern heute noch so hell, wie es einst der Fall war?

Eine kritische Analyse der Unternehmensentwicklung

Über weite Strecken sah es nicht danach aus. Die Erfolge von Siemens hielten sich in Grenzen.

Bis in das Geschäftsjahr 2019/2020 hinein war die Umsatzentwicklung dürftig und der Gewinn stagnierte weitgehend.
Seitdem scheint der Knoten allerdings geplatzt zu sein.
Nachdem das Ergebnis im Geschäftsjahr 2019/2020 um 22 % auf 5,00 Euro je Aktie gesunken war, hat es sich seitdem auf 10,04 Euro je Aktie mehr als verdoppelt.

Damit hat man das einstige Rekordergebnis aus 2014/2015 endlich übertroffen. Das zeigt allerdings auch, wie schwach die Entwicklung zwischenzeitlich war. Als Anleger sollte man bei solchen Fällen große Vorsicht walten lassen.
Bereits diese kurze Bestandsaufnahme führt dazu, dass meine Einschätzung der Lage nicht vollends positiv sein kann.

Es ist sehr schwer zu differenzieren, ob bei Siemens wirklich der Knoten geplatzt ist und es fortan wieder bergauf geht, oder ob die Verbesserung auf die besonderen Rahmenbedingungen ab 2020 zurückzuführen sind.

Nachhaltiger Durchbruch oder Strohfeuer?

Die Geldschwemme in dieser Zeit und die Möglichkeit im Zuge der Inflation die Preise zu erhöhen, dürften maßgeblich geholfen haben.
Darüber hinaus hat man sich Siemens Energy entledigt. Die unprofitable Tochter belastete den Konzerngewinn, jetzt ist das vor allem das Problem der vielen Kleinaktionäre.

Ich hatte seit dem Börsengang von Siemens Energy bereits mehrfach vor der Aktie gewarnt, es gibt jedoch auch einen Lichtblick.
Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten:
Siemens Energy ist eine absolute Katastrophe, aber…

Siemens selbst war und ist vollkommen klar, welche Probleme Siemens Energy hat. Daher hat man beim Börsengang einen Großteil der Aktien auf den Markt geworfen und die Beteiligung seither von 25 auf 17 % gesenkt.
Bei Healthineers hat man sich richtigerweise anders verhalten, bis heute hält man 72 % der Anteile.
Siemens sendet eindeutige Signale, man muss nur „zuhören“.

Das ist kein gutes Zeichen

Doch kommen wir zurück zum Siemens-Konzern selbst. Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 8 % auf 77,8 Mrd. Euro gesteigert werden.
Der Gewinn im Industriegeschäft kletterte um 11 % auf 11,43 Mrd. Euro.
Das Konzernergebnis lag bei 10,04 Euro je Aktie und erreichte ein neues Rekordniveau.

Optimal läuft es trotzdem nicht, denn im Jahresverlauf ist es zu einer Abkühlung gekommen. Im vierten Quartal stagnierte der Auftragseingang bei 21,8 Mrd. Euro, was nur noch knapp über dem Umsatz von 21,4 Mrd. Euro lag.

Liegt der Auftragseingang nicht deutlich über dem Umsatz, ist kein Wachstum möglich.
Daher ist es nur folgerichtig, wenn die derzeitigen Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr keinen steigenden Gewinn vorsehen.

Betrachtet man die einzelnen Geschäftsbereiche, verfestigt sich dieses Bild. Die Sparte Digital Industries verzeichnete im Schlussquartal einen um 14 % auf 4,93 Mrd. Euro rückläufigen Auftragseingang.
Der Umsatz lag bei 5,97 Mrd. Euro.

Ausblick und Bewertung

Im Bereich Smart Infrastructure konnte der Auftragseingang zwar um 1 % auf 5,44 Mrd. Euro gesteigert werden, lag jedoch unter dem Umsatz von 5,53 Mrd. Euro.

Der Bereich Mobility entwickelte sich jedoch sehr gut. Der Auftragseingang konnte um 23 % auf 3,15 Mrd. Euro gesteigert werden, weit mehr als der Umsatz in Höhe von 2,89 Mrd. Euro. Hier stehen die Zeichen also auf Wachstum.

Dasselbe gilt für Siemens Healthineers. Der Auftragseingang konnte zwar nur um
2 % auf 7,21 Mrd. Euro gesteigert werden, liegt damit aber solide über dem Umsatz in Höhe von 6,06 Mrd. Euro.

Vorerst ist der Ausblick also verhalten, der Gewinn dürfte im laufenden Geschäftsjahr, welches bis Ende September 2024 läuft, stagnieren.
Ob man anschließend wieder nachhaltig wachsen kann, also ganz im Gegensatz zu den Jahren vor 2020, ist fraglich.

Für Anleger sind das keine optimalen Aussichten. Da Siemens jedoch nicht besonders hoch bewertet ist, drohen aber auch keine schweren Kursverluste. Aktuell liegt das KGV und KGVe bei 16,1.
Das Chance-Risiko-Verhältnis ist ausgeglichen, das Kurspotenzial eher gering. Dafür lockt jedoch eine stattliche Dividendenrendite in Höhe von 3,06 %.

Siemens Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 162,30 EUR - Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 162,30 EUR – Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht muss sich erst noch entscheiden, wohin die Reise in den nächsten Wochen und Monaten gehen wird.
Gelingt ein Ausbruch über das Widerstandsband bei 167 – 170 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 183 – 185 Euro.

Fällt Siemens jedoch unter 157 Euro zurück, muss eine Ausdehnung der Korrektur in Richtung 150 oder 145 Euro eingeplant werden.
Theoretisch könnte sogar der langfristige Aufwärtstrend angesteuert werden.

Das Umfeld ist bekanntlich schwierig, aber trotzdem gelang es dem Siemens-Konzern, das am 30.9. beendete Geschäftsjahr 2022/2023 mit einem Rekordgewinn abzuschließen. Das wurde am Markt honoriert … aber wie viel Luft wäre jetzt noch für die Aktie übrig?

Das dritte Quartal, bei Siemens das vierte Quartal des immer am 30.9. endenden Geschäftsjahres, lief hervorragend. Die Analysten hatten mit einem spürbaren Rückgang beim Auftragseingang auf 20,1 Milliarden Euro gerechnet, aber Siemens gelang es, den Vorjahreslevel von 21,8 Milliarden wieder zu erreichen. Beim Umsatz hatten die Experten einen kleinen Anstieg von 20,6 Milliarden im Vorjahr auf 21,0 Milliarden erwartet, Siemens meldete 21,4 Milliarden. Zwar lag das Ergebnis nach Steuern in diesem Quartal im Vergleich zum Vorjahr niedriger, bei 1,9 Milliarden, aber das entsprach den Erwartungen, war also keine böse Überraschung. Dementsprechend will Siemens die Dividende für dieses Geschäftsjahr 2022/2023 von den 4,25 Euro pro Aktie zuvor auf jetzt 4,70 Euro anheben. Auch das lag höher, als die Analysten dies im Vorfeld vermutet hatten.

Wenn ein Unternehmen sich in einem derart problematischen Umfeld so stark behauptet, ließe sich der Schluss ziehen, dass es umso besser laufen wird, wenn sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld erst wieder aufgehellt hat. Und das beförderte die Aktie gestern mit einer Aufwärtskurslücke über die wichtige 200-Tage-Linie. Die Frage ist aber: Ist das immer noch „billig“ genug, um auf diesen angesichts einer Rallye von in der Spitze 24 Prozent innerhalb von drei Wochen schon rasenden Zug noch aufzuspringen?

Expertenmeinung: Nach Meinung der meisten Analysten lautet die Antwort „ja“, denn die nach den gestern Früh präsentierten Zahlen neu vergebenen bzw. bestätigten Kursziele lagen zwischen 167 und 222 Euro, die Einstufung lautete durch die Bank „Kaufen“. Aber das zumindest nicht als einziges Argument zum Einstieg zu nehmen, dürfte kein Fehler sein. Den langen, weitreichenden Abstieg der Aktie auf knapp 120 Euro bis Ende Oktober hatten die Analysten mehrheitlich ja auch nicht auf dem Zettel. Aber wo könnten hier Fallgruben lauern?

Siemens Aktie: Chart vom 16.11.2023, Kurs 146,82 Euro, Kürzel: SIE | Online Broker LYNX
Siemens Aktie: Chart vom 16.11.2023, Kurs 146,82 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS

Der mit den Zahlen mitgelieferte Ausblick auf 2023/2024 könnte eine solche werden. Denn so stark Siemens im Rückblick auch war: Die Prognose ist eher bescheiden. Nach den 9,93 Euro pro Aktie Gewinn im jetzt beendeten Geschäftsjahr sieht Siemens diesen Gewinn pro Aktie 2023/2024 zwischen 10,40 und 11,00 Euro. Was den Umsatz angeht, avisiert der Konzern ein Wachstum auf vergleichbarer Basis zwischen vier und acht Prozent, 2022/2023 waren es elf Prozent gewesen.

Das sollte zumindest vorsichtig stimmen, nach einem solchen Sturmlauf der Aktie. Dass der Kurs die im Chart dick schwarz hervorgehobene 200-Tage-Linie jetzt unter sich ließ, ist positiv, aber die Widerstandszone 150/152 Euro ist nahe, die Aktie markttechnisch bereits überkauft. Ausschließen kann man nicht, dass es trotzdem gelingt, sich bis zum im Juni erreichten Rekordhoch bei 167 Euro voranzukämpfen. Doch die Chance dafür ist zwar gut genug, um bestehende Long-Trades zu halten und die Stoppkurse sukzessiv nachzuziehen, aber tendenziell nicht so groß, um jetzt noch ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis für einen Neueinstieg zu sehen.

Quellen:
Ergebnis 4. Quartal GJ 2022/2023, 16.11.2023: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:d0753cf8-9b11-4a7b-97c4-25a9dfb41d8f/2023-q4-earnings-release-de.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/siemens

Wenn ein DAX-Schwergewicht wie Siemens als Reaktion auf die Quartalsergebnisse um 4,8 Prozent fällt, sollte man schon genauer hinsehen. Zumal die Aktie dadurch zwischen zwei Stühlen steht: Eine wichtige Auffanglinie fiel, eine andere aber könnte halten.

Die Ergebnisse des dritten Quartals des bei Siemens am 30.9. endenden Geschäftsjahres waren zwar deutlich besser als das, was man im Vorjahreszeitraum vorweisen konnte. Aber das reichte nicht, nicht bei einer Aktie, die gerade erst im Juni ein Rekordhoch markiert hatte. Und vor allem nicht, weil die Analysten und die meisten Investoren mehr erwartet hatten.

Zwar schlug der Auftragseingang mit konzernweiten 24,2 Milliarden Euro die Prognose von 22,1 Milliarden recht deutlich. Aber das war es dann auch schon. Der Umsatz verfehlte mit 18,9 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 17,9 Milliarden) die durchschnittliche Prognose von 19,3 Milliarden. Der Gewinn nach Steuern lag mit 1,4 Milliarden Euro sogar recht deutlich unter dem Schnitt der Analystenerwartungen von 1,55 Milliarden, was sich beim Gewinn pro Aktie niederschlug, der mit 1,78 Euro klar hinter dem Prognose-Konsens von 1,95 Euro zurückblieb.

Zwar hielt der Konzern an seiner Prognose fest, im Gesamt-Geschäftsjahr einen Gewinn pro Aktie zwischen 9,60 und 9,90 Euro zu erreichen. Aber dieses Ziel war altbekannt und damit kein Argument, um die nach ihren neuen Rekorden immer noch auf sehr hohem Niveau abrutschende Aktie aufzufangen. Konsequenz:

Expertenmeinung: Die Aktie fiel unter das letzte Zwischentief vom Juli und zugleich unter die 200-Tage-Linie. Das ist grundsätzlich bärisch. Aber wir sehen im Chart auch, dass der Kurs nach einer Abwärts-Kurslücke in etwa auf dem Eröffnungslevel schloss. Wir haben hier also einen „langbeinigen Doji“, der aufgrund des Umstands, dass die Aktie im Tagesverlauf auch schon deutlich tiefer notiert hatte, den Weg in beide Richtungen offen halten würde. Zumal dieses Tagestief nicht im charttechnischen Nirgendwo entstand.

Die Siemens-Aktie hatte im Tief nahe der unteren Begrenzung eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals aufgesetzt und innerhalb einer Supportzone, die sich aus dem Hoch des Dezembers und dem März-Tief im Bereich 134,66/137,04 Euro zusammensetzt. Erst, wenn diese Zone fallen sollte, wäre die Sache für die Bullen durch und ein bärisches Signal generiert.

Wie geht das aus? Die Analysten helfen da eher nicht, denn die gestern neu vergebenen Kursziele reichen von 130 Euro („Verkaufen“) bis 200 Euro („Kaufen“) … und dass die Experten im Vorfeld schon sehr bullisch waren, hinderte die Anleger ja auch nicht daran, diese jetzt nur intensivierte Korrektur loszutreten. Letztlich wird die Stimmung am Gesamtmarkt eine größere Rolle spielen. Und auch, wenn die wackelt und den Bären dadurch Chancen offeriert: Bevor das Kind nicht wirklich im Brunnen liegt und die jetzt getestete Unterstützungszone unterboten ist, blieben Short-Trades auf Siemens mit einem erhöhten Risiko behaftet.

Quellenangaben:
Ergebnis 3. Geschäftsjahresquartal 2023, 10.08.2023:
https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:381d5a52-5b19-46cf-9fe9-4f2bc5087c59/2023-q3-earnings-release-de.pdf

Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/siemens

Die Analysten sind fast durch die Bank bullisch für die Siemens-Aktie, einige sehen sogar Kursziele deutlich über 200 Euro. Doch die Aktie selbst böckelt ab, nachdem sie gerade Mitte Juni neue Rekordhochs erzielt hatte – und der Start ins neue Quartal war auffallend schlecht.

Es ist nicht unbedingt selten, dass die Investoren nicht den Kurszielen und Einstufungen der Analysten folgen. Es gibt Fälle, in denen eine Aktie meilenweit über dem im Schnitt von den Experten gesehenen Level notiert und sich eisern dort hält. Und es gibt Fälle, in denen die Analysten fast durch die Bank den Daumen heben, einer Aktie immenses Aufwärtspotenzial zutrauen und beim Kurs dennoch nichts vorangeht.

Ganz so ist es bei Siemens nicht, immerhin hatte die Aktie das vorherige, Anfang 2022 bei knapp 158 Euro markierte Allzeithoch im Juni relativ deutlich überboten und am 16. Juni mit glatt 167 Euro ein neues Hoch erreicht. Aber der Ausflug auf neue Höhen hielt nicht lange vor.

Expertenmeinung: Wir sehen im Chart, dass die neue Bestmarke genau am Tag der Abrechnung am Terminmarkt (16. Juni) erzielt wurde, als auch der DAX kurz neue Rekorde erreichte. Dass die Abrechnung der Derivate damit die entscheidende, aber eben auch nur kurzzeitig wirksame treibende Kraft für den Anstieg war, konnte man seitens der Anleger vermuten. Die Folge war, dass statt Anschlusskäufen als Reaktion auf ein eigentlich klar bullisches Signal Gewinnmitnahmen einsetzten. Dann kam das nächste Problem:

Die Gewinnwarnung bei Siemens Energy drückte nicht nur diese Aktie, sondern auch die „Mutter“ Siemens, denn deren Anteil an Siemens Energy trägt natürlich zum Gesamtgewinn bei … wobei es in diesem Fall ein Verlust ist, der da in die Konzernbilanz einfließen wird. Dass Siemens nur wenige Tage nach dieser Gewinnwarnung mitteilte, dass man einen Anteil von 6,8 Prozent von Siemens Energy an den Siemens Pensions-Trust überträgt, so dass die eigene Beteiligung auf 25,1 Prozent sinkt, wurde aufgrund der zeitlichen Nähe zu der Siemens-Energy-Gewinnwarnung offenbar nicht gut aufgenommen. Denn an diesem 28. Juni, als die Maßnahme mitgeteilt wurde, rutschte die Aktie besonders deutlich ab.

Was aber besonders auffällt: Während die Siemens-Aktie zum Ende des ersten Quartals noch zum Quartalsultimo nach oben lief, konnte man diesmal zum Ende des zweiten Quartals kein „Window Dressing“ sehen. Dadurch blieb das Plus des zweiten Vierteljahres minimal … und auch der Start ins zweite Halbjahr war kein guter: In den ersten drei Handelstagen des dritten Quartals verlor die Aktie knapp 4,4 Prozent und damit mehr als der DAX.

Dabei sehen wir aus charttechnischer Sicht jetzt mehr als einen normalen Rücksetzer. Denn mit dem schwachen Start in den Juli ist die Aktie durch die zwischen Februar und Mai als hartnäckiger Widerstand fungierende Zone 149,90/152,20 Euro gefallen, die nach ihrem Überwinden als Unterstützung diente. Zuvor war bereits die mittelfristige Aufwärtstrendlinie gefallen, d.h. hier ist aus Sicht der Bullen durchaus etwas angebrannt.

Das nächste Kursziel wäre die 200-Tage-Linie bei momentan 137,67 Euro, darunter wäre es das Verlaufstief vom März bei 134,66 Euro, das die Short-Seller anpeilen dürften. Die Siemens-Aktie müsste zeitnah zurück über die Zone 149,90/152,20 Euro laufen, um diese kurzfristig bärische Gemengelage loszuwerden, die Bullen wären also unmittelbar gefordert!  

Siemens Aktie: Chart vom 05.07.2023, Kurs: 145,84 Euro, Kürzel: SIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX