Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im gestrigen Handel machte die Aktie des deutschen Reifenherstellers einen gewaltigen Sprung nach oben. Die Continental-Aktie beendete den Handelstag mit einem Plus von über 7% und scheint nun die schlechte Phase, welche noch im September herrschte, überwunden zu haben.
Mit einem höheren Tief gegenüber dem Vormonat meldet sich das Papier wieder gestärkt zurück und konnte zudem die 20- als auch die 50-Tage-Linie zurückerobern. Auch das Handelsvolumen war am Mittwoch relativ hoch, was auf erhöhtes Interesse der Marktteilnehmer hinweist.
Expertenmeinung: Die Mitte September eingeleitete Erholung setzt sich weiter fort. Dennoch scheint die Aktie im großen Bild weiterhin nicht ganz über den Berg zu sein. Es gibt noch eine wichtige Hürde, welche es zu meistern gibt. Diese befindet sich knapp unter der Marke von 64 EUR.
Auf diesem Niveau scheiterten die Bullen bisher. Um eine nachhaltige und langfristige Erholung einleiten zu können, muss dieser Widerstand unbedingt gebrochen werden. Ob dies noch im laufenden Börsenjahr gelingen wird, bleibt aber abzuwarten.
Aussicht: NEUTRAL
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BMW nannte den Hersteller der fehlerhaften Bremssysteme, die zur Senkung der 2024er-Prognose führte, nicht. Aber Continental meldete sich zu Wort und teilte mit, man habe zur Deckung möglicher Regressforderungen eine Rückstellung vorgenommen. Und jetzt?
Die Aktie von Continental, Reifen- und Fahrzeugtechnikspezialist und offenkundig der Hersteller dieser Bremssysteme, fiel am Dienstag mit 10,51 Prozent kaum weniger heftig als die BMW-Aktie. Aber die von BMW erwähnte Prüfung in Sachen Regressforderung scheint man bei Conti eher gelassen zu sehen. Man gehe davon aus, dass nur ein Teil der verbauten Systeme wirklich ausgetauscht werden müsse und sprach von einer Rückstellung im mittleren, zweistelligen Millionenbereich, die mögliche Schadenersatzforderungen abdecken sollen. Bleibt es dabei, wäre das kein Beinbruch, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen alleine im zweiten Quartal netto einen Gewinn von 305 Millionen erzielt hatte.
Könnte der kräftige Abverkauf am Dienstag also in eine Einstiegschance münden, weil die Sache am Ende nicht so heiß gegessen wird, wie sie gestern gekocht wurde?
Expertenmeinung: Wenn es bei diesem überschaubaren Regress bleiben sollte und darüber hinaus nicht weitere, negative Faktoren auftauchen, die auf Umsatz und Gewinn bei Continental drücken, wäre das denkbar. Zumal die Aktie nicht nur nahe an die wichtige Supportlinie bei 51,48 Euro heran gerutscht ist sondern, sollte diese brechen, schon im Bereich 44,31 zu 45,96 eine weitere, noch massivere Auffangzone den Fall abbremsen könnte, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt. Aber es ist eben die Frage, ob nicht eben doch neue „bad news“ um die Ecke warten.
Denn die Branche insgesamt ist jetzt ins Taumeln geraten. Das kann an Zulieferern wie Continental nicht einfach spurlos vorbeigehen. Sollten sich die ernüchternden Absatzzahlen in Deutschland, die für den August gemeldet wurden, im September wiederholen, dürfte klar sein: Ob die Luft nach unten begrenzt wäre oder nicht, die nach oben wäre dünn. Denn nachlassende Neuzulassungen betreffen nicht nur Deutschland, derzeit sind die USA so ziemlich der letzte größere Wirtschaftsraum, in dem es (noch?) recht gut läuft für den Automobilsektor. Und von eben auf gleich kann sich diese sich sukzessiv eintrübende Gesamtsituation nicht einfach ins Positive verkehren. Hinzu kommt die Charttechnik, auch hier ist in Sachen eines umgehenden Einstiegs Stirnrunzeln angebracht.
Denn ob sich der Kurs vom gestrigen Minus schnell erholt oder nicht, diese Aktie hat eine ganze Menge markanter Widerstandslinien über sich. Wollte man also darauf setzen, dass das Risiko nach unten jetzt, da unerfreuliche Nachrichten bereits für ausgiebige Abgaben gesorgt haben, begrenzt ist, würde man dennoch eine Aktie in einem völlig intakten Abwärtstrend einsammeln. Das wäre momentan nur etwas für Investoren mit langem Atem und, falls sich die Hoffnung auf ein nahes, mittel- oder gar langfristiges Tief als falsch erweist, mit eiserner Disziplin in Sachen Verlustbegrenzung.
Quellen: Meldung über Continental als Hersteller der fehlerhaften BMW-Bremssysteme, 10.09.2024: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bmw-gewinnwarnung-rueckruf-bremsen-continental-lux.YZP84xeS6yZh6aN7MDDNSp
Es war enttäuschend und die Anleger quittierten das entsprechend: Das erste Quartal lief bei Continental klar schlechter als erwartet, wie die am Dienstagabend präsentierten, vorläufigen Ergebnisse zeigten. Und die Aktie? Die könnte jetzt aus ihrer Range nach unten herausfallen.
Die Analysten hatten im Schnitt zwar vermutet, dass der Umsatz des Reifen- und Fahrzeugtechnikkonzerns im ersten Vierteljahr niedriger ausfallen würde als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber mit 9,8 nach 10,3 Milliarden wurde die Prognose von 10,0 Milliarden noch unterboten. Nicht gut, aber so richtig übel sah es hinsichtlich der EBIT-Marge (Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern) aus. Da hatte man damit gerechnet, dass die nach den 5,6 Prozent des Vorjahreszeitraums auf 3,7 Prozent nachgeben würde, es wurden jedoch nur 2,0 Prozent. Da musste Continental nicht eigens das EBIT melden, jeder konnte sich anhand dieser Daten leicht ausrechnen, dass der Gewinn erheblich abgerutscht war.
Während die EBIT-Margen in den Sektoren Reifen und Industrietechnik zwar unter den Prognosen lagen, aber positiv blieben, ist und bleibt der Sektor Automotive, also die Fahrzeugtechnik, ein Sorgenkind. Die Marge fiel dort auf -4,3 Prozent, lag damit weit unter der Analysten-Konsensprognose von -1,8 Prozent und machte deutlich, dass man dort massiv draufzahlt.
Continental selbst versuchte zu beruhigen, indem man an der am 7. März präsentierten Gesamtjahresprognose festhielt, weil es genügend Verbesserungspotenzial gebe, um diese Prognose trotz dieses Fehlstarts ins Jahr zu erreichen. Aber allzu viel Wirkung zeigte das nicht, wie wir im Chart sehen.
Expertenmeinung: Anfang des Jahres hatten die Bullen einen ersten Rückschlag erlitten, als die Continental-Aktie an der oberen Begrenzung ihrer seit Anfang 2023 bestehenden Handelsspanne nach unten abdrehte. Der zweite Tritt in die Kniekehle erfolgte Mitte März, als aus diesem Abdrehen ein vollendetes Doppeltopp wurde und dabei zugleich die 200-Tage-Linie brach. Dadurch stieg der Kurs in die untere Hälfte der Trading-Range ab und war damit gefährdet, dessen untere Begrenzungszone anzusteuern. Die gestern Abend vorgelegten Zahlen waren genau der Anlass, den es dazu brauchte.
Die Aktie startete mit einem „Gap Down“, d.h. einer Abwärts-Kurslücke in den Mittwoch und landete sofort in dieser zwischen 58,20 und 62,04 Euro liegenden Unterstützungszone. Zwar wäre damit das rechnerische Kursziel des Doppeltopps (Differenz zwischen dem höchsten Punkt des höheren Topps und des tiefsten Kurses im Zwischentief, nach unten von diesem Zwischentief abgetragen, ergibt das rechnerische Kursziel) bereits abgearbeitet, das bei 62,64 Euro liegt, was einige Short ausgerichtete Trader animieren könnte, ihre Leerverkäufe erst einmal einzudecken. Aber bei diesen so markant verfehlten Erwartungen wäre es zumindest keine Überraschung, wenn die Continental-Aktie über kurz oder lang aus dieser Handelsspanne herausfällt.
Weder das Vorjahresergebnis noch der Ausblick auf 2024 konnten bei Continental gestern überzeugen. Aber es gelang, ein eingangs deutlich größeres Minus einzugrenzen und dadurch mittelfristige wichtige Unterstützungen zu verteidigen. Aber haben die Bullen damit jetzt Ruhe?
Der Reifen- und Fahrzeugtechnikkonzern Continental setzte 2023 mehr um und verdiente mehr als 2022. Aber es war weniger, als die Analysten das im Vorfeld im Schnitt erwartet hatten. Der Umsatz lag bei 41,4 Milliarden Euro. Mehr als die 39,4 Milliarden im Jahr 2022, aber weniger als die 41,7 Milliarden der Prognose. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 2,52 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr (1,91 Milliarden), aber ebenfalls knapp unter der Prognose von 2,56 Milliarden. Das war aber so knapp unter den Schätzungen, dass diese Zahlen alleine womöglich kaum jemanden zum Ausstieg bewogen hätten. Aber auch 2024 plant Continental mit weniger, als die Experten das bislang vermutet hatten:
Die avisierte Umsatzspanne liegt zwischen 41 und 44 Milliarden, die bisherige Konsens-Prognose der Analysten lag bei 42,8 Milliarden und damit ein wenig mehr am oberen Ende der Range. Und in Bezug auf die Gewinnmarge als „Hebel“ des Anteils, der als Gewinn vom Umsatz übrig bleibt, liegen die von den Analysten gesehenen 6,8 Prozent schon deutlicher am oberen Ende der von Conti am Donnerstag avisierten 6,0 bis 7,0 Prozent.
Aber immerhin soll es ja weiter vorangehen, denn die EBIT-Marge lag 2023 bei 6,1 Prozent (nach 4,2 Prozent 2022), d.h. wenn man im Plan bleibt, würde der Gewinn auf EBIT-Basis zumindest knapp behauptet bis im besten Fall zwölf Prozent über dem von 2023 liegen. Auf den ersten Blick könnte man das deutliche Reduzieren des zeitweise bis zu 5,4 Prozent betragenden Minus auf -1,21 Prozent daher als vernunftbasiere Käufe derer ansehen, die erkannten, dass der Ausblick so schlecht ja nicht war. Wenn da nicht das Chartbild wäre.
Expertenmeinung: Denn dass die Aktie durch die Käufe in die Verluste hinein die im Tagestief schon gefallene Supportzone 69,72/70,52 Euro und die 200-Tage-Linie bei 69,70 Euro zurückeroberte, ist so auffällig eine „Rettungsaktion“ der Bullen, dass man eher von Käufen als Defensivaktion denn aus Überzeugung ausgehen muss. Das stellt eine Achillesferse dar, denn auch den Bären wird nicht entgangen sein, was da ablief und dass das bullische Lager gerade mit dem Rücken zur Wand agiert.
Und auch, wenn die Continental-Aktie derzeit einen Bewertungslevel wie ein Autobauer und nicht wie ein Zulieferer hat: Ob sie damit wirklich „billig“ ist, ist für viele Anleger eher fraglich. Denn gerade Zulieferer geraten, was die Margen angeht, schnell und markant unter Druck, wenn es beim Automobilabsatz und den Preisen nicht so läuft wie gedacht. Und ein solches Szenario ist für 2024 denkbar genug, dass viele vorsichtig bleiben. Ob die Aktie also wirklich mit dieser „Rettungsaktion“ des Donnerstags in Sachen Toppbildung mit Kursziel 58 zu 62 Euro aus dem Schneider ist, ist offen. Und sollte Continental unter dem gestrigen Tages-Verlaufstief bei 68,80 Euro schließen, wäre das ein Signal, dass die Bären diese Achillesferse gefunden und ausgenutzt haben.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Automobilzulieferers war im gestrigen Handel der größte Gewinner im DAX und wies zum Handelsschluss ein Plus von +4.08% aus. Mitgrund war die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse, welche eigentlich sogar leicht schwächer als erwartet ausfielen.
Analysten erwarteten im Jahresviertel einen Gewinn je Aktie von 1.87 EUR. Tatsächlich wurden nur 1.49 EUR erwirtschaftet. Dennoch kam etwas Freude auf, denn im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es noch ein deutliches Minus. Der Umsatz war mit 10.24 Milliarden EUR leicht rückläufig. Letzten Endes überzeugte Anleger die Tatsache, dass der Konzern zuletzt höhere Preise durchsetzen und somit die Profitabilität steigern konnte. Ist damit die Continental-Aktie wieder im Rennen?
Expertenmeinung: Aus technischer Sicht haben wir es hier nach wie vor mit einem klaren Abwärtstrend zu tun. Die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs konnte auch mit dem Anstieg der letzten beiden Wochen nicht gebrochen werden.
Des Weiteren befinden sich die Kurse nach wie vor unter der 50-Tage-Linie – kein sonderlich positives Zeichen. Dann wäre da noch die recht auffällige Widerstandslinie, welche bei rund 65 EUR erst ihre Wirkung entfalten dürfte. Erst wenn diese gebrochen werden würde, wäre es wieder an der Zeit, die Aktie positiver zu bewerten.
Aussicht: NEUTRAL
Quelle: Finanzen – Quartalsergebnisse von Continental, 08.11.2023, https://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/continental-was-beim-unternehmen-in-den-juengsten-buechern-steht-1032798060