Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Die Quartalszahlen und der Ausblick von Crowdstrike sind richtig stark. Die Aktie explodiert. Ob die Rallye weitergehen wird und warum uns die Kursreaktion mehr über den Markt als über Crowdstrike sagt, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Aktuell notiert die Aktie 24% im Plus bei 368,90 USD und hat damit das vor wenigen Wochen erreichte Allzeithoch nochmal deutlich übertroffen.
Die Bullen feiern eine wilde Party, aber sie haben auch allen Grund dazu.
Aus charttechnischer Sicht bewegen wir uns auf unbekanntem Terrain. Die extrapolierten Kursziele über dem bisherigen Allzeithoch liegen bei 375 – 385 und 400 USD.
Darüber wäre der Weg bis 425 – 435 USD frei.
Antizyklische Käufer dürften spätestens bei 335 USD auf den Plan treten. Wird ein Gap geschlossen, wird das gerne zum Einstieg genutzt.
Der helle Wahnsinn
Rückblickend fragt man sich, warum die Aktie 2022 derartig unter die Räder gekommen ist, denn das Geschäft lief auch damals gut.
Der Umsatz und der freie Cashflow legte im Jahresverlauf um 50% zu, die Aktie wurde trotzdem abverkauft.
Wir hatten damals immer wieder auf die Aktie hingewiesen, erstmals im November 2022, oder auch hier:
Crowdstrike brilliert. Startschuss zur Rallye
Crowdstrike ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich die Kursentwicklung kurzfristig komplett von den Geschäftszahlen abkoppeln kann. Am Ende folgen die Kurse aber immer den Zahlen, ohne Ausnahme.
Obendrein zeigt es exemplarisch, wie irrational die Börse ist. In Krisenzeiten werden starke Ergebnisse einfach ignoriert, in Bullenmärkten lösen sie enorme Kurssprünge aus.
Nehmen wir beispielsweise die gestrigen Quartalszahlen. Der Gewinn lag in Q4 mit 0,30 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,20 USD. Der Umsatz übertraf mit 431 Mio. die Analystenschätzungen von 410 Mio. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 63% und mehr als einer Verdopplung des Gewinns.
Darüber hinaus hat man eine Prognose vorgelegt, die die bisherigen Konsensschätzungen deutlich übertrifft.
Muss man gesehen haben
Für das kommende Geschäftsjahr stellt man einen Umsatz von 2,13 – 2,16 Mrd. USD und einen Gewinn von 1,03 – 1,13 USD je Aktie in Aussicht. Bisher war man von 2,0 Mrd. USD und einem Ergebnis in Höhe von 0,92 USD je Aktie ausgegangen.
Kein Wunder, dass die Aktie durch die Decke geht, nicht wahr? Das Problem daran ist, dass das nicht die gestrigen Zahlen waren, sondern die, die man im März 2022, also vor zwei Jahren, vorgelegt hat.
Damals legte die Aktie aber nicht zu, sondern stürzte in den Wochen danach ab.
Die Schlussfolgerung daraus ist äußerst simpel. Wenn man während Crashs die Perlen einsammelt, die abverkauft werden, obwohl das Geschäft blendend läuft, wird am Ende dafür belohnt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob man das Tief exakt erwischt und bei 133 USD (Link) oder 151 USD (Link) einsteigt.
Worum es wirklich geht, ist Top-Unternehmen zu einem vernünftigen Preis einzusammeln. Der Rest erledigt sich von selbst.
Ende der Fahnenstange?
Die aktuellen Quartalszahlen möchte ich Ihnen trotzdem nicht vorenthalten. Der Gewinn lag in Q4 mit 0,95 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,82 USD. Der Umsatz übertraf mit 845 Mio. die Analystenschätzungen von 838 Mio. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 33% und einer Verdopplung des Gewinns.
Für das erste Quartal stellt man einen Gewinn von 0,89 – 0,90 USD je Aktie in Aussicht, bisher wurden 0,80 USD je Aktie erwartet.
Der Gewinn im angebrochenen Geschäftsjahr soll von 3,09 auf 3,77 – 3,97 USD je Aktie steigen, die bisherigen Konsensschätzungen lagen bei 3,65 USD je Aktie.
Darüber hinaus stellt man einen Umsatz von 3,92 – 3,99 Mrd. USD in Aussicht, weitaus mehr als die bisherigen Schätzungen in Höhe von 3,90 Mrd. USD.
Der freie Cashflow soll um 34% auf 1,26 Mrd. USD steigen, was in etwa 5,15 USD je Aktie entspricht.
Bei einem Kurs von 368,90 USD kommt Crowdstrike auf einen forward P/FCF von 72. Es ist äußerst fraglich, ob man die Aktie in Anbetracht dieser Bewertung noch kaufen sollte.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Aktie in den kommenden Monaten nicht trotzdem gut entwickeln kann. Solange weiterhin Wachstumsraten von über 30% erzielt werden, kann die Aktie problemlos in die Bewertung hineinwachsen.
Nehmen wir beispielsweise an, der Kurs von Crowdstrike würde in den kommenden Jahren durchschnittlich um 15% p.a. zulegen, der FCF aber wie erwartet um 32-38% pro Jahr steigen.
In diesem Szenario hätte man eine sehr ordentliche Rendite eingefahren und die Bewertung wäre deutlich gesunken.
Damit verdient man Milliarden
Am Geschäftsmodell hat sich wenig geändert. Crowdstrike ist noch immer einer der führenden Anbieter von Cybersecurity für Endgeräte.
Mit Falcon Endpoint Protection stellt das Unternehmen eine cloud-native, intelligente Sicherheitslösung bereit, die Workloads in lokalen, virtualisierten und cloud-basierten Umgebungen schützt, die auf einer Vielzahl von Endpunkten wie Laptops, Desktops, Servern und virtuellen Maschinen und IoT Geräten laufen.
Es geht also um den Schutz von Endgeräten wie Laptop, PCs, Server.
Dass das ein Wachstumsmarkt ist, muss man kaum erwähnen. Obendrein ist das Geschäft aber auch gut skalierbar, nicht kapitalintensiv und die Kunden halten Crowdstrike in der Regel für eine lange Zeit die Stange.
Man ändert die eigenen Cybersecurity-Vorkehrungen nicht ständig und wechselt nur selten seine Cybersecurity-Anbieter.
Das führt bei Crowdstrike zu planbaren und wiederkehrenden Umsätzen, wie wir es von vielen Abo-Geschäftsmodellen kennen.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Alle Märkte und Produkte aus einer Hand? Mein Broker ist LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen