Die Ergebnisse des letzten Geschäftsquartals waren ein Warnsignal. Der US-Supermarkt-Gigant Walmart setzte zwar mehr um als erwartet. Der Gewinn blieb aber klar hinter den Prognosen zurück. Und in Bezug auf die Gründe hierfür sprach der CEO Tacheles.
Was den Umsatz anging, passte dieser bei Walmart im zweiten Geschäftsjahresquartal des hier wie bei den meisten US-Einzelhändlern bis zum 31. Januar dauernden Geschäftsjahres. Der stieg um 4,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum und lag damit sogar marginal über der Konsens-Prognose. Aber beim Gewinn sah das schon anders aus. Erwartet hatten die Experten einen Gewinn von 0,74 US-Dollar pro Aktie, heraus kamen 0,68 US-Dollar. Was zwar immerhin noch ein Cent mehr war als im Vorjahresquartal, aber eben auch deutlich weniger als gedacht.
Und beim Grund dafür nahm CEO McMillon kein Blatt vor den Mund: Die Importzölle, die die US-Regierung verhängt hat, sorgen bei Walmart Woche für Woche für steigende Kosten. Zugleich versucht das Unternehmen, die Preise für die Kundschaft trotzdem so niedrig wie möglich zu halten. Aber man beobachte, so der Vorstandschef, bereits ein verändertes Kaufverhalten bei Kunden mit niedrigen und mittleren Einkommen und gehe davon aus, dass dieser durch die Zölle verursachte Druck bis zum Ende des Geschäftsjahres anhalten werde.
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Expertenmeinung: Die Aktie reagierte mit einem relativ kräftigen Minus, aber eigentlich ist der Abschlag am Tag der Bilanzvorlage noch als harmlos einzustufen. Zwar heben fast alle der zahlreichen Analysten, die Walmart auf dem Schirm haben, noch stur den Daumen. Zudem liegt das durchschnittliche Kursziel bei 111 US-Dollar und damit sogar noch ein gutes Stück über dem im Februar bei 105,30 US-Dollar markierten, bisherigen Rekordhoch, aber:
Die Aktie ist äußerst teuer bewertet. Für das laufende Geschäftsjahr kommt man auf Basis der durchschnittlichen Gewinnerwartung der Analysten derzeit auf ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 39. Das wäre für ein Hightech-Unternehmen mit konstantem, starkem Wachstum kein Problem. Aber für Walmart, wo man bislang noch hofft, dass der Gewinn pro Aktie in den kommenden Jahren jeweils um die zehn Prozent weiter zulegt, ist das fast doppelt so teuer, als es normal wäre. Das liegt auch daran, dass die Anleger sich auf die Einzelhändler stürzen, die noch wachsen. Die sind teuer, Costco beispielsweise ist mit einem KGV von 56 noch höher bewertet, Target hingegen, das Probleme hat, weist nur ein KGV von 12 aus.
Diese Konzentration des Kapitals auf die starken Aktien einer Branche erlebt man öfter. Die Sache wird indes sofort hochriskant, wenn die Wachstumsstory wackelt. Und bei Walmart wackelt sie, unverschuldet zwar, aber das ändert letztlich ja nichts. Und müsste man sich von der Erwartung verabschieden, dass der Gewinn in den kommenden Jahren solide weiter steigt, hätte die Aktie aufgrund der dermaßen teuren Bewertung viel Luft nach unten.

Hier sollte man sich daher zum einen zweimal überlegen, diesen Rücksetzer schon als Kaufgelegenheit zu sehen, und zum anderen sorgsam auf die Unterseite der Handelsspanne schauen. Wenn die – die 200-Tage-Linie mit einschließende – Unterstützungszone 91,89 zu 94,34 US-Dollar fallen sollte, wäre das aus charttechnischer Sicht ein Grund, um über das Ziehen der Reißleine nachzudenken.
Quellen:
Ergebnis des 2. Geschäftsjahresquartals 2025/226, 21.08.2025: https://stock.walmart.com/_assets/_7a09ca044b2640f1e1f91ff50181283f/walmart/db/938/9959/earnings_release/Earnings+Release+%28FY26+Q2%29.pdf
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