Zu Wochenbeginn hatten sich die Trader noch an neuen Rekordhochs versucht, am Donnerstag war das Thema dann durch: Mit -8,74 Prozent wurde die ATOSS-Software-Aktie zum Tagesverlierer im TecDAX. Wohl ausgelöst von einer Bilanz, die nicht überzeugen konnte.
Bezogen auf das zweite Quartal war es mit dem Wachstum des Workforce-Software-Spezialisten nicht allzu weit her. Der Umsatz stieg zwar um 9,2 Prozent. Aber die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) rutschte von 37 auf 34 Prozent ab, wodurch der EBIT-Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um gut ein Prozent niedriger ausfiel – das erste Quartal war da noch klar besser gelaufen.
Im Bericht war dabei von einer „insgesamt zurückhaltenden Nachfrage nach neuen Software-Lösungen“ die Rede. Zwar zeigte sich ATOSS Software zuversichtlich, die bestehenden 2025er-Ziele zu erreichen, die einen Umsatz von um die 190 Millionen Euro (2024: 170,6 Mio.) und eine EBIT-Marge von mindestens 31 Prozent vorsieht (2024: 37 Prozent), aber der Spielraum für positive Überraschungen wird nach diesem verhaltenen, zweiten Quartal eben geringer. Doch die Bewertung ist so hoch, dass genau das nötig wäre, um das vor der Reaktion auf die Zahlen erreichte Kursniveau zu rechtfertigen und Luft nach oben zu bieten.
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Expertenmeinung: Mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von gut 50 auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung für 2025 ist ATOSS Software für eine Software-Aktie teuer. Zwar kann die Ausrichtung auf ein Spezialgebiet – wie in diesem Fall der Bereich Arbeitsmanagement – ein Argument für eine höhere Bewertung sein. Aber nur, wenn das auch entsprechend dynamisches Wachstum nach sich zieht.
Und da die 2025er-Ziele des Unternehmens zwar mehr Umsatz, aber weniger Gewinnmarge beinhalten, ist für 2025 nicht mit Gewinnwachstum zu rechnen. Und die momentanen Prognosen der Analysten sehen im Schnitt einen Gewinnanstieg von jeweils 15 Prozent für die Jahre 2026 und 2027 – auch das wäre für ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von gut 50 zu wenig.
Solange eine Aktie kräftig steigt und der Aufwärtstrend intakt ist, stören sich die wenigsten Anleger an solchen Dingen. Wenn die Rallye aber Probleme bekommt, sieht das anders aus. Und das könnte durchaus dazu führen, dass die Aktie, die mit der Reaktion auf das Zahlenwerk am Donnerstag schlagartig vom oberen Ende der seit einem Jahr bestehenden Handelsspanne in deren Mitte gerutscht ist, weiter nachgibt. Denn „billig“ ist die Aktie auch jetzt noch nicht.

Es wird darauf ankommen, ob es gelingt, den Kreuzsupport aus 200-Tage-Linie und Mai-Tief bei 125,40/126,20 Euro zu halten. Klappt das nicht, wäre ein Test des unteren Endes der Handelsspanne im Bereich 107/108 Euro ein durchaus mögliches Szenario, daher: Aktuell lieber nicht zu früh über den Einstieg nachdenken, sondern abwarten, wie sich die Aktie an dem jetzt erreichten Unterstützungsbereich verhält.
Quellen:
Ergebnis 2. Quartal / 1. Halbjahr 2025, 24.07.2025:https://www.atoss.com/de/unternehmen/investor-relations/nachrichten/quartalsmitteiliung-q2-2025
https://backend.atoss.com/sites/default/files/2025-07/atoss-quartalsmitteilung-q2-2025.pdf
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