Es war weniger die Rückkehr von Risiken als die enttäuschte Erwartung von deren Wegfall nach dem Treffen Xi/Trump, die Gold am Donnerstag wieder ins Rampenlicht der Märkte brachte. Aber ist das jetzt die Geburtsstunde eines neuen, großen Hausse-Schubs?
Es kam, wie viele es wohl auch befürchtet hatten: Nach dem persönlichen Gespräch der „Bosse“ verkündete Donald Trump den „Deal“, Xi Jinping hingegen sprach von einem Konsens zur Lösung wichtiger Handels- und Wirtschaftsfragen. Zwar erklärte der US-Präsident, der Zoll für Einfuhren aus China werde jetzt um zehn Prozentpunkte gesenkt. Aber selbst der im Zuge der Verhandlungen (die keineswegs abgeschlossen sind) geltende, „ermäßigte“ Einfuhr-Zollsatz für chinesische Waren lag bei 57 Prozent. Jetzt sind es dann eben 47 Prozent: Das ist alles andere als ein entscheidender Schritt.
Der Weg ist noch lang, das wurde den Investoren am frühen Donnerstagmorgen klar. Und wohin er führt, weiß man nicht. Kurz:
Die Unsicherheit bleibt. Und das ist ein guter Nährboden für Gold und die anderen Edelmetalle, die daraufhin auch prompt Boden gutmachten.
Die Frage ist, was das hinsichtlich der Chancen auf der Oberseite bedeutet. War das gestrige, solide Plus des Goldpreises bereits der Start einer neuen Rallye, die das bisherige Rekordhoch zu überwinden vermag?

Expertenmeinung: Das könnte es natürlich sein, aber das, was der Kurs da zeigte, war noch deutlich zu wenig, um dahingehend den Daumen zu heben.
Zwar generierte der Kurs einen nicht ganz formvollendeten „Morning Star“ durch die rote Tageskerze des Dienstags, den Inverted-Umbrella-Doji vom Mittwoch und die grüne Kerze des Donnerstags. Nicht formvollendet, weil der Doji in der Mitte idealerweise ein „echter“ Doji mit etwa gleich langen Dochten sein sollte und die Tagesspanne des Doji-Tages außerhalb der des Vortages und des Tages danach liegen sollte, um einen perfekten Morning Star zu bilden, aber davon abgesehen:
Erstens bedarf ein Morning Star einer Bestätigung, sprich, es müsste idealerweise gleich heute eine weitere grüne Kerze mit entsprechenden Kursgewinnen zum Vortag folgen, um die Formation zu bestätigen.
Zweitens sollte zumindest der nächstliegende Widerstand, hier die bei derzeit 4.081 US-Dollar verlaufende 20-Tage-Linie, bezwungen sein, um zu zeigen, dass das bärische Lager dort nicht effektiv dagegenhält. Denn dass die Bären eine reine Gegenreaktion in Ruhe laufen lassen, ist normal. Erst wenn die Käufer da durchkommen, wo die Short-Seller üblicherweise ihre Verteidigung aufbauen, hätte man eine taugliche Chance, dass auf der Oberseite mehr drin ist.
Zudem sollte man sich auch den Chart auf Monatsbasis ansehen, bevor man die Korrektur bereits nach nur einem starken Tag für beendet erklärt. Denn der zeigt eine grüne Kerze mit langem, oberem Docht, sprich einen Monat mit Kursgewinnen, die zum Ende hin deutlich zusammengestaucht wurden. Und das bei einer weiterhin dramatisch heiß gelaufenen Markttechnik, wie der im Monatschart unten mit eingeblendete RSI-Indikator zeigt.

Ja, das gestrige Plus könnte der Start eines neuen Aufwärtsimpulses bei Gold gewesen sein. Aber das „könnte“ muss man so lange dick rot unterstreichen, bis man dafür durch weitere Kursgewinne erste Belege bekommt. Bis dahin kann die Korrektur jederzeit weitergehen … und sich ggf. sogar bis an den Supportbereich um 3.439/3.500 US-Dollar ausdehnen.
Die kommenden Tage werden es zeigen.
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