Auf Monatsbasis ist Gold markttechnisch überkauft, dass es einem schwindlig werden kann. Die beiden Vormonate präsentieren sich im Candlestick-Chart als Dojis unterhalb des Rekord-Hochs. Alles eine Grundlage für eine Korrektur. Aber die Bullen treten trotzdem wieder an.
In der bisherigen 2025er-Performance hat der DAX die großen US-Indizes deutlich abgehängt. Das ist ungewöhnlich. Aber dass der Goldpreis wiederum den DAX deutlich hinter sich gelassen hat, das ist noch weit ungewöhnlicher. Gold ist nicht mehr „nur“ ein vermeintlich sicherer Hafen für diejenigen, die in einem sehr spekulativ gefärbten Aktienmarkt imstande sind, auch die Risiken wahrzunehmen. Gold ist selbst ein brandheißes, spekulatives Asset geworden.

Was indes nicht zwingend bedeutet, dass hier eine vergleichbare hohe Gefahr existiert, dass es zu einem „Sudden Death“ der Hausse kommen muss. Aber wer hier auf der Long-Seite unterwegs ist, sollte besser nicht einfach davon ausgehen, dass die bislang gut 30 Prozent Kursanstieg des Edelmetalls erst der Beginn der Super-Hausse sind. Das kann tatsächlich so sein. Aber auch, wenn hier immer mehr Akteure einfach spekulativ traden und dem Trend folgen, muss es nicht so kommen. Das Problem dabei ist:
Expertenmeinung: Ob und wann der Goldpreis nennenswert neue Höhen erreicht, hängt sehr von der geopolitischen Entwicklung und der Politik im Weißen Haus ab. Von den Zöllen und ihren Auswirkungen, von der Fiskalpolitik und nicht zuletzt davon, wie es mit der US-Notenbank weitergeht. Angenommen, dem US-Präsidenten würde es wirklich gelingen, einen Notenbankchef zu installieren, der tut, was Trump von ihm verlangt, egal, ob das mit Jerome Powells Absetzung geschähe oder nach dem regulären Ende von dessen Amtszeit im kommenden Mai: Gold würde vermutlich heiß begehrt sein. Würde es nicht zu einem eher gütlichen Ende des Zoll-Theaters kommen, wovon viele am Aktienmarkt derzeit ausgehen, würde das Gold ebenso unterstützen.
Aber würde das alles weit weniger heiß gegessen, als es jetzt gekocht wird, so kann es gut sein, dass Gold eine größere Korrektur beginnt. Je nach Lageentwicklung sogar eine sehr große. Das Dumme ist: Man kann es nicht absehen, wie sich diese für Gold so wichtigen Dinge entwickeln werden. Und das erhöht das Risiko.
Aber hier und heute läuft die Frist für die Zölle noch. Die für China sogar deutlich über den 1. August hinaus. Auch in Bezug auf die Notenbank wäre eine ganz kurzfristige Entscheidung eher überraschend, sprich: Die Trader hätten Zeit, Fakten zu schaffen, ohne vom Nachrichtenticker kalt erwischt zu werden. Und das bullische Lager versucht jetzt genau das.

Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, dass die zur Jahreswende etablierte Aufwärtstrendlinie zwar seit Monatsanfang immer wieder belagert, zum Schlusskurs aber jeweils gehalten wurde. Das ist das Sprungbrett, von dem aus der Goldpreis jetzt anzieht und dabei die entscheidende, auf der Oberseite durch das Verlaufshoch begrenzte Widerstandszone 3.440/3.500 US-Dollar attackiert. Da der Kurs in den vergangenen Wochen relativ ruhig seitwärts unterwegs war, würden die markttechnischen Indikatoren für einen Ausbruch nach oben den nötigen Spielraum bieten, das kann also klappen.
Aber „kann“ birgt eben auch die Möglichkeit, dass der Kurs in dieser Zone abgewiesen wird oder es zu einem Fehlausbruch kommt. Daher kann es nicht schaden, wenn man für sehr spekulative und ggf. hoch gehebelte Long-Positionen mit Stoppkursen arbeitet, die man im Fall eines Ausbruchs über diese bisherige Bestmarke von 3.500 US-Dollar umgehend in den Bereich kann unterhalb dieser Januar-Aufwärtstrendlinie nachzieht. Denn die für Gold so wichtige Nachrichtenlage ist aktuell eben eine Wundertüte, die ggf. auch mal etwas für die Gold-Bären enthalten könnte.
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