Snowflake Aktie Prognose Snowflake liefert ab und tütet ein

News: Aktuelle Analyse der Snowflake Aktie

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Snowflake
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Bei Snowflake läuft es blendend, der Kurs will bisher trotzdem nicht steigen. Ist die Stunde der Bullen bald gekommen?

Tohuwabohu

Es gab wohl selten so einen Hype um einen Börsengang, wie wir ihn damals bei Snowflake erlebt haben.
Anleger sowie Analysten und Researchhäuser waren begeistert. Als bekannt wurde, dass selbst Berkshire Hathaway investiert hatte, war selbst die Value-Gemeinde Feuer und Flamme.
Viel genützt hat das allerdings nicht.

Seit dem IPO sind zwei Jahre vergangen, das mediale Interesse ist längst verflogen und die Kurse sind weit unter dem Ausgabepreis.
Dadurch hat sich das Chance-Risiko-Profil dramatisch verschoben.

Immerhin bekommt man heute ein Unternehmen mit dem vielfachen Umsatz und obendrein zum halben Preis.
Das KUV ist seit dem Börsengang von sagenhaften 145 auf 22 gesunken. Und neben erheblichem Wachstum, hat man auch an anderen Stellen ernstzunehmende Fortschritte erzielt.

Daten und die Cloud

Aber was macht Snowflake so besonders? Das Unternehmen hat eine der leistungsfähigsten Cloud-Datenplattform der Welt entwickelt, womit die Kunden ihre Daten nicht nur speichern, katalogisieren und analysieren können, sondern sie auch aus allen Quellen zusammenführen.

Das macht Snowflake zu einem Partner für andere Cloud-Anbieter wie Amazon und Microsoft, jedoch auch zu einem Rivalen in diesem gigantischen Markt.

Das Unternehmen selbst drückt es wie folgt aus:
Snowflake wurde für die Data Cloud entwickelt, in der Tausende von Unternehmen nahtlosen Zugriff haben, um ihre Daten zu analysieren und zu teilen und deren Potenzial voll auszuschöpfen.

Nach eigenen Angaben erzielen die Kunden von Snowflake durch die Nutzung einen Return on Investment von mehr als 600%.
Selbst wenn der Mehrwert für die Kunden auch nur annähernd so groß ist, dürfte das ein schlagendes Argument und einer der Hauptgründe sein, warum die Bestandskunden das Geschäft mit Snowflake im Eiltempo ausbauen.

Zuletzt lag die Net Revenue Retention Rate (NRR) bei 165%. Das bedeutet, dass Snowflake mit einem durchschnittlichen Kunden heute 165% des Vorjahresumsatzes erzielt.
Das ist ein klares Votum.

Es gibt einige Unternehmen, die eine NRR von deutlich über 100% erreichen, aber in dieser Größenordnung gibt es das selten.

Abliefern, eintüten

Die Anwendungsmöglichkeiten sind unterdessen schier endlos (Link). Die Kunden von Snowflake kommen aus allen möglichen Branchen, zum Beispiel dem Gesundheitswesen, Life Science, Finanzen, Marketing, Einzelhandel, Bildung oder Industrie.

Das hat wiederum in einem atemberaubenden Wachstumstempo gemündet und dürfte einer der Hauptgründe für den Hype um die Aktie gewesen sein.
Enormes Wachstum, ein geringer Cashburn, ein gigantischer adressierbarer Markt. Das ist eine Kombination von Eigenschaften, die bei Anlegern natürlich ankommt.

In Summe ist der Umsatz in den letzten vier Geschäftsjahren, weitere Daten liegen nicht vor, von 97 Mio. auf 1,22 Mrd. USD explodiert.
Der Gewinn war im letzten Geschäftsjahr mit 0,02 USD je Aktie erstmals knapp positiv.

Dasselbe gilt für den freien Cashflow, der allerdings schon bei 0,40 USD je Aktie lag und auch der bessere Maßstab ist.

Ausblick und Bewertung

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt. Ende November wurden die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, das Geschäftsjahr endet im Januar.

Der Gewinn lag mit 0,11 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,02 USD. Der Umsatz übertraf mit 557 Mio. die Analystenschätzungen von 535 Mio. USD ebenfalls.

Der freie Cashflow erreichte 65 Mio. USD, was 0,20 USD je Aktie und auf Jahressicht nahezu einer Verdreifachung entspricht.
Das Umsatzwachstum lag bei 67%.

Mindestens genauso wichtig ist der Auftragsbestand, der im Jahresverlauf um 66% auf 3,0 Mrd. USD kletterte. Die nächsten 3 Mrd. USD an Umsatz sind also bereits eingetütet.

Für das Gesamtjahr stellt man ein Umsatzwachstum von 57% auf 1,92 Mrd. USD in Aussicht.
Die Prognose für die FCF-Marge wurde von 17 auf 21% erhöht.

Snowflake erwartet demnach also einen freien Cashflow von knapp über 400 Mio. USD.

Das kann sich wahrlich sehen lassen, hat jedoch nicht dazu geführt, dass die Aktie endlich mal zur Oberseite tendiert.
Die Bewertung ist selbst nach zwei Jahren an geschäftlichem Erfolg und sinkenden Kursen noch nicht niedrig.

Die Vorgänge zeigen beispielhaft, dass selbst das beste Unternehmen der Welt nicht unendlich viel Wert ist.
Wer zu viel bezahlt, zahlt am Ende mit Zeit. Wie es auch hier geschehen ist: Ist die Bewertung beim Einstieg zu hoch, steigen die Kurse nicht, selbst wenn das Geschäft blendend läuft.

Ist es schon so weit?

Daher fällt es mir selbst jetzt noch schwer, zu einem klar positiven Fazit zu kommen. Trotz einer ellenlangen Liste an wünschenswerten Eigenschaften und gigantischem Potenzial, ist ein KUV von 22 und ein P/FCF von 111 eine enorme Hürde.

Um das zu rechtfertigen, muss Snowflake noch etliche Jahre in atemberaubendem Tempo wachsen und selbst dann könnte es dazu kommen, dass die Aktie nicht läuft.
So lange eben, bis die Bewertung niedrig genug ist und nur noch die Möglichkeit steigender Kurse bleibt.

Dazu wird es früher oder später kommen, die Frage ist nur, ausgehend von welchem Niveau.

Vielleicht ist 2023 endlich die Stunde der Bullen gekommen. Im nächsten Jahr soll der FCF auf 2,10 USD je Aktie steigen, der P/FCF würde dementsprechend auf 65 sinken.
Langsam bewegen wir uns auf einem annehmbaren Niveau.

Chart vom 07.12.2022 - Kurs: 137 - Kürzel: SNOW - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 07.12.2022 – Kurs: 137 – Kürzel: SNOW – Tageskerzen

Weitere Unterstützung könnten wir von der Charttechnik erhalten. Geben die Kurse noch eine Ecke nach, sinkt dadurch schließlich die Bewertung.

Snowflake befindet sich in einem stabilen Abwärtstrend. Unter 132 sowie 125 USD käme es jeweils zu Verkaufssignalen. Ein mögliches Kursziel liegt bei 112 USD.

Innerhalb des Abwärtstrends wäre jedoch auch eine Erholung möglich, im Extremfall sogar bis 166 USD.
Solange diese Marke nicht fällt, sitzen die Bären trotzdem fest im Sattel. Erst darüber hellt sich das Chartbild zunehmend auf.

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Vorherige Analysen der Snowflake Aktie

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IPOs sind statistisch gesehen ein schlechtes Investment. Snowflake war keine Ausnahme.

Die meisten Unternehmen kommen überbewertet an die Börse und das hat systemische Gründe. Eigentlich sollte das jedem Anleger klar sein.

Die wichtigsten Faktoren, die dazu führen, sind aus meiner Sicht:
Die begleitenden Banken hübschen die Braut so gut auf, wie nur möglich. Es werden Hochglanzprospekte erstellt, das Unternehmen wird bei den Kunden und aller Welt angepriesen und gelobt.

Der Grund dafür ist einfach. Je höher der Preis, desto größer das Volumen des Börsengangs und desto mehr verdienen die Banken daran.

Darüber hinaus muss der Preis auch so hoch sein, dass die bisherigen Eigentümer bereit sind, Aktienpakete zu verkaufen.
Daher kommt es quasi nie vor, dass Aktien zum Zeitpunkt des Börsengangs spottbillig wären.

Bei Spin-Offs sieht das übrigens anders aus.

Berkshire steigt ein!

Warren Buffett hat es wie folgt ausgedrückt:

“In 54 years, I don’t think Berkshire has ever bought a new issue.”

“The idea of saying the best place in the world I could put my money is something where all the selling incentives are there, commissions are higher, the animal spirits are rising, that that’s going to better than 1,000 other things I could buy where there is no similar enthusiasm. … Just doesn’t make any sense,.”

Umso erstaunlicher war es, dass Berkshire bei dem Börsengang von Snowflake trotzdem dabei war.
Nicht nur aus diesem Grund wurde ein unglaubliches mediales Spektakel veranstaltet, als der Spezialist für cloudbasierte Data Warehouses den Sprung auf das Parkett wagte.

Eigentlich sollte Snowflake für einen Preis von 75-85 USD an die Börse gebracht werden.
Das Interesse der Anleger war aber so groß, dass der Ausgabepreis bei 120 USD lag und der Kurs kurz nach dem Börsengang auf 400 USD schoss.

Foren, Internetportale und Anleger überschlugen sich regelrecht. Der Siedepunkt war erreicht.

Tohuwabohu

Doch was passiert unweigerlich, wenn der Siedepunkt erreicht und das mediale Interesse und das der Anleger auf dem Maximum ist?
Wer soll anschließend noch die Kurse in die Höhe treiben, wenn alle Zocker schon engagiert sind? Sie ahnen es schon, dass die Antwort „niemand“ ist.

Daher ist es auch keine Überraschung, dass die Aktie am Ende massiv abgeschmiert ist.
Das Interesse und das mediale Spektakel halten nicht ewig an, ganz im Gegenteil.  

Wer an der Börse erfolgreich sein will, muss diese Dinge verstehen. Hype-Themen kommen und gehen.
Schauen Sie sich nur auf einem beliebigen Börsen- oder Nachrichtenportal oder in der Zeitung um.

Die meisten Themen, die vor wenigen Wochen, heiß diskutiert wurden, spielen heute keine Rolle mehr und finden in den Medien nicht mehr statt.

Die Definition von Wahnsinn

Erinnern Sie sich noch an Marihuana -Aktien? 2018 waren Sie ein „Geheimtipp“ und „the next big thing“. Die Möglichkeiten schienen schier unendlich.

Seitdem sind die Kurse der meisten Aktien aus dem Sektor um 90% und mehr abgestürzt.

Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich damals vor dem Sektor gewarnt habe.

Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass man sich mit solchen Hype-Aktien mit außerordentlich hoher Wahrscheinlichkeit die Finger verbrennt.

Wenn kleine Kinder auf eine heiße Herdplatte fassen, tun sie das nur einmal. Erwachsene Menschen an der Börse tun jedes Jahr dasselbe und erwarten ein anderes Resultat.

Zeit für ein Zitat, welches angeblich von Albert Einstein stammt:
Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.”

Der Preis ist heiß

Was wirklich zählt ist der Preis, den man auf den Tisch legt, denn der hat Bestand, egal ob gerade ein Tohuwabohu veranstaltet wird oder nicht.

Bei Berkshire versteht man das. Daher hat man auch keine 240 oder gar 400 USD je Aktie auf den Tisch gelegt.

Berkshire hat angeblich 6,13 Millionen Aktien für 735 Mio. USD gekauft, was einem Kurs von 120 USD entspricht.

Die Berichte sind aber nicht komplett übereinstimmend und Berkshire gibt auch keine Auskunft.

Es ist nicht abschließend zu klären, welchen Preis Berkshire genau gezahlt hat. Rund ein Drittel der Aktien wurde im Zuge des Börsengangs für 120 USD erworben.

Rund zwei Drittel der Aktien wurden aber dem CEO von Snowflake direkt abgekauft. Es wäre durchaus möglich, dass man sich vorab auf den eigentlich geplanten Ausgabepreis von 75-85 USD geeinigt hatte.

Das würde bedeuten, dass Berkshire einen Einstandspreis von etwa 93 USD.

Der Vollständigkeit halber ist es wichtig zu wissen, dass die Beteiligung wohl von CIO Todd Combs und nicht von Warren Buffett selbst eingekauft wurde. Combs wird als Nachfolger von Buffett gehandelt.

Chart vom 01.06.2022 - Kurs: 127 Kürzel: SNOW - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 01.06.2022 – Kurs: 127 Kürzel: SNOW – Tageskerzen

Nun kann jeder entscheiden, ob er sich an die Seite von Todd Combs und Berkshire stellen möchte oder nicht.
Die Aktie ist heute deutlich niedriger bewertet als zum Zeitpunkt des Börsengangs, schließlich ist der Umsatz von Snowflake in den letzten beiden Geschäftsjahren von 265 Mio. auf 1,22 Mrd. USD massiv gestiegen.

Das KUV ist im Gegenzug von weit über 100 auf 27,7 gesunken.

Die Bewertung ist zwar auch jetzt noch enorm, aber man könnte durchaus die Argumentationslinie vertreten, dass das für ein Unternehmen mit einem gigantischen und wachsenden adressierbaren Markt, Bruttomargen von über 60%, enormen Wachstumsraten und keinem Cashburn vertretbar ist.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, soll der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr von 1,22 auf 2,00 Mrd. USD steigen. In den nächsten beiden Jahren sollen es 3,1 und dann 4,5 Mrd. USD werden.