Die Halbjahreszahlen des Workforce-Spezialisten ATOSS Software waren zu mager, um die Aktie auf ihrem hohen Niveau zu halten. Es kam zu einem Kurseinbruch, der sich bis gestern dynamisch fortsetzte. Und damit kommt es jetzt aus charttechnischer Sicht zum Schwur.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) war im zweiten Quartal leicht unter dem des Vorjahresquartals gelandet. Der Umsatz war zwar gestiegen, die EBIT-Gewinnmarge aber gefallen. Damit hatten die Trader, die den Kurs der ATOSS-Aktie kurz vor der Vorlage dieser Zahlen am 24. Juli bis an das bisherige, im September 2024 erreichte Rekordhoch gezogen hatten, nicht gerechnet – entsprechend drastisch war die Reaktion.
Der Blick auf die Aktie am Tag nach den Zahlen, d.h. am 25.7., hatte folgendes Fazit: „Es wird darauf ankommen, ob es gelingt, den Kreuzsupport aus 200-Tage-Linie und Mai-Tief bei 125,40/126,20 Euro zu halten. Klappt das nicht, wäre ein Test des unteren Endes der Handelsspanne im Bereich 107/108 Euro ein durchaus mögliches Szenario, daher: Aktuell lieber nicht zu früh über den Einstieg nachdenken, sondern abwarten, wie sich die Aktie an dem jetzt erreichten Unterstützungsbereich verhält.“
Sie sehen es im Chart: Dieser Kreuzsupport brach zügig, die Aktie rutschte immer weiter ab und das untere Ende der seit Frühjahr 2024 geltenden Handelsspanne bei 107/108 Euro wurde tatsächlich jetzt erreicht. Jetzt gilt‘s also für die Bullen:
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Expertenmeinung:
Schaffen sie es, die Aktie hier zu stabilisieren? Einen erfolgreichen Touchdown auf der Unterstützungszone hinzulegen und den zum Sprungbrett einer neuen Aufwärtsbewegung mit erstem Ziel auf Höhe der aktuell bei 125 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie zu machen – oder nicht?
Das ist auf jeden Fall noch keine beschlossene Sache. Und sollte die jetzt erreichte Unterstützungszone durchbrochen werden, wäre das nächste Kursziel bei 97,40 Euro (das Jahres-Verlaufstief 2024) weit genug entfernt, um es sich genauestens zu überlegen, ob man hier umgehend aktiv werden will, nur, um im Fall eines Aufwärtsschwenks ein maximales Aufwärtspotenzial „abzugreifen“.
Denn jetzt sorgt man sich darum, ob nicht womöglich die ganze Branche ein Problem hat bzw. bekommt, nachdem zu Wochenbeginn das US-Unternehmen monday.com, das ebenfalls im Bereich Arbeitsablauf- und Arbeitszeitmanagement agiert, wegen diverser Haare in der Bilanz-Suppe heftig abverkauft wurde … was auf die ATOSS-Aktie ausgestrahlt hat.
Und die Bewertung ist eben hoch. Auch jetzt noch, nach diesem markanten Abstieg der Aktie, käme man beim Kurs-/Gewinn-Verhältnis für die durchschnittliche 2025er-Gewinnprognose der Analysten auf 40. Weit weniger teuer als am Hoch, als das KGV bei 54 lag, aber immer noch zu hoch, um aus der Aktie rein von der Bewertung her einen Kauf zu machen. Vor allem, wenn das Wachstum der Branche tatsächlich an Schwung verlieren sollte, daher:
Eine kräftige Gegenreaktion nach oben könnte jederzeit auftreten, aber ob daraus auch mehr wird und es zu einer tragfähigen Aufwärtswende kommt, ist in dieser Gemengelage fraglich genug, um es sich zweimal zu überlegen, ob man in dieses fallende Messer wirklich hinein greifen möchte.

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