Elon Musk steigt bei Twitter ein und löst einen Paukenschlag aus. Wird die Plattform jetzt grundlegend umgebaut?
Nutzer können über Twitter in Echtzeit miteinander kommunizieren. In die maximal 280 Zeichen langen Textnachrichten können darüber hinaus auch Links, Bilder und Videos eingebettet werden.
Die Meldungen sind umgehend für alle sichtbar, auch für nicht angemeldete Leser.
Die Haupteinnahmequelle des Unternehmens ist Werbung, es ist beispielsweise möglich einzelne Tweets oder ganze Accounts zu bewerben.
Für mich ist das nichts
Ich nutze Twitter nicht und ich glaube auch nicht, dass die Plattform das Beste im Menschen zum Vorschein bringt.
Twitter ist berühmt berüchtigt für die, sagen wir mal, bissige Art und Weise, wie dort kommuniziert wird.
Womöglich ist das bei einer Beschränkung auf 280 Zeichen geradezu vorprogrammiert. Ein tiefgehender Diskurs kann in dieser Kürze schließlich nur schwer stattfinden.
Trotzdem hatte ich mich zwischenzeitlich positiv zur Aktie geäußert, denn mit den harten Zahlen des Unternehmens hat meine grundlegend eher kritische Einschätzung der Twitter-Welt wenig zu tun.
Wie sich herausgestellt hat, war das damaligen Timing ebenfalls glücklich, denn anschließend stieg der Kurs von 32 auf 80 USD.
Online sind nur noch die einleitenden Worte aufrufbar, aber die sind bereits recht eindeutig (Link).
Da geht was
Seitdem hat sich einiges getan. Im zurückliegenden Jahr ist der Umsatz sprunghaft angestiegen, von 3,72 auf 5,08 Mrd. USD.
Der Verlust verringerte sich immerhin von -1,14 auf -0,22 Mrd. USD.
Die Richtung stimmt also, wobei man sich ernsthaft fragen kann, wie Twitter bei diesen Umsätzen und in Anbetracht des Geschäftsmodells nicht profitabel ist.
Da es Anleger aber nicht gestört hat, als die Aktie von 32 auf 80 USD schoss, kann es auch nicht der Grund dafür sein, dass die Gewinne anschließend wieder komplette angegeben wurden.
Es dürfte wohl auch hier der Stempel „Wachstumsaktie“ und „Krisengewinner“ sein. Alle Aktien, die so eingeordnet wurden, wurden zuletzt abverkauft.
In einigen Fällen zu meiner Freude, endlich konnte man als antizyklischer Investor wieder leicht Gelegenheiten identifizieren.
Der Elon-Effekt
Elon Musk scheint die Situation ebenfalls für sich genutzt zu haben und hat kurzerhand 9,2% aller Twitter -Aktien eingesammelt und ist damit kurzerhand zum größten Einzelaktionär des Unternehmens aufgestiegen.
Den Spaß hat er sich rund 3,0 Mrd. USD kosten lassen. Die Börse reagierte begeistert darauf, der Kurs von Twitter schoss durch die Decke.
Das Plus summierte sich gestern auf sagenhafte 27%. Und schon ist der Tesla -Gründer um nahezu eine Milliarde reicher.
Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt. Elon Musk ist nicht gerade für seine Zurückhaltung oder Inaktivität bekannt.
Derzeit lässt er auf seinem Account abstimmen, ob die Nutzer von Twitter einen Editier-Button möchten.
Erst vor wenigen Tagen hatte er beispielsweise kritisiert, dass Twitter das uneingeschränkte Recht zur freien Rede nicht ausreichend schützt (Link).
Musk will wohl aktiven Einfluss bei Twitter nehmen und sein geliebtes Kommunikationstool nach seinen Wünschen umgestalten. Was man als Milliardär eben so macht.
Daher würde ich den allgemeinen Vermutungen auch beipflichten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Tesla-Chef Twitter einige Veränderungen anstoßen wird.
Ob das das Geschäft von Twitter nachhaltig beleben wird, werden wir sehen. Der Community das zu geben, was sie möchte, ist aber selten eine schlechte Idee.
Die Entwicklungen beflügeln jedenfalls die Fantasie der Anleger und dementsprechend könnte die Rallye noch nicht vorbei sein.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 50 USD, wäre der Weg in Richtung 55 und 58,30 USD frei.
Spätestens dort dürfte es für die Bullen immer schwerer werden. Der Widerstand bei 58,30 sowie der Abwärtstrend nahe 60 USD dürften ihre Wirkung entfalten.
Ab 57,50 USD sollte daher mit erhöhtem Verkaufsinteresse gerechnet werden.
Können die Bullen jedoch nicht an den starken Vortag anknüpfen und den Kurs über 50 USD hieven, ist ein Rückfall in Richtung 47 USD wahrscheinlich.
Fällt der Kurs darunter, dürfte die Party vorbei sein.
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